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 Betreff des Beitrags: Re: Hydrozonlötgerät
BeitragVerfasst: 23.06.2020, 20:54 
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Goldschmiedemeister
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Alles eine Frage der Dosis. In einem alten Buch habe ich den merkwürdigen Satz gefunden: "eine Zugabe von Calcium würde eine Goldlegierung dem Feingolde gleich machen".
Wenn man kleinste Bröcklein Calcium in Feingoldblech einwickelt und zum Schmelzgold gibt verpufft das, genau so wenn man es versucht auf die flüssige Schmelze zu werfen. Es bleibt nichts in der Schmelze drin. Funktioniert hat, Calcium mit 9 Teilen Alu als Vorlegierung herzustellen und dann ein Bröckchen in eine kleine Bohrung eines Graphitstabes zu pressen und das dann mit Schwung in die Schmelze zu stoßen (0,2% der Vorlegierung auf die Gesamtschmelze bezogen). Dann wird auch (nach evtl. Vorbehandlung mit nascierendem Chlor) der Guss wunderbar zäh und weit schmiedbar. Abgezwickte Stangen sind fast bis zum Ende geschnitten und haben nur sehr kleine Bruchflächen in der Mitte. Also eine gewisse Ähnlichkeit in Richtung Feingold. Das wird es wohl gewesen sein, was die alten Texte meinten, dachte ich. Wobei ich vermute, dass bei Versuchen Calcium in die Schmelze einzubringen dieses nicht gut gelungen ist und nur ein Fitzelchen (mehr versehentlich) in die Schmelze übergegangen ist.
So ganz nebenbei neigen diese dotierten Güsse an der Oberfläche (wenn sie nicht überhitzt werden) zu glänzen. Das hatte ich dann als Glanzzusatz AC 9.1 verkauft und 5 Jahre später hatten auch Pforzheimer glänzenden Zuschlagslegierungen zu Feingold auf den Markt gebracht. Waren dann halt teurer.

_________________
von: Heinrich Butschal
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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 23.06.2020, 20:54 


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 Betreff des Beitrags: Re: Hydrozonlötgerät
BeitragVerfasst: 23.06.2020, 21:04 
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Goldschmiedemeister
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Registriert: 05.12.2005, 21:39
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HIP26727 hat geschrieben:
...
Bei Alu ging's in erster Linie um Wasserstoff-Entgasung (da hat doch Silber auch ein Problem mit, ...
Genau, die Wasserstoffentgasung funktioniert mit Hexachloräthan auch wunderbar.

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 Betreff des Beitrags: Re: Hydrozonlötgerät
BeitragVerfasst: 20.10.2020, 15:36 
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Goldkorn
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Registriert: 23.06.2008, 14:32
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Sodele, bin euch noch eine Antwort schuldig.
Hydrozonlötgerät tut seit heute wieder!!!
Der Aussendienstler von MicOMat ist krank und wird durch einen sehr freundlichen sonst Innendienstler vertreten, deswegen hat die Sache etwas länger gedauert...aber was sind schon 3 Monate, tut sich ja eh nix zu Coronazeiten ;)
Reaktor, Kerze, Kali,...alles getauscht.
Das Ding war halt echt schon alt. Ich danke allen beteiligten für Ihre Mithilfe,

frohes Löten und Grüße,
Tine


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 Betreff des Beitrags: Re: Hydrozonlötgerät
BeitragVerfasst: 20.10.2020, 16:55 
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hast du das Gerät nun zum Innendienstler geschickt oder hat der Innendienstler Außendienst gemacht?

und wie viel hat die Aktion nun gekostet?


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 Betreff des Beitrags: Re: Hydrozonlötgerät
BeitragVerfasst: 21.10.2020, 08:55 
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Goldkorn
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Registriert: 23.06.2008, 14:32
Beiträge: 191
Der Innendienstler hat Aussendienst gemacht und einige Kunden in Reihe gelegt, damit die Fahrtkosten nicht so hoch ausfallen.
Entgültige Rechnung hab ich noch nicht. Auf meine Frage meinte er aber so um die 500€. Das halte ich für einen sehr fairen Preis für einen Reaktortausch, Elektolyt ,Filterkerze,...


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 Betreff des Beitrags: Re: Hydrozonlötgerät
BeitragVerfasst: 22.10.2020, 14:13 
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Goldfeilung
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Registriert: 21.03.2019, 17:40
Beiträge: 137
cantony hat geschrieben:
Sodele, bin euch noch eine Antwort schuldig.

Danke! Ist doch erfreulich, wenn man ab und an zumindest mal erfährt, zu welchem Ergebnis so eine Erörterung letztendlich geführt hat. Aber: . . .
cantony hat geschrieben:
Hydrozonlötgerät tut seit heute wieder!!!

. . . das hat's doch vorher auch getan: . . .
cantony hat geschrieben:
... ich habe ein Hydrozonlötgrät Mic-o-mat 120 und bin soweit ganz zufrieden. ...

. . . bis auf das vom Gebrauch her eher sekundäre Problem beim Start nach längerer Pause.
Wichtigste Frage: Was hat sich denn nun an diesem ursprünglich monierten Problem ...
cantony hat geschrieben:
... Nur wenn ich das Gerät einige Tage nicht benutzt habe brauche ich fast 5 Minuten um die Flamme anzubekommen.

... geändert?
Und: Hat sich denn der Service-Mensch auch dazu geäußert, durch genau WELCHE Komponente exakt DIESES Problem verursacht wurde? Das hielte ich doch für die mindestens zu liefernde Info, damit Du es ggf. beim nächsten Mal, sollte es wieder auftreten, vielleicht etwas kostengünstiger als für 500 Schlappen, selber beheben kannst! :lupe:
cantony hat geschrieben:
. . . etwas länger gedauert...aber was sind schon 3 Monate, tut sich ja eh nix zu Coronazeiten ;)

Na ja, Zumindest konnten so die kostenpflichtigen Fahrtzeiten ein wenig optimiert werden. :4587
cantony hat geschrieben:
Reaktor, Kerze, Kali,...alles getauscht.
Das Ding war halt echt schon alt.

Für mich hört sich das wie ein recht ungezielter Rundumschlag an.
(Wobei ich natürlich per Ferndiagnose nicht sagen kann, was tatsächlich erforderlich / gerechtfertigt war.)
Wenn an meinem alten Auto der rechte Vorderreifen geschwindigkeitsabhängig vibriert, kann mir die Werkstatt 'nen Satz neuer Reifen incl. der obligatorischen Auswuchtung für 400,- € andrehen.
Damit sollte das Problem beseitigt sein.
Möglicherweise hätte aber die Neuauswuchtung, allenfalls der Austausch des betreffenden Reifens zu einem Bruchteil der Kosten gereicht.
cantony hat geschrieben:
Entgültige Rechnung hab ich noch nicht.

Würde mich interessieren, wie die dann ausfällt
cantony hat geschrieben:
Auf meine Frage meinte er aber so um die 500€.

Jo, das war so ungefähr die Untergrenze, die ich mir im Hinterkopf vorgestellt hatte. Bei individueller Anfahrt ("ich brauche das Teil aber nächste Woche . . .") käme wohl nicht unerheblich was drauf.
Bezogen auf Deine frühere Aussage: . . .
cantony hat geschrieben:
. . . Ich hab ihn jetzt seit vielleicht 8 Jahren mit geschätzten 100 Betriebsstunden.

. . . sind das feudale 5,-€ / Betriebsstunde, die Du, betriebswirtschftlich (igitt, igitt) gesehen, Deinen Kunden zusätzlich auf's Auge drücken musst.
Nun kannst Du Dir während des Lötens vorstellen, Du müsstest alle 12 Minuten 'nen Euro in den Automat werfen, damit's weitergeht.
cantony hat geschrieben:
Das halte ich für einen sehr fairen Preis für einen Reaktortausch, Elektolyt ,Filterkerze,...

Fair hin, fair her. Bei den von Dir beschriebenen Betriebsbedingungen stellt sich natürlich spontan die Frage der Verhältnismäßigkeit. Aber was soll's . . .

Übrigens: Selbst dieser 'faire Preis' hätte dicke für das Equipment ausgereicht, das Tilo und ich oben mal für den Umstieg auf Brenngas / Sauerstoff angedacht haben.
Zitat:
Bei Deinem Verbrauch (in 8 Jahren 100 Betriebsstunden), wirst Du für den Preis einer einzigen Wartung vermutlich die komplette Ausrüstung plus 'nem 20 Jahre Vorrat an Brenngas und Sauerstoff zum Löten / Schweißen mit Gas / Sauerstoff bekommen.

Darauf hast Du nicht reagiert, war das völlig undenkbar?
(Aber ich geb's zu: So'n Knallgasgenerator macht schon optisch deutlich mehr her, als so'ne profane Sauerstoff-Flasche mit Druckminderer.) :smilebox:


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 Betreff des Beitrags: Re: Hydrozonlötgerät
BeitragVerfasst: 22.10.2020, 14:32 
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ich bin dagegen froh, daß ich an meinen beiden Sauerstoff-propanbrennern während des Betriebs von weich-rauschend-reduzierend bis scharf-heiß modulieren kann
habe da genau gar kein Interesse an einer Flamme mit konstantem Verhältnis Sauerstoff-Brenngas


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 Betreff des Beitrags: Re: Hydrozonlötgerät
BeitragVerfasst: 22.10.2020, 15:16 
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Tilo hat geschrieben:
. . . habe da genau gar kein Interesse an einer Flamme mit konstantem Verhältnis Sauerstoff-Brenngas

Ja, klar. Wobei:
Um die Flammentemperatur etwas herunter zu bekommen, ist da ja der Booster vorgesehen (womit die Flamme wegen Veränderung des stöchiometrischen Verhältnisses O : Brennstoff auch leicht reduzierend wird), und mit unterschiedlichen Booster-Medien kann man da wohl auch etwas variieren, aber dann halt konstant. Mit 'mal eben an 'nem Knöpfchen drehen' um die Flammencharakteristik zu verändern, ist da nicht.


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 Betreff des Beitrags: Re: Hydrozonlötgerät
BeitragVerfasst: 22.10.2020, 15:25 
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war bei cantony wahrscheinlich: was der Landwirt nicht kennt, konsumiert er nicht
(oder wie das alte chinesische Sprichwort gleich ging ;-) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... _nicht.ogg )


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 Betreff des Beitrags: Re: Hydrozonlötgerät
BeitragVerfasst: 22.10.2020, 16:32 
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Goldfeilung
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Beiträge: 137
Tilo hat geschrieben:
war bei cantony wahrscheinlich: was der Landwirt nicht kennt, konsumiert er nicht

Ich vermute ja eher: Die Faszination des unverstandenen, geheimnisvollen technischen Gerätes. :violent2:
Beweis: Damit das technische Gerät auch ja geheimnisvoll und unverstanden, die Faszination damit erhalten bleibt, hat Sie es immerhin 8 Jahre lang geschafft, das Handbuch zu ignorieren! :loldev:
Tilo hat geschrieben:
(oder wie das alte chinesische Sprichwort gleich ging ;-) https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... _nicht.ogg )

Die westfälische Version lautet: "Watt de Buer nich kennt, frett hey nich."


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