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Oberflächenbehandlung, Beschichten & Stoffeigenschaftändern z.B. durch Wärmebehandlung: Beizen, Schleifen, Polieren, Mattieren, Patinieren, Zaponieren, Brünieren, Ultraschallbad, Reinigung und Pflege von Schmuck, Färben z.B. mit Pariser Oxyd, Schwefelleber, Noirit, Kaliumsulfid
Vielleicht kann mir hier jemand einen Tipp geben. Bisher habe ich nur mit Silber gearbeitet (und habe generell wenig Erfahrung mit dem Goldschmieden) - beim Bearbeiten von Gold ist mir Folgendes passiert: Nach dem Anlöten des Verschlusses an eine sehr feine Goldkette war das Gold, wo es stark erhitzt wurde, dunkel angelaufen. Und das leider ziemlich nachhaltig und hartnäckig. D.h. ich konnte es nicht durch beizen (mit VITREX-Beize) dazu überreden, wieder seine ursprüngliche Farbe anzunehmen. Tagelanges Liegen in der Beize hat daran nichts geändert und auch die Beize immer höher zu konzentrieren und mit immer höheren Temperaturen zu erhitzen, hatte nur sehr mäßigen Erfolg. Schließlich bin ich zu mechanischem Abreiben mittels Polierpaste und Zahnbürste übergegangen, aber damit löst sich natürlich nicht der Belag in den versteckteren Winkeln der Kettenglieder.
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich das Gold wieder sauber bekommen kann und was ich beim Löten und/oder Beizen evtl. falsch gemacht habe?
Das angefügte Foto habe ich in sehr hoher Auflösung gelassen, weil man auf diese Weise einzelne Kettenglieder sehr weit vergrößern und genau sehen kann, was damit passiert ist - ich hoffe, die Bildgröße macht keine Probleme.
Lieben Gruß und vielen Dank schon mal im Voraus
Lou
PS: Die Bildgröße hat Probleme bereitet - darum doch nur eine verkleinerte Version. (Bis zu welcher Größe kann man hier Bilder einstellen?)
Schula hat geschrieben:Welche Goldlegierung ist das denn?
Das weiß ich leider nicht. Ich hatte dieses Goldkettchen schon lange. Könnte nicht mal mehr mit Sicherheit sagen, wo ich es gekauft habe. Kann auch gut sein, dass man mir bekennend Ahnungsloser irgend einen Mist angedreht hat. Ich kenne mich mit der Theorie leider (noch) überhaupt nicht aus. Meine Erfahrungen beschränken sich bisher auf drei Wochenend-Goldschmiede-Kurse und das, was ich bisher alleine im Keller gebastelt habe. (Von Letzterem hänge ich vier Beispielfotos an, damit Sie/Ihr Euch/sich ein ungefähres Bild machen könnt - Ahnung hab ich leider noch sehr wenig - bitte nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und das Beraten ganz aufgeben, wenn das ganze Ausmaß der Lücke - falls man das so nennen kann - des Vakuums erahnbar wird - Hopfen und Malz ist noch nicht ganz verloren, etwas handwerkliches Geschick wäre nämlich schon vorhanden.)
Ach ja, doch, ich sehe gerade, ich habe doch auch schon Gold mitverarbeitet. Aber noch nie eine Goldkette oder etwas anderes, was man nicht auch mechanisch säubern könnte.
Lieben Gruß und danke für die Rückfrage Lou
Zuletzt geändert von Lou am 28.03.2011, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
Die Kette ist aus Doublé. Durch das polieren ist die Goldschicht teilweise abgetragen und das Ätzen mit der Säure der Kern aus Tombak teilweise weggeätzt.
die großen fotos sind ja hochgradig nervig die oberste kette scheint mir nur vergoldet die goldschicht ist beschädigt, an den stellen ist messingund jetzt nach der beizorgie blüht der grünspan
Zuletzt geändert von Tilo am 28.03.2011, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
Heinrich Butschal hat geschrieben:Die Kette ist aus Doublé. Durch das polieren ist die Goldschicht teilweise abgetragen und das Ätzen mit der Säure der Kern aus Tombak teilweise weggeätzt.
Vielen Dank Herr Butschal, vielen Dank Tilo!
Dass es gar kein Goldkettchen ist, sondern nur vergoldet, erklärt vielleicht einiges. Wobei ich ja nicht zuerst poliert habe, also anfangs das Gold noch nicht abgetragen gewesen sein kann. Die Reihenfolge war nach dem Löten und Abschrecken in Wasser erst ein kurzes Bad in Vitrex-Beize, wie es für Silberschmuck bisher immer ausreichend war und schon das hat die deutliche Dunkelfärbung nicht behoben. Konzentration und Temperatur habe ich schrittchenweise langsam gesteigert und das rabiate Polieren kam dann in der Verzweiflung erst am Schluss. Was ich sagen will: Es gab auf diesem Weg keinen Moment, in dem die (anfangs ja noch nicht abgetragene) Goldbeschichtung wieder von der dunklen Schicht befreit worden wäre.
Was könnte ich falsch gemacht haben? Darf man denn Doublé vielleicht gar nicht löten?
Tilo, verzeih die nervige Fotogröße, werde mich im entsprechenden Forum erkundigen wie ich Bilder anders einbinden kann.
die bildverkleinerung kann man sogar hier unmittelbar vor dem hochladen auswählen, das macht die forumssoftware
ist eben unschön, weil man je nach bildschirmauflösung dann wegen jeder textzeile rechts/links-scrollen muß (habe meinen monitor hochkant und kann ihn auch gar nicht auf quer drehen), denn zum vergleich: sind bücher, zeitungen usw hoch oder querformat? eben bloß reicht dann die auflösung nicht mehr, und ne querscrollfunktion bietet meine maus dann auch nicht