als nächstes möchte ich anfangen, einfache Muster und Motive zu gravieren, in Ringe oder Broschen. Zum Beispiel geschwungene Linien, die an einigen Stellen auch etwas breiter sind. Eventuell möchte ich auch kleinere Flächen abtragen.
Was für einen Stichel muß ich mir dafür als erstes zulegen? Eigentlich wollte ich einen Grabstichel, aber bei zJ finde ich keinen. Dann eher Spitzstichel oder Messerstichel? Welche Größe wäre da für o.g. Arbeiten geeignet? Und nach welchem Kriterium muß ich den Griff auswählen? Und wozu würde ich einen Polierstahl brauchen? Ich schnitze auch Holz und habe daher einen Ölstein zum Schärfen der Werkzeuge. Oder braucht man den Polierstahl für etwas anderes?
Hallo, es gibt hier einen Lehrgang zum Fassen dort steht drin wie du die Stichel zurichten mußt. Ansonsten würde ich dir den Juwelenfassercodex von Paul Leibold empfehlen. Dort wir sehr genau auf Schneidengeometrie und das richtige zurichten der Stichel eingegangen. Auch welcher Stichel für welche arbeiten verwendet wird usw. Zum Gravieren werden meistens Flachstichel verschiedener Größen verwendet. Von den billigen Importsticheln würde ich dir abraten die haben einfach nicht die nötige Qualität um damit ordentlich zu arbeiten. lg
Zum Buchtipp: Vielen Dank, scheint ein sehr umfassendes Werk zu sein, das mir momentan aber für meine Zwecke zu hochgegriffen scheint. Ich möchte mit einfachen Arbeiten anfangen (vielleicht liegt es mir ja gar nicht) und mich an die Materie rantasten; ich schnitze, wie erwähnt, auch Holz mit diversen Schweizer Präzisionsschnitzmessern, hier genügt mir ein Set mit 6 unterschiedlichen Messern, andere haben sicherlich fünfzig Stück. Daher auch meine Frage, was ich für den Anfang für Stichel wirklich brauche.
Zum Gravieren werden meistens Flachstichel verschiedener Größen verwendet.
Auch für Linien? Der Flachstichel ist ja unten nicht spitz sondern schmal flächig.
Tilo hat geschrieben:Polierstahl ist zum partiellen Glätten von Edelmetallschmuckstücken beim Gravieren eher nicht verwendet
Ja, ich hatte mich auch schon gewundert.
Ich habe mir jedenfalls Schwefelleber bestellt und möchte daher anfangen, einfache Muster in einen Ring und vielleicht einen Anhänger zu gravieren, Linien, die ich dann schwärzen kann.
Der Polierstahl hat die Funktion eines "Radiergummis". Selbst der erfahrenste Graveur rutscht mal aus. Mit dem Polierstahl wird der Ausrutscher glatt gebügelt. Das ist die unauffälligste Methode. Selbst Albrecht Dürer hatte einen.
Inzwischen habe ich mir 3 Flachstichel und einen Messerstichel zugelegt.
Ich habe zuerst einen Flachstichel (2mm) und den Messerstichel gekürzt und ins Heft geschlagen, dann habe ich sie auf einer Kupferplatte ausprobiert, um festzustellen, dass sie zwar vorgeschliffen sind, aber dass das möglicherweise noch nicht genügt. Da ich auch Handschnitzarbeiten mache, habe ich versucht, den Flachstichel auf meinem Ölstein (Hart-Arkansas) zu schleifen, allerdings bin ich nicht wirklich sicher, wie genau ich ihn überhaupt schleifen soll, er ist zwar etwas schärfer als zuvor, aber von abrollenden Spänen kann ich nur träumen, entweder bohrt sich der Stichel in die Kupferplatte oder er kratzt darüber. Zickzacklinen bekomme ich durch "Kippeln" gut hin, aber dadurch nutzen sich die Ecken des Stichels ab und die Schneide wird rund.
Gehört an einen Flachstichel eigentlich eine Hilfsfase? Beim Holzschnitzen ist einem das i.d.R. selbst überlassen, ich habe an meine geraden Eisen und die V-eisen unten eine Hilfsfase geschliffen, weil ich damit am besten zurechtgekommen bin, an die Rundeisen meistens auch, die sind wie Butter durch das Holz gerutscht und die V-Eisen haben perfekte endlos lange gerollte dünne Späne erzeugt.
Im Brepohl steht ein Beispiel zum Vorbereiten eines Stichels, allerdings nicht mit einem Flachstichel.
Jetzt steh ich da und weiß nicht, wie ich den Stichel richtig schleifen soll, Oberseite und Unterseite jeweils nur als Verlängerung oder Unterseite leicht anfasen? Oder muß ich die Seiten etwa auch schärfen?
Eigentlich möchte ich einen Runen-Ring herstellen, wo also die Schriftzeichen stehenbleiben und alles andere drumherum abgetragen und später geschwärzt wird.