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bronzier
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Verfasst: 07.09.2016, 22:20 |
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Gast |
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Registriert: 07.09.2016, 20:57 Beiträge: 5
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Hallo zusammen,
ich bin Frischling in eurem spannenden Forum und ebenfalls Frischling was das Metallgießen angeht. Ich habe nun einige Stunden recherchiert und alle möglichen Info´s zusammengetragen und denke es ist jetzt an der Zeit nochmal ein paar Experten zu fragen bevor ich loslege.
Ich möchte folgendes machen: ich habe ein paar sehr kleine Figuren, Münzen, kleine Alltagsgegenstände die ich gerne im Sandgussverfahren mit Messing und Bronze vervielfältigen möchte.
Was ich bis dato an Equipment habe: - gebrauchter Schmelzofen der auf Propangas läuft und 1.200° erreicht (laut Hersteller in 10-15 Minuten auf 1.200° erhitzt. Ist ein BECMA Gas-Schmelzofen) - mehrere kleine Tontiegel - Tiegelzange - Formsand ProCast B - 2 gebrauchte Sandgussformen - Trennpuder - keramische Eingussfilter - Schutzkleidung (Handschuhe und Schürze aus dem Schweißerbedarf, Wollpulli und Jeans)
Jetzt zu meinen Fragen:
1. Was muss ich beim schmelzen von Messing und Bronze beachten, welche feinen Unterschiede liegen im Schmelzverfahren dieser beiden Metalle? Es gab zu lesen, dass sowohl Tontiegel als auch Graphittiegel geeignet sind. Die einen nutzen Borax-Schmelzpulver, die anderen gar nichts, wieder andere nehmen einen Stahltiegel. Bei allen scheint es zu funktionieren wenn man dem denn Glauben schenkt. Welcher Weg ist also der gängigste, professionellste mit den mir zur Verfügung stehenen Mitteln? Ich möchte immer nur kleine Mengen schmelzen und gießen, ich schätze maximal 500g pro Vorgang, vermutlich eher deutlich weniger, vielleicht auch mal nur 20-30 Gramm für ein einziges kleines Teil
2. Meiner bisherigen Recherche zufolge läuft es so ab: Ofen inkl. Tiegel vorheizen bis er die Maximaltemperatur erreicht hat, dann das Material in den Tiegel geben (entweder mit oder ohne Schmelzpulver). Und nun ist es reine Erfahrungssache den richtigen Zeitpunkt für die Herausnahme des Tiegels zu treffen. Was genau passiert beim schmelzen? Die an der Oberfläche entstehenden oxidierten Bestandteile müssen abgeschöpft werden, richtig? Zu welchem zeitpunkt geschieht das? Woran erkenne ich wann das Metall flüssig genug ist um gegossen werden zu können?
3. Ich denke das Prinzip mit den Formkästen, den Eingusskanälen und Luftkanälen habe ich verstanden. Aber, ich möchte auch kleine Münzen gießen von denen die Rückseite unwichtig ist, da diese verklebt werden und habe mir hierzu überlegt die Münzen einfach in den Formsand zu pressen und auf die so entstandene offene "Mulde" den Keramik-Eingussfilter zu legen um lediglich feine Metallstränge auf der Rückseite der Münze zu haben die ich dann nur absägen und ggfl. etwas beischleifen muss und dann eine plane Rückseite habe. Erscheint euch das logisch und machbar? Die Röhren dieser Filter sind mächtig klein, geht das flüssige Metall dort tatsächlich schnell genug durch ohne vorher zu erstarren?
4. Was passiert mit dem in dem Tiegel verbliebenen Restmetall? Ich nehem an das muss ich dort rausbekommen bevor ich es erneut einschmelzen kann, richtig? Kann ich jedes metall beliebig oft wieder neu einschmelzen?
Ich hoffe sehr, dass einer oder mehrere von Euch Zeit und Lust haben mir meine Fragen zu beantworten, Tipp´s zu geben, oder auch Hinweise bzgl. Dingen die ich eventuell noch gar nicht bedacht habe.
Danke und gute Nacht!
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Verfasst: 07.09.2016, 22:20 |
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Non Ferrum
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Verfasst: 08.09.2016, 06:38 |
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Platinkorn |
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Registriert: 14.01.2016, 07:03 Beiträge: 459
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Hallo bronzier Erst mal herzlich willkommen hier im Forum und viel Erfolg bei deinen Projekten. Zu den meisten deiner Fragen wird sich hier sicher der eine oder die andere finden die dir die richtigen Antworten giebt. Ich selber habe schon mit Bronze im Sandguss gearbeitet. Das war eigentlich immer recht unkompliziert. Aber im Normalfall habe ich mal einen Ring, Anhänger oder ein Amulett gegossen. Alles nicht schwerer als 20 Gramm, Plus Minus. bronzier hat geschrieben: ich schätze maximal 500g pro Vorgang Das ist schon recht sportlich, denke ich. Deine andere Einschätzung bronzier hat geschrieben: 20-30 Gramm für ein einziges kleines Teil ist wohl eher passend. Dein Equipment ist eh schon recht umfangreich obwohl da sicher noch einiges dazu kommt und du anderes vielleicht weg lassen wirst. Einen bronzier hat geschrieben: keramische Eingussfilter kenne ich selber nicht und die Tiegel mache ich mir für den Sandguss eigentlich immer selber. Es gibt ja die Handgussvorrichtungen von einschlägigen Anbiedern mit denen ich recht gute Erfahrungen gemacht habe oder ich habe mir Alu-Vierkantrohr selber welche zurecht geschnitzt. Vom Material ist mir Bronze immer lieber wie Messing, ich finde Bronze ist beim Schmelzen Schlacke freier als Messing. Ist aber meine Persönliche Einschätzung, muss nicht so sein. Das wars vorerst von meiner Seite, viel Erfolg!
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Tilo
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Verfasst: 08.09.2016, 07:30 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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tiegel aus alu schnitzen? du meinst was anderes, aber was?
die Filter kenne ich nicht und sehe da keinen Verwendungsbedarf Borax scheint mir notwendig
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El Kratzbürscht
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Verfasst: 08.09.2016, 08:22 |
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Registriert: 21.12.2014, 16:46 Beiträge: 1516
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Nein, den Gießrahmen aus Alu meint er, den Tiegel aus Ton selber getöpfert wahrscheinlich. Von einem keramischen Eingussfilter habe ich auch noch nie was gehört. Die Schlacke sollte dank Flussmittel beim Ausgießen im Tiegel kleben bleiben. Man nimmt Ton (Schamott-) Tiegel oder Graphit, mit Stahl habe ich keine Erfahrung. Einen frischen Tiegel einmal hochheizen und mit Borax ausschmelzen, damit er innen damit ausglasiert ist. Du musst den Tiegel dann nicht mehr auf Maximaltemperatur vorheizen, aber gut anwärmen schadet nicht. Eine Raumschale ist zum Einfüllen des Schmelzgutes in einen heißen Tiegel von Vorteil. Für Sterlingsilber zum Gießen stell ich den Ofen auf 1000 grad ein, weiß nicht, was Bronze braucht. Gut durchgeschmolzen ist, wenn der Guss schön überall hin ausfließt. Bei einseitigen Teilen kannst du den Gusskanal von der Rückseite an das Teil heran führen.
Stell doch mal paar Fotos ein!
_________________ Machst du gern selber Schmuck, dann geh zu reim dich oder ich fress dich!
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Tilo
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Verfasst: 08.09.2016, 15:52 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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ja, die zinkdämpfe sind nicht ohne würde da Bronze bevorzugen
graphittiegel sollte auch ohne vorherige boraxglasur funktionieren und wenn du tontiegel hast, dann nimm eben die
raumschale brauchst nicht, sie ist halt eine metallschale, mit der man auch heiße tiegel beschicken und berühren kann, ohne daß sie (wie plastik) anschmelzen entweder nur kalte Tiegel befüllen oder irgendwas metallisches für die bronze verwenden: suppenkelle, löffel etc
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Heinrich Butschal
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Verfasst: 09.09.2016, 09:24 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3083 Wohnort: München
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Zinkdämpfe findest Du als weissen Schleiher am Tiegelrand in Form von Zinkoxyd. Das kannst Du mit Öl anrühren und als Hautsalbe verwenden. Penatencreme ist so entstanden.
Die Keramikfilter habe ich auch, sie sind nur bei großen Güssen ab 1-2 Kilo sinnvoll. Bei kleinen Gebinden schwimmen Verunreinigungen meist auf und man kann sie in einer Boraxdecke binden, dann bleiben sie im Tiegel zurück oder man hält sie mit einem Holz- oder Grafitstab beim eingiessen zurück.
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Heinrich Butschal
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Verfasst: 09.09.2016, 09:26 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3083 Wohnort: München
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Tilo
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Verfasst: 09.09.2016, 10:58 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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so hatte ich das verstanden: der gußkanal einfach von der Rückseite, aber schon in geschlossener Form mit Eingußtrichter
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El Kratzbürscht
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Verfasst: 09.09.2016, 12:51 |
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Registriert: 21.12.2014, 16:46 Beiträge: 1516
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auch so gemeint, ja.
_________________ Machst du gern selber Schmuck, dann geh zu reim dich oder ich fress dich!
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