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Fügen: Löten, Schweissen, Schmelzen, Nieten, Pressen, Kleben usw. Helft mit die Fragen anderer zu beantworten. z.B. Wann und wie richtig Abschrecken nach Löten? Wieso hält Palladium nicht richtig auf Gold, was mache ich falsch? Wie den Schmelzpunkt von Silber erhöhen?
heute suchen wir euren Rat bei einer sehr konkreten Fragestellung:
Wir haben einen sehr filigranen "Anhänger" aus 750er Rotgold gießen lassen, nachdem wir ihn vorher in Bronze als Urmodell gefertigt hatte. Er soll das Mittelteil einer Halskette darstellen, die wir links und rechts auf den jeweils höchsten Punkten des "Anhängers" anlöten wollten. Vom Prinzip her ähnlich diesem Anhänger: https://mueller-collection.de/produkt/k2114/ Beim ersten Lötversuch sind nun zwei der dünnen Stege des "Anhängers" schlicht zersprungen. Nun haben erst einmal vom Löten Abstand genommen bis wir eine Lösung für unser Problem gefunden haben - grundsätzlich löten wir aber viel (und gut) in Silber, die Basics müssten wir also eigentlich richtig gemacht haben. Hat jemand dieses Zerspringen schon einmal erlebt? Waren wir zu hastig beim Erwärmen? Hätten wir etwas Rotgold-typisches beachten müssen?
Das ist nicht ungewöhnlich. 750 er Rotgold kristallisiert beim Glühen nach und bildet Riesenkristalle. Dadurch wird es hart und spröde. Beim längeren Löten passiert es auch.
Wenn es bereits passiert ist weis ich eigentlich keine Abholfe ausser neu zu giessen und beim giessen Feinkornbildner dazu zu geben. Ob das nützt, weis ich allerdings auch nicht, denn 750er Rotgold entspricht 1 Atom Gold auf ein Atom Kupfer und diese Kombination bildet eben gerne große Kristalle.
Vielleicht weis jemand anderer mehr dazu, der das schon öfters verabeitet hat. Vielleicht hilft glühen und abschrecken?
Da gibt es viele. Ich benutze, weil es für mich leicht herzustellen ist, Rhodiumpartikel. Hauchdünnes Messingblech (man könnte auch anderes Metall nehmen) tauche ich ins Rhodiumbad für ca 1/3 der Zeit die ein ordentlicher Rhodiumauftrag benötigt. Der Niederschlag ist, dann zwar sichtbar aber das Grundmetall scheint noch etwas durch. Davon stoße ich einen kleinen Streifen, der den Feingehalt nicht ernsthaft tangiert in die sehr heiße Schmelze. Dabei zerreißt das Messing und es bilden sich Rhodiumpartikel die zwischen 50 und 1000 Atomen klein sollen. Diese dienen dann als Kristallisationskeime beim Erkalten der Schmelze.
bei dem verlinkten Stück ist aber sinnvollerweise gar nicht am Mittelstück selbst gelötet, sondern eine Zwischenöse gelötet letztere sorgt für bessere beweglichkeit und deutlich erhöhte Materialstärke dieser durch verschleiß stark strapazierten verbindung einfach kette stumpf anlöten ist semioptmial gelöst.
ist das Design des Anhängers/Kolliermittelteils kopiert oder kopiergefährdet oder warum wird auf ein Schmuckstück verlinkt, das mit dem eigentlichen Problem gar nichts zu tun hat?
bei filigranen Strukturen in Rotgold kommt ja noch erschwerend dazu, daß der Schmelzbereich des Rotgoldlot sehr nahe am Schmelzbereichsbeginn des Rotgolds selbst liegt und da gerne was wegschmort