Mein erstes kleines Projekt

Hallo alle zusammen,

nachdem mich "El Kratzbürscht" gefragt hat mit welchem Projekt ich beginnen möchte, habe ich nun eine Idee die nach Umsetzung verlangt. Bin mal gespannt wie das als Frischling ohne Erfahrung in diesem Handwerk so klappt. Da ich handwerklich nicht unbegabt bin und in anderen Bereichen schon so einiges gemacht hab bin ich zuversichtlich. @Tilo: Keine Sorge, nur aus Schaden wird man klug heißt es doch so schön. Also mach ich fleißig Fehler, dann lern ich auch viel?

Ich habe mich dazu entschieden mit einem (für meine Begriffe) schlichten Ring an zu fangen.
Hier ein kleines Beispielbild in welche Richtung es gehen soll. Den Stein und die Fassung lasse ich erst mal weg, solang ich nicht plötzlich Langeweile bekomme.


Als Material habe ich mich nach eurer Empfehlung für Silber entschieden, 935er um genau zu sein. Nur in welcher Form soll ich das jetzt kaufen? Da ich bisher weder eine Walze noch Gerätschaften zum gießen habe, bleiben nur drei Möglichkeiten (wenn ich das richtig sehe).

Möglichkeit 1: Ich kaufe einen Rohling (Gr.54, 5 x 2,5mm, Oval) und hab kaum Arbeit und spaß.
Möglichkeit 2: Ich kaufe Silberdraht (5 x 2,5mm, Oval) säge ein stück ab, biege es rund und habe etwas mehr Arbeit und spaß.
Möglichkeit 3: Ich kaufe Silber als Rundrohr (17,2 x 2mm x Rohrlänge) säge ein stück ab und hab viel zu feilen.
Hat da jemand einen Tipp?

Da ich mir noch einiges (naja, fast alles) an Ausrüstung zum bearbeiten besorgen muss, habe ich hier mal eine kleine Aufstellung gemacht. Evtl. kann da mal wer drüber kucken und mir sagen was Minimum noch fehlt um das Projekt durch zu ziehen. Zangen, Dremel, Schraubstock hab ich da.

Werkzeuge
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// was zum herstellen der groben Form fehlt:
- Laubsägebogen (80mm)
- LUX Blechschere (250mm Comfort)
- Ringriegel (250 x Ø 10-25 mm)
- Schonhammer SIMPLEX (Gummihammer 30mm)
- Zweibahniger Polierhammer (flach/hoch 400g)
- Wabenlötplatte groß
- Holzlötkohle, feine Qualität
- Edelstahl-Blech für Holzlötkohle
- Kleinstgasbrenner “MICRO TORCH”
- Lötkreuzpinzette gerade (mit FIBRE-Handschutz)
- Silberschmiede-Ambösschen (450g)
- Filzunterlage

// was zum feineren bearbeiten und verzieren fehlt:
- Federzirkel mit auswechselbaren Spitzen (100mm)
- Ziselierhammer
- Stichelheft Pilzform
- Spitzstichel HSS (3/0|1,35mm)
- Messerstichel HSS (18/1,8mm)
- Hohl-/ Bollstichel HSS (4/0,4mm)
- Hohl-/ Bollstichel HSS (8/0,8mm)
- Flachstichel HSS (2/0,2mm)
- Flachstichel HSS (10/1,0mm)
- Feilenheft, Hartholz, unlackiert (100mm)
- Feilenkratzbürste

// was zur Endbehandlung fehlt:
- Elektronische Taschenwaage (bis 300g)
- HALBETUI für Ringe SCHWARZ

// wovon ich keine Ahnung habe:
- einen Ringhalter? (gepolstert im Schraubstock geht doch auch ...)
- welche Laubsägeblätter für Silber?
- welche Nadelfeilen?
- welches Silberlot? (unterschiedliche Schmelzpunkte?)
- welches Flussmittel? (da gibt's so viele)
- welche Polierpaste? (eine spezielle um den Hell/Dunkel unterschied hin zu bekommen?)

Ich hoffe es wird euch genau so viel Freude machen meine Fortschritte zu verfolgen wie es mir machen wird euch hier teil haben zu lassen.

Gruß,
Daniel

Na das ist doch schon mal ein Anfang.
Prinzipiell ein Bandring oder Freundschaftsring. Das ist im Prinzip ein Anfängerstück als Montage, wenn da nicht das komplizierte Btümchenmuster auf der Außenseite wäre.
Brauchen tust du auf jeden Fall noch 1-2 Nadelfeilen, ich würde 20cm länge und hieb 1 oder 2 bevorzugen und zwar 1 Flachfeile und 1 Vogelzungenfeile oder 1 Halbrundfeile.
So. Muster in dieser Art auf Ringen werden entweder gleich mitgegossen oder das Bandmaterial wird in einer "Dessinwalze" vorbearbeitet.
Ohne das Muster als schlichter Freundschaftring gearbeitet Nimmst du ein Blechstück - 5x2,5 (2 würde ausreichen) oder Ringprofil oval, die Länge entspricht deinem Fingerumfang plus 3,14x der Materialstärke feilst die endeb gerade, biegst sie zusammen, dazu brauchst du eine Schienenzange, wo es schwer wird zu biegen glühst du den Ring aus, du kannst den Ringriegel und Gummihammer zu Hilfe nehmen, bringst die Enden gerade passgenau zusammen und lötest mit -welches Lot ist egal, da es nur 1 Lötung ist, mittleres oder hartes im Zweifelsfall. Falls die Fuge nicht gut passt, 1x mit der Säge durchgehen, Flussmittel z.b. Brazetec hast du?
Dann in 10%iger lauwarmer Schwefelsäure 10 Minuten abbeizen, überstehendes Lot abfeilen, den Ring übern Ringriegel mit dem Gummihammer in Form klopfen und - falls du Blech verwendet hast, mit den Feilen die Kanten befeilen. Schmirgeln, polieren - es geht jede Metallpolitur und ein Lappen, fertig.
Machen bei mir im Kinderschmuckkurs 10 Jährige Kinder. Da ist nix dabei aber man lernt viel.

// wovon ich keine Ahnung habe:
- einen Ringhalter? (gepolstert im Schraubstock geht doch auch ...)
- welche Laubsägeblätter für Silber?
- welche Nadelfeilen?
- welches Silberlot? (unterschiedliche Schmelzpunkte?)
- welches Flussmittel? (da gibt's so viele)
- welche Polierpaste? (eine spezielle um den Hell/Dunkel unterschied hin zu bekommen?)

Hallo Daniel,
hab zwar auch keine wirkliche Ahnung, antworte aber dennoch

Ringhalter: Unbedingt! ist billig und unentbehrlich
Laubsägeblätter. wurscht... baumarktquali für metall und gut
Nadelfeilen. 3 stück, rund, flach, vogelzunge, qualität: die bestmögliche z.b. F.Dick (lohnt sich!)
Lot: als Blech 3 sorten leicht mittel streng
Flussmittel: Fluoron
Polierpaste: Für Silber und Gold "Dialux Rouge"
braucht aber einen Poliermotor dazu am besten mit einem weichen baumwollschwabbel verwenden


viele grüße
samy

ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen, erinnert mich die sache aber schon sehr an
https://www.youtube.com/watch?v=5VmZFvJg7ro
Fakt ist: der Ring ist auch ohne Stein zu komplex als erstes Stück
der Perlrand könnte mit zu kaufendem gröbsten millegriffesrädchen so recht und schlecht hinzuwürgen sein, das Blütenmuster erfordert viel Gravurübungen auf Kupferblech
und es wird bei el kratzbürscht nicht deutlich genug, daß sie einen ganz schlcihten bandring beschreibt eben ohne die Muster
bloß hat der mit dem Foto oben nicht mehr allzuviel zu tun

Laubsägeblätter im Baumarkt?
die haben so feine Blätter?
habe ich dort noch nie gesucht und auch noch nie gesehn
ich würd Stärke 0 für den Anfang empfehlen, aber Profiware für bis 20,-/12x12
die Billig-Importware von Jeddeloh hat bei meinem einmaligen test ganz schlecht funktioniert
Poliermittel für Polierbürstchen am Dremel wäre auch unipol blau (block) ganz gut


ich sags nochmal in aller deutlichkeit
ohne die Anschaffung von Schmuckanleitungsbüchern oder/und Kursbesuch oder/und vielem Youtube- und Ganoksin-Studium wird das sehr sehr langwierig

mit etwas mehr Vorbereitung wäre ein realistischeres Projekt als erstes in Angriff genommen worden
aber gut, mit überdurchschnittlichem geschick/Fingerfertigkeit könnte man auch das Blumenmuster als erste Arbeit machen

ps: das Blech für die Holzkohle ist nicht unbedingt notwendig
sehr sinnvoll eine umlaufende Sicherung mittels Blumen(binde) draht gegen Brechen bzw auseinanderfallen

auf jeden Fall Holzkohlenstück und nicht die nur geringfügig günstigere Preßkohle, die schlechter isoliert und so nervigen Funkenflug produziert

Thyristor hat geschrieben:- welche Polierpaste? (eine spezielle um den Hell/Dunkel unterschied hin zu bekommen?)

ich glaube das wird mit schwefelleber oder leberschwefel... oder wie das zeugs heist geschwärzt... und danach oberflächlich poliert

samy

ja, vergessen, drauf einzugehn
es sind einfach zu viel Defizite vor beginn vorhanden
alles wird geschwärzt
und dann poliert, wobei tiefere Stellen eben nicht erreciht werden

hähä lass ihn doch erst mal mit dem schlichten Ring anfangen.
Wenn er den fertig hat kann er ja noch ein Muster reinfeilen oder sägen. Auch das schaffen noch die Kinder in meinem Kurs.

Eins nachm andern.

auserdem schribste ich doch dass das Muster noch nich is.

Lieber Thyristor, falls es dich mal in die Gegend von Nürnberg - is ja nicht aus der Welt - verschlägt, kommste mal in einen Freundschaftsringe Kurs von mir und bastelst deinen ersten Freundschaftsring. www.silberschmuckkurse.de

Is halt immer so ne Sache.
Den Besuch eines Kurses habe ich ja gleich zu Anfangs anempfohlen, aber er möchte es ja gerne autodidaktisch probieren. Schau, wenn ich so Muster brauch lass ich beim Besitzer einer Dessinwalze walzen oder kauf Galerie. Aber lass ihn halt erst mal das Zeugs besorgen und die Basicübung machen. Dann sehen wir weiter. Klar ist der Besuch eines Kurses erst mal billiger, aber was solls. Ist halt doch einiger Zeitaufwand, wenn es nicht direkt vor der Haustüre stattfindet.

Sehen wir, was draus wird, und ob überhaupt.

Für das Muster würde sich vielleicht noch galvanisches Ätzen anbieten. Müsste dann aber am noch nicht gebogenen Blech geschehen weges des einheitlichen Elektrodenabstandes.

Arbeiten Goldschmiede damit und falls ja, kann man sagen, wo dies eine bevorzugte Technik wäre?

1. nicht wirklich, gelegentlich in Salpetersäure, aber nicht für solche Sachen
2. daher - nö.

Wenn ich das Design unbedingt bräuchte, würde ich den Ring in Wachs schnitzen und zum Gießer schicken, um ihn in der verlorenen Form abgießen zu lassen.
Goldschmiedetechniken sind darin aber eher weniger enthalten. Und Threadersteller will ja genau diese lernen.

Eine 2. Methode wäre, das Profil negativ in Fimo zu modellieren, da hinein ein Band aus Silverclay zu drücken, zum Ring zu legen und zu brennen - in Kurzfassung. Auch die hier verwendeten Techniken sind keine typischen Goldschmiedetechniken sondern ähneln eher dem Töpfern.