In der kleinen Werkstatt kannst Du das „Pressform-Verfahren“ anwenden. Genau beschrieben wird es in dem Buch: „Hydraulic Die Forming For Jewelers & Metallsmiths“ von Susan Kingsley, 20 Ton Press, California.
In diesem Buch wird mit einer kräftigen Presse gearbeitet die man entweder in USA beziehen, oder die ein Schlosser auch nachbauen kann.
Das war mir zu umständlich, bzw. zu teuer und so habe ich mir eine einfache Variante ausgedacht die zwar nicht all das was im Buch beschrieben ist kann, mit der man aber mit ganz wenig Werkzeug auch unregelmäßig geformte Objekte leicht wölben kann. Gebraucht werden neben üblichen Goldschmiedewerkzeugen ein Fäustel, elastische Kunststoffplatten und Gummiplatten.
Kurzbeschreibung:
1) Aus der Kunststoffplatte wird der Umriss des Objekts ausgesägt.
2) Ein ausgeglühtes Blechstück, etwas Größer als der Umriss des Objekts wird auf die Platte gelegt. Es funzt mit Cu-Blech bis etwa 0,5 mm und mit Feinsilberblech bis 0,7 mm problemlos. Allerdings sollte die Mindestbreite nicht unter 10 mm liegen.
3) Darüber ein Stück einer Gummiplatte
4) Darüber ein Stück starkes Blech, min. 10 mm dick, oder ein kleiner Tischamboss
5) Mit dem Fäustel wird kräftig auf die Platte geschlagen. Das Gummi presst das Blech in den Ausschnitt der Kunststoffplatte und das Werkstück ist gewölbt.
6) Der überstehende Rand wird abgesägt.
Um das Gegenstück für die „Schote“ zu bekommen, wird die Kunststoffplatte umgedreht und das Gegenstück der Schote in der gleichen Weise aufgewölbt. Wenn man die gewölbten Teile sauber ausgesägt hat, können die beiden „Schotenhälften“ passgenau aufeinander gelötet, oder mit einem Silberband zusammengefasst werden.
Da ich dieses Verfahren für ein englischsprachiges Forum und Magazin beschrieben habe, liegt eine ausführliche englischsprachige Beschreibung als PDF Datei vor. Die kann ich Dir auf Anforderung gerne zusenden. Wenn das Schulenglisch nicht mehr so richtig sitzt, mache ich Dir auch gerne eine Zusammenfassung in Deutsch.
Und hier noch ein paar Bilder zur Illustration.
Aufbau des Sandwihiches
2 Kalotten in Herzform. Im Vordergrund ein Teil einer "Schote". Die Aufwölbung ist ca. 10 mm breit.
"Donaukiesel" jeder 2. Kiesel ist emailliert und in diesem Fall mit einem Silberstreifen zusammen gefaßt
Hier ein zunächst verlöteter und dann emaillierter "Donaukiesel"
Das Collier "Donaukiesel" wurde mit dieser Methode gefertigt. Jeder 2. Stein ist aus je 2 Kalotten, oder wie Du es nennst "Schoten" zusammengesetzt und emailliert.