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 Betreff des Beitrags: Fassen von Emailarbeiten
BeitragVerfasst: 22.12.2007, 23:45 
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Silberstaub
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Ich habe eine Frage zum Fassen von Emailarbeiten. Bisher habe ich vielfach Strukturen aus einem Blech ausgesägt, dieses auf ein zweites gelötet, auf der Rückseite Ösen oder eine Broschierung aufgelötet und dann das Ganze emailliert. Mir wurde allerdings gesagt, das sei nicht so comme il faut.
Jetzt möchte ich mal Emailarbeiten auf Kupferblech, Blechdicke ca. 0,5 bis 0,8 mm, ca. 3 x 3 cm, vielleicht etwas grösser bzw. kleiner, in Silber fassen.

  1. Welche Blechdicke für Silber nehme ich am besten für den Boden, welche für die Zarge.
  2. Wie mache ich die Fassung und die Emailarbeit zueinander passend? Schleife ich die Emailarbeit ein oder passe ich die Zarge und den Boden so genau wie möglich an die Emailarbeit an?
  3. Mache ich eine Fassung in Form eines Rahmens und klebe die Emailarbeit ein, ist die Blechdicke höchstens noch löttechnisch von Bedeutung. Will ich aber die Zarge an die Emailarbeit herantreiben, dann sieht das möglicherweise anders aus.
  4. Für das Fassen von Emailarbeiten kommt wahrscheinlich nur ein Einreiben oder Andrücken in Frage, der Fasshammer ist wohl eher ausgeschlossen?
  5. Sollte ich die Zarge auf das Grundblech löten oder das Grundblech in die Zarge? Bei einer Zargenblechdicke von 0,2 mm sehe ich eher Probleme mit dem Auflöten auf das Grundblech.
  6. Sind beim Einreiben oder Andrücken eher scharfe Ecken oder abgerundete Ecken vorteilhaft.

Mich interessieren praktische Erfahrungen, um meine Lernkurve zu optimieren. Danke für die Hilfe schon jetzt.
Liebe Grüsse
art-ist

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Peter Leister
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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 22.12.2007, 23:45 


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 Betreff des Beitrags: Re: Fassen von Emailarbeiten
BeitragVerfasst: 23.12.2007, 13:33 
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Goldschmiedemeister
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Emailarbeiten werden am besten in das Schmuckstück geschraubt. Auf der Unterseite vor dem Emaillieren eine Gewindestange anlöten und dann nach dem Emaillieren durch eine Bohrung mit einer Mutter verschrauben.

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von: Heinrich Butschal
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 Betreff des Beitrags: Re: Fassen von Emailarbeiten
BeitragVerfasst: 23.12.2007, 18:06 
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Silberstaub
Silberstaub
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Hallo Heinrich

Ich danke Dir für Deine Anregung. Ich werde das sicher ausprobieren. Es ist immer gut, wenn man sich eines grossen Repertoires technischer Möglichkeiten bewusst ist.
Vielen Dank und fröhliche Weihnachten
Liebe Grüsse
art-ist

PS: Ich habe versehentlich das Ausrufezeichen angeklickt in Deiner Nachricht und möglicherweise ein Mail gesandt, in welchem Deine Nachricht als Werbung klassiert wurde. Sollte dieses Mail raus gegangen sein, so entschuldige ich mich. Das war nicht meine Absicht.


Edit Adminy:
Hallo art-ist, deine Meldung wird nur dem Team angezeigt
aber nicht per Mail versendet. Mach dir also keine Sorgen.

Lieben Gruß
Adminy

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Peter Leister
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 Betreff des Beitrags: Re: Fassen von Emailarbeiten
BeitragVerfasst: 24.12.2007, 10:35 
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Platincent
Platincent
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Hallo art-ist,

um ehrlich zu sein kann ich mir die ganze Geschichte schlecht vorstellen. Daher sage ich besser nur grundsätzliche Dinge dazu.
Wie Du weist ist die Emailarbeit recht empfindlich, gerade an den Rändern könnte bei Verformunf etwas abplatzen. Das will ja niemand. Daher sollte sowenig Belastung wie möglich auf das Ganze ausgeübt werden. Also fällt Fassen im grunde schonmal weg. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten das emailierte Stück zu befestigen. Aber die beste Möglichkeit hängt von dem Teil ab, was Du drumrum fertigen möchtest. Haste vielleich eine Skizze? Dann würde ich mir gerne Gedanken drüber machen.

Grüße
goOse


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 Betreff des Beitrags: Re: Fassen von Emailarbeiten
BeitragVerfasst: 24.12.2007, 14:06 
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Goldschatz
Goldschatz
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Hallo Peter,
ehe ich auf Deine Fragen eingehe, hier ein paar Vorbemerkungen.
Meine bevorzugte Email-Schmucktechnik ist das geschliffene und auf seidenglanz polierte Cloisonné-Email. Als Metallträger nehme ich fast ausschließlich Feinsilber. Dabei löte ich einen Fassungsrahmen auf das Blech.
Bild

oder ich säge einen frei gestalteten Rahmen aus und löte ihn auf die Grundplatte
Bild

oder lasse mir, wenn ich mehrere gleiche Teile brauche, die Grundplatte samt Rahmen, in Feinsilber gießen.

Zitat:
1. Welche Blechdicke für Silber nehme ich am besten für den Boden, welche für die Zarge.

Die Frage zielt sicher auf eine Fassung für eine Emailplatte, richtig?
Aus Gründen der Tragbarkeit (Gewicht) versuche ich, immer die Materialstärken so gering wie möglich zu halten. Allerdings muss man darauf achten, dass der Boden bei zu geringer Blechstärke nicht "blechern" klingt. Einen soliden Klang haben die Böden bei ca. 4 x 4 cm ab etwa 0,6-0,7 mm.
Eine weitere Möglichkeit Gewicht zu sparen ist, den Boden nicht kompakt, sondern „durchbrochen“ zu gestalten.
Bild
Die Gewichtsersparnis für die Fassung liegt, je nach Art und Größe der Durchbrüche bei bis zu 50%. Allerdings muss dann auch die Rückseite der Emailplatte ordentlich gestaltet sein.
Zitat:
2. Wie mache ich die Fassung und die Emailarbeit zueinander passend? Schleife ich die Emailarbeit ein oder passe ich die Zarge und den Boden so genau wie möglich an die Emailarbeit an?
Bei der Zarge kommt es darauf an. Will man zum Abschluss den Rand "Glanzschneiden" braucht man ca. 0,3-0,4 mm starkes Band. Das lässt sich aber nur schwer andrücken, selbst wenn die Zarge aus Feinsilber ist. In meinen Kursen habe ich immer 0,1- 0,15 mm starkes Feinsilberband genommen. Damit sind die meisten zurechtgekommen.
Zitat:
3. Wie mache ich die Fassung und die Emailarbeit zueinander passend? Schleife ich die Emailarbeit ein oder passe ich die Zarge und den Boden so genau wie möglich an die Emailarbeit an?

Ich versuche das Band so passend wie möglich um die Emailplatte zu biegen.

Bild

Meist muss man aber die Platte an einigen Stellen noch ein wenig einschleifen.
Zitat:
4. Mache ich eine Fassung in Form eines Rahmens und klebe die Emailarbeit ein, ist die Blechdicke höchstens noch löttechnisch von Bedeutung. Will ich aber die Zarge an die Emailarbeit herantreiben, dann sieht das möglicherweise anders aus.
Ich klebe nicht gerne und versuche immer ohne kleben auszukommen. Wie gesagt, zum andrücken oder antreiben sollte die Stärke des Fassungsbands nach meiner Erfahrung nicht über 0,10 bis maxx. 0,2 mm liegen.
Zitat:
5. Für das Fassen von Emailarbeiten kommt wahrscheinlich nur ein Einreiben oder Andrücken in Frage, der Fasshammer ist wohl eher ausgeschlossen?

Es geht auch mit dem Fasserhammer, wenn man auf geringe Schlagstärke einstellt und darauf achtet nicht an die Emailfläche zu kommen. In den Kursen haben wir meist mit einem Kugelhammer gearbeitet. Die Schlagstärke ist halt Sache des „Gefühls!!!!“ Das ganze Werkstück sollte beim Antreiben mit dem Hammer satt auf z. B. einem Stück Holz aufliegen.
Bild

Da die Broschierung bei dieser Art Arbeit in der Regel bereits angelötet ist, höhlt man das Holz etwas aus (z. B. wie eine Mulde zum Treiben von Schalen) damit das gesamte Werkstück flach auf dem Holz liegt. Wichtig ist, den Rand der emaillierten Platte etwas abzurunden. Ebenso den oberen Rand des Fassungsbandes leicht beifeilen.

Bild

Zitat:
6. Sollte ich die Zarge auf das Grundblech löten oder das Grundblech in die Zarge?

Auch aus meinen Kursen: Kursteilnehmer mit wenig Goldschmiede-, Säge- und Lötgeschick haben sich leichter getan, wenn sie die Zarge auf die Grundplatte gelötet haben. Das Einpassen fiel den meisten sehr schwer. Habe ich nur machen lassen, wenn das Teil von Vorder- und Rückseite sichtbar war wie bei Ohrringen oder Anhängern.

Bild

Zitat:
7. Sind beim Einreiben oder Andrücken eher scharfe Ecken oder abgerundete Ecken vorteilhaft.

Scharfe Ecken sind ohne aufsägen nicht anzutreiben. Deshalb sollten Ecken zumindest leicht abgerundet sein.

Wie ich an Deinen HP-Auftritten sehe, arbeitest Du professionell. Ich dagegen bin reiner Autodidakt und habe mir weitgehend sowohl die Goldschmiede- als auch die Emailtechniken mit Hilfe vieler Fachbücher selbst beigebracht. Deshalb sind meine Arbeitsschritte sicher nicht immer "Goldschmiedekonform" . Allerdings waren auch häufig angehende und fertige Goldschmiede in meinen Workshops und hin und wieder waren sie verblüfft, wenn ich meine Arbeitsweise vorgestellt habe. Aber ich kann versichern, dass alle hier vorgestellten Techniken sicher funktionieren. Sie sind von mir und von den Kursteilnehmern viele Male angewendet und erprobt worden.

Deine HP's habe ich mir angeschaut und finde, dass Du durchaus versuchen kannst Dich bei Emailausstellungen zu bewerben. Um Dir selbst ein Bild zu machen was in Emailschmuck-Ausstellungen gezeigt wird, gehe mal auf diese HP: http://www.vlakglas-en-emaillekunst.nl/ Unter "exposities" kannst Du noch bis zum 25. 12. einige Arbeiten der iternat. Schmuckausstellung in diesem holl. Museum anschauen.

Meinen Kursteilnehmern habe ich immer ein Manuskript "Vom Silberblech zum Emailschmuck" mitgegeben, damit sie zu Hause das Eine oder Andere noch mal nachlesen konnten. Es enthält u. a. auch noch weitere Möglichkeiten Emails zu fassen. Es ist 36 DIN A4 Seiten stark und reich bebildert. Wenn Du Interesse hast, kann ich es Dir auf eine CD brennen und zuschicken. Preis: 15.- Euro + Porto.
Viel Spass und Erfolg bei Deiner Arbeit
Liebe Grüße
Edmund


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 Betreff des Beitrags: Re: Fassen von Emailarbeiten
BeitragVerfasst: 26.12.2007, 21:17 
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Silberstaub
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Lieber Edmund, lieber GoOse, lieber Adminy

Jetzt versuche ich zum dritten Mal, meinen Beitrag einzustellen. Während ich beim ersten Anlauf selbst Blödsinn verzapft habe und meinen Text mit dem Schliessen eines Browserfensters versehentlich mit versenkt habe, geschah das beim zweiten Mal durch den Unterbruch zum Abendessen. Ich redigierte meinen Text nach dem Essen fertig und wollte dann die Vorschau ansehen, da kam die Meldung, ich müsse mich einloggen, und schwups war mein ganzes Elaborat verschwunden. Jetzt speichere ich das erstmal, was ich bis hier geschrieben habe, was ich vorher sträflicherweise nicht gemacht hatte.

Und tatsächlich, ich habe meinen Text wieder gefunden. Hola!


Nun fasse ich mich aber kurz.
Edmund, Danke für Deine Hilfe. Für das Fassen meiner auf Kupfer gebrannten Arbeiten war das hilfreich.
Nun noch zu Deiner einleitend erwähnten Feinsilberarbeitsmethode, die mir auch nicht ganz fremd ist. Siehe unten: ..... aber nein, das geht nicht, mir fehlen hier bei dieser reaktivierten Version die Werkzeuge, um Bilder einzufügen. Die Bilder folgen später.
Ich habe bisher bei der von Dir erwähnten Methode die Bleche mit der Oberfläche konvex gewölbt und dann auf der Rückseite noch conteremailliert, was nicht immer schön herauskam. Ein Nachbehandeln durch Schleifen ist nicht leicht, da die Unterseite konkav ist.

    Bei Deiner Methode, verzichtest Du auf das Conteremail?

  1. ab welcher Blechdicke.
  2. Wölbst du auch das Blech?
  3. Behandelst Du, wie auf dem Foto, das Blech so vor, dass der Emailgrund aufgerauht ist?


So, vielen Dank schon jetzt. Ich verzichte auf weitere Schnörkel und hoffe, dass ich dieses Mal ohne Absturz meiner Infos durchkomme. Eine Vorschau und ein erneutes Speichern scheint bei dieser ab Speicherung reaktivierten Version nicht mehr möglich zu sein.
Also sende ich.....
Aha, jetzt nachdem ich senden gedrückt habe, und nochmals meine 'gespeicherte' Version geöffnet habe, stehen mir plötzlich wieder alle Funktionalitäten und der gesamte Text, auch der neu geschriebene, zur Verfügung.
Also füge ich auch noch meine zwei Bilder zum Brennen in einen Feinsilberrahmen hier ein:


Zur Originalgröße Zur Originalgröße

Durch einen klick auf eines der Fotos öffnen diese sich in voller Größe


Die Vorschau sagt mir, dass die Bilder ein weinig gross sind. Das mache ich beim nächsten Mal besser. Sorry für den Mix an Infos zur Page und zu meinem Thema. Ich habe viel gelernt. Das ist sehr positiv.
Tschüs
art-ist





Edit Adminy:
Hallo Peter, ich habe deinen Beitrag bearbeitet und dir eine PN mit Tipp's zukommen lassen.
Ich werde mich bemühen so schnell es mir möglich ist weiter Hilfeanleitungen zu erstellen.
Die bisherigen Anleitungen findet Ihr HIER, dort könnt Ihr auch eure Fragen zu anderen Problemen stellen.

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Peter Leister
http://www.art-ist.ch


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 Betreff des Beitrags: Re: Fassen von Emailarbeiten
BeitragVerfasst: 27.12.2007, 07:41 
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Goldschmiedemeister
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Der Kreis mit dem Kreuz in blau emailliert ist sehr sauber gearbeitet und sieht gut aus. Da muss man nichts mehr machen und bei der Kette sehe ich auch keine Notwendigkeit etwas zu fassen.

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von: Heinrich Butschal
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 Betreff des Beitrags: Re: Fassen von Emailarbeiten
BeitragVerfasst: 27.12.2007, 10:01 
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Silberstaub
Silberstaub
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Registriert: 10.08.2006, 14:59
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Hallo Adminy
Ich danke Dir für Deine technische Unterstützung zum BBCode. Ich habe jetzt gemäss Deinen Hinweisen ein Bild eingefügt und verkleinert. Das funktiioniert gut. Für diesen Zweck habe ich eine Emailarbeit ausgewählt, die ich durch Einkleben in einen Rahmen aus Silber 'gefasst' habe.



Eine Variante, die ich als einen ersten Behelf betrachte, nicht optimal.
Den Katzenaugenmondsteincabochon habe ich mich dann schon getraut gehabt zu fassen.
Liebe Grüsse
art-ist





Edit Adminy:
Hallo Peter, der Code kommt ohne [img] aus und baut sich,
wenn man den direkten Link zur Originalgröße haben möchte, so auf [bild1=zahl]

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Peter Leister
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 Betreff des Beitrags: Re: Fassen von Emailarbeiten
BeitragVerfasst: 27.12.2007, 14:46 
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Goldschatz
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Beiträge: 301
Hallo Peter,

zunächst zu Deinen Fragen:
1) nach meiner Auffassung von einer handwerklich soliden Emailarbeit sollten Emailarbeiten, ganz gleich welcher Art und Technik, immer gegenemailliert werden. Zum Gegenemaillieren sichtbarer Flächen nur „gutes“ Email verwenden, niemals Abfälle!! Wenn es nicht schön glatt ausfließt, musst Du vielleicht die Ofentemperatur bis kurz unter den Schmelzpunkt des Lotes erhöhen, oder auch etwas länger brennen. Bei niedrigen Temperaturen ist das Email sehr viskos und braucht länger um glatt auszufließen.

2) Emailschmuckstücke wölbe ich aus 2 Gründen so gut wie immer. a) die Wölbung verleiht den Schmuckstücken wesentlich mehr Stabilität und b) konvex gewölbte Emailflächen lassen sich wesentlich einfacher schleifen.

3) Bei Werkstücken bis etwa 5 x 5 cm wähle ich eine Feinsilber-Blechstärke von rund 0,7 mm. Durch das beidseitige Emaillieren werden die Stücke mehr als ausreichend stabil.

4) Eine glatte hochglanzpolierte Metalloberfläche mag ich bei der Verwendung transparenter E’s nicht so sehr. Deshalb strukturiere ich die Blechoberfläche fast immer. Dabei wende ich verschiedene Oberflächengestaltungen an wie: Punzieren, Gravieren, bearbeiten mit Kugelhammer oder Hammerfinne, Fräsen, Strukturieren mit Hilfe der Blechwalze und verschiedener Materialien wie Stoff, raues Papier (Aquarellpapier, Küchenkrepp gefalten oder glatt, Pergamentpapier, Wellpappe usw.), Metall- oder Stoffnetzen (Apfelsinennetz)

Bild
Strukturieren einer Oberfläche mit der Walze und eingelegtem Apfelsinennetz


usw. usf. Nach dem Strukturien „Glänze“ ich die Oberfläche mit einer feinen Glasfaserbürste oder, in selteneren Fällen mit dem Wollrad und fettfreier Polierpaste. Natürlich müssen manche Strukturen vor dem Auflöten des Rahmens erfolgen!

Ansonsten ich kann mich dem Urteil von Heinrich nur anschließen. Die beiden gezeigten Stücke sind sauber und gut gearbeitet. Solche Werkstücke mit aufgelötetem Rahmen bedürfen natürlich keiner Fassung mehr. Fassen muss man nur Emailplatten die keinen Metallrand haben. Dabei stehen einem die verschiedensten Möglichkeiten offen. Hier ein paar Beispiele:

Bild
Kleine Landschaft, in "Nasstechnik" frei gemalt, ca 4x4cm
Hier wurde eine Kupferplatte in den Rahmen eingeklebt. Der Rahmen besteht lediglich aus einem aufgelöteten Silberdraht.

Bild
"Free climbing". Cloisonné, ungeschliffen, ca. 2 x 6.5
Hier eine Krappenfassung

Bild
Kleine Landschaft, Stegemail, ca 2 x 4,5 cm.
Hier wurde ebenfalls eine Kupferplatte gefasst. Allerdings wurde der obere und untere Rand nur in einen „spitzen“ Winkel umgebördelt, die Platte von der Seite eiingeschoben und mit etwas 2-Komponentenkleber fixiert. Die Broschierung wurde ebenfalls geklebt, so dass keine Lötung anfiel!

Bild
"Tänzer", Stegemail ungeschliffen, ca 2 x 5 cm
Auch hier wurde die Platte in den hohen Rahmen eingeklebt.

Wie vorher schon einmal geschrieben wurden diese Lösungen und noch etliche Andere z. T. in meinen Kursen entwickelt, um Fassungen herzustellen, die auch in der „Küchentischwerkstatt“ ohne viel Werkzeug und ohne viel Metallhandwerkstechniken nachvollziehbar sein sollten, oder die auch in Kursen mit etwas älteren Schülern machbar waren.

:top: Weiterhin viel Erfolg :top:

Edmund
http://www.emailkunst.de


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 Betreff des Beitrags: Re: Fassen von Emailarbeiten
BeitragVerfasst: 27.12.2007, 18:30 
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Silberstaub
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Hallo Edmund
Wenn man Frau Simon Rössler liest, ist das Emaillieren von Feinsilber wegen der reduzierten Haftung kritisch, weshalb ich mich nicht erinnern kann, dass sie bei dieser Metallgrundlage davon geschrieben hätte, dass man das Gegenemail weglassen kann. Das entspräche ganz Deiner Aussage.
Mit den von Dir erwähnten Strukturierungen des Emaillierungsgrundes ändert sich das schon ein wenig zu Gunsten einer besseren Haftung.
Aber offensichtlich sind die Goldschmiede hier in meinem Umfeld der Meinung, eine gute Emailarbeit müsse eine Fassung haben, die das Konteremail abdeckt. Das Fassen bei einigen der von Simon Rössler in ihrem Buch abgebildeten Formen dürfte sehr aufwendig sein. Andererseits dünken mich einige Ihrer im Buch abgebildeten Arbeiten recht dick im Metall- genau sehen kann man das nicht - weshalb ich vermutete, dass sie ab z.B. 1 mm Blechdicke, incl. Struktur auf dem Grund, incl. Konvexoberfläche vielleicht doch auf ein Conteremail verzichtet.
Nun, ich finde, das Thema Conteremail ist genug gestresst und abgehandelt, auch hier im Forum. Ich will es nicht wieder neu beleben. Ich sehe mich gefordert, meine Kompetenz im Fassen weiter zu entwickeln und das Thema innovativ anzugehen. ..... und vielleicht experimentiere ich doch noch ein wenig mit dem einseitigen Brennen. Wenn ich glaube, über reproduzierbare Erfolge berichten zu können, stelle ich das Ergebnis hier ins Forum. Das 'vielleicht' ist nicht umsonst hervorgehoben, bietet das Emaillieren doch schon auf 'vertrauten Pfaden' derartig viele Herausforderungen, dass man sich den Weg zum Erfolg nicht noch mit unnötigen Hindernissen bestücken muss.
Dir, Edmund, danke ich jedenfalls ganz herzlich für Deinen wertvollen und stimulierenden Beitrag.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch.
Tschüs
art-ist

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Peter Leister
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