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Verfasst: 15.12.2010, 20:13 |
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Schula
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Verfasst: 16.12.2010, 10:39 |
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Registriert: 17.04.2008, 14:58 Beiträge: 371
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Mir ist keine Prüfsäure bekannt, die Blei und Zinn unterscheiden könnte.
_________________ __________________________ Gruß, Kai Schula
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goldmarie
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Verfasst: 17.12.2010, 21:19 |
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Silberkorn |
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Registriert: 27.09.2009, 22:50 Beiträge: 58
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Hallo Basil auch ich kenne keine Prüfsäuren für Zinn / Blei. Als Goldschmiede arbeiten wir ja in der Regel mit Edelmetallen . Aber rein theoretisch müsste sich das schon unterscheiden lassen. Mein Wissen über die zwei Metalle ist recht beschränkt, aber was ich weiß ist folgendes: Blei überzieht sich an der Luft recht schnell mit einer grauen Schicht, Zinn reagiert aber eigentlich nicht. Weißblech-Konservendosen bestehen zum Beispiel aus Zinn-beschichtetem Stahlblech. Und die schauen ja nicht so stumpf-grau wie Blei aus, sondern eher silberweiß. Vielleicht besorgst Du Dir mal zwei Proben, mit denen Du vergleichen kannst? Außerdem weiß ich, daß Zin von schwachen Säuren wie z.B. Fruchtsäuren nicht angegriffen wird (Deshalb die Nutzung für Lebensmittel). Bei Blei hab ich gelesen, daß es mit einer Reihe organischer Verbindungen (z.B. Weinsäure,Zitronensäure) bei Zimmertemperatur rasch Verbindungen eingeht. Wie die dann ausschauen hab ich allerdings auch keine Ahnung. Aber ich würde mir an Deiner Stelle einfach zwei Proben besorgen und testen, wie die auf Zitronensäure reagieren. Sieht man einen Unterschied, kannst Du auf Dein Stück einen Tropfen draufgeben. Die Reaktion ist ja nur ganz oberflächlich, so daß man die Spuren vermutlich leicht wieder runterpolieren kann. Wie eben bei der Silberprobiersäure auch. Ob's hilft, wie gesagt, keine Ahnung, nur so ne Theorie.... Hm, mir fällt grad ein, ich glaub, wir haben in der Schulwerkstatt n bissl Blei rumfahren. Ich werd das Montag mal ausbrobieren, und Dir bescheid geben, ob das funktioniert. Aber davon abgesehen, die Frage nach Deinen Studien war ernst gemeint! (Klang sie ironisch? Sollte sie nicht ) Was machst Du denn damit? Interessiert mich schon! Grüße, Goldmarie
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rolf skrypzak
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Verfasst: 18.12.2010, 09:55 |
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Registriert: 17.06.2010, 17:14 Beiträge: 152 Wohnort: 63667 Nidda
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guter tipp. würd ich mal versuchen!
das problem bei all diesen antiken stücken ist der wilde mix an legierungen! durch das zusammenschmelzen von div. altschrott gibt es eigentlich keine klar definierten Legierungen (nach modernen gesichtspunkten). So sind bügelfibeln des 5/6jh. in fundzustand meist gün oxidiert (obwohl sie eigentlich silberfarben waren) röm. silberdenare enthalten je nach jahrhundert unter 1/5 silber, div. stücke werden in der literatur gleich als bronze bezeichnet nur weil sie grün oxidiert sind, obwohl sie eigentlich weißgesotten oder wie messing gelb legiert waren. für die materialanalysen fehlt meist das nötige kleingeld!
Hab die tage grad mitbekommen, das viele röm. großplastiken aus stark bleihaltiger bronze bestehen (hab immer gesagt bekommen "blos kein blei in die bronze!!!) ???
hatte vor drei jahren ein wunderschönes beispiel in einer frauenbestattung des frühen 6jh. die dame hatte ein paar (grün patinierte) silberne bügelfibeln und neben div. weiteren schmuckstücken einen massiven schweren silbernen kolbenarmring (in fundzustand silberfarben! kaum patiniert) da dieser armring statussymbol war, mußte er aus feinsilber sein! bei den bügelfibeln spielte das keine rolle! hier zeigt sich, wie wichtig die art des schmuckes für die entscheidung der legierung sein kann! der silberschmied hätte auch genausogut zwei niedrig legierte armringe statt dem einen machen können. aber hier spielt das statussymbol die entscheidende rolle!
bin mal gespannt, zu welchen ergebniss du kommst! hab jedenfalls noch nie was von bleitauschierungen gehört, aber.... warum nicht!
lg rolf
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goldmarie
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Verfasst: 19.12.2010, 10:40 |
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Silberkorn |
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Registriert: 27.09.2009, 22:50 Beiträge: 58
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hey rolf, hab grad erst mal dein profil angeschaut. das ist ja ein super toller beruf, den du da hast! archäologisch zu arbeiten is ja ein kindheitstraum von mir. (hab ich nur leider, als es wirklich um die berufswahl ging etwas aus den augen verloren ) hat zwar hier im thread nix zu suchen, aber mach doch mal nen neuen auf und erzähl ein bischen, was und wo und wie du so arbeitest! würde mich (und sicher auch andere) wahnsinnig interessieren! liebe grüße, goldmarie
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basil
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Verfasst: 04.01.2011, 19:53 |
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Aushilfe |
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Registriert: 01.12.2010, 20:37 Beiträge: 13
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Hallo Rolf, danke für Deine interessanten Informationen.In meinem Fall handelt es sich tatsächlich um Bleitauschierungen mit den von Dir bereits erwähntem Legierungsmix. Diese Tauschierungen werden in der Literatur unter die seltenen Schmelztauschierungen eingereiht. Die Haltbarkeit der "Inlays" wird auf die gleiche Weise erreicht wie bei den silbernen Drahttauschierungen. Allerdings stehen meine Röntgenanalysen erst am Anfang und Überraschungen sind durchaus noch denkbar. Von den REM- Untersuchungen erwarte ich nicht viel, weil jetzt schon feststeht, dass viel Zinn im Blei (oder umgekehrt) enthalten ist. Hier spielt sicher die Tatsache mit, dass man erst sehr spät Blei und Zinn unterscheiden konnte. Das Blei kannte man schon lange als plumbum nigrum, während man vom Zinn lange Zeit als weißes Blei, plumbum alba, sprach. Inzwischen konnte ich auch eine qualitative Methode zur Unterscheidung ausfindig machen. Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Sachsen-Anhalt arbeitet mit einem entsprechenden Chemiebaukasten, der geeignete Probiersäuren enthält. Leider ist die Sache sehr teuer, weshalb ich momentan mit einer eigenen Mixtur aus Salpetersäure und Kaliumjodit arbeiten möchte. Das dabei enstehende Bleinitrat geht in Lösung, wobei Bleijodit als gelber Farbstoff ausfällt. Es ist zwar mühsam, aber finanziell tragbar.
Gruß Basil
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rolf skrypzak
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Verfasst: 12.07.2013, 13:07 |
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Registriert: 17.06.2010, 17:14 Beiträge: 152 Wohnort: 63667 Nidda
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so, 2 jahre sind rum, was macht denn deine Arbeit? abgeschlossen? Veröffentlicht? würd gern mal drin schmöckern!
lg rolf
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