Unbeantwortete Themen | Aktive Themen
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Heinrich Butschal
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Verfasst: 28.12.2012, 01:45 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3084 Wohnort: München
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Verfasst: 28.12.2012, 01:45 |
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Nina
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Verfasst: 28.12.2012, 12:07 |
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Registriert: 01.12.2005, 10:17 Beiträge: 330 Wohnort: Düsseldorf
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Also die Almandine sind ja idR so um die drei cm groß, die kleinen europäischen sind ja idR nur so 1cm groß, da wird man aus den Indischen schon mehrere Steine gemacht haben können... http://www.templ.net/pics-making/decora ... nne04v.jpgwie könnte man also diese größeren Platten herstellen? die kleinen denke ich mal könnte man so herstellen wie diese traditionellen Steinschleifer, die auch die Einlagen am Taj Mahal restaurieren (Name der Technik hab ich leider vergessen) jedenfalls haben die einen handbetriebenen profilierten kleinen Schleifstein
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Ulrich Wehpke
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Verfasst: 28.12.2012, 22:16 |
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Registriert: 07.11.2006, 00:30 Beiträge: 864 Wohnort: Krefeld
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Hallo Rolf, Almandine findet man vor allem in Süd-Afrika. Sie sind von bläulichem Rot und werden/wurden fachchinesisch allgemein als Kap-Rubine bezeichnet. Die Farbe hat nichts mit dem zu tun, was Dir vorschwebt. Die alten Originale enthielten einheimisches Material. Das waren dann immer Pyrope. Der Pyrop zeigt das Rot eines guten Spätburgunderweines. Seine Fundorte waren/sind das Zillertal und die Böhmischen Äcker, wo die Bauern die Steine beim Pflügen von der Erde aufgelesen haben. Heute sind alle größeren Steine gefunden und weg. Es gab früher Böhmische Granate von bis zu 30 mm Durchmesser. Was man heute noch findet, ist alles Kleinzeug. Daraus werden Rosen (unten flach, Oberteil gewölbt und fassettiert) geschliffen, die Ränder sind also nicht allzu dick. Über 3 mm rund wird es schwer und teuer. Ersatz gibt es allerdings in ähnlicher Farbeaus Thailand. In welcher Größe die zu haben sind, entzieht sich meiner momentanen Kenntnis. Schleifen: Die Alten haben diese Steine auf flachen, glatten Sandsteinen nass vorgeschliffen. Anschließend wurden sie mit Kieselerde und Wasser geschmirgelt und mit wenig Wasser feucht poliert. Als Schleifmittelträger wurde Lindenholz, Leder oder Blei/Zinn-Platten verwendet (ca 60% Blei) auf tellergroßen, flachen Scheiben konnten die Steine recht gut bearbeitet werden. Als SPoliermittel eignen sich neben Kieselerde (Tripel) aber auch Chromoxid (grün), Diamantine (Korundpulver) und andere. Auch sie werden mit Wasser verwendet. Nass schmirgelt, feucht poliert. Die Verarbeitungszentren waren in Böhmen, Gablonz, Freiburg und Idar-Oberstein. Es gab aber auch andere Stellen an denen geschliffen wurde. Voraussetzung war das Vorhandensein von Wasserkraft. Trennen hat nicht stattgefunden, die Steine wurden seit vorrömischer Zeit nur durch verlustreiches Zuschleifen geformt. Die Sache mit größeren Platten ist wegen der entsprechenden Rohsteine schwierig. Das wird dann sehr teuer. Ich würde mich da auf Mosaike verlegen wenn´s zu groß wird.
_________________ Gruß, Ulrich Goldschmiede, Goldschmiedemeister seit 1967 https://www.facebook.com/STL.Direkt/http://www.wehpke.de
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Mia
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Verfasst: 14.01.2013, 13:43 |
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Geselle |
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Registriert: 14.01.2013, 13:38 Beiträge: 26 Wohnort: mal hier, mal da
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Eine kleine Korrektur des von Rolf Gesagten: Es handelt sich bei den Einlagen, wenn es sich um einen roten Edelstein handelt, immer um einen Granat. Andere Edelsteine wie Rubine, Turmaline, Zirkone und Spinelle wurden nach bisherigem Forschungsstand nicht als Einlagen verwendet (Greiff 1999, S.600). Die Plättchen sind bis zu 30mm lang und 0,8-1,5 mm dünn (Gilg et al. 2010, S.88). Bei den Einlagen handelt es sich vorwiegend um Almandin-Pyrop-Mischkristalle (Greiff 1999, S.628) oder Almandine und Pyrope (Gilg et al. 2010, S.94). Daneben kommen seltener auch Grossulare, Spessartine und Andraditen vor. Die im Frühmittelalter verwendeten Farben tendieren ins rötliche, orange oder braune (Gilg et al. 2010, S.90), eine wirklich feste Regel gibt es jedoch nicht. Gerade , je nach finanzieller Lage des Auftraggebers jedoch . Frau Greiff untersuchte über 100 Einlagen aus 29 archäologischen Objekten, verglich sie mit Gesteinsproben aus aller Welt sowie mit den Messungen anderer Wissenschaftler. (Greiff 1999, S.606 f.). Die größten Übereinstimmungen aus archäologischen Originalen mit den Referenzgranaten ergaben sich mit Granaten aus Indien. Als Lagerstätten für frühmittelalterlichen, rheinfränkischen Granatschmuck schließt GREIFF Granate aus Böhmen, Alabanda (Türkei), den Alpen, Rumänien, Skaninavien, Russland und Bayern eher aus, ebenso China, Afghanistan, Thailand und Sri Lanka (Greiff 1999, S.643). Das Forscherkollektiv um Gilg/Gast/Calligaro hält die Verwendung von Pyropen aus Böhmen (erst ab dem 7. Jh. n. Chr. wiederentdeckt, Gilg et al. 2010, S.100), Portugal und Nigeria für möglich, ebenso wie Almandine aus Indien Sri Lanka, Ostafrika und Madagaskar (Gilg et al. 2010, S.97 f.). In Skandinavien gefundene frühmittelalterliche Granatobjekte weisen auf Abbau und Verarbeitung von Granat aus Schweden und Dänemark (Gilg et al. 2010, S.99). Ein Problem ist aber sicher zum einen der Qualitätsunterschied von heutigen zu frühmittelalterlichen Granaten auf dem Markt sowie auch Lagerstätten, die längst stillgelegt sind, sodass Referenzgranate nicht einfach erhältlich sind, wenn die Lagerstätten überhaupt noch bekannt sind (Gilg et al. 2010, S.96). Unser Problem lässt sich in einem Satz zusammenfassen: „Wie solch dünne planparallele Plättchen in dieser Zeit hergestellt wurden, ist noch weitgehend ungeklärt.“ (Gilg et al. 2010, S.88). Aber daran arbeiten wir ja gerade Liebe Grüße, Mia Literatur: H. Albert Gilg/ Norbert Gast/ Thomas Calligaro, Vom Karfunkelstein. In: Ludwig Wamser (Hrsg.), Karfunkelstein und Seide. Neue Schätze aus Bayerns Frühzeit, S.87-100 (München 2010). S. Greiff, Naturwissenschaftliche Untersuchungen zur Frage der Rohsteinquellen für frühmittelalterlichen Almandingranatschmuck rheinfränkischer Provenienz. Jahrb. des RGZM 45, 1998, 599-646 (Mainz 1999).
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Ulrich Wehpke
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Verfasst: 18.01.2013, 00:18 |
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Registriert: 07.11.2006, 00:30 Beiträge: 864 Wohnort: Krefeld
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Hallo Mia, da hast Du aber eine Menge Papier gewälzt. Vielen Dank für die Essenz daraus zu diesem Thema! Hoch interessant und gut zu lesen! Vielleicht liest man sich ja mal wieder?
_________________ Gruß, Ulrich Goldschmiede, Goldschmiedemeister seit 1967 https://www.facebook.com/STL.Direkt/http://www.wehpke.de
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Nina
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Verfasst: 18.01.2013, 13:02 |
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Registriert: 01.12.2005, 10:17 Beiträge: 330 Wohnort: Düsseldorf
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jupp... sehr schön! Das Buch Karfunkelstein und Seide kann ich nur empfehlen
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Mia
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Verfasst: 18.01.2013, 20:24 |
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Geselle |
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Registriert: 14.01.2013, 13:38 Beiträge: 26 Wohnort: mal hier, mal da
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Ulrich Wehpke hat geschrieben: Hallo Mia, da hast Du aber eine Menge Papier gewälzt. Vielen Dank für die Essenz daraus zu diesem Thema! Hoch interessant und gut zu lesen! Vielleicht liest man sich ja mal wieder? Wenn die richtigen Themen aufkommen sicher!
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rolf skrypzak
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Verfasst: 11.04.2013, 10:24 |
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Registriert: 17.06.2010, 17:14 Beiträge: 152 Wohnort: 63667 Nidda
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Wir nähern uns der Lösung zum Thema: Schneiden der Steine! Wir sind in der Lage mit einfachsten, archaischen mitteln einen Rohgranaten zu zersägen! Dauert seine Zeit (bei einem Steindurchmesser von 15mm schaffe ich etwa 2mm Schnittiefe pro Stunde!). Da auf diese Weise die Ausbeute an Plättchen pro Rohstein aber deutlich erhöht wird, lohnte sich der Aufwand! Wenn der Versuch abgeschlossen ist, werden wir selbstverständlich im hier im "Goldschmiedekurs" einen Artikel mit Bildern einstellen.
lg rolf
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Nina
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Verfasst: 11.04.2013, 12:18 |
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Registriert: 01.12.2005, 10:17 Beiträge: 330 Wohnort: Düsseldorf
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na da bin ich mal gespannt!
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