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 Betreff des Beitrags: Broschenplatten anlöten?
BeitragVerfasst: 28.08.2006, 19:24 
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Silberkorn
Silberkorn
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Registriert: 26.08.2006, 11:13
Beiträge: 54
Hallo,

ich würde gern ein Motiv aus Silberblech herstellen und dann als Anstecker zu machen. Hab mir überlegt, daß ich doch einfach eine Broschenplatten hinten "ranlöten" könnte, oder?

Hab das noch nie gemacht und bin auch kein Goldschmied....habt Ihr evtl noch andere tolle Tipps, wie ich meine Idee am besten umsetzen kann?


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Verfasst: 28.08.2006, 19:24 


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BeitragVerfasst: 29.08.2006, 07:29 
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Goldschmiedemeister
Goldschmiedemeister
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Registriert: 05.12.2005, 21:39
Beiträge: 3083
Wohnort: München
Ja für den Anfang geht das schon so. Sieht nicht professionell aus aber das willst Du ja zu Beginn auch nicht.

_________________
von: Heinrich Butschal
--
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 Betreff des Beitrags: Broschenplatten
BeitragVerfasst: 30.08.2006, 15:14 
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Goldschatz
Goldschatz
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Registriert: 28.12.2005, 16:36
Beiträge: 301
Hallo Claudia,
hier eine kurze Anleitung für handgefertigte Broschierungen.

In meinen Emailkursen habe ich mich immer bemüht möglichst einfache Lösungen für die vorbereitenden Metallarbeiten zu finden, da die Kurse auch von absoluten Anfängern besucht wurden. Es sollte möglichst alles Handarbeit sein und es sollten so wenig wie möglich von Fabriken vorgefertigte Teile verwendet werden. Hier eine Lösung für die Broschierung.

Anfertigen der Broschen-Befestigungen (Furnituren).
1) Nadellager (Scharnier)


Bild Bild 1) Aus einem 0,5mm starken Blech einen Streifen von 5 x 20 mm schneiden.
Bild Bild 2) Streifen bei etwa 1/3 der Länge mit einer Rundzange U-förmig abbiegen.
Bild Bild 3) In den unteren Bogen des U’s einen ca. 0.8 mm starken Edelstahldraht einlegen, der dem Durchmesser der späteren Broschennadel entspricht.
Bild Bild 4) Die U-Bogen-Abstriche mit einer Flach- oder noch besser mit einer Parallel-Flachzange, kurz untererhalb des Drahts fassen und die U-Schenkel so fest zusammen drücken, das der Draht in dem entstehenden Röhrchen fest eingeklemmt ist. (siehe Bild 8 )
Bild Bild 5) Bild Bild 6) Den längeren Schenkel so biegen, das eine kleine „Löt-Auflage“ entsteht. (Skizze.5 und 6) Der Abstand der Mittelachse vom Broschenboden soll etwa 3 mm betragen.
Bild Bild 8 ) Der ganze Prozess noch mal im Foto, oben rechts die Parallelflachzange in Aktion
Bild

So sieht die montierte Broschierung in etwa aus.

Dies ist eine Möglichkeit ein Nadellager (Scharnier) herzustellen. Natürlich kann man auch kommerzielle Scharniere verwenden. Dabei ist nur darauf zu achten, dass sie aus 925 oder 935 Silber sind. Die oft in 800er Silber angebotenen Furnituren halten auf Grund des niedrigeren Schmelzpunkts weder das Löten mit „extra hartem Lot“ noch die Emaillier-Temperaturen aus. Ansprechende Scharnier lassen sich auch aus stärkerem Rund- oder Vierkantdraht oder aus Scharnier-Rohr herstellen.
Broschennadel
Die Broschennadel wird aus 0,8 mm starkem Edelstahldraht gemacht.
1) Ein Stück Draht, etwa 1,5-2 cm länger als der Abstand zwischen Nadellager und Haken ablängen.
2) Ein Ende des Drahts mit Schmirgelpapier entgraten und abrunden. Zum Abrunden oder Entgraten keine guten Feilen verwenden, da der Edelstahldraht sehr hart ist!!
3) Bild Bild 10 Am abgerundeten Ende des Drahts mit der Rundzange einen Bogen biegen.
4) Den Draht von unten durch das bereits aufgelötete Nadellager stecken und mit einer kleinen Flachzange den Draht in Richtung Broschhaken abbiegen. Der Winkel sollte ca. 80 Grad betragen, damit der Draht später fest unter den Broschhaken gedrückt wird.
5) Draht kurz hinter dem Broschhaken abschneiden und an diesem Ende die Nadelspitze mit Schleifpapier anschleifen. Nadelspitze polieren.
6) Den „Bogen am anderen Ende der Nadel so gegen die Broschplatte biegen, dass die Nadel etwa in einem Winkel von 25-30 Grad zum Broschenunterboden steht. Dadurch erhält die Nadel das entsprechende Widerlager. Die Nadel sitzt stramm im Broschhaken. Die Anfertigung des Broschhakens ist sicher an Hand der Bilder leicht nachvollziehbar.

BildBild 11) BildBild 12)


Das Widerlager kann verschieden gestaltet werden wie man in Bild 11 und 12 sieht.

Sind noch Fragen offen? Dann schreibt mir einfach eine Mail

Edmund
http://www.emailkunst.de


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 Betreff des Beitrags: Re: Broschenplatten anlöten?
BeitragVerfasst: 12.01.2012, 20:17 
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Aushilfe
Aushilfe
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Registriert: 07.01.2012, 16:03
Beiträge: 11
Wohnort: Lauterstein
wie ist das mit Löten und emaillieren?
Wenn die temperatur, zum Emaillieren 850grad bertägt , löst sich dann nicht die lötstelle? die ist doch mit 700-800grad gelötet?


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 Betreff des Beitrags: Re: Broschenplatten anlöten?
BeitragVerfasst: 13.01.2012, 11:39 
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Goldschatz
Goldschatz
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Registriert: 28.12.2005, 16:36
Beiträge: 301
850 Grad C sind zum Emaillieren absolut nicht nötig. Löte alle Verbindungen mit Silberlot "extra hart" oder "Emaillierlot". Beide haben eine Arbeitstemperatur von ca. 770 Grad C.

Stelle die Ofentemperatur auf etwa 800 Grad C ein. Beobachte die Oberffläche des Emails während des Brennvorgangs. Sobald das Email glatt ausgeschmolzen ist (egal welche Temp. das Ofenthermometer anzeigt) nimm das Werkstück aus dem Ofen.
Viel Erfolg
Edmund


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