Vielen Dank für die raschen und interessanten Antworten!
@Heinrich Butschal
Wie schon oben beschrieben, geht es um das ermitteln des bestmöglichen Zeitpunktes für den Glühvorgang, nach größtmöglicher Reduktion. Dass diese in der veränderten Länge des Drahtes gemessen wird, habe ich mittlerweile aus dem Forum erfahren, danke, ich ging erst auch vom Durchmesser aus.
Vielleicht ist dieser Ansatz mit der Härtemessung langfristig gar nicht sinnvoll, aber mangels eindeutiger Dokumentation und eigener Erfahrung, dachte ich in diese Richtung. Vor allem weil wir auch vom Legierungshersteller Härteangaben nach Guss und Reduktion vorliegen haben, die ich gerne verifiziert hätte. Bisher also keiner Erfahrungen mit Härtemessungen bei Edelmetallen gemacht?
Das Material so schnell zu bearbeiten, dass es nicht abkühlen kann, ist beim Walzen bis zu einer bestimmten Stärke sicher möglich, das merke ich mir. Bei den kleineren Rillen führen wir den Draht ohnehin wieder zurück und lassen ihn so in einem Gang durch 6 Rillen laufen. Beim Ziehen laufen die Ziehsteine in einer Kühl- und Schmierflüssigkeit, daher können wir dabei diesen Effekt nicht nutzen.
Bisher habe ich einiges an handschriftlichen Aufzeichnungen und Datenblättern bereits digitalisiert und überprüfe stetig, was davon aktuell ist und sich mit heutigen Legierungen und Maschinen anwenden lässt, z.B. Strangguss statt händischem Ausgießen. Auch erstelle ich Formulare und Laufzettel um vergleichbare Daten zu sammeln.
Unklar ist mir noch, wie mit möglichst einfachen Mitteln die Kristallstruktur sichtbar gemacht werden kann. Anschleifen, polieren und ätzen verstehe ich, doch muss ich vor allem für dünne Drähte eine Methode finden, die praktikabel ist.
@Tilo
Ja wir scheiden schon seit etlichen Jahren selbst, was zeit- und kostentechnisch langfristig natürlich günstiger ist. War sehr überrascht wie du zu dem Schluss kommst, dass wir mit Lotseele arbeiten. Da liegst du tatsächlich richtig und das ist auch die größte Herausforderung.
Ja, Panzerketten fertigen wir rund und diamantiert, von 0,35 bis 3,2mm Drahtstärke.
Die erwähnte 50-70% Materialreduktion habe ich teils aus Unterlagen wie der „Anwendungsfibel für Goldschmiede zum Glühen von Goldlegierungen“ und den Angaben des Legierungsherstellers. Was die Kompatibilität von Lotkern und Mantelmaterial in Bezug auf mechanische Bearbeitung und Wärmebehandlung betrifft, bin ich gerade dabei mit dem Legierungshersteller im Gespräch. Ich warte auf die nächste Antwort.
Es wurde über die Jahre schon vieles verschriftlicht, doch überlagern sich teilweise die Aufzeichnungen oder sind oft nicht datierbar, was zukünftig natürlich anders laufen wird.