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Verfasst: 12.08.2014, 20:14 |
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Edmund
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Verfasst: 15.08.2014, 15:15 |
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Registriert: 28.12.2005, 16:36 Beiträge: 301
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In der kleinen Werkstatt kannst Du das „Pressform-Verfahren“ anwenden. Genau beschrieben wird es in dem Buch: „Hydraulic Die Forming For Jewelers & Metallsmiths“ von Susan Kingsley, 20 Ton Press, California. In diesem Buch wird mit einer kräftigen Presse gearbeitet die man entweder in USA beziehen, oder die ein Schlosser auch nachbauen kann. Das war mir zu umständlich, bzw. zu teuer und so habe ich mir eine einfache Variante ausgedacht die zwar nicht all das was im Buch beschrieben ist kann, mit der man aber mit ganz wenig Werkzeug auch unregelmäßig geformte Objekte leicht wölben kann. Gebraucht werden neben üblichen Goldschmiedewerkzeugen ein Fäustel, elastische Kunststoffplatten und Gummiplatten. Kurzbeschreibung: 1) Aus der Kunststoffplatte wird der Umriss des Objekts ausgesägt. 2) Ein ausgeglühtes Blechstück, etwas Größer als der Umriss des Objekts wird auf die Platte gelegt. Es funzt mit Cu-Blech bis etwa 0,5 mm und mit Feinsilberblech bis 0,7 mm problemlos. Allerdings sollte die Mindestbreite nicht unter 10 mm liegen. 3) Darüber ein Stück einer Gummiplatte 4) Darüber ein Stück starkes Blech, min. 10 mm dick, oder ein kleiner Tischamboss 5) Mit dem Fäustel wird kräftig auf die Platte geschlagen. Das Gummi presst das Blech in den Ausschnitt der Kunststoffplatte und das Werkstück ist gewölbt. 6) Der überstehende Rand wird abgesägt. Um das Gegenstück für die „Schote“ zu bekommen, wird die Kunststoffplatte umgedreht und das Gegenstück der Schote in der gleichen Weise aufgewölbt. Wenn man die gewölbten Teile sauber ausgesägt hat, können die beiden „Schotenhälften“ passgenau aufeinander gelötet, oder mit einem Silberband zusammengefasst werden. Da ich dieses Verfahren für ein englischsprachiges Forum und Magazin beschrieben habe, liegt eine ausführliche englischsprachige Beschreibung als PDF Datei vor. Die kann ich Dir auf Anforderung gerne zusenden. Wenn das Schulenglisch nicht mehr so richtig sitzt, mache ich Dir auch gerne eine Zusammenfassung in Deutsch. Und hier noch ein paar Bilder zur Illustration. Aufbau des Sandwihiches 2 Kalotten in Herzform. Im Vordergrund ein Teil einer "Schote". Die Aufwölbung ist ca. 10 mm breit. "Donaukiesel" jeder 2. Kiesel ist emailliert und in diesem Fall mit einem Silberstreifen zusammen gefaßt Hier ein zunächst verlöteter und dann emaillierter "Donaukiesel" Das Collier "Donaukiesel" wurde mit dieser Methode gefertigt. Jeder 2. Stein ist aus je 2 Kalotten, oder wie Du es nennst "Schoten" zusammengesetzt und emailliert.
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petruschka
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Verfasst: 15.08.2014, 17:27 |
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Silberstaub |
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Registriert: 14.05.2010, 21:53 Beiträge: 42 Wohnort: Wuppertal / Bedarieux (FR)
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Hallo Edmund, danke, dass klingt gut und werde ich mal ausprobieren. Meinst du es muss Feinsilber sein, oder geht auch 0,5mm Sterling? Hab gestern noch ein Foto endeckt......so sollte es werden: ein Traum. Unter dem Bild stand: aus einem Stück getrieben wie kann das gehen, hast du eine Vorstellung davon? lieben Gruss Petruschka
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Edmund
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Verfasst: 16.08.2014, 14:33 |
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Registriert: 28.12.2005, 16:36 Beiträge: 301
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Wenn das Werkstück wirklich wie eine Schote geformt, also beidseitig gewölbt ist, kann es nicht aus EINEM Stück getrieben sein. Es muss m. E. aus 2 miteinander verlöteten Hälften bestehen, die vermutlich einzeln in der Kittkugel aufgewölbt wurden. Aber vielleicht kann ein Fachmann mehr dazu sagen. Die auf diesem Bild gezeigten beiden Werkstücke wurden im Pressformverfahren gemacht. Beim blauen Teil aus 0,4 mm Feinsilberblech habe ich zu wenig Zumaß dazu gegeben, so dass am vorderen Rand ein kleines Stück fehlt. Das vordere WS ist aus 0,5 mm Kupfer und war soweit o. k. Es sollte ursprünglich in einer Rahmenfassung gefasst werden, aber die Emaillierung gefiel mir nicht mehr. So blieb es unvollendet. Du siehst aber, dass sich so lange, schmale Teile durchaus im Pressformverfahren herstellen lassen. Das Teil ist ca. 10 cm lang, in der Mitte ca. 13 mm breit und die Wölbungshöhe in der Mitte beträgt knapp 11 mm. Wenn man dazu das Gegenstück macht und die beiden Teile miteinander verlötet, erhält man eine, wie Du es nennst, Schotenform. Bei sauberer Verlötung und anschließendem versäubern ist die Naht nicht zu sehen. Du musst nur darauf achten, dass beim Zusammenlöten irgendwo, z. B. an einer Spitze, eine kleine Öffnung bleibt, sonst kollabiert das WS nach dem Löten. Ich denke, 925er Silberblech bis ca. 0,5 mm Dicke, weich geglüht, sollte keine Probleme bereiten. Trotzdem rate ich zu Versuchen in CU-Blech. Auf meiner alten Festplatte habe ich die dt. Anleitung zu diesem vereinfachtem Pressformen gefunden. Bist Du daran interessiert? Sie geht ein wenig mehr ins Detail.
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Tilo
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Verfasst: 16.08.2014, 21:55 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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wenn da steht: aus einem Stück getrieben, heißt das doch nicht automatisch, daß die Rückseite geschlossen ist ich gehe eher davon aus, daß es eben nur die sichtbare Hälfte der "Schote" ist und man von hinten auf den Hohlraum schaut
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Edmund
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Verfasst: 17.08.2014, 08:57 |
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Registriert: 28.12.2005, 16:36 Beiträge: 301
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Das was der Moderator sagt, habe ich auch gedacht. Ich fände es allerdings nicht besonders schön, ganz davon abgesehen, dass sich in den Spitzen der "Höhle" wahrscheinlich schnell Schmutz (Kosmetik usw.) ansammeln würde. Zum Gummi. Du brauchst ca. 5 mm dicke Gummimatten mit einer Shorehärte von etwa 40. Die Matten dürfen kein Gewebe enthalten. Google mal "Gelbe Seiten, Wuppertal" und dann "Gummiwaren". Dort findest Du etliche Gummiwaren Anbieter bei denen Du sicher das passende Gummi bekommst. Wahrscheinlich kann man Dir ein paar Reste unterschiedlicher Härte zum Testen für wenige € überlassen.
Viel Erfolg und vielleicht zeigst Du uns mal das Ergebnis. Edmund
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petruschka
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Verfasst: 17.09.2014, 18:10 |
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Silberstaub |
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Registriert: 14.05.2010, 21:53 Beiträge: 42 Wohnort: Wuppertal / Bedarieux (FR)
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Hallo, meine Versuche mit der Herstellung einer Schote waren leider nicht von Erfolg gekrönt. Ich habe es mit tiefziehen von 0,3mm Cu versucht, aber die Dicke der Wölbung war zu flach. Wahrscheinlich war das Gummi zu hart. Werde mir aber anderes Gummi, wie beschrieben, besorgen, wenn ich wieder in Wuppertal bin. Meine Frakreich-Saison ist ja leider bald vorbei und dann werde ich meine WS mal einstellen. Eine andere Frage quält mich noch seit längerem: wie fest muss man beim Einreiben von Steinen eigentlich drücken, damit der Stein festsitzt? Ich drücke und reibe so fest ich kann und es klappt nicht immer, obwohl der Stein sehr gut sitzt. Zuerst sternförmig, dann ringsrum. Gibt es noch einen Trick, den ich beachten sollte? Wie fast immer, arbeite ich mit Sterlingsilber. lieben Dank Petruschka
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Heinrich Butschal
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Verfasst: 17.09.2014, 18:56 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3084 Wohnort: München
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Edmund
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Verfasst: 19.09.2014, 12:51 |
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Registriert: 28.12.2005, 16:36 Beiträge: 301
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Wenn Du eine tiefere bzw. höhere Wölbung möchtest, musst Du folgendes beachten 1) Du benötigst Gummiplatten ohne Gewebe Shore Härte ca. 40. Darüber hinaus verwende ich zusätzlich noch etwas weichere Gummiplatten. Die Dicke der Platten beträgt ca. 4-5 mm. Bezugsquellen: siehe örtliche „gelbe Seiten“. 2) Nach jedem Wölbungsdurchgang das Werkstück weich glühen. 3) Wichtig ist der Aufbau der Schablone. Das obige Bild zeigt den Aufbau für eine tiefere Wölbung. 1) Kunststoffplatte zum unterlegen mit größerer Öffnung als die Schablonenplatte. 2) Schablonenplatte; 3) zu wölbendes Werkstück; 4) kleine Gummiplatte wird unten in die Wölbung gelegt; 5) größere runde Gummischeibe kommt darüber; 5a) Gummiplatte. Diese Platte muss etwa genau so groß oder etwas größer als das Blech sein das gewölbt werden soll. 6) Metallplatte z. B. Bretteisen. Diese Metallplatte bzw. das Bretteisen sollte nicht viel größer als das zu formende Blech sein, sonst geht zu viel Schlagkraft verloren. 4) Nachdem Du die erste Wölbung geschlagen und das WS ausgeglüht hast, kommt für die erste, tiefere Wölbung, die größere, runde Gummischeibe zum Einsatz. Nach erneutem ausglühen kommt die kleine Gummischeibe nach unten in die Wölbung, drüber die Große und dann die Gummiplatte. Ist die Wölbung immer noch nicht ausreichend, kannst Du eine dritte Gummischeibe, etwa so groß wie der Schablonenausschnitt auflegen. Die rot-grüne „Schote“ in der vorherigen Antwort wurde aus 0,5 mm dickem Kupfer mit 2 Gummieinlagen gewölbt. Sie ist 9,5 cm lang, mittig 1,8 cm breit und ebenfalls mittig 1,0 cm hoch. Viel Erfolg Edmund
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