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Nugget
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Verfasst: 08.02.2006, 13:51 |
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Registriert: 13.11.2005, 22:01 Beiträge: 222 Wohnort: Köln
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Ossa Sepia
Die Ossa Sepia Schale (lateinisch = Sepia officinalis) ist der Rückenschulp des Tintenfisches der Gattung Sepia. Die Form der Schale variiert in ihrer Größe zwischen 10 bis 30 Zentimetern in der Länge und 5 bis 10 Zentimetern in der Breite. Den meisten ist sie eher aus dem Vogelkäfig bekannt, an denen sich die Vögel ihre Schnäbel wetzen. Die hornähnliche Außenhaut ist hart, die innere eine lamellenartig Kalkschicht weich wodurch ist sie sehr gut zur einfachen Herstellung von Gussformen eignet.
Vorteile: eine rasche und billig Herstellung. Nachteile: nur einmal verwendbar, Porenbildung und nur für einfache Formen verwendbar.
Schon in der Antike wurde dieses Material für den Guß von einfachen Metallobjekten benutzt. Durch Einritzen oder Abdrücken eines kleinen Objektes in die Schale erhält man eine Negativform, die man nach Anbringen von Guß- und Luftkanälen mit Metall ausgießen kann. Als Metalle eigenen sich Gold, Silber, Messing oder Bronze.
Von der Ossa Sepia Schale zum fertigen Guß
Die folgenden Fotos wurden mir freundlicher weise von Steffi Schmeling zu Verfügung gestellt. An dieser Stelle noch ein mal vielen Dank.
Als erstes wird die Ossa Sepia Schale grob auf die für das Gussstück benötigte Größe zugesägt. Es kann je nach Gussteil nötig sein eine dreiteilige Form herstellen zu müssen. In unserem Beispiel genügt aber eine einfache zweiteilige. Nach dem man nun die gewünschte Größe hat wird mit einer Feile die noch leicht gewölbte Innenfläche der beiden hälften plan gefeilt sprich begradigt.
Nun wird die zu reproduzierende positiv Form vorsichtig in einer der vorbereiteten Schalen gerade so viel hineingedrückt das er eine Druckstelle hinterlässt. Nun wird die andere hälfte vorsichtig gegen die andere gehalten und der Ring durch leichten druck passgenau in beide hälften drücken bis die Spalte geschlossen ist. Ist dieses geschehen, werden ohne die Stücke zu trennen, störende oder unnötige Segmente abgesägt um die Seitenteile in ihre finale Form zu bringen. Um bei der späteren Nachbearbeitung das zusammen fügen der beiden Seitenteile zu erleichtern werden an den Seiten Markierungen eingesägt.
So vorbereitet, kann das Modell der Form vorsichtig entnommen werden. Jetzt können die nötigen Korrekturen an der Form vorgenommen werden. Auch der konisch zulaufende Trichter durch den später die geschmolzene Legierung eingegossen wird kann nun aus beiden Seitenteilen durch vorsichtiges herausschaben modelliert werden.
Nun kann es zum eigentlichen Guss kommen. Nach dem beide Seitenteile fest fixiert wurden, wird das Metall in einer Schmelzschale zum schmelzen gebracht. Dabei gilt es zu beachten das Schmelzgut möglichst frei von Flussmittel zu halten. Flussmittel sind dazu da um Oxidationen zu vermeiden, in Verbindung mit Kalk käme es aber zu Reaktionen die das Gelingen des Gusses zunichte machen können. Ist das Metall flüssig, wird es in die Form gegossen und nach ein paar Minuten unter kaltem Wasser abgeschreckt. Nach dem alles komplett abgekühlt ist kann man das Ergebnis aus der Form holen um es durch Nachbearbeitung fertig zu stellen
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Verfasst: 08.02.2006, 13:51 |
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Gast
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Verfasst: 06.06.2006, 18:50 |
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Gast |
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Nette Anleitung
Es ist vielleicht zu ergänzen, dass der Gusskopf mindestens 10 g wiegen sollte,
weil dadurch ein zusätzlicher Druck erzeugt wird, welcher ein etwas besseres Ergebnis erzielt.
Dieser Effekt ist jedoch nur zweitrangig.
Wichtiger hingegen ist jedoch:
Wenn die beiden Seitenteile gut und genau geschliffen wurden, liegen diese so sauber aufeinander auf, dass nur wenig Luft beim eingießen der Schmelze entweichen kann.
Daher ist zu empfehlen, dass grade bei größeren Güssen, Luftkanäle eingeschnitten werden, welche überschüssige Luft beim eingießen entweichen lassen.
Dasselbe gilt für Formen, in welchen sich Luftblasen bilden würden. Die Luftkanäle sollten nicht zu klein angelegt werden und im oberen Teil der Gussform auslaufen.
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goOse
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Verfasst: 06.06.2006, 18:51 |
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Registriert: 06.06.2006, 17:56 Beiträge: 594 Wohnort: Zuhause
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Ups! ich war nicht eingelogt... gibt aber trotzdem
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zaphi67
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Verfasst: 14.12.2006, 20:16 |
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Registriert: 12.12.2006, 00:41 Beiträge: 39 Wohnort: Koblenz
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Das hört sich sehr interessant an. Für mich als Anfänger vieleicht erstmal eine Alternative, bevor ich mir eine Sandform zulege. Aber woher bekommt mann diese Sepiaschalen? Und was kosten die so? Und woher bekommt mann so eine Schmelzschale? Welchen Brenner Benutzt mann?
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heliodor
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Verfasst: 16.12.2006, 17:51 |
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Registriert: 26.08.2006, 16:41 Beiträge: 187
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zaphi67 hat geschrieben: Das hört sich sehr interessant an. Für mich als Anfänger vieleicht erstmal eine Alternative, bevor ich mir eine Sandform zulege. Aber woher bekommt mann diese Sepiaschalen? Und was kosten die so? Und woher bekommt mann so eine Schmelzschale? Welchen Brenner Benutzt mann?
Ich weiß nicht, was Du gießen möchtest, aber Ich kann mir kaum vorstellen, daß eine Sandform für Dich Sinn machen würde.
Zu Ossa Sepia:
Für mich war das immer nur eine Notlösung, wenn akute Zeitnot herrscht.
Wobei ein Teil der (gegenüber anderen Vervielfältigungsverfahren eingesparten) Zeit, wieder in die Nachbearbeitung des Gußstücks investiert werden muß.
Sowohl die Oberfläche, als auch das Metallgefüge sind in aller Regel doch sehr schlecht. Allerdings kann man die typische Oberflächenstruktur durchaus gezielt als Gestaltungselement einsetzen.
Weiterhin sind mit diesem Verfahren (wie auch bei Sandguß) leider keine Hinterschneidungen möglich. Jedenfalls nicht ohne aufwändige Tricksereien.
Sepia-Schalen bekommst Du übrigens (für 1-2 €) auch über den Werkzeughandel, wie allen anderen Goldschmiedebedarf.
_________________ Gruß Jürgen Schoner
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zaphi67
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Verfasst: 16.12.2006, 22:28 |
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Registriert: 12.12.2006, 00:41 Beiträge: 39 Wohnort: Koblenz
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heliodor hat geschrieben: zaphi67 hat geschrieben: Das hört sich sehr interessant an. Für mich als Anfänger vieleicht erstmal eine Alternative, bevor ich mir eine Sandform zulege. Aber woher bekommt mann diese Sepiaschalen? Und was kosten die so? Und woher bekommt mann so eine Schmelzschale? Welchen Brenner Benutzt mann? Ich weiß nicht, was Du gießen möchtest, aber Ich kann mir kaum vorstellen, daß eine Sandform für Dich Sinn machen würde. Zu Ossa Sepia: Für mich war das immer nur eine Notlösung, wenn akute Zeitnot herrscht. Wobei ein Teil der (gegenüber anderen Vervielfältigungsverfahren eingesparten) Zeit, wieder in die Nachbearbeitung des Gußstücks investiert werden muß. Sowohl die Oberfläche, als auch das Metallgefüge sind in aller Regel doch sehr schlecht. Allerdings kann man die typische Oberflächenstruktur durchaus gezielt als Gestaltungselement einsetzen. Weiterhin sind mit diesem Verfahren (wie auch bei Sandguß) leider keine Hinterschneidungen möglich. Jedenfalls nicht ohne aufwändige Tricksereien. Sepia-Schalen bekommst Du übrigens (für 1-2 €) auch über den Werkzeughandel, wie allen anderen Goldschmiedebedarf.
ohhjeee...Hilfe....was bitte sind Unterschneidungen? Und warum keine Sandform. Ich will alles gießen was mir so in den Sinn kommt *g*. Mein erstes Modell ist ein Klebertropfen aus ner Heißklebepistole. Da kommt dann ein kleener Swarowskikristall rein wenn der auf Hochglanz ist. Dann will ich noch ein keltisches Kreuz machen. Auf Papier hab ich's schon. Dann wirds lackiert damits hart wird und in Speisestärke die mit Wasser verrührt wird gedrückt. Darein kommt dann Modelierwachs. Fertig ist das Modell. (hoff ich wenigstens )
Ich weiß allerdings immer noch nicht wie ich am besten schmelze. Was ist Barox? Was ist am besten als Tiegel geeignet? Tontigel, Schmelzschale oder Graphit? Ich will ertmal nur Silber verarbeiten. Später auch Gold. Dummerweise hab ich schon ne Auftrag für Trauringe. Aber die werd ich wohl erstmal aus Rohlingen fertigen.
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