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Wenn Ihr als Gast Fragen stellt und diese Beantwortet wurden, werden sie nach einer gewissen Zeit in die passende Rubrik verschoben. Macht euch also keine Sorgen, wir helfen euch.. Mit freundlichen Grüßen Das Foren Team
Autor |
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Beate
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Verfasst: 07.06.2006, 11:15 |
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Gast |
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Hallo, ich habe ein Armband und einen Ring bei ebay ersteigert. Beschrieben 585 gold plated. Was bedeutet das und wieso befindet sich da kein Stempel? Im Lexikon finde ich weder was über Gold plated noch über Silber plated. Bin ich vielleicht auf einen Betrug reingefallen?
LG
Beate
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Verfasst: 07.06.2006, 11:15 |
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goOse
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Verfasst: 07.06.2006, 12:46 |
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Registriert: 06.06.2006, 17:56 Beiträge: 594 Wohnort: Zuhause
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Hi Beate,
Nein, Du bist auf keinem Betrug hereingefallen. Die Ware ist zunächst richtig Bezeichnet.
"plated" ist der englische Begriff für die deutsche Bezeichnung "Plattiniert".
Dies ist ein Verfahren, bei welchen ein Schmuckstück sehr sehr stark vergoldet wird, bei welcher sogar eine geringe Gewichtszunahme gemessen werden kann. Die "Vergoldung" entspricht einem Feingehalt von 585/ooo teilen Feingold (14 kt). Daher auch 585/GG planted. Woraus das Untermetall besteht, kann man der Aussage nicht ennehmen.
Trotzdem, dass wir in einem Staat leben, in welchen alles mit sehr genauen Gesetzen geregelt ist, sag das Stempel gesetz: (Sehr vereinfach gesagt) "Du musst nichts Stempeln, aber wenn, dann muss es stimmen" Dabei gibt es noch einige Einschränkungen, welche aber grade hier nicht gefragt sind.
Mit anderen Worten. Auch wenn dein Schmuckstück nicht gestempelt ist, muss es nicht zwangläufig unecht sein.
MfG
goOse
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Beate
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Verfasst: 08.06.2006, 13:15 |
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Gast |
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WOW, dank für die schnelle und verständliche Antwort. Ich bin von diesem Schmuckforum und seinen Rubriken einfach nur begeistert. Wo sonst kann man z.B. sehen wie Schmuck hergestellt wird und Fragen dazu stellen. Einfach nur Klasse! Nun habe ich aber noch eine Frage: Bedeuten die zwei G’s (585/GG) das es sich hierbei um planted / plattinierten Schmuck handelt oder stehen sie z.B. für Gelbgold? Vielen dank für Ihre Mühe.
LG
Beate
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goOse
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Verfasst: 08.06.2006, 14:32 |
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Registriert: 06.06.2006, 17:56 Beiträge: 594 Wohnort: Zuhause
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GG ist nur die Abkürzung für Gelbgold.
GG = Gelbgold
GW = Gelb.- und Weißgold
RG = Rotgold
WG = Weißgold
GRW = Gelb.- Rot. und Weißgold.
Einige sind aber eigentlich Bezeichnugen, welche sich durch den Handel eingebürgert haben. Daher aber recht geläufig.
Zu der Zahl 585/ooo lässt sich noch sagen, dass es sich hierbei um den Feingeld des Goldes in 1000 Teilen handelt. Sollte in einem Schmuckstück ein Stempel mit "585" stehen, muss die geringste Legierung einen Feingehalt von 585/ooo Teilen (14 kt) entsprechen. Es sei denn, es befinden sich abnehmbare Teil an dem Schmuckstück, diese können dann einen anderen Feingehalt haben.
Die meisten Schmucklegierungen sind sogenannte "dreistoff Legierungen".
Sie bestehen aus Gold (in unserem Beispiel 585 Teile oder 58,5%), Feinsilber und Kupfer. Beide letzteren bezeichnet man als "Zusatz". Der Zusatz bestimmt die Farbe und Eigenschaften der Legierung. Wenn man also ein "blassgelbes" Gold haben will, wird etwas mehr Feinsilber, aber weniger Kupfer genommen, bei einem Rot.- oder Rosegold wird etwas mehr Kupfer, aber weniger Feinsilber genommen.
Weißgoldlegierungen sind "vierstoff Legierungen". Diese sind genau so wie die "dreistoff Legierungen" aufgebaut, nur mit dem Unterschied, das noch ein viertes Metall hinzu kommt. Dies war früher Nickel - wurde allerdings vor einigen Jahren verboten. Heute kommt Palladium hinzu, welches ein Platin-Nebenmetall ist.
Grüße
goOse
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Sabine
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Verfasst: 17.12.2007, 15:25 |
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Registriert: 01.10.2006, 16:02 Beiträge: 45
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Noch eine Frage von einem Laien
Wie wird denn Gold "geplated"? Ist das ein Vergolden per Galvanik nur mit besonders dicker Schicht?
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Dateianhänge: |
weihnachtsmann-02.gif [ 41.46 KiB | 59177-mal betrachtet ]
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goOse
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Verfasst: 18.12.2007, 02:03 |
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Registriert: 06.06.2006, 17:56 Beiträge: 594 Wohnort: Zuhause
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Hallo Sabine,
ja, grundsätzlich ist die plattinierung (geplated) eine sehr dicke vergoldung. Ich kann Dir aus dem Kopf grade keine Sichtdicken nennen. Nur vielleicht einen Vergleich sagen der eine gewisse Vorstellung vermittelt... Normale vergoldungen sich eigentlich nur Oberflächenfärbungen. die Schichtdecken bewegen sich da bei 1-3 µ, das geplated hingegen ist viel dicker, oft das doppelte. Daher sind sie auch wesentlich haltbarer. Tatsächlich ist es sogar so, das man bei starken plattinierungen eine Gewichtszunahme des Stücken feststellen.
Grüße goOse
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Heinrich Butschal
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Betreff des Beitrags: Re: Verfasst: 18.12.2007, 07:54 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3085 Wohnort: München
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goOse hat geschrieben: .... Dies war früher Nickel - wurde allerdings vor einigen Jahren verboten. ... Nickel zu verwenden ist ja nicht verboten, man muss den Kunden nur beim Verkauf darauf hinweisen. Dadurch das kein Juwelier dazu Lust hat, ist es praktisch so verschwunden als ob es verboten worden wäre. Wobei metallisches Nickel wirklich bei sehr vielen Menschen (ca. 25%) ein Allergieauslöser mit kumulativer Wirkung ist. Jedoch eine 585 Gold-Nickel-Kupfer Legierung bei hohen Temperaturen erschmolzen und legiert in keinem von mir beobachteten Fall eine allergische Reaktion ausgelöst hat. Schließlich verhält sich diese Legierung auch in der elektrochemischen Spannungsreihe fast wie Gold und ist ganz weit von Nickel entfernt. Oder anders formuliert, die Eigenschaften des Goldes überdecken die Eigenschaften des Nickels (physiologisch). Probleme mit Allergien gab es jedoch immer wieder mit Untervernickelungen (galvanische Zwischenschichten) nicht nur bei Weißgold sondern auch bei billigem Silberschmuck und unechtem Schmuck.
_________________ von: Heinrich Butschal -- Gutachter für Schmuck, Edelsteine, Diamanten und Perlen http://gutachten.butschal.deSchmuck gut verkaufen und günstig kaufen http://www.schmuck-boerse.comGeschichten berühmter Juwelen http://www.royal-magazin.deSiegelringe nach Maß anfertigen http://www.meister-atelier.deFirmengeschenke und Ehrennadeln http://www.goldschmiede-meister.com
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goOse
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Verfasst: 20.12.2007, 13:38 |
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Registriert: 06.06.2006, 17:56 Beiträge: 594 Wohnort: Zuhause
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Heinrich Butschal hat geschrieben: Nickel zu verwenden ist ja nicht verboten, man muss den Kunden nur beim Verkauf darauf hinweisen. Dadurch das kein Juwelier dazu Lust hat, ist es praktisch so verschwunden als ob es verboten worden wäre. Also ich mag mich ja irren, aber ich bin mir eigentlich recht sicher mal vor vielleicht 7-9 Jahre gelesen zu haben, das ein Gesetz erlassen wurde bezüglich des Nickelweißgoldes... Damals hieß es (Sinngemäß), es dürfen noch Schmuckstücke aus Nickellegierungen umgearbeitet werden, aber keine Nickellegierunge neu legiert werden. Eine Lücke in dem "Gesetz" wurde jedoch aufgezeigt. Denn der Import von Nickellegierungen wurde nicht untersagt. Aufgrund der ganze Geschichte ist ja damals auch so sprunghaft die Palladiumpreise angestiegen. Aber wie gesagt, ich mag mich irren. Insgesamt ist es mir auch wurscht, da wir ohnehin schon ewig PdWg benutzen und Nickelweißgold aufgrund seiner anfälligkeit für Vewrunreinigungen eh ungerne verarbeiten
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Fleixi
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Verfasst: 21.12.2007, 13:41 |
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Registriert: 21.11.2007, 23:36 Beiträge: 29 Wohnort: Landsberg am Lech
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Also wir lernen in der Ausbildung zumindest noch wann Palladiumweisgold und wann Nickelweisgold besser ist und wie man beides Legiert. Ich glaub wenn nickelweisgold verboten währe würden wir das auf einer Staatlichen Schule glaub ich nicht mehr lernen.
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goOse
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Verfasst: 21.12.2007, 16:09 |
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Registriert: 06.06.2006, 17:56 Beiträge: 594 Wohnort: Zuhause
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Das ganze komme vielleicht ein wenig vom Thema ab, aber ich hatte zum Glück das letzte mal in der Ausbildung mit Nickelweißgold zutun und es nicht wirklich in guter Erinnerung behalten. Ich kann mich noch erinnern, das ich viele Ringschienen zwei mal machen musste, da das Material ständig brüchig war. Verursacht durch zB Schwefel, welcher in den tollen gelben Lötunterlagen enthalten war Aber da mich das nun doch beschäftigt hat, habe ich ein wenig nachgelesen und tatsächlich. Verboten ist es nicht, die Verarbeitung wird nur vermieden. Naja... man lernt nicht aus.
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