Beschichten: Vergolden, Versilbern, Platieren, Rhodinieren, Verquicken, Entgolden, Eloxieren von Aluminium etc. Stellen Sie hier Ihre Fragen z.B. zur Handhabung des Graphitierens, des kataphoretischen Lacks, Goldamalgam- Paste oder Schwarzrhodium. Tauschen Sie Meinungen und Erfahrungen aus.
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Re: säure aufbewahren im mittelalter

19.02.2010, 14:14

Vorab, wenn man Säuren, also auch Essig und Wein in Tongefäßen aufbewahren kann, dann braucht man nicht zu fragen ob das erst in Gläsern möglich war.
Gläser sind aber auch schon vor dem 14 Jahrhundert in Europa bekannt gewesen. Für Handwerker und Alchimisten waren sie nur zu teuer. Vor allem wenn Steingut und Ton auch aus Aufbewahrung funktioniert.
Kork ist ebenfalls schon vor dem 14 Jahrhundert bekannt gewesen nur vielleicht nördlich der Alpen eher rar.
Da schon weit vor Christi Geburt umfangreiche Kenntnisse im Umgang mit Baumharzen und Bienenwachsen existierten, ist anzunehmen das diese für Verschlussstopfen verwendet wurden.

Die profane Malerei hat erst spät begonnen auch Handwerke und bäuerliche Szenen in großem Umfang darzustellen. Deshalb würde ich ich eher in gut erhalten Klosterbibliotheken nach Darstellungen und Beschreibungen von chemischen Laboren suchen.
Das hier dürfte eine gute Anlaufadresse sein:
http://www.stiftmelk.at/

19.02.2010, 14:14

Re: säure aufbewahren im mittelalter

19.02.2010, 18:06

susat hat geschrieben:Das sage ich ihnen gerne Herr Butschal. Ich versuche seit einger Zeit einen Münzmeister des 15. Jahrhunderts darzustellen. Ich möchte parallel dazu aber auch noch einen Wardain darstellen, spätestens dazu brauche gesuchte Behälter für die einzelnen Säuren.
Bilder finden sie hier: http://soestermuenzen.de/index.php?pcid=27&pdid=72
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Hülsemann


Du hast Recht - Gold wurde mit Salpetersäure geprüft. Bei Silber gab es die doppelte Probe - nach Stich und Strich.
Dazu findest Du im Rosenberg einen Abschnitt.
In der Strichprobe wurde die Farbe eines Abstriches mit dem Abstrich von Probiernadeln verglichen.
Dann gab es die Stichprobe, in der eine Materialprobe in der Kupelle geschmozen und mit Hilfe von Blei das unedle metall entfernt wurde. Durch wägen vor und nach der Kupelle konnte man so den Feingehalt bestimmen.
Nachzulesen in Rosenberg Bd1 S. XIX ff
http://diglit.ub.uni-heidelberg.de/digl ... 22bd1/0019

Re: säure aufbewahren im mittelalter

19.02.2010, 19:33

hallo,
was ist ein wardein ? und dann die nächste frage
von welcher zeit reden wir.
ich habe schon in meinem bibel lexikon geschaut, und bei dem guten alten plinius ( immer wieder gut ) leider bei beiden nicht so recht fündig geworden

gruß
stefan

Re: säure aufbewahren im mittelalter

19.02.2010, 19:48

Naja, das 15 Jahrhundert beginnt 1400 und endet 1499. Um zu verdeutlichen in welchem technischen Umfeld Europa lebte:

# 1403: Gießerei für Metalltypen aus Eisen - König T´ai Tsung, Korea
# 1436-1147: Handgießinstrument für den Letternguss - Johannes Gensfleisch zur Laden (um 1397-1468), genannt Gutenberg
# 1450-1455: Buchdruck mit beweglichen Drucklettern aus Metall - Johannes Gutenberg, Mainz
# 1457: Farbdruck - Johann Fust, Peter Schöffer, Mainz
# 1477: Die »Cosmographica« des Claudius Ptolemäus wird m. d. Tiefdruckverfahren hergestellt. Es ist das erste Buch mit gedruckten Landkarten.
# 1490: Verkauf von gebundenen Büchern - Aldus Manutius, Venedig
# 1498: Druck von Musiknoten - Ottaviano Petrucci, Italien

Vor der Erfindung Gutenbergs mussten alle Bücher mühsam von Hand kopiert werden, was meistens durch Mönche geschah. Dadurch waren Bücher sehr selten und kostbar und die meisten Menschen waren damals auch Analphabeten. Durch den Buchdruck änderte sich alles: die rasche Verbreitung von Wissen und neuen Ideen veränderte die Welt radikaler als jede andere Erfindung zuvor.

Re: säure aufbewahren im mittelalter

19.02.2010, 20:15

ich fragenur noch mal nach, weil ein wissen was im 2 stromland bekant wewesen war im mittelalter ( 15. Jahrhundert )verloren gegangen sein könnte. also du suchst mitteleuropa 15, jahrhundert gefässe von alchimisten / goldschmiede oder sonstiges
na dann gehe ich mal stöbern

gruß stefan

Re: säure aufbewahren im mittelalter

19.02.2010, 22:30

http://www.deutsches-apotheken-museum.d ... UTREE_0_0|
http://www.alchemy.cz/museum.html
http://www.tullnerfeld.at/alchemist/alchem3.htm

ich würde deine frage mal hier stellen
http://www.fk-alchemie.de/Aktuelles/index.html

vielleicht hast du ja mit den links glück
gruß
stefan

Re: säure aufbewahren im mittelalter

20.02.2010, 08:58

Hallo Stefan,
vielen dank für deine Links, ich werde sie einzeln abarbeiten :-)
Ein Wardein ist grob gesagt ein "Münzenprüfer". Er hatte die Aufgabe das gemünzte Geld zu prüfen, also den Münzer und seine Werkstatt. Die Prüfung beinhaltete das Prüfen des Raugewichts und des Feingewichts der Münzen. Er prüfte aber auch fremde Münzen um diese ummünzen zu lassen oder mit einem Stempel zu versehen. Wardeine (Heute würde man Gutachter oder Prüfer sagen) wurden vom Rat der Stadt eingesetzt und rekrutierten sich in den meisten Fällen aus den heimischen Goldschmieden. Es konnte aber auch ein ehemaliger Münzer sein, nur logischerweise waren immer Münzer und Wardein von einander unabhängige Personen.
Warscheinlich wolltest du es sogenau garnicht wissen, aber der Bereich Numismatik mit den dazugehörigen Arbeitsverfahren interessiert mich sehr, da werden Erklärungen zwangsläufig immer etwas länger :-)
MfG Dirk

Re: säure aufbewahren im mittelalter

20.02.2010, 11:52

grins,
du meinst so unabhängig voneinander wie hie in köln der stadtrat, die kölner verkehrsbetriebe und die baufirma die die u-bahn baut ?
aber danke für die info

gruß
stefan
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