Gravur fehlerhaft

Hallo,

ich hab einen neuen Goldring bei einem Ortsansässigen Juvelier gravieren lassen. Der Ring wurde nicht bei diesem Juvelier gekauft.

Folgendes ist dabei passiert:

Gravur schief, Buchstaben in der Höhe verrutscht
Gravur zu eng, die Buchstaben kleben aneinander, fast überlappend
Nur Großbuchstaben anstatt Groß-klein wie auf dem Musterblatt
Sehr tief graviert mit Gratbildung, ich hab noch nie eine so fühlbare Gravur gesehen.


Hier die Beschreibung des Rings:

- 585-Gold
- 5mm breit
- innen relativ stark bombiert
- Aus drei Scheiben zusammenfügt: Graugold-Gelbgold-Graugold, 2,1mm-0,8mm-2,1mm
(Das Graugold könnte man auch als unrhodniertes Weißgold bezeichnen)
- Die Gelbgoldscheibe ist auch an der Innenseite des Rings zu erkennen, d.h. durchgehend
- Drei Steine(tw,vs)


Der Juvelier will jetzt den Ring zum Hersteller einsenden und redet vom Ausschleifen der Gravur.
Zu der Erkenntnis, daß er den Ring gar nicht annehmen sollte, weil seine Gravurmaschine nicht geeignet ist, kam er erst nach dem Schaden.


Meine Frage: Wie kann so etwas fachmänisch repariert werden?

Ausschleifen: Da geht doch bei der tiefen Gravur zu viel Material weg?

Irgendwie auffüllen: Da stell ich mir vor, daß das wegen der dann teilweise nicht mehr sichtbaren Gelbgoldscheibe auf der Innenseite dann fleckig aussieht?

Neu anfertigen: Nach meine Laienmeinung die einzige Möglichkeit, aber kann man das verlangen?


Meine Stimmung ist wegen dem vermurksten Verlobungsring momentan auf dem Tiefpunkt.

Viele Grüße
Thomas

das klingt übel
da wurde offenbar so eine vorsintflutliche graviermaschine verwendet, bei der bedienfehler solche auswirkungen haben
mal noch abgesehn, daß ein ganz andere schriftart als abgemacht verwendet wurde


wenns nicht so tief wäre, würde ich sagen: ausschleifen
auslöten wäre ne möglichkeit, muß man halt in der mitte gelbgoldlot und außen weißgoldlot verwenden

ich wäre für laserschweißen, es gibt dienstleister, die haben solch ein gerät, damit kann man farbgenau auffüllen, sodaß keine flecken zu sehen sind

ich machs nicht, kenne aber einige firmen, die es machen könnten und würden
ist natürlich die frage der kostenübernahme,

wie kommts denn, daß der ring nicht beim hersteller graviert wurde?wenn ich den ausdruck "scheiben" lese, kann ich mir allerdings schon meinen teil denken
und war das ein juwelier oder goldschmied, wo der ring zum gravieren abgegeben wurde?

Ich denke, Schweißen wird das sinnvollste sein. Entweder mit dem Laser, wie Tilo bereits schrieb, oder mit dem PUK, das geht genauso gut.
Habe das auch mal bei einem Kunden gemacht (im Zuge einer PUK-Einweisung), da war ein Gelb-/Weißgoldring, bei dem die Trägerin die Gravur mit dem Namen ihres Verflossenen nicht mehr wollte...
Ging ohne Probleme, auch die Trennlinie zwischen Gelb- und Weißgold konnte optisch nahezu perfekt wieder hergestellt werden.

Eine Frage an die Profis: der TE hat geschrieben, dass ein sehr starker Grat an der Gravur spürbar ist. Kann man diesen nicht wieder in die Gravur einreiben und dann leicht verschleifen/polieren? Würde doch einiges an Material sparen...

gut, wenn das auch mit dem PUK geht, erhöht sich die anzahl der betriebe, die das machen könnten

mit dem zureiben:den boden/die talsohle der gravur erreicht/erhöht man dadurch ja letztlich doch nicht, sodaß man am ende, um die spuren restlos wegzubekommen,doch soweit wegschleifen müßte, wie auch ohne das vorherige verreiben

Danke für die schnellen Antworten.

Ich hab gerade mit dem Ringhersteller telefoniert. Der Ring kann direkt den Hersteller repariert oder im Worst-Case neu angefertig werden. Nur ausschleifen werd ich keinesfalls akzeptieren, da müßte zu viel Material weg.

@Tilo: Was meinst du mit: 'wenn ich den ausdruck "scheiben" lese, kann ich mir allerdings schon meinen teil denken'
Ich wollte damit nur ausdrücken wie der Ring aufgebaut ist, d.h. die Gelbgoldrille in der Ringmitte ist nicht nur außen aufgebracht, sondern geht bis nach innen durch. Ist das schlecht?

Der "Täter" ist ein Juvelier, kein Goldschmied.

Was ist ein PUK?

Viele Grüße
Thomas

nein, das mit den durchgehenden scheiben ist schon gut so
ich würde den ring mal (in ner apotheke?) auf 0,01g genau wiegen (lassen), um zu sehen, ob bei der sache material eingearbeitet oder nur welches rausgeschliffen wurde
alternativ die stärke im bereich der gravur ganz genau messen auf -,01mm genau

ThomasS hat geschrieben:
Was ist ein PUK?

Ein PUK ist ein Mikroschweißgerät, welches im Schmuckbereich eingesetzt wird.
Damit kann man Metalle miteinander verschweißen, oder eben auch, wie beschrieben, Material auftragen um z.B. Löcher oder misslungene Gravuren usw. zu verschließen. Vortiel ist, dass man keine Farbabweichungen an den reparierten Stellen hat.

Wenn Du Genaueres wissen möchtest: http://shop.schula.de/product_info.php/ ... ts_id/7575

Verhunzte Gravuren sind ärgerlich! Vor allem bei wie einem Verlobungsring!!! Ich hoffe, inzwischen ist der Ring wieder hergestellt?

Ich habe von meinem Freund zu Weihnachten einen ipod bekommen, in den er auch etwas hat eingravieren lassen. Es ist ein lateinischer Satz und die bei apple haben es doch tatsächlich geschafft, zwei Fehler rein zu basteln. Einmal haben sie ein "o" anstelle von "a" und einmal ein "n" anstelle von "m" eingraviert. Klar, es ist eine fremde Sprache, aber ich finde sie sollten trotzdem dazu in der Lage sein, einen Text mit bekannten Buchstaben korrekt abzuschreiben Blöderweise können wir ihnen nichts nachweisen, da wir die Vorlage des zu gravierenden Textes nicht mehr haben. Im allerschlimmsten Fall, hat mein Freund einen falschen Text abgegeben und dann haben wir eh Pech gehabt. Aber vielleicht lässt sich ja aus dem o noch ein a und aus n noch ein m basteln?!