Erklärung
Unterschied Diamant - Brillant
Hallo Marion,
der Name Diamant kommt aus dem Griechischen, diaphainein: „durchscheinen“ und adamantos: „das Unbezwingbare“. "Er" bezeichnet auch die besondere chemische Erscheinungsformen (Modifikation) von reinem Graphit (Kohlenstoff), nämlich die kubisch- hexakisoktaedrische, die den Diamanten zu dem macht was er ist. Umgangssprachlich wird das Wort Diamant oft gleichgesetzt mit dem Begriff Brillant. Was aber falsch ist. Der Brillant bezeichnet eine bestimmte Schliffform, die eine hohe Lichtausbeute bei exzellenter Brillanz garantiert.
Das Geheimnis der Brillianz ist mathematisch berechenbar. Der moderne achtsymmetrische Brillantschliff weist im Oberteil mindestens 32 Facetten plus Tafel im Oberteil sowie mindestens 24 Facetten plus gegebenenfalls eine Kalette im Unterteil. Bei einem sehr hochwertigen Schliff wird auch die Rudiste facettiert. Nur wenn die exakt berechneten Facettenflächen und Winkelmaße beim Schliff herausgearbeitet werden, kann der Stein ein Höchstmaß an einfallendem Licht zurückstrahlen. Im Idealfall werden die einfallenden Lichtstrahlen durch die Facettierung des Steins wie bei Spiegeln zu 100% umgelenkt.
Der Brillant- Schliff wird auch bei anderen Edelsteinen angewendet, allerdings verwendet man andere Winkel für die Facetten, da bei einem anderen Brechungsindex sonst Licht im unteren Teil verloren gehen würde. Ein Beispiel: Beim Diamant mit einem Brechungsindex von 2,417 verwendet man für die oberen Hauptfacetten einen Neigungswinkel von 32° und für die unteren Hauptfacetten 40°. Bei Quarz (Bergkristall, Rosenquarz, Rauchquarz, Amethyst, Citrin, usw.) mit einem Brechungsindex von 1,544 sind diese Winkel 43° bzw. 42°. Streng genommen dürfen aber nur runde Diamanten mit diesem Schliff die Bezeichnung 'Brillant' alleinstehend tragen, damit trägt man der umgangssprachlichen Synonymisierung von Brillant und Diamant Rechnung. Bei anderen Steinen muß zur Schlifform auch das Material genannt werden (z. B. Zirkon im Brillantschliff); dieses ist in der Praxis aber nicht üblich.
[center]Feinschliff-Brillant von 1939
Bilder von
WikipediaEntwickelt wurde der Schliff um 1910 aus dem so genannten Altschliff des
vorhergehenden Jahrhunderts. Frühe Vorformen des Brillantschliffs sind
bereits aus der Mitte des 17. Jahrhunderts bekannt.
Es gibt heute unterschiedliche Varianten:• Der
Tolkowsky-Brillant von 1919 hat eine sehr gute Lichtausbeute und gilt in den USA als Grundlage der Schliffgraduierung.
• Der
Skandinavischer Standard-Brillant von 1968 ist, wie der Name vermuten lässt, in Skandinavien die Grundlage zur Graduierung.
• Der
Parker-Brillant von 1951 hat eine gute Lichtausbeute, aber wegen zu flachen Oberteils geringe Dispersion und entsprechend mangelhaftes Farbenspiel.
• Der
Ideal-Brillant, 1926 von Johnson und Rösch eingeführt, keinesfalls so vorteilhaft, wie der Name vermuten läßt, da seine Proportionen zu unförmig wirken.
• Der
Feinschliff-Brillant von 1939 auch Feinschliff der Praxis oder Praktischer Feinschliff genannt wurde von Eppler entwickelt und ist in Deutschland Grundlage der Graduierung.
Brillanten mit mehr als 57 / 58 Facetten•
Radiant von 1980 mit 70 Facetten
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King-Schliff von 1941 mit 86 Facetten
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Magna-Schliff von 1949 mit 102 Facetten
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Highlight-Schliff von 1963 mit 74 Facetten
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Princess-144-Schliff von 1965 mit 146 Facetten
Der Zirkon – ein synthetischer SteinJa du jast recht, ein Zirkon
kann auch ein synthetischer Stein sein aber eben kein Diamant. Synthese (= spätlateinisch synthesis) heißt , dass etwas künstlich (= synthetisch) Zusammengefasst, Verknüpft, hergestellt wurde. Ziel der Synthese ist es neuer, bessere oder günstigere Stoffe aus der Kombination bestimmter Elemente und Gruppen mit bestimmten Eigenschaften zu entwickeln.
Man verwendet den Begriff u.a. häufig bei Mineralien, für die es ein natürliches Vorbild gibt. Der „synthetische Zirkone“ ist wie der Name schon sagt, ein synthetisch hergestellter Zirkon (= natürliches Mineral). Diese synthetischen Steine sind, was ihre chemische Zusammensetzung und ihre physikalischen Eigenschaften angeht, nicht bzw. kaum von ihren echten Vorbildern zu unterscheiden!
Imitationen hingegen (z.B. Glassteine) sehen den echten Steinen unter Umständen sehr ähnlich unterscheiden sich aber deutlich in ihren chemischen und physikalischen Eigenschaften vom zu Imitierenden Stein (z.B. spezifisches Gewicht, Strichfarbe, Härte, Lichtbrechung).
Vorsicht, Falle! Der Zirkon (Zirkoniumsilikat, Mohshärte 6,5 - 7,5) hat nichts mit dem Cubic Zirkonia Kurzbezeichnung KSZ (kubisch stabilisiertes Zirkoniumoxid Mohshärte 8,5 - 9) zu tun, außer eben der Namensähnlichkeit. Der Zirkonia ist ein rein synthetischer Stein OHNE natürliches Vorbild und wird wie der Zirkon gerne als Diamantimitationen genommen, wobei der Zirkon wegen seiner geringen Härte sich schlechter dazu eignet.
Von allen Imitationen kommt der synthetisch hergestellte Moissanit (= seltenes natürliches Mineral) dem Diamant am nächsten. Sowohl die optischen Eigenschaften (Lichtbrechung 2,648 - 2,691, Dispersion 0,104), als auch die physikalische Eigenschaften sind diamantähnlich: Mit einer Mohshärte zwischen 9 und 10 der Mohs- Skala erreicht er die höchste Härte aller synthetischen Schmucksteine; Siliciumcarbid wird nur noch durch "die Superhartstoffe" kubisches Bor-Nitrid und den Diamanten übertroffen.
Synthetischer Diamant aus dem
Hochdruck- Hochtemperatur- VerfahrenEs ist heute auch möglich Diamanten künstlich, sprich synthetisch herzustellen. Der New York Elektrokonzern General Electric war mitte der 50er Jahre der erste Konzern der erfolgreiche mittels Hochdrucksynthese (HPHT - englisch: high-pressure high-temperature) künstliche Diamanten hergestellte. Sie erhitzten hochreinen Graphit (Chemismus: C), also Kohlenstoff auf ca 1600 - 2000°C und setzten ihn einem Druck von bis zu 6 Gigapascal (60.000 bar) aus. Auf diese weise lässt sich Kohlenstoff an einem Kristallisationskeim -
meist ein winziger natürlicher oder künstlicher Diamant - im Beisein von Katalysatoren (Eisen, Nickel, Metall-Legierungen und Carbide) in die begehrte Kohlenstoff- Modifikation umwandeln, auch andere Wege sind bekannt. Heute ist es ohne großen technischen Aufwand möglich synthetische Diamanten herzustellen z.B. als Nutzwerkzeuge für die Industrie / Chirurgie. Für die Schmuckindustrie sind diese Verfahren jedoch ziemlich uninteressant, da es schwierig ist Steine mit einer schmucktauglichen Größe künstlich herzustellen.
Eine
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Lieben Gruß
Nugget
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