Im Mittleren Osten hängt das Hamsa oft als Schmuck an der Wand. Das Hamsa ist ein Teil des Volksbrauchtums und Aberglaubens, hat aber nichts mit der Religion zu tun. Es ist sehr schwer herauszufinden, wann das Hamsa zum ersten Mal angewendet wurde, aber durch archäologische Funde nimmt man an, dass diese Hand schon vor dem Islam existierte und auf eine Göttin in der frühen Geschichte des Mittleren Ostens zurück zu führen ist, die mit ihrer Hand vor dem bösen Blick schützte.
"Hamsa" wird wie es Svenja schreibt auch die "Hand der Fatma" genannt, die die Tochter des Propheten Mohameds war. Diese wird manchmal als stilisierte Hand gezeigt, mit drei Fingern und
zwei Daumen, die nach unten zeigen. Es wird nämlich überliefert, dass Fatma an einer Hand zwei Daumen hatte. Oft ist diese Hand mit dem "Auge des Horus" verbunden, das meistens blaue Auge in der Mitte des Handrückens soll so den doppelten Schutz bietet. Es gibt sie in vielen Ausführungen und allen Preislagen. Manche sind in filigraner Silberarbeit, andere aus Ton mit türkisfarbener Glasur, andere wiederum haben blaue Perlen, die von den Fingerspitzen hängen oder ein Hufeisen mit blauen Perlen als Glücksbringer.
Was immer der Ursprung dieser Hand ist, sie soll in jedem Fall gegen den bösen Blick helfen. Aber was ist "der böse Blick"? Was bedeutet er im alten Volksbrauchtum? Oft wird dieser Ausdruck missinterpretiert, indem man versteht, dass man mit dem bösen Blick eine Person mit einem Fluch belegen kann, der dann mit Hilfe böser Geister umgesetzt wird. Das stimmt aber nicht. Es bedeutet vielmehr, dass man glaubt, dass jemand aus Neid oder Eifersucht Krankheiten bei anderen Personen hervorruft, somit bekommt der böse Blick auch die Bedeutung von einem neidischen oder eifersüchtigen Blick. Man fürchtet, dass so eine Person jemandem, dessen Kindern, Tieren, Obstbäumen oder im modernen Leben dessen Auto, Handy oder gut aussehendem Partner Schaden zufügen kann, in dem man ihn einfach nur neiderfüllt anblickt oder hoch lobt.
Um vor all diesen unbeabsichtigten neidigen und eifersüchtigen Schwingungen geschützt zu sein, bedient man dieses Amuletts als Gegenwehr – und daher findet man die "Hamsa Hand" an vielen Hauseingängen. Es kommt wie bei so vielen dingen im Leben darauf an, ob man an eine übergeordnete Kraft für positive Energie, Glück, Reichtum und Gesundheit glaubt, dann hilft die Hand oder auch nicht. Auf jeden Fall ist es ein interessantes Geschenk für die Daheimgebliebenen, zu dem man eine nette Geschichte erzählen kann.