Hallo zusammen, die meisten Metallallergien werden durch Kobalt Cadmium und Nickel ausgelöst. Von Allergien gegen Kupfer, Gold und sogar Silber wird gelegentlich berichtet und dass obwohl Silber eine weitaus größere antiseptische Wirkung zugesprochen wird als Gold. Als völlig allergiesicher gelten z.B. die Metalle Platin, Rhodium, Ruthenium, Iridium, Mangan, Eisen, Tantal und Zink. Eine allergene Potenz von Indium, Zinn und Gallium ist umstritten, ebenfalls von Palladium, wobei hier eine mögliche Kreuzallergie zwischen Nickel und Palladium vermuten wird. Das heißt dass Nickelallergiker in einigen Fällen auch auf Palladium reagieren können. Auch ist denn meisten völlig unbekannt das viele der so genannte "nickelfreien" Legierungen in Wahrheit nur nickelreduziert sind.
Nach der EU Richtlinien 94/27/EG vom 30.6.1994 gelten auch Weißgoldlegierungen (sog. EU-Weißgold) als nickelfrei, wenn sie den Grenzwert unter 0,5 % Gewichtsanteil Nickel einhalten. Dabei sind diese nickelreduzierten Legierungen in Hinsicht auf Nickelallergien alles andere als unproblematisch. Auf Seite 40 der VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES kann man dazu folgendes entnehmen: Nach der EU-Richtlinie 94/27/EG sind Nickel und seine Verbindungen nicht zugelassen und dürfen nicht verwendet werden:
1. in Stäben, die während der Epithelisation (Gewebeneubildung) der beim Durchstechen verursachten Wunde in durchstochene Ohren oder andere durchstochene Körperteile eingeführt werden, und zwar unabhängig davon, ob die Stäbe später wieder entfernt werden; ausgenommen sind Stäbe, die homogen sind und deren Nickelkonzentration - ausgedrückt als Masse Nickel der Gesamtmasse - unter 0,05 % liegt;
2. in Produkten, die unmittelbar und länger mit der Haut in Berührung kommen, wie zum Beispiel:
- Ohrringen,
- Halsketten, Armbändern und Ketten, Fußringen und Fingerringen,
- Armbanduhrgehäusen, Uhrarmbändern und Spannern,
- Nietknöpfen, Spangen, Nieten, Reißverschlüssen und Metallmarkierungen, wenn sie in Kleidungsstücken verwendet werden,
sofern die Nickelfreisetzung von den Teilen dieser Produkte, die unmittelbar und länger mit der Haut in Berührung kommen, 0,5 µ/cm²/Woche übersteigt;
3. in Produkten wie unter Nummer 2 aufgeführt, die eine Nichtnickelbeschichtung haben, es sei denn, diese Beschichtung reicht aus, um sicherzustellen, daß die Nickelfreisetzung von den Teilen solcher Produkte, die unmittelbar und länger mit der Haut in Berührung kommen, 0,5 ìg/cm²/Woche für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren normaler Verwendung des Produkts nicht übersteigen.
Ferner dürfen Produkte, für die die Nummern 1, 2 und 3 gelten, nicht in Verkehr gebracht werden, wenn sie nicht den Bestimmungen dieser Nummern entsprechen.
Sehr Interessante fand ich einen Artikel über Chirurgiestahl den ich auf einer Website über Medizinprodukte gefunden habe. Hier einige Zitate:
» Stahl wird erst durch die Zulegierung geeigneter Stahlveredler zum Edelstahl. Stahlveredler sind zum Beispiel:
* Chrom - verbessert die Härte.
* Nickel und Vanadium - erhöhen die Zähigkeit.
* Wolfram - verbessert ebenfalls die Härte.
* Molybdän - verbessert die Wärmefestigkeit.
Je nach Einsatzgebiet (Medizin, Chemie- oder Atomindustrie etc.) werden durch die Zulegierungen Materialbeschaffenheit und Eigenschaften beeinflusst.
Edelstahl ist mit Zulegierungen veredelter Stahl.
Edelstahl kann mit Hilfe von bestimmten Zusätzen wie Chromoxid oder Stickstoff zu Chirurgiestahl weiterverarbeitet werden. Dabei wird der Nickelanteil gebunden und kann deshalb nicht ohne weiteres herausgelöst werden. In der Regel wird Chirurgiestahl nur für Instrumente im operativen Bereich oder z. B. für Piercings verwendet.
Chirurgiestahl ist Edelstahl, in dem der Nickelanteil durch Zusätze gebunden ist.
Jeder Edelstahl auch Chirurgiestahl enthält Nickel.
Durch den permanenten Kontakt z. B. mit Säuren oder Schweiss kann aus Edel- oder Chirurgiestahl und sogar Implantatstahl Nickel herausgelöst werden und allergische Reaktionen auslösen (der Sauerstoff im Blut wirkt wie eine Säure). Leider passiert dies bei Implantatstahl sogar häufiger als man denkt.
Unbedenklich im Zusammenhang mit allergischen Reaktionen ist lediglich der Einsatz von Titan. «
Gruß Frederik