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Online Schmuckkunst - Goldschmiedekunst: Jeder der individuelle Schmuck Unikate selber herstellt, ob Künstler, Goldschmied oder Hobbymäßig kann Sich und seine Schätze hier in diesem Ausstellungs- Atelier präsentieren. Auch über die Techniken der Herstellung und eure Beweggründe könnt Ihr hier berichten. Wie es bei einer virtuellen Vernissage eben so üblich ist. Ohne Registrierung
Ich möchte Euch allen eine seltene Veredlungstechnik die " Feuervergoldung" mal vorstellen. Die Silberringe sind alle feuervergoldet, wie Ihr seht kann die Vergoldung auch ohne abzudecken beliebig aufgetragen werden. (Teilvergoldung) Danach kann man die Feuervergoldung, polieren, mattieren oder ziselieren. Einfach kreativ weiter bearbeiten.
wird das abgerauchte quecksilber aufgefangen oder gar recycelt? wie beziehst du das quecksilber, irgendein befähigungsnachweis für den umgang erforderlich?
Feuervergoldung ist ohne Recyceln ein Umweltfrevel höchsten Grades. Damit werden Menschen und Tiere dauerhaft vergiftet. Diese Vergiftungen sind kumulativ und nicht heilbar.
Und eine Recyclinganlage ist derart teuer das ich nicht glauben kann das ein Goldschmied sie sich so aus der Portokasse bezahlt.
na wir wollen doch nicht das schlimmste annehmen ne filterung wird ja wohl drin sein, und sicher ne gescheite entsorgung der filter letzteres könnte ja mit recycling verbunden werden, das ist die frage
In der heutigen Zeit ist das kein Problem mehr. Die "Feuervergoldung" wird in einem geschlossenem System ausgeführt. Ich selbst und die Umwelt kommt damit nicht mehr in Kontakt mit dem Amalgam. Das Quecksilber wird in Spezialkolefiltern gebunden, das Entsorgen und Recyceln ist heute Problemlos und nicht teuer. Die Industrie ist durch die Herstellung und Entsorgung der Energiesparlampen (die leuchten nur auf Grund von Quecksilberverbindungen) fitt in dieser Frage und macht unsere alte Veredlungstechnik wieder Markreif. Das Verbot wurde übrigens in den 70 Jahren aufgehoben, auf Grund der Aktivitäten der Leuchtmittelindustrie.
Das ist interessant. Was kostet dann so ein geschlossenes System mit Aktivkohlefilter, sagen wir mal mit einem Innenraum von 40x40x30 cm? Das würde mich dann auch interessieren.
Für Ihre angegebenen Maße von 40 x40 x 30 des Innenraum, reicht ein Laborarbeitsplatz der ca. 2 000,-€ kostet und eine Filtereinheit die den Luftraum abdeckt die ca. 6 000,-€ kosten würde. Die Filtereinheit setzt den Laborarbeitsplatz unter ein Unterdruck, so kann das Amalgam beim Abrauchen nicht entweichen und wird in den Filter gezogen. Der Filter besteht aus einer speziellen Aktifkohlefüllung die auf Quecksilber ausgelegt ist. Die Firmen die diese Filter bauen und auch liefern, tauschen die Filter aus und entsorgen die gebrauchten Filter auch problemlos. Ich nutze die heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten die die Umwelttechnik anbietet um diese alte Vergoldungstechnik zu bewahren und am leben zu halten.
Danke für diese Information. Ich hatte diese Technik wegen der Gefahren schon völlig abgehakt aber mit 2000 Euro kann man schon leben. Das ist nicht so wild. Ersatzweise habe ich in der Vergangenheit massiv galvanisch vergoldet und dann mit Nasskratzen und erhitzen die Farbe und den Gesamteindruck einer Feuervergoldung nachgeahmt.