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Ob Fragen über die Arbeit von Frau Prof. Elisabeth Treskow, diese war u.a. für die Wiederentdeckung der Granulation (antike Goldschmiedetechnik der Etrusker) verantwortlich, Fragen über Flambieren (Schmoren), Niello oder die russische Variante Tula, Hier wird alles besprochen!
Hallo, ich habe heute mal ein wenig mit der Filigrantechnik experimentiert ich habe dazu den Draht sehr dünn gezogen aufs kleinste loch in meinem Zieheisen glaub 0,25 und habe den Draht dann korodiert oder wie das heißt. Ich habe ihn einfach an der Hälfte um einen nagel gelegt und an die anderen Enden einen Akkuschrauber. Dann habe ich gewalzt. Soweit so gut sah alles ganz nett aus leider ließ der Draht sich aber nicht ganz rund biegen sondern ist immer an den Stellen wo die beiden Drähte zusammenlaufen geknickt. Gibt es vieleicht einen Trick damit das nicht passiert ? Ich habe nach dem letzten ziehen drillen und walzen nicht mehr geglüht warscheinlich liegt es wohl daran Ich werde meine Studien auf dem Gebiet auf jeden Fall mal ausweiten. Ich habe mir das ganze löten weitaus schwieriger vorgestellt *g* lg chris
hmm versteh nicht so ganz was du mit filigrantechnik meinst...du ziehst dünne drähte, kordelst die miteinander, walzt sie wieder platt, versuchst sie zu biegen... was soll denn am ende dabei rauskommen?
Das sich der gekordelte und gewalzte draht an den kreuzungsstellen beim biegen knickt ist logisch... hier liegen zwei drähte aufeinander die nicht (thermisch) verbunden sind und jeweils nur halb so dick sind, wie das gewalzte endergebnis.
Versuchst du jetzt deinen gewalzten Kordeldraht mit einander zu verlöten verlierst du viel oberflächedetails durch das eingeschwemmte lot...
und hier beginnt erst die filigrantechnik! Filigran sind nämlich nicht nur die einzelteile sondern vor allem die verbindungstechniken!
Schau mal unter "Granulieren" nach, da wirst du sehen was ich meine!
Man schmiert das ja hinterher nicht mit lot zu sondern verwendet wirklich nur ganz wenig so bleiben die Oberflächendetails auch erhalten. Ich hab mir diese Anleitung bei UTube angesehen im ersten Teil zeigt der auch wie der Draht gemacht wird.
mit der Technik klappt es ganz gut soweit auch kein lot verschmiert oder so aber der Draht läßt sich nicht so schön formen wie ich es gern hätte. Ich habe den Draht inzwischen auch nochmal geglüht und jetzt geht es wesentlich besser.
ok, jetzt hab ich gesehen was du mit der technik meinst! komme aus der archäologie und verbinde filigrantechnik deshalb automatisch mit Granulierungen und der damit einhergehenden Verbindung mit chem. Reaktionsloten... z.B.:
Das mit den Drähten ist wohl eine traditionelle friesische Technik natürlich ist die Technik weit älter geht glaube ich bis Troja zurück aber es ist hier oft an Trachtenschmuck auf Flohmärkten zu sehen. Mit Granulation habe ich bisher keine Erfahrungen gemacht finde es aber sehr interessant. Vor allem in Kombination mit der Drahttechnik. Ich kannte es bisher nur so, das man in Holzkohle eine kleine mulde macht, ein Stück Draht hineinlegt und zur Kugel glüht. Ich werde es ausprobieren sobald mein bestelltes Silber da ist. Eine andere Frage was genau meinst du mit chem reaktionslöten ? bis kurz unter den Schmelzpunkt erhitzen so das die Stücke eine verbindung eingehen ? Wenn ja ist doch die Gefahr ziemlich hoch das das gesammte Stück schmilzt Vor allem weil die dünnen Drähte ja eh nicht allzuviel Hitze vertragen. Aber da scheiden sich wohl die Meister von Laien wie mir *g* liebe Grüße chris
der clou bei dieser löttechnik ist der, das kein metallisches lot verwendet wird. eine mischung aus einem organischen klebstoff wird mit einem pigmentierten kupfererz (z.b.malachit) gemischt, die zu verbindenden teile (am besten feinsilber/-gold) werden damit auf das trägeraterial aufgeklebt, das ganze in glühende holzkohle eingesetzt und mit dem mundblasrohr erhitzt. der organische klebstoff verbrennt zu kohlenstoff, der reduziert das kupfererz, das legiert die zu lötenden teile im oberflächenbereich und die haben dann.... im Oberflächenbereich einen niedrigeren Schmelzpunkt! ergo verschmelzen die teile an ihren berührungsstellen miteinander ohne das du ein metallisches lot (das ja spalten ausfüllt) zum einsatz kommt!
sorry, unsere seite ist noch im aufbau! bei den hiergezeigten bildern werden dünne(0,3mm) getrieben blechschalen "verlötet". das endergebniss bildet dann den Halsring des Glaubergfürsten, gefertigt in der originaltechnik.
Hi Rolf das hört sich sehr interessant an. Als Klebstoff könnte man ja theoretisch Quittensaft mit gemörsertem Malachit nehmen. Ich werde es auf jeden Fall ausprobieren. Ich wollte berruflich übrigens auch schon mal in deine Richtung Hat aber leider damals wegen Familiären veränderungen nicht hingehauen und ich mußte aus Köln weg... liebe Grüße chris