Hi Cathy.
Neben mir saß einer der genialsten Goldschmiede seiner Zeit in Kärnten.
Das war 1984.Ist also noch nicht sooo lange her.
Vor ihm lag das Werkzeug von allen Laden seines Tisches in,musikalisch betrachtet,atonaler Anordnung griffbereit.
Alles kreuz und quer,aber die Schmuckstücke,die er anfertigte....
Die waren so präziese ,exakt und schön.
Ganz abgesehen davon mit welcher Geschwindigkeit dieser Mann arbeitete.Diese Geschwindigkeit hat mir auch am meißten imponiert.
Was er mit Nachdruck immer wieder betont hatte war:
"Man darf ein Blech nach walzen und glühen NICHT mit dem Hammer flachklopfen"
Er meinte,man muss es mit den Händen "gerade" biegen.
Immer wieder auf das Brettstück legen bis alle Distanzen zwischen Brettstück und Blech verschwunden sind.
Um es nicht zu verletzen.
Dieser Tipp hat meinen Fingerkuppen manchmal geschmerzt,aber durch diese
enormen Kraftanstrengungen habe ich letztlich ein tieferes Gefühl für die auseinandersetzung mit Edelmetallen bekommen und Ringschienen zu biegen und zarte Fassungen zu bauen glich bald einem Kinderspiel.
Soviel ich mitbekommen habe unterrichtet er jetzt in Ferlach ,wo auch ich gelernt habe.
Das bedeutet:
Man kann schon von anderen lernen.
Man darf aber nicht vergessen das man dabei auch etwas von sich lernt.
Und denkt man kreativ , und hat ein starkes Ego,so lernt man am meißten von sich .