Hallo Schmuckfreund,
wer kennt das nicht: ein Kunde möchte die Ringweite geändert haben. Kein Problem einfach ein Stück einlöten, versäubern und fertig. Aber was ist wenn dieser Ring mit einem hitzeempfindlichen Stein gefasst ist? Gerade kräftige Ringschienen mit Steinen, können wirklich zu einem üblen Problem werden und im schlimmsten Fall sogar mit dessen oder deren Zerstörung enden. Damit diese oder ähnliche Schlimmheiten gar nicht erst vorkommen, hier mal ein Tipp für die Trickkiste.
Aber zur Sache:
Wie immer im leben geht nichts ohne Vorbereitung. Wir brauchen einen nicht zu flachen Behälter aus Metall, also z.B. einem Messingschälchen oder einer Dose von etwa 4 oder 5 cm Höhe und einem Durchmesser von etwa 6 bis 8 cm. In dieser wird zunächst ganz einfachen Sand deponiert wie er auf jeder Baustelle, oder jedem Kinderspielplatz zu finden ist. Den nun mit Sand gefüllten Behälter gibt man einfaches Wasser hinzu, so dass das Gefäß bis knapp über dem Sand mit Wasser gefüllt ist. E voila, wir haben fertig! Der nun nasse Sand, nimmt alle Arten von hitzeempfindlichem Schmuck sicher und standfest auf.
Nun wird der Ring in den nassen Sand so positioniert das die Lötstelle aus dem Wasser lugt, den Ring aber nicht zu tief in den Sand stecken, sonst wird die Ringschiene hinauf bis zur Lotfuge zu sehr gekühlt. Es ist vorher hilfreich das Lot auf dem Bretteisen ganz flach zu klopfen und zwischen die vorbereitete Fuge gesteckt wird (zweckmäßigerweise mit Flussmittel), so "fliegt" es beim Lötvorgang nicht weg.
Die Heizflamme sollte eine sehr kräftige sein denn der Wärmetransport in dem nassen Sand muss schließlich "überholt", oder besser, überboten werden. Die Flamme in kurzen Intervallen draufhalten, so kann man besser kontrollieren dass trotz der starken Flamme die Schiene nicht verbrutzelt. Sofort nach dem Löten, was am Besten schnell gehen sollte, wird das Teil in einem bereitstehenden Wassertopf versenkt, um den weiteren Hitzetransport zu unterbinden. Danach wie immer weitermachen.
Die Wärmeschutzwirkung ist vortrefflich, auch bei Verwendung von Sauerstoff-Gasgemisch (z.B. bei Silber wegen der sehr starken Wärmeleitung), in normalen Schweißbrennern mit normalen Düsen oder Brauseköpfen, hat sich diese Art der Isolierung als das Beste bewährt.. Es gibt zwar auch Thermo-Gel also Kühlpasten wie z.B. Metallex/CoolPaste (blöder Name für ein Silikongel) aber davon halte ich nicht viel zumal die Sandbox Lösung auch noch das Portemonnaie schont. Insgesamt so kann man sagen, ist es das beste Werkzeug was es für dererlei Arbeiten gibt
Gruss cm