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 Betreff des Beitrags: Alten Silberschmuck weiter verwenden
BeitragVerfasst: 26.07.2017, 14:03 
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Hallo,

ich habe alten Silberschmuck den ich nicht mehr trage und habe mir gedacht, es wäre gut diesen einzuschmelzen und was neues daraus machen zu lassen (zB. Ring, Ohrringe, etc.) Bei zwei verschiedenen Juwelieren habe ich die Info bekommen, dass mein alter Schmuck (der noch nicht gesichtet wurde) nicht eingeschmolzen werden könne, sondern dieser besser bei einem Edelmetallhändler verkauft werden solle und mit diesem Ertrag dann Silber (beim jeweiligen Goldschmied) kaufen um dann entsprechend die Teile anfertigen zu lassen. Das wiederspricht meine Logik, da ich ja bereits Silber besitze. Meine Recherchen im Internet haben mir auch keine aufschlussreiche Informationen geliefert.

Somit meine Fragen:
1) Warum sollte mein Schmuck nicht eingeschmolzen werden können um diesen weiter zu verwenden?
2) An wem wende ich mich, bzw. nach welchem Kriterien soll ich selektieren um für mein Vorhaben beim Goldschmied anzufragen?
3) Sollte die Qualität meines Silbers nicht "ausreichend" sein, welches Material könnte zusätzlich erworben werden um die Qualität zur Weiterverarbeitung zu bessern?

Ich freu mich auf Euere Empfehlungen. :flower:

Viele Grüße
Fräulein Heike


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 26.07.2017, 14:03 


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BeitragVerfasst: 26.07.2017, 18:00 
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Die Info, die du bekamst ist korrekt, alles andere verursacht zumindest mehr Kosten, und der Goldschmied muss mit Silber zweifelhafter Eigenschaften zurecht kommen. Auf dein Risiko.

Aber ausgeschlossen ist es auch nicht, dass du noch jemanden findest, der sich bereit erklärt.
Kommt allerdings auch ganz darauf an, was du gerne angefertigt haben möchtest. Bei manchen dingen geht es vielleicht, bei anderen eher nicht.

Und dann, wenn es schon um Anfertigung geht, die ja auch ihre Kosten verursacht, warum an den paar Euro sparen?

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BeitragVerfasst: 26.07.2017, 19:30 
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Und ja, genau, direkt zum Goldschmied und nicht den verteuernden Umweg über einen Juwelier nehmen.
Und zweifelhaftem Silber würde ich auch kein gutes hinterher werfen, lieber gleich komplett frisches kaufen.

Alternativ suchst du dir einen Goldschmiedekurs an der VHS wo du all das selber machen kannst.

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BeitragVerfasst: 27.07.2017, 05:41 
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Platinkorn
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Beiträge: 459
Leider hat El Kratzbürscht recht, natürlich hätte man sich deinen Schmuck zuerst mal an sehen können und vielleicht eine Schmelz Probe machen. Ich mach das zumindest erst mal so und entscheide dann ob es sich lohnt aus dem alten Schmuck erst mal einen neuen Barren für ein Blech oder ein Profile zu gießen. (Da ist der Tipp mit der VHS recht gut. ) Schlägt das dann fehl ist ja nichts verloren, das Silber geht halt dann in die Scheideanstalt.
Aber in der Regel kommt das meiste dann wirklich in mein Glas für die Scheideanstalt und ich rechne der Kundschaft das Material gegen.

Zu
Fräulein Heike hat geschrieben:
1) Warum sollte mein Schmuck nicht eingeschmolzen werden können um diesen weiter zu verwenden?
So viel ich weiß sind in manchen Schmuckstück Legierungen Bestandteile enthalten die sich mit anderen Schmuckstück Legierung nicht vertragen. Mir ist mal Gold ganz schwammig und porös geworden, ab ins Glas :/

Zu
Fräulein Heike hat geschrieben:
2) An wem wende ich mich, bzw. nach welchem Kriterien soll ich selektieren um für mein Vorhaben beim Goldschmied anzufragen?
Lasse dich beim Goldschmied beraten, ich denke mal ein guter nimmt sich die Zeit und erklärt dir alles was nötig ist,

Fräulein Heike hat geschrieben:
3) Sollte die Qualität meines Silbers nicht "ausreichend" sein, welches Material könnte zusätzlich erworben werden um die Qualität zur Weiterverarbeitung zu bessern?
Wenn du deinen neuen Schmuck in eigen Regie bei der VHS oder einem anderen Kurs machst haut das vielleicht hin. Willst du aber deinen neuen Schmuck wirklich beim Goldschmied anfertigen lassen solltest du wirklich eher auf den Rat von El Kratzbürscht vertrauen
El Kratzbürscht hat geschrieben:
lieber gleich komplett frisches kaufen


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BeitragVerfasst: 27.07.2017, 07:28 
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Vielen Dank für die Infos, Ihr habt mir weitergeholfen.

Gruß und schönen Tag! ;D


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BeitragVerfasst: 27.07.2017, 23:44 
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Goldschatz
Goldschatz

Registriert: 06.07.2016, 18:44
Beiträge: 319
Mal ganz anders gefragt: Ist denn der Schmuck so häßlich, dass er tatsächlich im jetzigen Zustand weniger wert ist als das darin enthaltene Edelmetall?
Ansonsten würd eich ggf. schauen, ob sich nicht ein Interessent findet, der den Schmuck so haben will wi er ist.


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BeitragVerfasst: 28.07.2017, 05:35 
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Goldschmiedemeister
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Fräulein Heike hat geschrieben:
Hallo,

ich habe alten Silberschmuck den ich nicht mehr trage und habe mir gedacht, es wäre gut diesen einzuschmelzen und was neues daraus machen zu lassen (zB. Ring, Ohrringe, etc.) Bei zwei verschiedenen Juwelieren habe ich die Info bekommen, dass mein alter Schmuck (der noch nicht gesichtet wurde) nicht eingeschmolzen werden könne, sondern dieser besser bei einem Edelmetallhändler verkauft werden solle und mit diesem Ertrag dann Silber (beim jeweiligen Goldschmied) kaufen um dann entsprechend die Teile anfertigen zu lassen. Das wiederspricht meine Logik, da ich ja bereits Silber besitze.
Vor hundert Jahren wäre das richtig gewesen und in der dritten Welt stimmt diese Logik auch noch. Aber hier arbeiten schon die meisten arbeitsteilig mit Scheideanstalten, Fournitourenlieferanten, Lohngiessereien und Halbzeuglieferanten. Das ist effizienter und in Hochlohnländern auch notwendig. Natürlich kann ein Goldschmied auch von der Basis her mit Rohmaterialien oder Mischmaterialien arbeiten. Da er dies aber nicht jeden Tag so macht und sein Stundensatz höher ist als der Wert des Silbers sind Experimente zu teuer.

Fräulein Heike hat geschrieben:
Meine Recherchen im Internet haben mir auch keine aufschlussreiche Informationen geliefert.

Somit meine Fragen:
1) Warum sollte mein Schmuck nicht eingeschmolzen werden können um diesen weiter zu verwenden?
Risiken unklarer Gemenge die unerwartete Eigenschaften haben können und letztlich auch der Verlust der Möglichkeit den Feingehalt zu garantieren und zu stempeln.

Fräulein Heike hat geschrieben:
2) An wem wende ich mich, bzw. nach welchem Kriterien soll ich selektieren um für mein Vorhaben beim Goldschmied anzufragen?
Die Sortierung kann der Goldschmied ggfs. besser machen.

Fräulein Heike hat geschrieben:
3) Sollte die Qualität meines Silbers nicht "ausreichend" sein, welches Material könnte zusätzlich erworben werden um die Qualität zur Weiterverarbeitung zu bessern?
Feinsilber, hat aber der Goldschmied meist auch da.

Fräulein Heike hat geschrieben:

Ich freu mich auf Euere Empfehlungen. :flower:

Viele Grüße
Fräulein Heike


So ein Vorhaben wird mit Edelmetallen immer wieder gewünscht wenn ein sentimentaler Bezug zu dem ursprünglichen Schmuck besteht. Zum Beispiel die Eheringe der Großeltern oder ähnliches.
Wirtschaftlich ist es nicht die effizienteste Lösung.

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von: Heinrich Butschal
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BeitragVerfasst: 28.07.2017, 05:47 
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Platinkorn
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Ich kann mir nicht vorstellen das egal wie hässlich ein Schmuck ist er weniger wert sein kann als der Wert des Edelmetalls, Scheidekosten einberechnet.

Ich bin kein Schmuckhändler aber hie und da kommen Leute zu mir an den Stand die ihren Schmuck an bieten, meistens lehne ich ab, hab da einfach zu wenig Erfahrung.
Möglicherweise gibt es da auch Gesetzliche Fallstricke von denen ich keine Ahnung habe. Wenn ich dann mal doch was kaufe halte ich zumindest die Daten fest.

Na wie auch immer, vielleicht kann man aber sagen das Schmuck vor 1920/30 rum eine Antiquität ist und deshalb etwas mehr wert sein sollte und nach 1940/50 eher
nur den Materialwert darstellt, ausgenommen sehr gefällige Stücke.
Ich weiß das ist natürlich eine sehr schwammige Aussage aber ab wann ist etwas alt genug um Antik zu sein?


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BeitragVerfasst: 28.07.2017, 05:53 
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Goldschmiedemeister
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Die Definition für Antik ist mindestens 100 Jahre, habe ich mal gehört.

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BeitragVerfasst: 28.07.2017, 08:18 
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Beiträge: 1516
Er spielt auch ein Zeitlosigkeitsfaktor mit rein.

Mancher Schmuck ist gefällig und tragbar, und war aber niemals so mainstream, dass man sagt oh das furchtbare alte Zeugs.
Und dann sagt man ja auch "es kommt alles wieder" oft in entsprechend leicht abgewandelter Form, dass man das alte doch nicht mehr hernehmen kann.
Aber in letzter Zeit sehe ich öfter Ringe, auch in den Schmuckforen, mit einer durchbrochenen Schiene, schätze 20-40 Jahre alt, - grandioses Vintage!

Von meiner Ausbildung im letztern Jahrtausend habe ich auch noch das ein oder andere, dessen ich mich heute nicht zu schämen brauche, wir wurden in Hanau den Umständen entsprechend ganz gut in Schmuckgestaltung ausgebildet. (Die Schule heißt ja heute noch Zeichenakademie, weil es ursprünglich eine Schule speziell für Schmuckentwurf war) Und gutes Design geht immer. Da bin ich auch happy, dass ich mich seinerzeit deutlich von dem abgesetzt habe, was so die Juwelierssöhnchen gestaltet haben.

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