cantony hat geschrieben:
Tut mir sehr leid, wenn ich den Eindruck erwecke, dass eure Posts bei mir versacken. Ich kann euch versichern, dass dem nicht so ist.
Naa, schon ok Ich hatte nur angenommen, ich hätte meine Fragen verständlich genug formuliert.
cantony hat geschrieben:
Ich bin nur nach wie vor überfordert mit dem Thema und für jemandem der keine Ahnung von der Funktionsweise des Gerätes hat und einfach anschaltet und benutzt, ...
Nur gut, dass Dir niemand 'nen 10kW-Hochleistungslaser zum Schweißen angedreht hat. Auch den kann man im Prinzip einfach "anschalten und benutzen".
cantony hat geschrieben:
...ist eure Hilfestellung wenn umso ausführlicher desto angsteinflössender....
Tja: Das Leben ist eines der härtesten und endet meist tödlich. Und autogenes Löten / Schweißen ist nunmal kein Ponyhof.
cantony hat geschrieben:
Ich muss jetzt erstmal die Gebrauchsanweisung durchackern ...
Doch, das wäre nach 8 Jahren Gebrauch des Gerätes sicher empfehlenswert.
(Eines der allerersten Akronyme, welches in den 90er Jahren in Fachforen gebildet wurde, war
"RTFM")
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von ... Netzjargon)#R
Ich weiß nicht, wie ausführlich und informativ Dein Manual ist. Mangels verfügbarem für "Lötstar 120" habe ich mir mal das für die aktuelle Generation heruntergeladen. Vielleicht ist das ja auch für Dich informativer:
http://data.dt-shop.com/fileadmin/media ... ga_deu.pdfcantony hat geschrieben:
... um rauszufinden wo zum Teufel das Elektrolyt nachgefüllt werden muss ,dann überlege ich mir, ob ich das tatsächlich auch alleine tun möchte.
Nein, das möchtest Du
NICHT alleine tun.
- Zumindest nicht, bevor Du weißt,
was Du da tust und
- Dir, falls überhaupt erforderlich, notwendige Gerätschaften dazu besorgt hast.
Schon, weil Du dazu erst einmal den alten entfernen müsstest.
(uraltes physikalisches Prinzip: Wo sich ein Körper, und sei es ein flüssiger, befindet, hat ein anderer keinen Platz.)
cantony hat geschrieben:
Ich fand es schon erschreckend das destillierte Wasser nachzufüllen.
Aber Du hast es, wenn auch mit leichtem Gruseln, trotzdem regelmäßig gemacht? (Und hoffentlich nichts anderes, auch kein Ottonormal-Leitungswasser, kein Weihwasser, Mineralwasser, sei es auch Bio, Früchtetee, Fairtrade-Kakao, ...)
cantony hat geschrieben:
Warum steht an einer Öffnung in die WASSER nachgefüllt wird man soll bitte Schutzbrille und Handschuhe anziehen
.
Weil das zufälligerweise die Öffnung zu dem Gefäß ist, in dem sich, direkt unter dem Löchlein für das WASSER (also bitte auch nicht mit dem Finger den Füllstand prüfen wollen!) der Elektrolyt befindet.
Letzterer besteht aus
WASSER und einer ausgesprochen aggressiven Chemikalie (deren Aggressivität sich natürlich auf den Elektrolyten vererbt) mit der Formel
KOH, Kaliumhydroxid, im Volksmund als
Ätz(!)kali bekannt. Das Produkt nennt sich dann Kalilauge.
Während letztere sich lt. Werbeaussagen angeblich nicht verbrauchen soll (Und im Normalbetrieb auch nur in sehr geringem Maße tut. Aber was weißt Du über den Betrieb des Gerätes, bevor es in Deinen Besitz übergegangen ist? Außerdem läppert sich auch ein noch so geringer Verbrauch über 20 Jahre zusammen), ist ersteres, das H
2O, die Quelle für Dein Brenngasgemisch.
Profanes Wasser mit der bekannten chem. Formel H20 ist letztlich nichts anderes als schon einmal mit Sauerstoff verbrannter Wasserstoff :!:
Nun haben kluge Leute herausgefunden, dass man diese Verbrennung quasi wieder rückgängig machen kann, indem man durch das Verbrennungsprodukt H
2O einen entsprechenden elektrischen Strom leitet, also wieder Wasserstoff und Sauerstoff, zwar miteiander vermischt (ginge auch anders), aber als elementare Gase erhält, die man nunmehr erneut verbrennen kann, um z.B. Schmuck zu löten.
Nun ist reines Wasser äußerst unwillig, überhaupt elektrischen Strom zu leiten, weswegen man es mit geeigneten Mitteln in einen Elektrolyten (= elektrisch leitende Flüssigkeit) verwandelt, und dafür hat sich bewusstes KOH als zweckmäßig erwiesen.
Das in Wasserstoff 'H' und Sauerstoff 'O' zersetzte Wasser fehlt dann natürlich, weshalb man es nachfüllen muss, um Füllstand und Konzentration des Elektrolyten halbwegs konstant zu halten.
cantony hat geschrieben:
Auch die Zeit in der sich der Druck abbaut habe ich jetzt mal nachgemessen. Der geht ziemlich konstant innerhalb von 5 Stunden runter. Als ich das Gerät übernommen habe hielt sich der Druck immer einige Tage, ...
Nicht unbedingt exzellente Dichtheit, aber m.E. deutlich unterhalb einer Schwelle, die ich als 'akut besorgniserregend' betrachten würde. Die Zunahme der Leckage ist aber 'ne eindeutige Empfehlung für neue Dichtungen.
cantony hat geschrieben:
... aber das Problem mit dem Anzünden war damals auch schon wenn ich es mal 2 Wochen nicht benutzt habe.
Also die 'gefühlten' fünf, gemessenen zwei Minuten? Falls das nicht konstruktionsbedingt sonder ein Gerätefehler ist, wird die Lokalisierung etwas komplex. Daher machen wir's wie unsere 'classe politique' uns stellen es erst einmal zurück.
cantony hat geschrieben:
In dem Glaskolben links ist Ethanol drin, ...
Prost.
cantony hat geschrieben:
... der rechte blieb die ersten 5 Jahre immer vollständig leer. Jetzt tropft da auch ab und an Flüssigkeit rein und sammelt sich. Ist das OK?
Ein ganz definitves
Jein. Das Glas dient der Trocknung des Knallgases, wozu es ein Element (sg. Filterkerze) enthält, das Feuchtigkeit adsorbiert, die sich später als Kondensat niederschlägt und ab uns an entfernt werden muss. (wahrscheinlich gibts auch dazu eine Empfehlung für 'Schutzbrille und Handschuhe' in Deinem Manual.) Wenn sich da 5 Jahre nichts getan hat, liegt's vielleicht an der jeweils kurzen Betriebsdauer und den langen Pausen dazwischen. Und wenn sich, ohne dass sich die Art der Benutzung geändert hätte, nun doch etwas tut, könnte (muss nicht) das ein Indiz sein, dass die Filterkerze verbraucht ist / gewechselt werden sollte. (Natürlich mit Schutzbrille und Handschuhen!). Das beträfe ggf. den Bereich 'Verstopfungen'.
cantony hat geschrieben:
Je mehr ich schreibe desto mehr denke ich, dass ich mir eine Wartungsfirma suchen werde.
- Frag mal vorsichthalber die Preise an. Nicht vergessen: Die sind auf
GOLDschmiede und Dentallabors (auch 'ne Art
GOLDgräber) abonniert. Zitat nach einem alten Barden: "Und wenn die
GOLD sagen, dann
meinen die
GOLD."
Der Service (turnusmäßig und per Software erzwungen, bei den neuen Geräten alle 2 Jahre) findet vor Ort statt (von notwendigen Reparaturen mal abgesehen). Du kannst das Teil nicht einfach komplett, incl. Elektrolyt etc., einpacken und in die nächste Werkstatt schicken.
Je nach Anfahrt kann da schon ein stolzes Sümmchen zusammenkommen, bevor der Servicetechniker bei Dir die erste Tasse Kaffee getrunken hat.
Und bei Deinem Verbrauch (in 8 Jahren 100 Betriebsstunden), wirst Du für den Preis einer einzigen Wartung vermutlich die komplette Ausrüstung plus 'nem 20 Jahre Vorrat an Brenngas und Sauerstoff zum Löten / Schweißen mit Gas / Sauerstoff bekommen.
*)cantony hat geschrieben:
Jedenfalls bin ich immer dankbar über eure Antworten und freue mich natürlich, dass ihr auch noch Spass dabei habt
Hey, ich hab die 70 deutlich hinter mir. Meinst Du, ich würde freiwillig noch was tun, was mir keinen Spaß macht? (Nein, Quatsch, ich helfe natürlich gerne, insbesondere wenn ich dabei auch noch mit meinen umfassenden Kenntnissen protzen kann.) Schließlich sind intelligente alte Säcke die perfekten Hedonisten.
Nur die blöden Masochisten machen es sich auch noch vor dem finalen Abflug schwer.
*) Wenn wir von den 100 Betriebsstunden bei unrealistischer 100% Vollast ausgehen, entspräche der erzeugte Wasserstoff vom Brennwert her etwa 2kg (~ 4 Liter flüssig) Propan (hast Du ja, wie erwähnt eh schon) à 1,50€ / kg, die 4.000l Sauerstoff der Füllung einer 20l Flasche mit 200 bar für 41€ + einmalig ~165€ Flaschennutzung, beliebig lange.