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Umformen: Schmieden, Walzen, Biegen, Ziselieren, Glühen, Prägen, Stanzen. Treiben ist sowohl eine Konstruktions- als auch eine Verzierungs-Technik. Stellt hier eure fragen z.B.: Was gibt es beim Walzen alles zu beachten? Habe Probleme beim Gold-Draht ziehen, was mache ich falsch?
Ich hatte mich in der Vergangenheit hier und da mal mit dem Schmieden von Silber versucht. So hatte ich mir vor ein paar Monaten einen kleinen Arschenbecher aus Silber geschlagen(reinsilber). Seit ein paar Tagen versuche ich nun das Selbe mit 925 Silber und muss feststellen, dass das deutlich schwerer ist. Das die Legierung härter ist, ist klar. Beim auswalzen bekommt mein kleiner Silberbarren nur immer sehr schnell risse. Und damit bin ich auch schon beim Problem.
Vorher hatte ich das Reinsilber zwischendurch immer wieder zum Glühen gebracht und zügig abgeschreckt. Ausgewalzt hab ich es dann auf einem Amboss mit HSS Rundstäben die als Schlageisen fungieren. Das hatte immer prima geklappt. Nur beim 925 Silber bekomme ich immer ab einem bestimmten Punkt Risse.
Was muss ich anders machen um die Rissbildung zu umgehen? Werd noch wahnsinnig
Zwei Dinge musst Du beachten, erstens viel öfters Zwischenglühen als bei Feinsilber und zweitens jedes Mal vor einer Richtungsänderung beim Walzen zusätzlich Zwischenglühen. Beim Schmieden analog.
Macht es mehr Sinn wenn ich das Ausschmieden mit einer Kugelform anstatt einer ebenen Form vornehme? Zur Zeit Schmiede ich mit einer ebenen Fläche. Siehe Foto. Dafür nehm ich immer HSS Drehlinge.
Es gibt doch aber noch Kugelpunzen(hoffe die heißen so)?
Ich würde einen flachen Hammer nehmen dessen Schlagfläche fast eben ist mit nur einer minimalen Wölbung. So einen Fäustling und dann direkt damit ausschmieden.
Ok, also muss ich mir da nochmal etwas besorgen Danke
Da ich immer aus einem größeren Stück ein Blech ausschmiede, kam mir die Idee vieleicht dieses grobe Stück schonmal dünn auszugießen. Sodass ich anschließend den wesentlich dünneren Guss ausschmiede. Silber scheint jedoch eine recht hohe Oberflächenspannung zu haben. Es neigt beim Schmelzen immer zur Kugelform(zumindest kleine Mengen). Wie könnte ich Silber dazu bekommen dünn zu laufen? Der Gedanke ist sich eine offene Form(Schmelztiegel) zu nehmen und das Silber darin dünn auszugießen. Danach erfolgt das weitere ausschmieden...
Wenn Du der Schmelze Zusätze gibst, damit sie die Oberflächenspannung verliert, kannst Du den Glanzzusatz wählen AC 9.105 aber bitte nur sparsam einsetzen. Aber ich halte es für eine bessere Idee sich eine Walze anzuschaffen.
Danke sehr gern. Hatte vor mich da noch tiefer zum Thema Silberbearbeitung einzuarbeiten. Du hattest geschrieben:
"Zwei Dinge musst Du beachten, erstens viel öfters Zwischenglühen als bei Feinsilber und zweitens jedes Mal vor einer Richtungsänderung beim Walzen zusätzlich Zwischenglühen. Beim Schmieden analog."
Soll das heißen ich muss im glühenden Zustand verformen(schlagen)? Der dicke Amboss(ich nutze einen ca 4kg schweren HSS/Werzeugstahl Block, wahrscheinlich der Zahn einer Hammermühle) schluckt augenblicklich bei Berührung mit dem glühenden Silber die Wärme. Auf dem Amboss ausglühen ist zwecklos. Der Wärmeabtransport ist viel zu groß.
Ich hab vorhin bestimmt noch den halben Tag geübt. Immer mit dem gleichen Ergebnis. Das Material bricht ab einem bestimmten Punkt. Ich hab immer bis fast flüssig ausgeglüht, abgeschreckt in Wasser und nur EINEN relativ leichten Hammerschlag ausgeführt. Danach gleich wieder glühen. Nix da! Es kommt immer ein Riss, der sich schlagartig fortpflanzt
Bin gern bereit für spezielles Equipment Geld auszugeben, wenn es zum Ziel führt.