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Mathias_offline
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Verfasst: 31.01.2019, 10:46 |
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Gast |
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Hallo alle,
ich beginne gerade mit der Schmuckherstellung, Ziel ist es, einige hübsche Dinge aus Silber zu machen. Zuerst mal aber möchte ich ein wenig üben.
Dazu mache ich Schmuck aus Hufnägeln (Eisen oder Stahl), die gebogen und mit Zinn gelötet werden unter Butanflamme. Dabei läuft das Eisen natürlich an und das Flussmittel ist auch nicht schön. Das Flussmittel kriege ich ja noch abgewaschen, aber wie bringe ich die Verfärbung durch das Anlaufen weg und wie mache ich die Oberfläche schön und einheitlich?
Ich dachte mir, ich werde den Nagel nach der Formung/Lötung galvanisch versilbern, dann kann habe ich eine gleichmäßige Färbung durch den Überzug und kann auch hübsch polieren.
Hat jemand Tipps zur Vorbehandlung vor dem Galvanikbad? Worin sollte ich den Nagel baden um ihn rein zu machen zur Galvanik? Säure (welche denn?) oder Lauge (Auch hier wieder: welche nimmt man da am besten?)
Für weitere Tipps bin ich natürlich auch dankbar.
Beste Grüße, Mathias
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Verfasst: 31.01.2019, 10:46 |
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Tilo
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Verfasst: 31.01.2019, 14:13 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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manche Sachen sollte man einfach nicht machen und dazu gehört Schmuck aus gewöhnlichem Eisen, der letztlich doch rostfrei sein soll
meine Abhilfe sähe so aus: Hufnägel im Sandguß in Silber kopieren als Material vielleicht 800er Besteck billig besorgen (ebay etc)
da kann man dann auch mit haltbarem Silberlot dran arbeiten spart sich die Technik und die Verbrauchsbäder für Beschichterei und es ist was dauerhaftes, was nicht an den exponierten Stellen wegen abrubbelnder versilberung anfängt, zu rosten
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Gast
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Verfasst: 01.02.2019, 08:38 |
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Gast |
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Hallo Samy001, vielen Dank für Deine Tipps, Erklärst Du mir kurz, warum ich den Eisennagel (der ja selbst schon leitend ist) erst verkupfern sollte? Hält das Silber sonst nicht? Weil ich es günstig halten möchte, wollte ich nicht extra einen einschlägigen Galvano-Entfetter nehmen, mit einem Säure- (Essig oder Ascorbin) oder Laugen-Bad (Natron oder Seife) ist es hier aber nicht getan? Was ist denn im Galvano Entfetter drin? Hallo Tilo, Du hast natürlich recht, die Nägel gleich in Silber (oder noch toller) herzustellen ist natürlich viel besser. Aber ich wollte ja das schmieden üben - mit möglichst günstigen Materialien, der Hufnagel kostet mich ca. 5ct. Wenn ich was ganz tolles dabei herausbekommen habe, soll es veredelt werden, aber das werden (bei mir als Anfänger) vermutlich nur 5% der Übungsteile. Zum Abforen mittels Sand und Schmelzen und Gießen fehlen mir als Anfänger leider auch völlig die Materialien und Apparaturen. Ich weiß, das klingt komisch, wenn man in der vollen Werkstatt sitzt, aber bei mir ist es halt ein Schreibtisch, auf dem ich sonst Elektroniken löte . Daher danke für den sicher gutgemeinten und goldrichtigen Rat, aber für meine Problemstellung passt diese Antwort hier nicht. Beste Grüße, Mathias
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Heinrich Butschal
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Verfasst: 01.02.2019, 09:09 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3084 Wohnort: München
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Galvanisch versilbern funktioniert nur auf blanken Oberflächen die Strom leiten. Daher der Tipp mit dem Leitlack auf einer korrodierten Oberfläche und auf Zinn. Wenn Du aber die Oberfläche schon blank hast, dann, verstehe ich Dich richtig, benötigst Du das versilber gar nicht mehr? In diesem Fall hilft nur Schleifpapier und evtl. Gummischleifkörper auf einer drehenden Vorrichtung bis alles blank ist. Bei schwierig zu erreichenden Stellen kannst Du eine Nadelfeile oder einen Stift nehmen und mit Schleifpapier umwickeln und damit Innenseiten ausschleifen.
_________________ von: Heinrich Butschal -- Gutachter für Schmuck, Edelsteine, Diamanten und Perlen http://gutachten.butschal.deSchmuck gut verkaufen und günstig kaufen http://www.schmuck-boerse.comGeschichten berühmter Juwelen http://www.royal-magazin.deSiegelringe nach Maß anfertigen http://www.meister-atelier.deFirmengeschenke und Ehrennadeln http://www.goldschmiede-meister.com
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Tilo
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Verfasst: 01.02.2019, 09:16 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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altes Zinnlot mit Blei nimmt Galvanikschichten schlecht an dafür gibts heutzutage Zinnlot mit 4%Silber (ja, kostet natürlich ein paar Euro mehr deswegen)
entfetten sollte mit Sodalösung und Strom gehn, denke ich also nicht "sodawasser" mit kohlensäure, sondern halt waschsoda vom Rossmann
denn blankes Eisen als Schmuck rostet ziemlich schnell
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El Kratzbürscht
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Verfasst: 01.02.2019, 10:29 |
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Registriert: 21.12.2014, 16:46 Beiträge: 1516
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Hallo Mathias, in meiner Jugend lebte ich eine Zeit lang in Irland und habe dort mit Leuten gelebt, die diesen traditionellen Hufnagelschmuck herstellten. Er war zu der Zeit sehr angesagt und wurde auf Märkten und Fairs verkauft. Dieser wurde allerdings nicht gelötet, sondern mit kräftigem Draht umwickelt, heute würde man sagen, gewrappt, und anschließend in einen dünnflüssigen Tauchlack getaucht.
_________________ Machst du gern selber Schmuck, dann geh zu reim dich oder ich fress dich!
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Gast
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Verfasst: 04.02.2019, 15:24 |
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Gast |
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Hallo Heinrich, Du hast richtig verstanden, eigentlich brauche ich das versilbern nicht, aber manche "Beschenkten" reagieren skeptisch bei Schmuck aus Eisen und fürchten Allergien oder schwarze Flecken auf der Haut. Daher die Idee mit dem Silber, dass sich sicher auch noch besser polieren lässt als Eisen.
Tilo, Danke, Du hast ganz recht, das alte Bleilot ist auch bei uns in der Elektronik inzwischen nicht mehr erlaubt und das "Silberlot" ist nun standard. Den Tipp mit der Waschsoda probiere ich mal. Was aber macht der Strom dabei? Soll der die Unreinheiten freilegen/abwaschen? Das habe ich noch nicht verstanden.
El Kratzbürscht, das versuche ich mal, auf die Idee mit dem Tauchlack bin ich noch nicht gekommen. Wenn ich das ordentlich blank bekommen, hilft der Lack gegen die Hautflecken und Allergien und Oxidieren tut's dann auch nicht mehr. Stimmt, ich erinner' mich, die Nägel waren oft mit lackiertem Kupferdraht aus der Elektronik zusammengehalten. Und der Tauchlack verhindert dann, dass der Kupferdraht wieder abgeht. Ich werde mal schauen, wie robust das ist.
Vielen Dank für die Guten Tipps, dann werde ich mal loslegen.
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Heinrich Butschal
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Verfasst: 04.02.2019, 17:51 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3084 Wohnort: München
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Wenn Du Silber auf raues Eisen aufträgst und polierst, dann trägst Du das Silber wieder ab. Das ist also ziemlich sinnlos. Wenn Du eine Beschichtung aus Silber auf das Eisen aufträgst und der Schmuck wird dann getragen und das Silber geht teilweise ab, dann erzeugen die Potentialunterschiede zwischen Silber und Eisen korrodierenden Lochfraß, sobald Schweiß dazu kommt und alle möglichen Allergien und Flecken werden schlimmer als nur mit blankem Eisen. Auch hier verschlimmbessert das die Sache. Tauchlack hält zwar nicht gut bei Ringen, ist aber wenigstens neutral.
_________________ von: Heinrich Butschal -- Gutachter für Schmuck, Edelsteine, Diamanten und Perlen http://gutachten.butschal.deSchmuck gut verkaufen und günstig kaufen http://www.schmuck-boerse.comGeschichten berühmter Juwelen http://www.royal-magazin.deSiegelringe nach Maß anfertigen http://www.meister-atelier.deFirmengeschenke und Ehrennadeln http://www.goldschmiede-meister.com
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Gast
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Verfasst: 05.02.2019, 12:34 |
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Gast |
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Heinrich Butschal hat geschrieben: Wenn Du Silber auf raues Eisen aufträgst und polierst, dann trägst Du das Silber wieder ab. Das ist also ziemlich sinnlos. Wenn Du eine Beschichtung aus Silber auf das Eisen aufträgst und der Schmuck wird dann getragen und das Silber geht teilweise ab, dann erzeugen die Potentialunterschiede zwischen Silber und Eisen korrodierenden Lochfraß, sobald Schweiß dazu kommt und alle möglichen Allergien und Flecken werden schlimmer als nur mit blankem Eisen. Auch hier verschlimmbessert das die Sache. Tauchlack hält zwar nicht gut bei Ringen, ist aber wenigstens neutral. Hallo Heinrich, Danke. Das sind genau die Fallen in die nicht jeder reintappen muss, gut, dass ich jetzt gewarnt bin. Ich werd's daher tatsächlich mit Tauchlack probieren. das hat mir schon ne Menge geholfen. Ich werd' hier gerne weiterlesen im Forum und bestimmt hin und wieder nochmal einige Fragen stellen. Beste Grüße, Mathias
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