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BeitragVerfasst: 20.12.2008, 12:45 
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Hallo an Alle,

ich habe mich gerade bei euch angemeldet, weil ich ein großes Problem bei der Restaurierung einer Spindeluhr v. 1801 habe und nun auf Eure Hilfe hoffe. Wie Ihr (wenn ich das hinbekomme) auf dem Foto sehen könnt, hat hier ein "Uhrmacher" mächtig gepfuscht.

Ich möchte das fachm. "hart" löten und anschließend vergolden. Dazu muss natürlich das Weichlot runter, da es sich ja sonst auch bei den höheren Temperaturen in das Messing und in die Vergoldung "reinfrisst". Das Gröbste kann ich durch Erhitzen und dann mit Pressluft "wegblasen" entfernen. Dann bleibt eine dünne Schicht Weichlot Wie bekomme ich die schonend weg???????????????

Ich denke da an irgend eine Lösung oder Säure?? Vieleicht auch Galvanisch (Ich restauriere auch alte Motorräder und Galvanisiere (Nickel) selbst)?? Ich würde mich unendlich freuen, wenn Ihr mir weiterhelfen könntet!!!!!, da ich über die Feiertage loslegen möchte.


Danke und Grüße
Karsten

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Verfasst: 20.12.2008, 12:45 


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BeitragVerfasst: 23.12.2008, 18:13 
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ist das teil abzuschrauben?
in zinntod legen?


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BeitragVerfasst: 23.12.2008, 19:31 
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Registriert: 20.12.2008, 11:31
Beiträge: 6
Hallo,
ja das Teil kann man abschrauben.
Aber was ist Zinntod ???
Ich bin ja kein gelernter Goldschmied.
Karsten


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BeitragVerfasst: 23.12.2008, 19:58 
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Silberkorn
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Registriert: 06.08.2008, 20:18
Beiträge: 56
Alles, nur nicht mit Hitze an die Sache rangehen! Dadurch verbinden sich Teile des Lots ziemlich untrennbar mit dem Untergrund (Woraus besteht dieser? Messing?). Ausserdem kann sich das Teil verziehen.
Zuerst einmal solltest du mechanisch reinigen, d.h. soviel wie möglich sorgfältig abkratzen oder abschleifen. Danach kommt die Chemie, allerdings mit Vorsicht zu geniessen, es sei denn, das Teil ist säurefest.

Wenn alles sauber ist, würde ich auch nicht löten sondern das Teil bei einem Goldschmied laserschweissen lassen.


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BeitragVerfasst: 24.12.2008, 15:19 
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Registriert: 20.12.2008, 11:31
Beiträge: 6
Hallo und schon einmal vielen Dank für die Antworten.

Das Teil (Spindelkloben) ist Messing vergoldet.
Welche Chemie brauche ich um den Rest von dem Zinn
runterzuholen???
Ohne das es mir das Messing gleich mit wegfrisst??

Danke und frohe Weihnachten
Karsten


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BeitragVerfasst: 24.12.2008, 22:31 
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Platinstaub
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Registriert: 20.06.2008, 19:21
Beiträge: 449
hallo,
da messing und zinn von säure gleich angefressen werden, würde ich es mit einer base probieren,
vielleicht kannst du ja noch etwas zinn abkratzen und es mal mit einer lauge probieren.

schau mal bei dem link unter eigenschaften nach
http://209.85.129.132/search?q=cache:Py ... cd=3&gl=de
zinntod kenne ich leider auch nicht würde mich aber auch intressieren was das chemisch ist.
gruß
stefan


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BeitragVerfasst: 24.12.2008, 23:11 
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Aushilfe
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Beiträge: 14
Hallo,

wenn ein mechanisches entfernen nichts mehr bringt ist der Tipp mit dem Zinntod meist eine gute Lösung zum Entfernen von Zinnresten. In vielen Fällen hilft es schon einige Tropfen auf die verzinnte Lötstelle zu geben und anschließend unter Wasser abzuspülen. Zinntod ist nichts weiter als 10-25%ige Salpetersäure (HNO3) und 5-10% Kaliumdichromat (K2Cr2O7) auch unter dem Namen rotes chromsaures Kali bekannt. Ist auch fertig über den Goldschmiedebedarf Fachhandel zu beziehen.

Um den Prozess zu beschleunigen könnte man auch eine Lösung aus Zinntod mit höherprozentiger Salpetersäure ansetzen. Wird das Ätzbad zusätzlich erwärmen wird der Vorgang noch schneller "bearbeitet". Ich würde aber empfehlen langsamer und kontrollierter zu arbeiten, sprich die Konzentration wenn nur schrittweise erhöhen.


Gruß Frederik

_________________
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BeitragVerfasst: 24.12.2008, 23:27 
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Platinstaub
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Registriert: 20.06.2008, 19:21
Beiträge: 449
hi frederik ,
und das greift kein messing an ? würde mich wundern.
gruß
stefan


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BeitragVerfasst: 25.12.2008, 16:43 
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Registriert: 20.12.2008, 11:31
Beiträge: 6
Hallo und nochmals Danke für die vielen Antworten!
Aber leider bringt mich das noch nicht weiter. Vielen Dank an "Edelstein" für den Link zu der Münze mit Lotresten. Aber die ist aus fast reinem Gold, das die von Zinntod oder reiner Salpetersäure selbst nach Tagen nicht angegriffen wird kann ich mir schon vorstellen. Aber Messing ???

Danke auch an Steffan, aber hast Du eine Idee welche Lauge ich probieren soll ??? Ich selbst habe es schon mal mit einer Probe galvanisch in Schwefelsäure versucht, war nach 10 Minuten kein Lot mehr da, greift allerdings Messing genau so an. Damit Ihr mal eine Vorstellung habt um was für eine Uhr es geht habe ich noch ein Foto der gesammten Uhr angehängt (3 Gehäuse, Durchmesser 72mm).

Gruß Karsten
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BeitragVerfasst: 25.12.2008, 19:11 
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Silberkorn
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Registriert: 06.08.2008, 20:18
Beiträge: 56
Das Beispiel mit der Goldmünze sollte nur mal aufzeigen, wie langwierig sowas werden kann. Klar, das Messing hält dem direkten Angriff der Chemie nicht stand. Ich denke, der rein mechanische Weg könnte erst mal viel helfen. Anschliessend das Messing mit Abdecklack überziehen und kleine Tröpfchen Chemie auf den Zinnrest. Ständige Beobachtung ist dabei nötig. Da Weichlot ja kein reines Zinn ist, sondern ein Gemisch aus Blei, Zinn und fast immer zusätzlich geringen Anteilen an Eisen, Kupfer, Antimon, Cadmium, Wismut, Zink, Nickel (natürlich nicht immer alles, aber meist irgendwas davon), ist so ziemlich alles ein Glücksspiel.
Das spätere Zusammenfügen dürfte auch nicht eben einfach sein. Messinglote brauchen Temperaturen von 750 - 1000°, das könnte das Teil schon schädigen. Silberlot geht auch, hat aber immer noch 600 - 800° Schmelztemperatur.
Daher, wenn irgendwie möglich, lasern. Vielleicht geht auch Punktschweissen, aber da bin ich kein Fachmann bei Messing.


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