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Verständnisfrage zum Evakuieren von Einbettmasse (sprudelt)

Verfasst: 13.12.2020, 23:25
von Hellfire-bars
Ich habe heute eine Küvette mit Wachsbaum bestückt und dann wie üblich mit Einbettmasse ausgegosssen.
Dabei trat ein interessantes Phänomen auf, das ich gerne etwas näher beleuchtet hätte.
Ich habe die Masse vor dem Eingießen in die Küvette evakuiert und dann natürlich nochmal, nachdem sie in der Küvette war.
Ich stelle den Vakuumtopf immer noch auf ein Vibrationsaggreagat aus dem Laborbedarf beim evakuieren.
Als die Masse in der Küvette war und ich auf dem Vibrator evakuiert habe, hat es nicht aufhören wollen zu blubbern.
Ununterbrochen sind große Blasen aufgestiegen und zerplatzt.
Das ging so lange, bis die Masse schon langsam fest wurde, deshalb habe ich dann aufgehört.
Jetzt zu meiner Verständnisfrage: Es kann doch eigentlich nur so viel Luft aus der Masse entweichen, wie sich auch in der Masse befindet, oder?
Oder tun sich da wieder physikalische Abgründe auf, die ich nicht durchblicke?

Verfasst: 13.12.2020, 23:25
von Anzeige

Re: Verständnisfrage zum Evakuieren von Einbettmasse

Verfasst: 14.12.2020, 13:09
von Heinrich Butschal
Wie hoch war das Vakuum und die Wassertemperatur woher hast Du das Wasser geholt?

Re: Verständnisfrage zum Evakuieren von Einbettmasse

Verfasst: 14.12.2020, 13:31
von Heinrich Butschal
Es gibt in Wasser/Leitungswasser normalerweise gelöste Gase auch Sauerstoff, denn sonst könnten Fische im Wasser nicht atmen und würden ersticken.
Diese Gase werden bei Unterdruck frei. Bei sehr starkem Unterdruck kommt ein Effekt hinzu, das Wasser kann schon bei Zimmertemperatur kochen bis es weg ist.

Ich rühre meine Einbettmasse mit Castin rot an. Das sorgt für schönere Gussoberflächen. Die Pulver zu Castin rot werden auch mit Wasser angerührt. Das erwärme ich einmal auf etwas über 70°C und lasse es dann abkühlen auf Zimmertemperatur, dann sind fast alle gelösten Gase raus und das endlose Sprudeln passiert nicht mehr. Damit verschwinden auch die kleinen Metallkügelchen auf den Gussoberflächen, die sich oft bei gashaltigem Wasser bilden und nicht rechtzeitig zurückbilden vor dem Aushärten der gipsgebundenen Einbettmasse. Diesen Vorgang kann man auch mit klarem Wasser machen, das hilft auch.

Re: Verständnisfrage zum Evakuieren von Einbettmasse (sprude

Verfasst: 14.12.2020, 16:52
von Hellfire-bars
Das Vakuum war ca 1 Bar, wenn ich mein Manometer richtig lese und das Wasser war aus dem Wasserhahn, ganz normal.
Ich habe heute etwas Einbettmasse unter den selben Umständen angerührt, nur war sie etwas dickflüssiger, da bestand das Problem nicht.
Ich hatte wahrscheinlich die Einbettmasse zu dünn angerührt.

Re: Verständnisfrage zum Evakuieren von Einbettmasse (sprude

Verfasst: 14.12.2020, 17:21
von Heinrich Butschal
Nimm mal ein Glas des gleichen Wassers und evakuiere es unter gleichen Bedingungen. Dann sieh nach, ob es dauerhaft sprudelt und ob es, nachdem der Normaldruck hergestellt ist, Bläschenanhaftungen am Glas innen gibt.

Re: Verständnisfrage zum Evakuieren von Einbettmasse (sprude

Verfasst: 14.12.2020, 22:10
von Hellfire-bars
Ok, das mach ich direkt morgen.
Heute hatte ich wieder eine Küvette, die nicht aufhören wollte zu sprudeln.
Ich probier es vielleicht mal mit abgekochtem Wasser.

Re: Verständnisfrage zum Evakuieren von Einbettmasse (sprude

Verfasst: 15.12.2020, 07:49
von Hellfire-bars
So, ich wechsle jetzt aich mal zum Du.
Kannst Du Heinrich mir vielleicht eine Bezugsquelle für Castin rot nennen.
Ich finde leider nichts.

Re: Verständnisfrage zum Evakuieren von Einbettmasse (sprude

Verfasst: 15.12.2020, 11:22
von Heinrich Butschal
Das stelle ich her und vertreibe ich in 60Liter Fässern an Giessereien. Aber vielleicht kann ich Dir einen Liter mal abfüllen zur Probe.

Re: Verständnisfrage zum Evakuieren von Einbettmasse (sprude

Verfasst: 15.12.2020, 14:56
von Hellfire-bars
Das wäre extrem nett.

Re: Verständnisfrage zum Evakuieren von Einbettmasse (sprude

Verfasst: 15.12.2020, 19:23
von Heinrich Butschal
Wenn Du mal im neuen Jahr vorbei kommst.