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wicki
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Verfasst: 21.12.2016, 14:09 |
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Praktikant |
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Registriert: 08.12.2016, 15:42 Beiträge: 17
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Hi zusammen,
diese Mail ist ueber einen Zeitraum von ca. 2 Wochen "gewachsen" bevor ich sie Abgeschickt habe: Ich habe letztens fuer meine Fraese ein "Stichelgeraet" gebaut. Das Problem beim CNC-Gravieren ist ja oft, dass bereits wenige hundertstel mm Differenz bei Eindringtiefe eine V-Stichels (durch Unebenheiten des Materials oder der Auflagefläche) ganz erhebliche unschoene Breitenaenderungen der Gravur verursachen. Ich habe nun ein oszillierendes Messer so umgebaut, dass es einen HSS-Stichel mit einfacher geschliffener Spitze aufnehmen kann. Dieser Stichel ist in einer Messingbuchse federnd gelagert und ragt ca. 2 mm aus der Buchse heraus. Der Stichel schlaegt dann nur mit der Federkraft waehrend der Bewegung des Messerkopfes winzige Vertiefungen ins Material. Im Gegensatz zum "Ritzen" wirkt sich aber der Reibungswiderstand im Material nicht so stark aus und auch sehr kleine Kreise bleiben rund und zeigen nicht die typischen Ei-foermigen "Unrundheiten".
Um nicht nur Graphiken und Konturen sondern auch Grautoene gravieren zu koennen, habe ich ein Programm geschrieben, das aus Grautoenen Kreise berechnet und so z.B. einen weissen Bildpunkt gar nicht, einen hellen Bildpunkt mit einem grossen Kreis und einen dunklen Bildpunkt mit einem kleinen Kreis stichelt. ("gross" heisst in diesem Fall 1mm und "klein" weniger als 1/10 mm) Ein erster Versuch in einem Alu-Blech ergab ein Bild, das wie eins der aus unserer Kindheit bekannten "Wackelbilder" wirkt: Auf den ersten Blick ist es eine graue Flaeche mit unregelmaessigem Muster - je nach Lichteinfall ist das Bild zu erkennen, zu erahnen oder wirkt sogar "durchscheinend".
Und nun komme ich zu dem Punkt: die Idee mit der Umsetzung von Helligkeitswerten in Kreisradien war meine erste spontane Idee und sie war am leichtesten Umzusetzen. Besser waere vermutlich, jeden Bildpunkt in eine Matrix umzurechnen, und dann helligkeitsabhaengig keinen, einen oder einen "Stichelhaufen" um das Zentrum des jeweiligen Bildpunktes herum zu setzen. (Das sollte dann Bilder ergeben, die aehnlich wirken, wie die Bilder von Roy Lichtenstein.)
Nun habe ich das Programm so geaendert, dass kleine "Sternchen" gestanzt/gestichelt/geritzt werden: je nach Helligkeitsstufe nichts, eine winziges Kreuzchen, eine kleines oder ein grosses Kreuz. (in 255 verschiedenen Abstufungen)
Mit einem unbewegten (nur leicht aufliegendem) Stichel kommt auf eine polierten Aluplatte ein Bild heraus, das an ein Hologramm erinnert - nur bei ganz bestimmtem Lichteinfall ist das Bild ueberhaupt zu sehen. Sonst wirkt die Platte nach wie vor wie poliert. Auf einer Silbermuenze (999er) mit einem oszillierenden Stichel entsteht ein Bild, das wie ein grosser Fleck aussieht und auch hier: nur bei bestimmten Lichteinfallswinkel wird es als Foto erkennbar.
Nun stelle ich mit vor, wenn ich mit einem nicht rund und spitz zulaufendem Stichel, sondern mit einem "klassichen cnc-Gravierstichel" so ein Bild "haemmere" und den Stichel mit der flachen Seite nach Rechts ausrichte und ein zweites Bild mit einem um 180 Grad gedrehten Stichel darueber lege, dann sollte man 2 Bilder sehen koennen - ja nach Betrachtungswinkel.
Lohnt das einen Versuch? Und: wie muss eine Stichel optimal geformt sein, um zu ritzen und um zu "paegen", "haemmern" oder wie immer man das nennen will?
Wenn ich mit dem oszillierenden Rundstichel arbeite, dann entsteht immer ein Grat, den ich hinterher wegpolieren muss. Ist da vielleicht eine vorne leicht abgeflachte Spitze oder gar eine Kugelform besser?
Munter bleiben
Wicki
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Verfasst: 21.12.2016, 14:09 |
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El Kratzbürscht
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Verfasst: 21.12.2016, 14:22 |
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Registriert: 21.12.2014, 16:46 Beiträge: 1516
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Zeig doch mal ein Bild?
_________________ Machst du gern selber Schmuck, dann geh zu reim dich oder ich fress dich!
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wicki
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Verfasst: 21.12.2016, 15:16 |
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Praktikant |
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Registriert: 08.12.2016, 15:42 Beiträge: 17
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El Kratzbürscht hat geschrieben: Zeig doch mal ein Bild? wuerde ich gern - leider lassen meinen fotographischen Moeglichkeiten bei Nahaufnahmen _sehr_ zu wuenschen uebrig - und das verspiegelte Teil ist praktisch nicht fotografierbar. Na, ich habs versucht. Bei der Muenze kann man (wenn man sich bemueht) die "Einschlaege" des Stichels sehen. Das ist eine Vektorgraphik die mit Oszillation abgefahren wurde. (Muenzdurchmesser 43mm) Bei dem Foto (umgewandelte Rastergraphik), (das ohne Oszillation abgefahren wurde) sieht man die Rasterpunkte deutlich. Das Bild ist etwa 20x30mm. Und ich musste zensieren - schliesslich sollte ein Weihnachtgeschenk nicht vor dem 24.12. im Netz stehen... Dateianhang:
muenze.jpg [ 94.66 KiB | 7581-mal betrachtet ]
Dateianhang:
ritzen.in.alu.jpg [ 12.05 KiB | 7581-mal betrachtet ]
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Tilo
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Verfasst: 21.12.2016, 19:03 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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verspiegelte teile kann man am besten in einem gefalteten Stück papier liegend fotografieren bzw improvisierte Lichtbox (Styroporplatten usw)
Motive kommen auf matt besser als auch poliert, wo sich die Umgebung drin spiegelt
mehr Zeit zum Bequatschen habe ich dann nach Weihnachten
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El Kratzbürscht
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Verfasst: 21.12.2016, 19:09 |
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Registriert: 21.12.2014, 16:46 Beiträge: 1516
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Schon beeindruckend.
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wicki
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Verfasst: 21.12.2016, 19:33 |
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Praktikant |
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Registriert: 08.12.2016, 15:42 Beiträge: 17
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Tilo hat geschrieben: Motive kommen auf matt besser als auch poliert, wo sich die Umgebung drin spiegelt Ich werde mal versuchen mit Stativ, Objektiv und Beleuchtung bessere Bilder zu machen. Aber den Effekt sieht man eh nur bei Bewegung. D.h. also: n VIdeo oder animated GIF. Das mit der polierten Oberfläche finde ich grade so spannend - weil es nach wie vor spiegelblank aussieht - Wenn ich das jemand in die Hand druecke, dann sagt er: "Das ist ein Spiegel" Erst bei genauem Hinsehen erkennt man ein Bild. Aber mit meiner Stichelfrage bin ich noch nicht weiter: welche Form sollte die Spitze haben, um moeglichst sauber zu schreiben? Vielleicht wirklich vorne "platt" statt ganz spitz? Damit sich nicht um den Aufschlagpunkt so ein Wulst aufschiebt.
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El Kratzbürscht
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Verfasst: 21.12.2016, 22:56 |
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Registriert: 21.12.2014, 16:46 Beiträge: 1516
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Zitat: Damit sich nicht um den Aufschlagpunkt so ein Wulst aufschiebt. irgendwo muss das Material halt hin
_________________ Machst du gern selber Schmuck, dann geh zu reim dich oder ich fress dich!
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wicki
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Verfasst: 22.12.2016, 07:06 |
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Praktikant |
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Registriert: 08.12.2016, 15:42 Beiträge: 17
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El Kratzbürscht hat geschrieben: Zitat: Damit sich nicht um den Aufschlagpunkt so ein Wulst aufschiebt. irgendwo muss das Material halt hin ja, klar - deswegen denke ich ja, dass eine flachere Spitze zwar den Eindringpunkt selbst vergroessert aber die Tiefe verringert - und es dann besser aussieht. Ein Goldschmied hatte mir aber letztens geraten: so spitz wie moeglich Und das hab ich dann gemacht. Ich werde heute mal versuchen, einen "Hochfrequenzstichel" zu basteln und dann damit unterschiedliche Spitzenformen zu testen.
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Tilo
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Verfasst: 22.12.2016, 07:55 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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es gab in der Vo-Laser-Zeit Metallnagler bei denen war es so: je dichter die Nageleinschläge, umso mattter/heller der Bereich
die polierte Fläche war dabei für dunkel, weil sich meist nichts drin reflektiert
da wurde die optische Wirkung umgekehrt, wenn das Teil beispielsweise auf dem Tisch lag und ausschließlich die helle Zimmerdecke refelekteirt genau dann waren die polierten Teile heller als die matten als senkrecht hängender kettenanhänger hat das recht gut funktioniert
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Non Ferrum
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Verfasst: 22.12.2016, 08:38 |
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Platinkorn |
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Registriert: 14.01.2016, 07:03 Beiträge: 459
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Hallo Als ich meine Lehre als Schlosser vor fast 4 Jahrzenten machte, mussten wir "Körnerbilder" erzeugen. Also mit dem Körner bestimmte Punkte auf einer z.B. Aluplatte anschlagen das man nach zick Körnungen eine Art Rasterbild gesehen hat. War so eine Art Steckenpferd von meinem damaligen Lehrmeister und so einige waren da echt gut. Die Oberfläche musste glatt bleiben und man konnte zum Schluss deutlich ein Bild erkennen. Jedenfalls war es die Kunst den Punkt zwischen verdrängen und verdichten zu finden das sich kein Material auf gebaut hat. Wenn ich mich richtig erinnere war da ein sehr spitzer Körner, auf alle Fälle unter 30°, dessen Spitze vorne leicht ab gerundet war immer recht gut. Wir haben immer versucht die Spitze mit einem Öl-Stein zu brechen so dass das Material beim Schlag nur gestaucht/komprimiert wurde, es hat sich also, wenn man Glück hatte, kein Grat durch verdrängen aufgebaut. Stellt euch das bitte nicht so vor als wie wenn man körnt um anschließend ein Loch zu bohren, das waren ganz feine schläge und nur extrem leichte Punkte. Ist natürlich zu deiner Technik wie mit dem Holzammer ob man das auf deine Technik um legen kann weiß ich natürlich nicht aber vielleicht hilft es ja. Wie El Kratzbürscht schon Schreibt, El Kratzbürscht hat geschrieben: irgendwo muss das Material halt hin und ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht ob bei deine Technik Oberflächen-Material nur verdrängt oder auch abgetragen wird. Was deine ursprüngliche Frage an geht, wicki hat geschrieben: 2 Bilder sehen wie bei einem Hollogramm denke ich das du ja beim Überschreiben des ersten Bildes mit dem zweiten Bild die Bildinformation des ersten Bildes zerstörst und man so mit nur noch das zweite Bild war nimmt und das auch nur verschwommen. Ist aber jetzt nur meine Meinung und vielleicht hilft hier nur ausprobieren.
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