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BeitragVerfasst: 27.01.2012, 11:33 
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Gast
Gast

Registriert: 27.01.2012, 11:17
Beiträge: 5
Hallo,

ich habe vor einige Zeit meinen ersten Silberring gemacht, irgendwie das Silber mit Kohle und 2 Fönen erhitzt, in eine Keramikform, dann geschnitten und viel gehämmert. Das Ergebnis:

Bild

So, jetzt wollte ich meinen kompletten Ablauf optimieren, hab mir nur das allernötigste Equipment (oder weniger) zugelegt und mich am Sandguß versucht. Falls alles in die Hose geht, habe ich Messing statt Silber genommen, hier die Ergebnisse:

Bild

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Bild

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Bild


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Das Ergebnis nach dem Guß ist mir zu unsauber, dann brauch ich mir doch eh keine Mühe mit dem Modell geben, wenn ich so viel Nachbearbeiten muss, außerdem kann ich doch keine Motive in die Modelle Schnitzen, weil die beim rausnehmen des Modelles total zerstört werden!? Und der verlorene Guß geht doch nicht in Ölsand!?

Ich brauche in jedem Arbeitsschritt noch Hilfe und bin dankbar für jeden Tipp.

Danke


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 27.01.2012, 11:33 


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BeitragVerfasst: 27.01.2012, 12:40 
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Goldkorn
Goldkorn

Registriert: 29.06.2011, 08:11
Beiträge: 186
Hallo,
also ich muß erstmal dazu sagen Ich bin kein Profi aber ich hab schon ein paar Ringe in Sand gegossen. Leider ist es normal, das die Oberflächen im Sandguss nicht perfekt werden und nachbearbeitet werden müssen. Allerdings kannst du einige Lunker verhindern indem du den Ring ganz nach unten setzt und somit den Eingusskanal verlängerst. Im Threat über Feilwachs hat Ulrich ein Bild gepostet wo er in den Eingusskanal noch ein Materialdepot eingebaut hat. Dieses Depot bleibt länger flüssig als der Obere Teil des Eingusskanals und das eigentliche Werkstück kann im Zuge der kristalisation noch Material nachziehen. Wichtig hierbei ist das der einguss am werkstück so dick ist wie das werkstück selbst und an der massivsten stelle angesetzt wird.Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert aber theoretisch müsste es gehen und in der Praxis macht es auch nicht mehr mühe. Wichtig beim sandguss sind meiner Erfahrung nach auch die Entlüftungskanäle. diese müssen nicht besonders groß sein, es reicht wenn die Luft entwichen kann. Ich mache es so, das ich mit einer Akkupunkturnadel sehr feine löcher in den unteren Teil der Form stoße. pro Ring bestimmt 20 stück. Da die Löcher so fein sind werden sie nur selten mit dem flüssigen Material ausgeformt und wenn dann sind es kleine Fortsätze die grad mal 1 zehntel dick sind. Wenn du keine passende Nadel hast reicht aber auch ein stück dünner Draht.
Zu den Wachsmodellen. Es gibt Ringriegel mit eingebautem Messer, damit kann man ganz gut die innenseite der Ringe bearbeiten. Für den rest habe ich Wachsraspeln. Du kannst aber auch mit einer flamme von nem Spiritusbrenner und verschiedenen Metallspateln arbeiten.
Wenn du Probleme bekommst, das das material die form nicht ganz ausfüllt kannst du versuchen mehr borax zuzusetzen dies ändert glaube ich das fließverhalten aber das können dir die Profis hier sicherlich besser erklären.
liebe Grüße
chris


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BeitragVerfasst: 29.01.2012, 13:21 
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Silberstaub
Silberstaub

Registriert: 25.10.2011, 14:41
Beiträge: 48
Hallo Stefan,

vieleicht noch ein paar Gedanken von einem Laien.
Wenn das Dein erster Guß war, sei stolz. Bei mir kam im ersten Versuch garnichts in der Form an.
Deinen Gußvorgang selber kann man ja nicht sehen, also sorry wenn ich Dir was erzähle was Du schon weißt.
- In das flüssige Metall etwas Flußmittel streuen (Messerspitze, Borax).
- Wenn ich das richtig sehe war auf einem Bild ein Propan-Brenner. Das Metall beim giessen durch die Flamme (die kurz vorm Einguß sein sollte) laufen lassen. In dem Zusammenhang würde ich versuchen was aus Alu oder Eisen, als Formkasten, aufzutreiben. Google mal nach Quickcast. Da findest Du auch Beschreibungen zum Ein- und Ausformen.
- Wenn das Silber flüssig ist ruhig noch eine Weile mit der Flamme draufhalten. Die Temperatur sollte schon etwas über dem Schmelzpunkt liegen.
- IMHO kannst Du bei dem Ring die Luftkanäle weglassen, nur wenns filigraner wird. Der Sand ist ja nicht luftdicht.
- Mal etwas mehr Metall nehmen, dann kann der Gußkegel noch etwas Druck ausüben.

Aber ansonsten gilt, probieren, ändern, probieren ...
Wenn Du fertige Motive auf dem Ring haben willst, würde ich es als flachen Streifen gießen, dann rund biegen und mit Silberlot verlöten.

Oder Du befasst Dich mal mit der verloren Form. Gips geht zu Not, besser ist Einbettmasse. Gibts in den einschlägigen Goldschmiedbedarfsgeschäften, oder bei ebäh im Dentalbereich. Kann man mit etwas Geduld oft günstig ersteigern.
Aber dann brauchst Du noch mindestens einen Muffeloffen mit Temperaturanzeige (besser ist mit Temperaturregelung, sonst kann man schon ein paar Stunden damit zubringen, das Ding ein- und auszuschalten, um die geforderten Temperaturen zu halten).

Falls Heinrich Butschal hier mal vorbeischaut, bekommst Du vielleicht noch ein paar Links zu wirklich guten Erläuterungen.

Frohes Schaffen,
Alex


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BeitragVerfasst: 29.01.2012, 20:38 
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Gast
Gast

Registriert: 27.01.2012, 11:17
Beiträge: 5
Danke für die Tipps.

Bis jetzt habe ich noch kein Borax bestellt, da ich zweierlei Meinungen gelesen habe, aber ich werd es mir jetzt doch zulegen und eigene Erfahrungen damit sammeln. Der Holzrahmen ist nur provisorisch, bei Gelegenheit investiere ich in was besseres :).

Flache Streifen biegen und löten hab ich in diversen Videos gesehen, stell mir das Löten aber etwas anspruchsvoller (!?) vor und setze mich erst später damit auseinander.

Die Sache mit der verlorenen Form kommt dann vielleicht danach... klingt kostspielig.

Den Ringriegel mit eingebauten Messer habe ich bei zu Jeddeloh gefunden, außerdem gibt es da eine "Wachsdreh-Vorrichtung" für die Erstellung von Wachsmodellen.
http://www.zujeddeloh.de/produkte/goldschmiedebedarf/schmelzen_und_giessen/wachs_und_bearbeitung_--566/wachsdreh-vorrichtung--_8061.html
Ist es denn ok, wenn ich die Modelle für den Sandguß aus Wachs mache, oder spielt es keine Rolle ?
Wie stellt ihr denn eure Modelle her ?

Ich werde erstmal weiter mit dem Sandguß experimentieren und die Tipps berücksichtigen.

Kann ich eigentlich die dreckigen Metallreste, die im Eingußkanal hängen einfach wieder mit einschmelzen ?


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BeitragVerfasst: 29.01.2012, 21:35 
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Goldkorn
Goldkorn

Registriert: 29.06.2011, 08:11
Beiträge: 186
Hallo Stefan,
ich hab vor einiger Zeit mal ein paar Bilder gemacht zu einem leider misslungenen Sandguss. Die Form wurde nicht ganz ausgegossen weil ich zuwenig Silber genommen habe hab nur pi mal daumen überschlagen aber aus der ursprünglichen schlange ist dann ein meditierendes männchen geworden. ich kann dir die bilder mal hier anhängen.
grober Entwurf


grob aus Wachs geschnitten mit Skalpell





Steine werden zum anzeichnen mit Bienenwachspastillen auf dem wachs befestigt

zuerst die innenKonturen ausarbeiten, damit das wachs nicht bricht weiter innen und außen bearbeiten mit wachsraspel skalpell und schleifpapier



















Sand mit talkum bestreuen


form Einbetten so weit wie möglich unten um den Gießdruck zu erhöhen


Modell entfernen

Luftkanäle stechen hier mit Akkupunkturnadel




Nach dem Guss erkennt man den rauch der aus den feinen Kanälen ausströmt

oben am Gusskanal erkennt man gut das Borax das sich oben als glasige Schlacke absetzt und alle verunreinigungen in sich aufnimmt

Improvisation hier wird einfach der Restschwanz abgesägt und zu einem meditierenden zurechtgesägt


nach dem Fassen vorm versäubern der fassungen also quasi fast fertig ich hab leider kein foto vom fertigen Anhänger mehr gefunden



alles nicht perfekt aber vieleicht hilft es dir ein wenig weiter
lg
chris


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BeitragVerfasst: 30.01.2012, 01:43 
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Einige Anmerkungen aus meiner Sicht:

Du solltest direkt über dem Gussteil ein kräftiges Materialreservoir anlegen. Wenn der Ring kristallisiert, verliert er an Volumen. Wenn in dieser Phase kein noch flüssiges Metall zur Verfügung steht, dann gibt's Löcher (Lunkern)

Ich würde mir, wenn ich das Hobby ernsthaft betreiben möchte, einen Ofen mit Controler zulegen, gibts bei der Keramikerzunft oft günstig und gebraucht, weil die immer größere Öfen brauchen und die alten schneii zu klein werden. Die Qual. ist voll OK, jedenfalls wenn die Dinger in Ordnung sind.

Dann brauchst Du ein el. Rührgerät (findest Du auf dem Flohmarkt oder bei Muttern im Schrank)
Ferner eine Vacuumpumpe, el. oder Wasserstrahl
Einen kleinen Rüttler (das geht sogar ein Vibrator von Beate U)
Etwas Modellwachs, einen Spiritusbrenner zum Erhitzen der Modellierwerkzeuge, eine Schmelzflamme (Injektorbrenner mit einer Propangasflasche) gibts bei Schula, oder den anderen Verdächtigen
Ferner: Etwas Geduld und vielleicht noch andere, kleine Hilfsmittel

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Gruß, Ulrich

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BeitragVerfasst: 30.01.2012, 10:28 
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Goldschmiedemeister
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Zu den Lunkern hat ja schon Ulrich das wichtigste geschrieben, zu der Oberflächenqualität an den Trennkannten des Sandes kann ich nur empfehlen besser zu verdichten, evtl. mehrfach die Form heraus zunehmen und nachzubessern und/oder einen festeren Sand zu nehmen der nicht so bröselt. Den gibt es bei Schula zu dem Quick-Cast Set dazu oder zum Nachbestellen einzeln.

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BeitragVerfasst: 30.01.2012, 22:37 
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Silberstaub
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@sweetsmoke
Ich finde Dein Wachsmodel der Schlange sehr schön. Willst Du den Fehlversuch nicht nochmal einschmelzen. Ansonsten eine perfekte Dokumentation des Gusses. Muß ich auchmal versuchen. Nur beim Schmelzen wirds schwierig ;-), da fehlen mir ohnehin schon 1-2 Hände.

@Ulrich
Geniale Idee: Nen Vibrator hab ich zwar nicht hier rumfliegen, aber beim lesen ist mir eingefallen, dass ich noch irgendwo ein kleines Massagegerät haben müßte. Bei meinen Gußversuchen hab ich immer einen Trommelwirbel mit dem Schraubenzieher aufgeführt. War aber mehr eine Beschörung von Hephaistos ;-).

Gruß Alex


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BeitragVerfasst: 31.01.2012, 15:21 
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Gast
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Registriert: 27.01.2012, 11:17
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Kurze Frage:

Kann es sein, dass das Metall, was daneben gegangen ist, oder zuviel war, viel schwieriger ist, erneut (also zum 2. Mal) zum schmelzen zu bringen ?


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BeitragVerfasst: 31.01.2012, 16:13 
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Goldschmiedemeister
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Nein das müsste das gleiche Schmelzintervall haben, wenn es ein Edelmetall ist.

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