@janDisclaimer:
Nichts vom Folgenden ist eine Handlungsempfehlung an Dich, sondern meine Überlegungen, wo ich Probleme sehe, was ich ändern / versuchen würde, wenn es um
meinen eigenen verbrannten Arsch ginge etc., (Ggf mit Begründung zum selber überlegen.)
Meine
Empfehlung an Dich wäre: Kauf Dir was Fertiges, möglichst vom
Fachbetrieb (also nicht "Lindenschmiede" oder so.)
(Wird wohl etwas mehr, wahrscheinlich mehrere Portionen.)
Gehen wir mal in Gasfluss-Richtung vor:
A:
Brenner dieser Bauart besorgen sich die zu Verbrennen benötigte Luft per Venturi-Effekt nach dem Prinzip der Strahlpumpe.
Quick and dirty:
Die Düse:Dient dazu, die Strömungs
geschwindigkeit zu erhöhen.
Venturi meint: Bei gleichem Volumenstrom ist die Geschwindigkeit umgekehrt proportional dem Querschnitt.
Bernoulli meint: Bei sonst gleichen Verhältnissen ist der statische Druck umgekehrt proportional der Strömungsgeschwindigkeit.
Ergebnis: Am Austritt des scharfen, schnellen Gasstrahls aus der Düse entsteht ein 'Unterdruck', durch den die Umgebungsluft 'angesaugt' und mittels eines Teiles der kinetischen Gasstrahl-'Energie' mitgerissen wird.
Das Aufbohren der Düse gibt ergo nicht (per se)
'mehr Gas', sondern
langsameres Gas mit erheblich reduzierter 'Ansaugleistung'.
(Nach Deinem Foto hat der Düsenstock wohl eine Originalbohrung von ~ 0.3 ... 0,35 mm, d.h., Du reduzierst die Strömungsgeschwindigkeit schon mal um einen Faktor von etwa 10. Sollte, wie ich mich zu erinnern meine (ist nicht mein genuines Fachgebiet und weder Zeit noch Bock, mich wieder in Details einzufuchsen), die Geschwindigkeit quadratisch in die Rechnung eingehen, sieht's ganz mies aus: So, wie halt die Flammenbilder auf den Fotos.
*) Luftzufuhr:Das ganze Teil sieht mir recht labberig aus. Was ist das, 'ne alte Getränkedose? Der Brennerkrümmer mit dem Düsenstock im Boden befestigt? Wie sieht die Verbindung aus?
Die Düse sollte stabil so ausgerichtet sein, dass der Gasstrahl möglichst mittig auf der Achse durch die Rohre liegt. Scheint mir hier kaum verlässlich möglich.
*) Lage der Düse:Der Unterdruck (und damit der Punkt höchster Ansaugleistung) beim Austritt aus der Düse ist natürlich
direkt darüber am höchsten. Es scheint nicht sehr sinnvoll, diesen Punkt deutlich
unter die Ebene der Luftlöcher zu legen: Die Luft wird erst rückwärts gegen die Gasrichtung gesaugt, um dann wieder Richtung Flamme beschleunigt zu werden. Die Düsenebene sollte mindestens bis zur Unterkante der Luftlöcher gezogen werden, besser noch höher (hängt etwas vom Durchmesser des äußeren Rohres ab)
(Scheint mir übrigens auch bei den 'Lindenschmiede'-Brennern vermurkst zu sein.)*) Luftführung:Die Lufteintrittslöcher sollten deutlich näher am Gasstrahl liegen, um so weniger 'Saugleistung' muss erbracht werden Dann können sie auch kleiner und vor allen sauberer gearbeitet sein. Vielleicht vier Löcher durch zwei Bohrungen überkreuz, Kanten mit ner Rundfeile in Strömungsrichtung etwas nacharbeiten.
Außerdem wird der Durchmesser des Mischraums (da, wo Luft auf Gas trifft) kleiner: Günstiger für die homogene Vermischung.
*) Die vorstehenden Punkte beeinflussen das Strömungsverhalten. Das sollte im Bereich der Luftansaugung möglichst laminar sein. Die angesprochenen Probleme können oder führen zwangsläufig zu Turbulenzen, die dem Gasstrahl Geschwindigkeit / kinetische Energie entziehen.Flammenbilder:Dass die jeweiligen Flammenbilder sich zwischen Luft auf / zu kaum unterscheiden, dürfte Dir aufgefallen sein.
a: Überall wo du schreibst "Luft zu", sehe ich an deiner Luftmimik noch
ausgesprochen große Löcher. Falls das keine optische Täuschung auf den Fotos ist:
"Luft zu" ist dann, wenn die Löcher wirklich zu sind! Wenn eh wenig Luft angesaugt wird, spielt die Größe der Luftlöcher kaum eine Rolle. Das wird erst bei höheren Strömungsgeschwindigkeiten und damit größeren Druckunterschieden interessant.
- Crop1mm2barluftzu.jpg (14.2 KiB) 916-mal betrachtet
Bei der aufgebohrten Düse ist das nicht weiter erstaunlich: Wenn der Gasstrahl kaum Luft angesaugt bekommt, macht der fünffache Querschnitt der Luftlöcher auch nix mehr wett.
Gestutzt habe ich, dass auch bei der Originaldüse, die ja offensichtlich genug Luft zur vollständigen Verbrennung ansaugt, die Luftdrosselung kaum Auswirkungen zeigt. Zunächst dachte ich (und das ist immer noch denkbar), dass die 'Restlöcher' bei "
Luft zu" immer noch so groß sind, um keinen merklichen Abfall der Luftmenge zu bewirken. Aber nachdem ich mehrmals gestutzt hatte, ist mir etwas anderes aufgefallen:
Falls der Raum zwischen den beiden Rohren offen ist, zieht Dein Brenner hier
"falsche Luft", womit die ganzen anderen Ergebnisse irrelevant werden, da sicher nicht stabil reproduzierbar.
Soweit erstmal. Bis letzteres geklärt ist, lässt sich eh nicht viel sagen.
BZur Konstruktion: Da Du es Dir erspart hast, mal ein paar Daten / Maße anzugeben, alles unter dem Vorbehalt, dass das mit den Maßen hinhaut.
Gesetzt den Fall, ich hätte so ein Teil hier liegen und wollte es zum befriedigenden Feuern überreden, würde ich:
- Originaldüse wieder einbauen.
- Den ganzen Krempel, dem ich im Bild oben ausgeXt habe, demontieren.
- Den Brenner (das Handgerät) direkt an das letzte dünne ( 1" , 3/4" ?) Rohrstück das (ggf etwas länger werden müsste) montieren (oder maximal eine Reduzierstufe dazwischen).
- Dazu den Brenner zentrisch in eine
Endkappe einbauen, z.B.
https://www.hornbach.de/shop/GF-Kappe-v ... tikel.htmlsodass die Düsenebene ausreichend weit in das Rohr hineinragt, s.o. Feinjustierung ist dann noch über das Gewinde des Stopfens möglich.
- Vier Bohrungen auf den Umfang des Rohres, s.o.
- Entsprechend breiten Blechstreifen zur Abdeckung der Luftlöcher um das Rohr biegen. Etwas eng,dann müsste die Klemmung reichen.
- Und natürlich das Loch für die "falsche Luft" stopfen.
Das wärre mein Startpunkt für weitere Tests
Aber wie gesagt: Das ist das, was
ich machen würde! Ich würde sogar den einen oder anderen Schritt erstmal provisorisch ausprobieren, und wenn meine Feuerversicherung tausendmal was dagegen hat.
OK, als erste Portion Lektüre soll's hier reichen.
WennFragen: Fragen