Hallo zusammen,
hier mal mein Eigenbau für die Schmuckfotografie. Die Idee kam mir bei einem Zufall, bei welchen mir auffiel, das Schmuckstücke die Zwei.- oder Mehrfarbig waren, bei vielen Fotos nur wenig von Ihrem mehrfarbigen Charakter zu sehen war. Dies machte sich grade bei polierten Oberflächen bemerkbar. Nachdem ich einige Fotoserien gemacht hatte, welche ich nur wenig Erfolgreichwaren beendete, warf ich den Ring in eine weiße Papiertüte und sah, das in dieser Tüte die Farbe sehr gut hervortraten. Nach einigen Versuchen mit zusammengerollten DIN A4 Blättern, die ich von außen beleuchtete, kam ich letztendlich zu dem Schluss, dass es dringend notwenig ist ein Schmuckstück gleichmäßig und von allen Seiten zu beleuchten und somit die Farben gut hervortreten, jedoch keine störenden Schatten entstehen.
Also besorgte ich mir aus der Werbetechnik ein milchiges Plexiglasrohr in das ich einen Boden einbaute und zwei Deckel, mit welchen ich die Seiten verschließen konnte. Ich wählte eine runde Form des Behälters, damit ich keine störenden Ecken in dem Behälter habe, welche als Spiegelung auf polierten Flächen des Schmuckstücke zu sehen sein könnten.
Da grade die Beleuchtung der schwierigste Part des Unterfanges war, empfahl mir ein Beleuchtungsfachgeschäft eine Neonröhre, welch mit 100 Hz leuchtete. Die 100 Hz aus dem Grund, das man sonst ständig das flackern der Röhre sieht, welche sich als Streifen in dem Bild wiedergaben. Halogenlicht war mir zu "warm". Nachteil dieser Röhre war jedoch, das sie ein recht blaues Licht abgab. Dies konnte ich jedoch ausgleichen indem ich die Farbtemperatur meiner Digitalkamera anpasste. Die Neonröhre klebte ich auf die Außenseite des Behälters, damit das Licht nochmals verstreut wird und damit der gesamten Innenraum gleichmäßig ausleuchtet wird.
Nun noch einen Schlitz in die Röhre für das Objektiv und es kann los gehen.
Und so sieht das Ganze dann aus:
Die Röhre ist ca. 35 cm im Durchmesser und 70 cm lang.
Ein Teil habe ich nicht Fotografiert, denn das habe ich vergessen dazu zulegen.
Jedoch wäre das nur eine Glasplatte gewesen, die ich als Bodenplatte benutze. Dies hat den Vorteil, dass ich wenn es sein muss, unter die Glasplatte farbige Untergründe legen kann, aber trotzdem eine Spiegelung des Objektes, auf dem Boden sehen kann. Die Schmuckstücke selbst, befestige ich einfach indem ich die mit Heißklebe auf dem Boden klebe. Daher sieht man keine Ständer oder sonstwas und sie "schweben" schön über den Boden.
Aber kommen wir mal zu den Ergebnissen:
Ein großer Nachteil bei dieser Geschichte ist die kaum vorhandene Tiefenschärfe. Diese würde man nur bekommen, wenn ich aus mehr Abstand Fotografieren würde. Dies läst jedoch die Baugröße der Röhre nicht zu, da sie in einen normalen Aktenschrank passen soll
Zudem ist es nur für Ringe und Ausschnitte von Colliers geeignet. Bei Armreifen oder geschlossenen Uhren mit Armband, stößt man schnell an seine Grenzen. Vor allem weil nur der Oberteil und die hälfte der Seiten scharf sind. Alles weiter unten ist nur schemenhaft zu erkennen.
Je nachdem was ich Fotografieren möchte, klebe ich breite oder schmale Streifen schwarzen Klebeband auf die Innenseite der Röhre um gezielt dunkle Reflexe zu Erzeugen. Dies lässt Kanten oder auch Rundungen besser hervortreten.
Das Ganze ist nicht grade wieder Professionell, jedoch reicht es für kleine und vor allem schnell gemacht Bilder.
Grüße
goOse