Löten für Anfänger

Hallo Thomas,

ich selbst verwende zum Löten von Silber lieber andere Flußmittel als Borax. Z. B. "Lötpaste Goba" oder Fluoron. Beides bekommst Du im Goldschmiedefachhandel. Diese Flußmittel haben den Vorteil, dass sie beim Erhitzen nicht so stark blähen wie Borax. Beim Aufblähen des Borax verschieben sich Lötpaillen hin und wieder. Bei Fluoron muß man darauf achten, dass die Werkstatt gut gelüftet wird. Die Dämpfe sind leicht toxisch.

Wenn Du beim Borax bleiben willst.
Im Grunde ist es gleich ob man Borax trocken oder mit Wasser angerührt verwendet. Aber ein Boraxbrei läßt sich in der Regel besser dosieren. Wenn Das Leitungswasser an Deinem Wohnort sehr kalkhaltig (hart) ist, empfehle ich destilliertes Wasser zum Anrühren. Du solltest nur soviel Wasser zusetzen, dass eine Art dicker Creme entsteht.

Zur Anwendung von nassem Borax:
Wenn Du nasses Borax angelegt hast, mußt Du das Werkstück vorsichtig erwärmen, so dass das Wasser langsam verdampfen kann. Sonst verdampft das Wasser schlagartig und Deine Lötpaillen + Borax fliegen davon.
Viel Erfolg
Edmund
http://www.emailkunst.de

Vielen Dank für diese schnelle und sehr fundierte Antwort, eine echte Hilfe.

Hallo Thomas,

wie sagt man heute so gerne ?: "GERNE"
Edmund
http://www.emailkunst.de

Hier noch eine Frage von einem Hobbyschmied:

Ich möchte Gold (14er oder 18er Karat) mit Silber verlöten. Welches Lot ist dafür geeignet? Ich habe momentan nur das weiche und harte Lot für Silber und hoffe dass eines davon ausreicht. Gibt es noch etwas, was ich dabei beachten muss?

Noch was: Vor dem Löten muss das Metall sehr sauber und fettfrei sein. Bisher schabe ich aufwendig die entsprechenden Teile an, habe mir ungeschickterweise dadurch auch schon unsaubere Kratzer reingeschabt. Langt das Säubern mit Aceton, oder gibt´s auch andere Tipps, damit das Lot garantiert gut läuft (z.B. Flussmittel die das können)?

Irgendwie sind gerade die einfachen Arbeiten, die mir immer wieder zu schaffen machen. Wahrschienlich bin ich einfach zu ungeduldig.


Schönes Wochenende
Sabine

Nimm lieber Goldlot für diese Arbeiten, das Silberlot dürfte zu hoch im Schmelzbereich sein.

Heinrich, hast du da jetzt was verwechselt?
es goldlot für silber, wenn auch weiches silberlot vorhanden ist?

Er möchte Gold mit Silber verlöten. Dann muss man nach dem Metall gehen das den niedrigsten Schmelzpunkt hat. Und 14 Kt Gelbgold ist niedriger im Schmelzpunkt als z.B. Sterlingsilber. Daher ist Goldlot zu nehmen.

ich denke, daß die arbeitstemperaturen der betreffenden lote gar nicht weit auseinanderleigen und würde die verwendung vom beginn des schmelzbereichs der verwendeten legierungen abhängig machen und davon, was besser versäubert werden kann, also wenn goldlot ungewollt auf dem silber landen würde oder silberlot aufs gold läuft,

danke für die Antworten!

Schönes WE
Sabine

Tilo hat geschrieben:ich denke, daß die arbeitstemperaturen der betreffenden lote gar nicht weit auseinanderleigen und würde die verwendung vom beginn des schmelzbereichs der verwendeten legierungen abhängig machen und davon, was besser versäubert werden kann, also wenn goldlot ungewollt auf dem silber landen würde oder silberlot aufs gold läuft,

Wenn man mit mittlerem oder weichem Lot (Zweierlot oder Dreierlot) lötet hast Du recht. Bei Einserlot für Silber auf Gold kann es schwierig werden und zum schmoren des Goldes führen.
Die Überlegung mit dem leichteren Versäubern ist natürlich auch eine gute Idee.