Ich suche alte deutsche Silberpunzen

Hallo - ich bin auf der Suche nach Abbildungen alter deutscher Beschauzeichen ( vor 1888).
Besonders interessieren mich dabei die seltenen Stadtpunzen, Punzen - kleiner Städte, die man nicht sehr häufig sieht.

Berlin, Hamburg, Dresden des 19. Jh habe ich genug. Auch Augsburger und Nürnberger Punzen habe ich bereits.

Wie gesagt - ich suche vor allem die Punzen kleinerer Orte - am liebsten mit Ortsangebe und Meisterstempel und der Zeit, in der das Objekt entstanden ist. Eine Abbildung des Objektes ist wäre auch schön.

Mein Ziel ist es, eine Art Nachschlagewerk aufzubauen. Ich würde mich sehr über eure Unterstützung freuen.

Viele Grüße
Silberpunze

PS:
Düsseldorf, Deggendorf, Köln, Heidelberg, Meißen, Greifswald, Gotha, Weimar, Halle, Beuthen, Velten, Görlitz, ... und viele andere Städte - suche ich noch.
(Deutschland fasse ich etwas weiter - also auch die Gebiete, die heute zu Polen gehören)

hallo silberpunzen,
wie wäre es denn auch mit den aktuellen silberschmieden , denn sonst haben die sammler in 300 jahren das selbe problem wie wir heute.
gruß
stefan

Für mich hören Silberpunzen auf interessant zu sein, mit der Einführung der Krone-Halb-Mond Stempelung ab 1888. Die industrielle Revolution hat aus Silberlöffeln billige Massenware gemacht.

Aber ich könnte mir gut vorstellen, ein solches Vorhaben - mit den aktuellen Silberschmieden - hier im Forum zu integrieren.

hallo silberpunzen,
du hast ja eine keine hohe meinung von den goldschmieden der letzten ca 130 jahren, aber genauso wie es heute goldschmiede gibt die im stundentakt ketten zusammen löten müssen gab es die damals auch.

wenn du dich mal der geschichte des biedermeier schmucks auseinander setzt.
wirst du schnell feststellen das deine dartumsgrenze 1880 um mindestens 50 jahre weiter zurück setzten musst, wenn nicht sogar 100 jahre. der ganze schaumgoldschmuck ist massenware!!!!
dünnes goldbleck zwischen matrize und patrize gepägt , zusammen gelötet und dann mit schell-lack gefüllt. die goldschmiede haben zu allen zeiten mit dem werkzeug und arbeitsmaterial ihrer zeit gearbeitet, und wenn heute ein goldschmied mit cad arbeitet ist er genauso inovativ wie ein goldschmied wie vor 150 jahren.
der mensch ist nun mal faul und immer wenn er die möglichkeit hat sich eine arbeitserleichterung zu schaffen wird er sie nutzen. nur so entsteht das, was wir in der regel fortschritt nennen. das dabei leider arbeitsweisen verloren gehen die einfach nicht mehr benötigt werden ist leider / zum glück, stand der dinge, ansonsten würden wir heute noch lernen wie man mit einem ochsengespann pflügt.
der goldschmied, wie jeder handwerksberuf , hat im laufe der jahrhunderte sehr viele kreative köpfe hervor gebracht, und nicht jeder davon war oder ist ein carl fabergé, dinlinger oder ( um einen quer einsteiger zu nennen ) lalique, aber ich bin überzeugt, das sie, damals wie heute, IMMER bemüht waren das beste aus der zeit , den gegebenheiten und ihren möglichekeiten zu machen.
ich finde es irgendwie mies , sie alle über einen kamm zu scheren und zu sagen , das sie nur noch massenware gemacht hätten.
durch den deutsch französischen krieg und den reperationsleistungen die frankreich an deutschland zahlen musste wurde innerhalb von ca 5 jahren eine ganz neue mittelklasse schicht geboren, die genauso ihre mode bewussten frauen hatte wie zu jeder zeit. es war gar nicht anders möglich, als durch massenware oder vor gefertigte stücke ( furnituren ) den damaligen schmuckmarkt zu befriedigen.
der so hochgelobt kolomann moser, dessen schmuckstücke heute zu dem gefragtesten stücken der wiener secession gelten hat nach meinem wissen ca 80 schmuckstücke in seinem leben entworfen, davon hätte ein normaler goldschmied nie und nimmer überleben können.
heute wie damals ist das eigendliche erstreben eines handwerkes immer noch die familie satt zu bekommen, was er dann in seiner freizeit arbeitet ( für seine ehefrau / freundin oder geliebte ) wird mit sicherheit nicht die arbeit sein die er in der regel in seinem laden verkauft,oder ist dein auto handgearbeitet.
preis/leistungsverhältnis war und ist immer relevant und auch früher gab es schon die geiz ist geil mentalität
ich gebe dir in einem recht, ich finde es fürchterlich wenn eine frau an jeden finger 1-2 ringen einer kaffeeröstermarke trägt, ein schöner handgearbeitete ring fänd ich wesendlich intressanter, aber ich denke mal das die leute die sich mit schmuck beschäftigen eh einen anderen blich haben.

so zu deiner anderen frage:
ich ahbe gerade mit dem zvgosiju ( zentralverband der goldschmiede, silberschmiede und juweliere ) geredet und mir wurde mitgeteilt, das sie gerade dabei sind ein verzeichniss aller gerade in deutschland tätigen goldschmiede mit ihren punzen zu erstellen, ich warte noch auf eine antwort wann das buch erscheint

groß
stefan

Es tut mir Leid Stefan, wenn ich so verstanden wurde. Ich will die Leistungen der heutigen Gold - und Silberschmiede nicht schmälern - aber meine Seite hat sich nun einmal den Schwerpunkt: Deutsches Silber vor der Einführung der Krone -Halbmond -Punzierung.

Für neuere Arbeiten gibt es ja die Seite 925-1000.com - und für Juweliere gibt es ja diese Seite hier.


Bei der Gelegenheit - Gibt es hier einen Goldschmied aus Deggendorf?
Ich wüsste gerne, wie die Punze aus Deggendorf ausgesehen hat.

Nebenbei - ich habe mir ein paar Vidios angesehen und habe höchsten Respect vor der handwerklichen Arbeit heutiger Gold- und Silberschmiede - auch - oder gerade weil heute Hammer und Feile durch den Mousezeiger als Werkzeug ersetzt wurde.

silberpunze hat geschrieben:
Bei der Gelegenheit - Gibt es hier einen Goldschmied aus Deggendorf?
Ich wüsste gerne, wie die Punze aus Deggendorf ausgesehen hat.

Das Deggendorf - problem hat sich inzwischen erledigt. Die Punze war ein Stadttor (turm)+Stadtmauer und darüber ein "blau-weißer) Bayernhimmel

Trotzdem bleibt mein Eingangsbeitrag bestehen - ich suche alte deutsche Beschauzeichen auf Silber.
Wenn jemand zufälligerweise ein Bild solcher Beschauzeichen hat, würde ich mich sehr darüber freuen.
Berlin 19. Jh. und Hamburg 19.Jh. sind nicht mehr gefragt. Ich suche vor allem die kleineren Städte, die in der Literatur teilweise kaum erwähnt wurden.

Bisher habe ich noch keine einziges Beschauzeichen hier bekommen.


Ich suche alte deutsche Beschauzeichen - ich bin auch gerne bei der Entschlüsselung bereit, wenn jemand nicht wissen sollte, woher sie stammt.

Gibt es hier denn niemanden, der altes deutsches Silber mit Punzierungen besitzt?

hallo,
habe zu weihnachten die 3 bände marc rosenberg ( 1922 ) von meinen eltern geschenkt bekommen, wenn du da was draus brauchst, kann ich dir nun weiter helfen.
gruß
stefan

Danke Stefan, ich weiß, dass der olle Rosenberg nicht billig ist, wenn man ihn im Original haben will.
Ansonsten gibt es ihn bereist seit ca. einem Jahr Online (bis auf den vierten Band, der aber auch noch folgen wird)
http://diglit.ub.uni-heidelberg.de/digl ... d4668b50be

Inzwischen konnte ich viele weitere Marken finden und einigen bisher unbekannte Marken zuordnen.
Trotzdem gilt weiterhin, dass ich die alten Marken suche.
Der Rosenberg hat zwar in den ersten 3 Bänden ca. 5000 Beschauzeichen und Meistermarken gesammelt, war jedoch teilweise etwas ungenau und hat viele Städte auch weggelassen.
(Gerade das 19. Jh. hat er nur sehr oberflächlich behandelt)
Mein Interesse gilt vor allem jenen Städten, die er weggelassen hat oder deren Abbildung der Marken er schuldig geblieben ist.

Wenn Dir also mal wieder interessante Stücke/Marken bei der Schatzjagt auf dem Trödelmarkt begegnen - würde ich mich über Bilder freuen.
Viele Grüße

Hallo Silberpunze,
ich habe alle 4 Bände von Rosenberg und darüber hinaus noch andere Bücher und Unterlagen die Silberstempel auflisten.
Ich könnte Dir da bestimmt weiter helfen.
Schreib mir mal was genau du noch suchst, ich werde dann recherchieren und die Stempel dann ein scannen. Wenn Du mir Deine Email Adresse gibst sende ich Dir dann was ich habe.

Gruß
Eligius