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 Betreff des Beitrags: Re: Wie wurde der Ring gemacht?
BeitragVerfasst: 07.01.2017, 17:04 
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Platinstaub
Platinstaub

Registriert: 17.08.2014, 15:43
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ich danke euch für die Einschätzungen!

liebe grüße
samy


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 07.01.2017, 17:04 


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie wurde der Ring gemacht?
BeitragVerfasst: 04.04.2019, 09:31 
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Ulrich Wehpke hat geschrieben:
Oft werden derartige Arbeiten auch mittels Gravur-Laser hergestellt. Bei einer Gummiform, also per Wachs-Vervielfältigung, sind die huchdünnen Rippen im Gummi sehr schnell kaputt oder vezogen.


Sehe ich ähnlich wie Ulrich.
Ich denke, der Ring ist lasergraviert, habe ich auch schon in anderem Design gefertigt, „ruck-zuck“ ist dabei natürlich relativ zu betrachten. Die „Wachsfahne“ ist meines Erachtens Anfang, bzw. Ende der Gravurgrafik, das kann man natürlich auch professioneller ausführen. Der größte Aufwand ist die Erstellung der 2D-CAD Grafikdatei und das Programmieren der Maschine. Wenn das Gravurprogramm mal steht, können die Ringe dann vergleichsweise günstig, industriell, bei gleichbleibender Qualität gefertigt werden.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie wurde der Ring gemacht?
BeitragVerfasst: 05.04.2019, 17:11 
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Goldfeilung
Goldfeilung
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Registriert: 21.03.2019, 17:40
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Laserfreak hat geschrieben:
[...] Wenn das Gravurprogramm mal steht, können die Ringe dann vergleichsweise günstig, industriell, bei gleichbleibender Qualität gefertigt werden.
Nur mal interessehalber: Was passiert beim Lasern eigentlich mit dem abgetragenen Gold? Wenn ich recht informiert bin, verdampft das mal zunächst. Ist das richtig?
Das wären wohl beim zur Diskussion stehenden Ring in Anbetracht der großen Fläche und Tiefe so Pi mal Daumen mindestens 1 ... 2 Gramm Material. Gibt es Konzepte, das mit vertretbarem Aufwand zurückzugewinnen? Und falls ja: Werden die auch in der Praxis angewandt?
Ich meine, bei den Stückzahlen einer 'industriellen' Fertigung dürfte da ja einiges zusammenkommen. Nicht, dass wir eines Tages statt 'Feinstaub-Alarm' plötzlich 'Feigold-Alarm' haben: Betriebsverbot für Lasergraveure! :toimonster:


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie wurde der Ring gemacht?
BeitragVerfasst: 05.04.2019, 18:36 
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Das ist doch der berühmte Schwund, der dem Kunden in Rechnung gestellt wird. :loldev:

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Machst du gern selber Schmuck, dann geh
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 Betreff des Beitrags: Re: Wie wurde der Ring gemacht?
BeitragVerfasst: 06.04.2019, 08:08 
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Goldfeilung
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Registriert: 21.03.2019, 17:40
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El Kratzbürscht hat geschrieben:
Das ist doch der berühmte Schwund, der dem Kunden in Rechnung gestellt wird. :loldev:
:laughing6:
Ja, schon, aber im Gegensatz zum 'normalen' Schwund, der sich ja in aller Regel doch irgendwann in der Scheideanstalt (oder so ...) wiederfindet, wäre dieser Schwund ja tatsächlich verSchwunden, im wahrsten Sinne des Wortes "verdampft". :n5:
Das widerspricht doch konträr der Goldschmiede-Philosophie, auch noch das letzte Stäubchen Edelmetall zu retten. :lupe:

Mal ganz abgesehen von der Größenordnung, die sich in diesem Beispiel wohl in der Gegend von 10% bewegen dürfte.
Das sind Dimensionen, für die frühere Goldschmiede von ihren Potentaten den Löwen vorgeworfen wurden, zumindest seitdem der olle Archimedes herausgefunden (und gemeinerweise auch noch verraten) hatte, ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Archimedisches_Prinzip#Entdeckung_des_archimedischen_Prinzips

... wie man übermäßigem 'Schwund' auf die Sprünge kommt, selbst wenn jener findig und mit großzügiger Zugabe preiswerteren Materials ausgeglichen wurde.
('Heureka!' meinte der Löwe, :-{ als er sich mit dem Goldschmiedebein davonmachte.)


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie wurde der Ring gemacht?
BeitragVerfasst: 06.04.2019, 08:16 
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Goldschmiedemeister
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Beiträge: 3084
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Wenn man Gold heute "arabisch" verarbeitet, also meist durch treiben und schneiden mit der Blechschere, ist der Schwund tatsächlich marginal.
Bei den hier üblichen Verfahren mit giessen, schleifen, polieren und jetzt auch lasern, ist der Schwund schon deutlich höher.
Alles ändert sich. Meinem Vater hatte sich noch der Magen umgedreht, als ich Ihm den Gewinn eines Verfahrens mit höherem Schwund aber weniger Arbeitslöhnen vorgerechnet hatte. Gold zu verlieren war ihm ein Graus, aber mit höheren Stundenlöhnen wurde es zunehmend rentabler in der Produktion.

_________________
von: Heinrich Butschal
--
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 Betreff des Beitrags: Re: Wie wurde der Ring gemacht?
BeitragVerfasst: 06.04.2019, 15:50 
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Beiträge: 3003
Wohnort: Raum Leipzig
ja, es verschwindet definitiv Gold beim Arbeiten
ärgerlicherweise sogar schon beim Guß von Blech/Draht oder so, der ja erst die Basis für spanende und mindestens beim Polieren definitiv verlustbringende Tätigkeiten ist
ich meine, meine Schmelzecke müßte mit einem Goldfilm bedampft sein, aber ich kann die Schmelzverluste nicht entdecken
und die Scheideanstalten berec hnen für Blech und Walzdraht usw. (wie die Gießereien) ebenfalls schmelzverluste von gerne 3%, obwohl die ja praktisch nicht spanen oder gar polieren müssen an diesen Halbzeugen

bei manchen Arbeiten habe ich konkret die Verluste ausgerechnet, weil ich Ausgangsmaterial dem Endgewicht zzgl. seperat aufgefangene Späne gegenübergestellt habe

selbst in der DDR, die die wenigen selbstsändigen Handwerker gegängelt hat mit festgelegten Stundenlöhnen bzw. Festpreisen für diverse Handwerksleistungen (Kette löten etc.) wurde für die Kalkulation einen angemessenen Verarbeitungsverlust zugestanden

ob beim Lasern wenigstens ein Teil der Metalle in Aktivkohlefiltern auffangbar ist, würde mich auch interessieren


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie wurde der Ring gemacht?
BeitragVerfasst: 07.04.2019, 11:46 
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Verlust - ein leidiges Thema.

Arbeite mich gerade ins Giessen ein, glücklicherweise klappt Alles Dank Anfängerglück und einer sehr guten Maschinenunterweisung :-)

Auch hier hab ich erkennbare Verluste bei niedrigen Metallegierungen (585), offensichtlich verpufft bei „Monsanto“ Legierungen ein Teil der Zusätze. Kennt wahrscheinlich jeder, der schon mal Altgoldschmuck zusammengeschmolzen hat. Bei den selbst legierten Metallen Au-Ag-Cu bei Weißgold Pd hab ich deutlich weniger Verluste.

Nun zum Lasern - ist eine ziemlich (fein-) staubige Angelegenheit. Ein gewisser Teil findet sich im Arbeitsraum, regelmäßig mit einem feuchten Tuch gereinigt landet selbiges im Gekrätz, ein andrer Teil sammelt sich in den Filtern, die ebenfalls im Gekrätz landen. Mengen zu quantifizieren dürfte sich sehr aufwändig gestalten, daher verzichte ich aus Zeitgründen darauf. Am Beispiel des Ringes kann jedoch die Menge geschätzt werden die pulverisiert wird. Bei angenommemen 40 % die das Motiv die Abwicklingsfläche abdeckt bei einer Tiefe von 0,25mm - geschätzt anhand des Bildes:
Ausgehend von einem Blechstreifen 60mm x 5mm x 2mm ergäbe sich ein Laserverlust von ca 5 %, find ich nicht sooooo wild.

Ich kompensier das durch penibelstes Handling in allen Bereichen, z. B. Reibe ich mir meine Hände vor dem Waschen mit einem feuchten Tuch ab, so bleibt „Polierdreck“, Schleifstaub etc. im Tuch, später dann im Gekrätz und nicht in der Kanalisation.

So komm ich trotz „böser“ Lasertechnik auf einen guten Schnitt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie wurde der Ring gemacht?
BeitragVerfasst: 08.04.2019, 15:46 
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Goldfeilung
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Registriert: 21.03.2019, 17:40
Beiträge: 137
Danke für die erhellende Info. Entgegen meiner Annahme wird also der Löwenanteil nicht 'verdampft' (sprich: auf atomare Größenordnungen zerlegt), sondern ...
Laserfreak hat geschrieben:
... zum Lasern - ist eine ziemlich (fein-) staubige Angelegenheit. Ein gewisser Teil findet sich im Arbeitsraum, regelmäßig mit einem feuchten Tuch gereinigt landet selbiges im Gekrätz, ein andrer Teil sammelt sich in den Filtern, die ebenfalls im Gekrätz landen.
... eher 'zerstäubt', womit es zumindest in Grenzen der Rückgewinnung zugänglich ist.

Laserfreak hat geschrieben:
... Am Beispiel des Ringes kann jedoch die Menge geschätzt werden die pulverisiert wird. Bei angenommemen 40 % die das Motiv die Abwicklingsfläche abdeckt bei einer Tiefe von 0,25mm - geschätzt anhand des Bildes:
Ausgehend von einem Blechstreifen 60mm x 5mm x 2mm ergäbe sich ein Laserverlust von ca 5 %, find ich nicht sooooo wild.
Na ja, selbst wenn die 5 % 'Laserverluste' (die ich für etwas optimistisch geschätzt halte) in etwa hinkämen: Der 'konventionelle' (Gießen, Schleifen, Polieren, ...) Schwund kommt ja noch obendrauf. Auf's fertige Teil gesehen wird's dann vielleicht noch nicht 'sooooo wild', wiewohl doch schon etwas 'wilder'.
Aber was soll's:
- Wie 'El Kratzbürscht' richtig anmerkt, kann's dem Hersteller egal sein: Es steht ja beim Kunden auf der Rechnung.
- Und, im Sinne von Heinrichs Kommentar, ist es letztlich die Frage, ob der Kunde lieber 50 € für verschwundenes Gold oder 200 € für handwerkliches Schaffen auf den Tisch des Hauses legen möchte. D.h., in den allermeisten Fällen wird sich eine Frage wohl erübrigen.

Von daher, falls das so rübergekommen sein sollte, werde ich den Teufel tun, ...
Laserfreak hat geschrieben:
... trotz „böser“ Lasertechnik ...
... und an irgendeine Technik eine moralische Messlatte anlegen.
Und abgesehen davon, dass die Erschöpfung der globalen Goldreserven wohl noch nicht unmittelbar vor der Tür steht, ist das Zeug ja auch nicht sooooo essentiell für "das Leben, das Universum und den ganzen Rest". Wir Elektrotechniker benötigen es z.B. nur in μm-dünnen Schichten auf ein paar Kontakten, die tunlichst nicht korrodieren sollen, und soviel kriegen wir immer noch zusammen. ;D
(Notfalls machen wir uns 'ne kleine Supernova:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gold#Ursprung_des_irdischen_Goldes
:flower: )

Btw.: Könnte man die ganze Sache nicht in einem (Wasser- / Öl- oder wie auch immer) Bad stattfinden lassen? Ich glaube, die Technik, einen aufgeweiteten Laserstrahl erst im Innern eines zwar dichten aber (für die entsprechende Wellenlänge) transparenten Mediums auf einen exakten Raumpunkt zu fokussieren, gibt es auch schon etwas länger.
Dann hätte man das ganze Gold versammelt im Bodensatz. :gruebel:


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 Betreff des Beitrags: Re: Wie wurde der Ring gemacht?
BeitragVerfasst: 08.04.2019, 16:50 
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Goldkorn
Goldkorn
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Registriert: 26.08.2006, 16:41
Beiträge: 187
HIP26727 hat geschrieben:
...
Btw.: Könnte man die ganze Sache nicht in einem (Wasser- / Öl- oder wie auch immer) Bad stattfinden lassen? Ich glaube, die Technik, einen aufgeweiteten Laserstrahl erst im Innern eines zwar dichten aber (für die entsprechende Wellenlänge) transparenten Mediums auf einen exakten Raumpunkt zu fokussieren, gibt es auch schon etwas länger.
Dann hätte man das ganze Gold versammelt im Bodensatz. :gruebel:

Das primäre Fokussieren wäre vermutlich nicht das Problem. Viel eher wohl die entstehenden Blasen durch verdampfendes Wasser, die den Strahl ablenken und streuen.

_________________
Gruß
Jürgen Schoner



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