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Ich was am Wochenende auf einem Markt und habe da Ausgestellt und verkauft. Eine Kundin fragte mich od ich Ringen aus "Schneesilber" hätte, da ich nicht wirklich wußte was meint und nicht weiter helfen konnte und noch dazu scheinbar einen recht Unintelligenten Eindruck hinterließ meinte sie noch, „das ist Silber mit Platin oder so drin und das läuft nicht an"
Ich hab schon mal, ich glaube sogar in diesem Forum, von Silberlegierungen gelesen die schwer an laufen, aber von Silber legiert mit Platin, diesem Schneesilber, hab ich so noch nichts gehört. Ich kann den Beitrag leider auf die Schnelle nicht finden, werde aber weiter suchen.
Meine Internetrecherche war auch nicht wirklich erfolgreich, ich habe nur einen Goldschmied gefunden der damit arbeitet und vermute deshalb das die Legierung auch von diesem erfunden und vermarktet wird.
Kennt dieses Schneesilber sonst noch jemand und stimmt das mit dem Anlaufschutz? Wie sind die Materealeigenschaften und läuft es wirklich nicht oder nur schwer an? Gibt es Bezugsquellen im Handel oder ist das eher eine eigene Vermarktungsstrategie?
Der Goldschmied (ich habs auch gerade gegoogelt) scheint zwei Legierungsversuche gemacht zu haben. Einmal 935 Platinschneesilber und einmal 960 Schneesilber (hauseigene Silberlegierung mit etwas Palladium).
Ob die wirklich gar nicht anlaufen oder nur weniger müsste man mal testen (ich vermute mal weniger). Teurer sind sie allemal und mit den gefallenen Platinpreisen ist Platinschneesilber vielleicht noch günstiger als Palladiumschneesilber.
Relativ verbreitet und nicht übermäßig teurer ist dagegen das mit Germanium legierte Argentiumsilber, es läuft an der Luft angeblich nicht, beim Ausglühen entgegen des Herstellerversprechens aber ein wenig an, und härtet beim langsamen Abkühlen etwas aus. Ich persönlich mag, wenn Silberschmuck "lebt" und das fehlt mir beim Argentium.
Es gibt einen Art Clay slow tarnish, der ist (glaub ich) mit Palladiumzusatz gemacht. Ich benutz ihn allerdings nicht.
ich habe schon vor jahren Versuche gemacht mit Silber mit 5, 10, 15 und 20% Palladiumanteil Anlauftest dann mit üblicher schwefelhaltiger Schwärzungsflüssigkeit bei 20%Palladiumanteil hat der Schwefel dann nichts mehr ausrichten können, allerdings ist die farbe der Legierung dann auch nicht mehr wie Silber, sondern schon Richtung grau wie Palladium, Weißgold usw bei geringeren Palladiumgehalten würde ich nicht von Anlaufschutzsicherheit ausgehen, nutze aber trotzdem manchmal Ag925/Pd75, weil schon merklich beständiger als normales (allerdings wertmäßig schon bei nur 7,5% Pd weit über dem normalen Silber) Heimerle hat u.a. eine Silberlegierung mit 4%Pd und eine anlaufreduzierte, deren Beimengung ich mal erfragt habe, und irgendwie wieder vergessen Zink?
Argentium kenne ich nicht aus eigener Verarbeitung, bezweifle aber, daß die reinweiße Silberoptik erhalten bleibt eher vermute ich eine Art Siliziumoxidschutzschicht, die üblere Anlaufschichten verhindert
Silber mit Pt habe ich noch nicht ausprobiert, wollte ich aber schonmal machen, vergessen
für das 960er mit 4%Pd-Cu wird Anlaufbeständigkeit nur bei Ringen und täglichem Tragen versprochen hmm, der Abrieb sorgt selbst bei 08/15 Sterling bei den meisten Trägern dafür, daß keine Anlaufschichten sichtbar sind
da platin die doppelte Dichte vom Palladium hat bei nur wenig Preisunterschied, ist gerade bei nennenswerter Beimengung Palladium günstiger wegen der geringeren Dichte auch der Legierung
je geringer der Gewichtsanteil ist, umso weniger wirkt sich das auf die Gesamtdichte aus und es könnte mit Pt günstiger sein aufs Volumen bezogen nun wäre aber interessant, ob sich wegen mehr Volumenanteil bei gleichem gewichtsanteil vielleicht Palladium besser eignet als Anlaufschutz bei nahezu gleichem Preis
jetzt mal ganz grob gerundet: habe ich 4 Gewichtsprozent Pt, sind das vielleicht nur 2 Volumen% 4Gewichtsprozent Pd sind aber nahezu 4 Volumen% in einer Silberlegierung
Da derzeit Palladium und Platin in etwa gleich viel kosten, könnte Palladium effektiver sein. Oder natürlich Nickel das aus der gleichen Gruppe stammt. Man müsste dann nur nachmessen ob solche Legierungen der Nickelverordnung entsprechen.
eine andere durch Innovationen bekannte Goldschmiede hat ja ein Silber entwickelt, was angeblich so richtig toll und anlauffest ist mit Iridium? oder doch einfach nur mit Platin? bei Heimerle ist das palladiumfreie und trotzdem anlaufreduzierte mit Zinn oder Zink, vielleicht habe ich es mir aufgeschrieben