Hallo heidefrau,
das Arbeiten mit der Glanzbrenne gefällt mir für einen Laien überhaupt nicht.
Es handelt sich hierbei um eine hochkonzentrierte Mischung verschiedener starker Säuren wie Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure u. a. Man sollte damit nur arbeiten, wenn man entsprechende Erfahrung, die nötigen Schutzeinrichtungen einschließlich eines kräftigen, umweltgerechten Abzugs und die Möglichkeit der umweltgerechten Entsorgung hat. Fast alle alten Glanzbrenn-Rezepturen enthalten Salpetersäure, deren Dämpfe während des Arbeitens frei gesetzt werden können und die äußerst toxisch sind.
Im Internet werden weniger gefährliche Glanzbrennen angeboten (googeln unter „Glanzbeize oder Glanzbrenne“), ob man sie auch in Kleinmengen bekommen kann, müsstest Du eruieren.
Ich habe einen kurzen Test gemacht um zu sehen, ob nicht auch die mechanische Variante zum Ziel führt. Leider habe ich nur 2 kleine Tombakstückchen gefunden. Sie wurden mit Messinglot (Schlaglot), Arbeitstemperatur 810 Grad C gelötet. Flussmittel war die Lötpasre GOBA von Fischer-Pforzheim. Auf Grund der notwendigen hohen Lottemperatur verzundert das Tombak natürlich recht stark. Aber in einer 10%igen, 50 Grad heißen Alaunlösungen löste sich der Zunder in etwa einer Stunde restlos. Das Werkstück war danach kupferfarben.
Mit den unten gezeigten Werkzeugen für die Handbohrmaschine (von l nach r = Filzpolierer, Schleiflinse, Schleifrad, beide gummigebunden, und Messingbürste) habe ich das Werkstück bis in den rechten Winkel der Lotnaht goldfarben bekommen. Es dauert allerdings ein wenig. Um auch in feine, enge Ecken und Winkel zu kommen, mußt Du Dir evtl. noch ein paar anders geformte Schleif- und/oder Polierwerkzeuge zulegen
Viel Spass und Erfolg auch ohne gefährliche Cemikalien
Edmund