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BeitragVerfasst: 25.03.2007, 16:16 
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Silberfeilung
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Prof. Dr. phil. Erhard Brepohl

Goldschmiedemeister – Ingenieur - Dipl.-Designer
John-Brinckman-Str. 11
D-18209 Bad Doberan

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Tel. 03 82 03/1 28 74 • Fax 03 82 93/7664
E-mail: Erhard.Brepohl@t-online.de

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Deine persönliche Frage stellen.
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Liebe Schmuckcommunity,

dem einen oder anderem wird mein Name sicher bekannt sein. Durch meine Jahrelange Arbeit als Goldschmiedmeister und Buchautor wenden sich wöchentlich viele Menschen hilfesuchend mit Ihren Fragen an mich, die ich immer sehr gerne beantworte. Ich habe mich immer als Lehrer verstanden, ständig zu lernen und zu studieren macht mir nach wie vor Freude, meine Erfahrungen und mein Wissens an interessierte Schüler und Kollegen weiterzugeben ist mein eigentlicher Lebensinhalt. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschlossen als aktiver Partner an diesem Goldschmiedeforum mitzuwirken.

Um Ihnen einen bessern Einblick über meiner Person zu geben, habe ich einen Text ausgearbeitet, in dem ich eine kurze Vita, Informationen über meine Bücher und die dazugehörigen Rezensionen zusammengestellt habe. Dieser Text wurde freundlicherweise vom Administrator dieses Forums optisch aufbereitet. Ich freue mich auf Ihre Fragen und einen angeregten Austausch.


Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. phil. Erhard Brepohl

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Eure persönlichen Fragen bitte im stellen.
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60 Jahre Goldschmied

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Meisterprüfung - und dann Schluss ...

aber dann kam alles ganz anders!


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Mit dem Goldschmiedelehrbuch wurde ich
zum Fachbuchautor


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Einige meiner Bücher sind noch zu haben -

einige findet man nur noch im Antiquariat



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Prof. Dr. phil. Erhard Brepohl
Goldschmiedemeister – Fachbuchautor – Dipl.-Designer – Ingenieur


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Verfasst: 25.03.2007, 16:16 


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 Betreff des Beitrags: 60 Jahre Goldschmied
BeitragVerfasst: 25.03.2007, 16:17 
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Silberfeilung
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60 Jahre Goldschmied



Goldschmied - was sonst?
Am 23. Februar 1930 wurde ich in Arnstadt in Thüringen geboren, meine Eltern hatten zwei Jahre vorher, mitten in der Weltwirtschaftskrise in dieser Kleinstadt ein Goldschmiedegeschäft eröffnet, und noch ehe ich sprechen und laufen konnte war mein Lebensweg festgelegt: Der "Stammhalter" soll ein tüchtiger Goldschmied werden! Geschäft und Werkstatt florierten, aber 1941 kam das jähe Ende: Mein Vater (39 Jahre alt!) wurde Soldat (Brest - Stalingrad - Kalabrien - Rimini). 1946 kam er aus der Kriegsgefangenschaft zurück, Geschäft und Werkstatt wurden wieder geöffnet. "Schluß mit der Schule!" Welches Glücksgefühl!" Meine Mitschüler mußten noch bis zum Abitur aushalten - ich konnte "leichten Herzens" die Oberschule mit dem Abschluß der 10. Klasse verlassen, und im September 1946 begann bei meinem Vater, einem ungewöhnlich begabten und äußerst vielseitigen Goldschmied, eine sehr solide Goldschmiedeausbildung, die ich 1949 mit der Gesellenprüfung abschloß. Anschließend ein Semester an der Kunstgewerbeschule Erfurt (Ziselieren) und zwei Semester in Leipzig (Emaillieren). Mit 23 Jahren (1953) machte ich bereits die Meisterprüfung.

So wurde ich Berufsschullehrer für Goldschmiede
Genau in meiner Heimatstadt Arnstadt wurde 1955 die Zentrale Berufsschule für Goldschmiede eröffnet. Weil auch in größeren Städten keine Fachklassen für die wenigen Goldschmiede eingerichtet werden konnten, wurde für alle Lehrlinge der DDR der fachtheoretische Unterricht in Arnstadt konzentriert: In einem dreiwöchigen Internatskurs wurde jeweils das Halbjahrespensum der fachtheoretischen Berufsschulausbildung vermittelt. Einige erfahrene Goldschmiede der Umgebung übernahmen den Unterricht, man brauchte aber mindestens einen hauptamtlichen Berufsschullehrer - und der wurde ich! Ich wurde also 1955 Berufsschullehrer. Bis Ende Juli arbeitete ich als junger Meister in der elterlichen Werkstatt für 50 (Ost)mark/Woche. Am 1. September stand ich, 25 Jahre alt, in einem Klassenraum vor 30 Lehrlingen - einige Umschüler waren deutlich älter - und meine erste Unterrichtsstunde begann. Von Pädagogik hatte ich keine Ahnung. Lehrinhalte erarbeitete ich von Tag zu Tag; Lehrpläne, Stoffverteilungspläne entstanden bei laufendem Schulbetrieb. Heute sind die damaligen Schüler Großeltern, die ihren Betrieb an die Kinder übergeben haben.

Fachschuldozent, Abteilungsleiter, Professor
Im Laufe der Jahre (1955-1960) wurde der Unterricht an der Berufsschule zur Routine, und ich mußte befürchten, daß das Niveau der Gesellenprüfung auch die Obergrenze meine eigenen beruflichen Entwicklung bestimmen könnte. Genau zum richtigen Zeitpunkt bekam ich 1960 die Berufung an die Fachschule für Angewandte Kunst Heiligendamm ( 30 km westlich von Rostock). Ich unterrichtete alles, was mit der Fachtheorie zusammenhing, Beruf und Hobby kamen auf glückliche Weise zusammen. In den Seminargruppen von 5 - 8 interessierten Studentinnen - selten war einmal ein Knabe dazwischen - war das richtig angenehm. Dabei ständig selbst zu lernen, Bücher und Zeitschriften auszuwerten, die Erkenntnisse in der Werkstatt auszuwerten, zu kontrollieren, auszuprobieren und möglichst bald an die Studentinnen weiterzugeben - dazu fühlte ich mich berufen, das war mein Beruf. So leitete ich die Goldschmiede-Abteilung der Fachschule Heiligendamm von 1963 bis 1991. Nachdem wir der Fachhochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Wismar als Außenstelle angeschlossen worden waren, wurde ich 1993 zum Professor ernannt. Seit 1995 bin ich im Ruhestand, bin frei in meinen Entscheidungen und kann mich ganz auf meine Arbeit als Fachbuchautor konzentrieren. Ich brauche nicht mehr den Direktor um Urlaub fragen, kann reisen wann und wohin ich will. Zahlreiche Werkstattkurse "Mittelalterliche Goldschmiedetechniken" an der Universität für Angewandte Kunst Wien, im Fortbildungszentrum Ahlen und bei Felix Stüssi in Braunwald (Schweiz), Fachvorträge, gelegentlich Jury-Mitglied, Studienreisen. Die Frage "Lebt denn der Brepohl noch?" ist also positiv zu beantworten. "Ja, er ist gerade 77 Jahre alt geworden, gesund und munter, voller Pläne - und er hat noch einiges vor!




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BeitragVerfasst: 25.03.2007, 16:19 
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Silberfeilung
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Meisterprüfung - und dann Schluß ...
aber dann kam alles ganz anders!



  • Abschluß der allgemeine Schulausbildung 1946.
    Versetzungszeugnis zur 11. Klasse.
  • Gesellenprüfung1949.
    Mit einem aufklappbaren Herrenring und sehr gutem Ergebnis beendete ich die Berufsausbildung.
  • Meisterprüfung 1953.
    Ein runder, betont schlichter goldener Anhänger mit Emailplatten, Rückseite mit Repousé-Deckel verschlossen, mit schwarzer Kordel im Bajonettverschluss, veranlaßte den Obermeister, an die Mitglieder der Prüfungskommission gewandt, zu dem markanten Ausspruch: "Ja, ja, Kollegen, das ist also die neue Zeit!" Und wegen meiner schwachen Leistungen in Fachrechnen und Edelsteinkunde mahnte mich einer der Prüfungsmeister: "Sie sollten sich zukünftig noch intensiver mit der Fachtheorie befassen!" - Und das tat ich denn auch.
  • Berufsschullehrerprüfung.
    Parallel zur alltäglichen Lehrtätigkeit legte ich nach dreijährigem Zusatzstudium die beiden Berufsschullehrerprüfungen erfolgreich ab und wurde vollwertiger Berufsschullehrer.
  • Ingenieur des Allgemeinen Maschinenbaus.
    Für meine Lehrtätigkeit an der Fachschule war die Weiterbildung auf ingenieurtechnischem Gebiet sehr wichtig, deshalb absolvierte ich ein 5jähriges Abendstudium an der Ingenieurschule für Schiffbau in Warnemünde: 1969 wurde ich ein "Ingenieur des allgemeinen Maschinenbaus".
  • Hochschulabschluss.
    In einem Extern-Verfahren an der Hochschule für Industrielle Formgestaltung - Burg Giebichenstein - in Halle (Saale) erwarb ich 1974 den Hochschulabschluß als Diplom-Designer.
  • Promotion zum "Dr. phil".
    Mein Manuskript "Theophilus, Goldschmiedekunst" wurde im Wissenschaftsbereich "Geschichte der Technik" der Bergakademie in Freiberg in Sachsen, als Dissertation angenommen, und im Sommer 1985 war die Verteidigung an der Bergakademie Freiberg in Sachsen. "Magna cum laude" - ohne an der Bergakademie je eine Unterrichtsstunde gehabt zu haben - ungewöhnlich!. Mit 55 Jahren war ich der älteste Doktorant an der altehrwürdigen kurfürstlich- sächsischen Bergakademie Freiberg.



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BeitragVerfasst: 25.03.2007, 16:21 
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Mit dem Goldschmiedelehrbuch wurde ich
zum Fachbuchautor



Ich habe mich immer als Lehrer verstanden, ständig zu lernen und zu studieren macht mir nach wie vor Freude, meine Erfahrungen und mein Wissens an interessierte Schüler und Kollegen weiterzugeben ist mein eigentlicher Lebensinhalt. In der Fachschule erreichte ich nur die wenigen Studenten meiner Goldschmiedeabteilung, mit Hilfe meiner Bücher konnte ich meinen Unterricht auf all die Goldschmiede in den deutschsprachigen Ländern ausdehnen, und inzwischen sind auch die Kollegen russischer und englischer Sprache dazu gekommen.

  • Theorie und Praxis des Goldschmieds.
    Seit "Diebeners Handbnuch des Goldschmieds" von 1928 gab es kein umfassendes Fachbuch für Goldschmiede. In der Berufsschule mußte ich meinen Schülern am Ende jeder Stunde eine Zusammenfassung diktieren. Deshalb fragte ich beim Fachbuchverlag Leipzig an, ob irgendwann ein Lehrbuch erscheinen könnte, um meine Arbeit als Berufsschullehrer zu erleichtern. "JA! Und Sie müssen es schreiben!" Das war der Anfang. Ich war 28 Jahre alt, als ich die Konzeption zusammmenbaute, die übrigens noch heute gültig ist. Im Westen gab es keinen Autor, der es besser schreiben konnte als dieser junge, unbekannte Berufsschullehrer aus dem Osten, und es gab keinen Verlag, der ein solches Buch für die relativ kleine Interessentengruppe finanzieren wollte. Der Fachbuchverlag Leipzig ging das Risiko ein, und seit 1962 wurde das neue Goldschmiedelehrbuch in die BRD, nach Österreich und in die Schweiz exportiert. Bis zur Wende wurden etwa 50.000 Exemplare verkauft. Danach wurde das Buch gründlich überarbeitet, wesentlich erweitert, und inzwischen haben viele Kollegen, die den alten "Brepohl" besaßen auch den neuen gekauft!
  • Erste russische Ausgabe.
    Noch ehe die Vereinbarung über die Autorenrechte zwischen der DDR und der UdSSR in Krafttrat, wurde Anfang der 1970er Jahre mein Goldschmiedelehrbuch ohne Lizenz ins Russische übersetzt. In drei Auflagen wurden 120.000 Exemplare zu je 1,80 Rubel (5,40 DDR-Mark) verkauft. Bis heute gibt es in Rußland und in den ehemaligen Staaten der Sowjetunion keine Berufsausbildung für Goldschmiede. Es ist kaum vorstellbar, trotzdem war es so: All die Schmuckmacher in diesem riesigen Land mußten sich jahrzehntelang ihren Beruf im Selbststudium erarbeiten, wer sich auf so etwas einlassen wollte, war ganz auf sich selbst angewiesen - und auf mein Goldschmiedelehrbuch, das auch dort "Der Brepohl" heißt. Im Jahr 2002 war ich im Auftrag des Senior-Experten Service in einem sehr guten Schmuckbetrieb in Bischkek, der Hauptstadt Kirgisiens, 7000 km von Bad Doberan entfernt.. Die 20 selbständigen Goldschmiede der Hauptstadt brachten ihre alten, abgenutzten Exemplare meines Buches zu mir, damit ich sie signieren sollte - was ich mit großer Freude tat.
  • Jetzige russische Ausgabe.
    Inzwischen wird die Neufassung meines Buches seit 1999 in russischer Sprache und in bester Qualität vertrieben, es ist aber eine sehr teure Anschaffung. In Bischkek legte mir ein sehr sympathischer junger Kollege mein Buch vor und bat mich um eine Signatur, ich tat es mit großer Freude: Er hatte das komplette Buch Seiten für Seite kopiert, weil er sich das Originalbuch nicht leisten konnte!
  • Englische Ausgabe in den USA.
    Zur gleichen Zeit, also 1999, hat Tim McCreight in seinem Verlag Brynmorgen Press, Portland, Maine eine sehr gute englische Ausgabe erarbeitet, die mit großem Erfolg in den USA und den englischsprachigen Ländern vertrieben wird.
  • Die beiden wichtigsten Quellenschriften zur Geschichte der Goldschmiedekunst
    Es gibt eine ganze Reihe historischer Goldschmiedeschriften, die man als lose Rezeptsammlungen bezeichnen kann, aufgeschrieben von Mönchen, die selbst keinen Bezug zur Arbeit des Goldschmieds hatten. Die Aufzeichnungen des Theophilus und Cellinis sind dagegen von überragender Qualität, weil die Autoren ihre eigenen Erfahrungen als Goldschmiede niedergeschrieben haben. Mit meinen Bearbeitungen wurden diese Werkstattbücher erstmalig von einem Goldschmied kommentiert und erläutert.
  • Theophilus Presbyter und die mittelalterliche Goldschmiedekunst.
    Ende der 70er Jahre bekam ich die Theophilusausgabe in die Hand, die Wilhelm Theobald 1933 beim VdI-Verlag Berlin herausgebracht hatte. Eigentlich wollte ich diese Ausgabe nur überarbeiten und beim Verlag Edition Leipzig als Reprint herausgeben. Als Goldschmied erkannte ich, daß zu viele Veränderungen erforderlich wären, und so entschloß ich mich zu einer eigenen, gründlichen Neubearbeitung dieser mittelalterlichen Schrift: neue Übersetzung, neue Kommentare, viele neue Zeichnungen und zahlreiche Fotos von Beispielobjekten aus der Zeit. Der Verlag sorgte für die erstklassische Ausstattung der Ausgabe, so daß sie als "Schönstes Buch des Jahres 1985" ausgezeichnet wurde. Alle Bücher von Edition Leipzig waren für den Export nach dem Westen, also zur Devisenbeschaffung, bestimmt. Ich konnte für 5.000 DM Fotos aus westlichen Museen anfordern - aber keines der fast 100 Goldschmiedeobjekte durfte ich im Original betrachten, ich mußte sie alle nur nach den Fotos beschreiben. Nach der Wende war ich in all den Museen, habe die Objekte im Original gesehen und kann mit Stolz anmerken, daß alle meine Beschreibungen richtig sind. 1987 erschien dieser Band bei Edition Leipzig.
  • Gesamtausgabe des "Theophilus".
    Nach der Wende gab es den Verlag Edition in Leipzig nicht mehr, die Rechte meiner Veröffentlichung gingen an den Böhlau Verlag über, und so konnte ich schließlich mit der Gesamtausgabe des Theophilus in zwei Bänden meinen Traum erfüllen:

    E.B.: Theophilus Presbyter und das mittelalterliche Kunsthandwerk.
    Band I: Malerei und Glas; Band II: Goldschmiedekunst
    Böhlau Verlag Köln 1999.
  • Das Werkstattbuch des Benvenuto Cellini.
    Mehrfach traf ich nach der Wende den großen Gold- und Silberschmied Prof. Max Fröhlich aus Zürich. Im Jahre 1972 schenkte er mir sein Buch mit der ersten brauchbaren deutschen Bearbeitung des Werkstattbuchs
    '"Abhandlungen über Goldschmiedekunst und Bildhauerei" des Benvenuto Cellini. Nach der Wende kam es am Rande einer Tagung zu einem Gespräch, an das ich mich Wort für Wort erinnere: "Bringen Sie doch noch einmal eine neue Ausgabe von Cellinis Trattati heraus." "Sie wissen wohl nicht wie alt ich bin (er war fast 90 Jahre alt und ganz vital), Machen Sie es doch!" Er starb kurze Zeit später.Im November 2005 konnte ich meine Bearbeitung der Übersetzung Ruth und Max Fröhlich herausgeben.



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BeitragVerfasst: 25.03.2007, 16:24 
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Silberfeilung
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Folgende Bücher sind im Buchhandel erhältlich




Theorie und Praxis des Goldschmieds. (15. Auflage)
596 Seiten mit 661 Bildern, 54 Tabellen und einem Farbteil
Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag München Wien 2003
http://www.fachbuch-leipzig.hanser.de
ISBN 3-446-22364-9 Preis: 69 Euro


Inhaltsverzeichnis
  1. Historische Einleitung
  2. Metallische Werkstoffe
  3. Nichtmetallische Werkstoffe
  4. Chemikalien
  5. Zurichtungsarbeiten
  6. Handwerkliche Grundtechniken
  7. Silberschmiedearbeiten
  8. Umformung mit Werkzeugmaschinen
  9. Verbindende Techniken
  10. Vollendende Techniken
  11. Sondertechniken
  12. Galvanotechnik
  13. Funktionelle Bauteile
  14. Reparaturarbeiten
  15. Fassen von Juwelen
  16. Schmuckproduktion zwischen Tradition und Zukunft


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Lapidary Journal Book Reviews, New York 2001:
If you were to have two books in your jewelry reference library this should be one.


Wenn es also in deiner Werkstatt nur zwei Fachbücher gibt,
dann soll dieses eines davon sein.


1962 - ich war damals 32 Jahre alt - erblickte "der Brepohl" noch etwas schüchtern und unsicher zum ersten Mal die Goldschmiedewelt. Heute sind die im Bleisatz gedruckten Exemplare der 1. Auflage beliebte Sammlerstücke.
Ich setze den Kenntnisstand des abgeschlossenen 1. Lehrjahres voraus.
• Das Buch begleitet den Auszubildenden in Theorie und Praxis während seiner Berufsausbil-dung
• Darüber hinaus ist es die Grundlage für Gesellen- und Meisterprüfung.
• Nach Abschluß der Meisterprüfung hat es noch nicht ausgedient, als Nachschlagewerk für die alltägliche Praxis steht es - oft schon etwas angeschmutzt - in der Werkstatt.
• Ich schätze aber auch sehr all die Freizeit-Goldschmiede, die sich mit Begeisterung der Schmuckgestaltung widmen, und empfehle ihnen das Studium meines Buches, weil die Anregungen und Empfehlungen durchaus verständlich geschrieben und für die praktische Arbeit nützlich sind!
Im Laufe der Zeit wurde "der Brepohl" zum allgemein verbreiteten Standard-Lehrbuch und Werkstattbuch der Goldschmiede in Deutschland, Österreich und der Schweiz, so dass inzwi-schen mehr als 75000 Exemplare verkauft werden konnten.
Nach der "Wende" ist daraus ein ganz neues Buch entstanden. Völlig neuer Text basierend auf dem neuesten Stand von Technik und Wissenschaft, neue Bilder und mehrere völlig neue Kapitel sind dazugekommen. Bei der jetzigen 15. Auflage erinnert nur die Grundkonzeption noch an mein Jugendwerk. Auf vielfachen Wunsch der Leser wurde das Werk nun auch um neue Ar-beitsmethoden und -geräte, z. B. Laser- und Punktschweißen, dreidimensionales Gravieren, Gießanlagen, Schnittvorrichtungen, Präzisionsfinish, Galvanisiersysteme, Software, erweitert. Allen, die den "Brepohl" schon seit Jahren im Bücherregal stehen haben, rate ich dringend zu einer Neuausgabe nach 1993, denn Sie verbessern dadurch ihre berufliche Sachkenntnis und meine Einkünfte ganz erheblich.



Übersetzung von Theorie und Praxis des Goldschmieds in englischer Sprache
The Theory and Practice of Goldsmithing
by Erhard Brepohl, 2001, Brynmorgen Press, Portland, ME, 207-761-8217; 560 pages, trans-lated by Charles Lewton-Brain and Roy Ysla, edited by Tim McCreight, illustrated. http://www.brynmorgen.com
ISBN 0 9615984 9 2 Price 70 US-Dollar


Reviewed by Alan Revere
At long last, the definitive text for goldsmiths. Until now, the art of making jewelry has oversha-dowed its science. Unlike most other technologies, old or new, that of goldsmithing has eluded the English language until this book was translated from the German. Without such a resource, jewelers have had to rely on a mixed bag of books and experience to understand what they do. But here is a readable, comprehensive reference for those who want to know more about what really happens when they solder, file, saw and create jewels in precious metals. Although jewelry making has remained largely unchanged for centuries, this volume, originally published in 1961 as Theorie und Praxis des Goldschmieds, has the potential to raise the standards and understanding of English-speaking bench jewelers worldwide. To clarify the terminology, according to the author, Erhard Brepohl, who in addition to being a master goldsmith and professor, holds degrees in mechanical engineering and industrial design, a goldsmith is "a metalworker concerned espe-cially with pieces of jewelry and fine decorative utensils of gold, silver, copper, bronze and iron." In the German definition, goldsmiths make jewelry while silversmiths make larger items. With more than 500 pages and loaded with charts and illustrations, this publication answers questions that have perplexed goldsmiths forever: What happens inside the metal when a rolling mill redu-ces the gauge of sheet? Why does a shear cut and how should it be sharpened? What is it about the internal structure of precious metals that makes them workable? What is age hardening and how is it accomplished? What is the difference between sinking, raising and stretching? In a nutshell, what is the scientific basis for the way tools and materials behave at the jeweler's bench? Organized into sections on metals, other materials, chemistry, handworking skills, silversmithing, machining, joining, finishing, special techniques, plating, settings, findings and repair, the book presents the information logically and succinctly in a form that will satisfy serious inquirers yet not intimidate novices. The visuals clarify and expand on the text, which can serve as both a ma-nual during training and a technical reference work. Encyclopedic, it offers a complete course of study for students at all levels, covering just about any way metal can be manipulated by a jewe-ler at the bench.
The publication in this country of "the Brepohl" (as the book is referred to by its German audien-ce) is cause for rejoicing among English-speaking jewelers (not to mention others for whom Eng-lish is a comfortable second language). Charles Lewton-Brain, Roy Ysla and Tim McCreight deserve credit for their monumental achievement in delivering this essential text to a wider au-dience. Alan Revere, a German-trained goldsmith and founder/director of the Revere Academy of Jewelry Arts in San Francisco, is the author of Professional Goldsmithing and other books.


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Übersetzung von Theorie und Praxis des Goldschmieds in russischer Sprache ___________________________________________________________________________________________________


THEORIJA I PRAKTIKA JUWELIRNOGO DELA
Übersetzt von Vera Dreyer, Rostock
"SOLO" St. Petersburg 2000.
ISBN 5-901367-01-4 Preis: 25 US-Dollar

Rashid Layshew hat zusammen mit einer Gruppe von Investoren speziell für dieses Buch einen Verlag gegründet:
Verlag "SOLO" Kondratyevskiy Pr. 15 St, Petersburg 195 197 Russia.
e-mail: solopubl@spb.cityline.ru

Der Inhalt entspricht exaxt der deutschen Ausgabe, ich habe den Text kontrolliert: Frau Vera Dreyer hat eine erstklassige Übersetzung geschaffen! Gesamtgestaltung, Typographie, Qualität der Abbildungen wurden genau übernommen. Der Verlag und alle Mitarbeiter haben eine große Leistung vollbracht.

Information über das Buch und den Verlag in russischer Sprache
Alles, was Sie über die russische Ausgabe meines Buches wissen wollen, erfahren Sie auf folgender webside, die ganz bequem zu erreichen ist:
http://www.solopubl.da.re enthält - in russischer Sprache - alle Informationen über Inhalt und Preis des Buches, Bestellmöglichkeiten sowie die Adresse des Verlages
  1. Auszüge aus dem Vorwort
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Bestellung im Internet
  4. Bestellung durch die Post
  5. Preis des Buches
  6. Adresse des Verlags

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Theophilus Presbyter
und das mittelalterliche Kunsthandwerk
DE DIVERSIS ARTIBUS



Gesamtausgabe der Schrift in zwei Bänden.
ISBN 3-412-08698-3 Preis: 116 Euro

Band I: Malerei und Glas
221 Seiten mit 32 farbigen und 16 s/w-Abbildungen, 73 Zeichnungen.
ISBN 3-412-08498-0 Preis: 65 Euro

Band II: Goldschmiedekunst (vergriffen!)
289 Seiten mit 14 farbigen und 74 s/w-Abbildungen, 81 Zeichnungen
ISBN 3-412-08598-7 Preis: 65 Euro
Böhlau Verlag GmbH & Cie Köln Weimar Wien 1999
http://www.boehlau.de info@boehlau.de


Zusammenfassende Inhaltsangabe

1. Buch. Malerei, Malfarben
  1. Anleitung zur Darstellung von
    - menschlicher Figur (Kap. 1 - 13)
    - Faltenwurf (Kap. 14; 15)
    - "Regenbogen", Mandorla (Kap. 16)
    - Bäume, Türme usw. (Kap. 16)
  2. Rezepturen für Pigmente und Bindemittel
    (in fast allen Kapiteln)
  3. Blattgoldherstellung (Kap. 23; 24)
  4. Aufbringen von Ölfarbe auf Holztafeln und Holztüren
    (Kap. 17 . 21)
  5. Farbgestaltung und Vergoldung hölzerner Gebrauchsgegenstände
  6. Farbanstrich auf
    - flacher Holzdecke der romanischen Kirche
    - verputzten Wandflächen
    - Pergamentblätter der Buchmalerei.

2. Buch. Glasherstellung, Glasfenster
  1. Glasofen und Zubehör (Kap. 1 - 5)
  2. Herstellung von farbigem Fensterglas (Kap. 6 - 9)
  3. Glasgefäße (Kap. 10 - 14)
  4. Glasmosaik (Kap. 15)
  5. Anfertigung farbiger Glasfenster (Kap. 17 - 29)

3. Buch. Goldschmiedekunst, Metallbearbeitung
  1. Werkstatt und Werkzeuge (Kap. 1 - 22)
  2. Anfertigung verschiedener Kelche (Kap. 23 - 57)
  3. Filigranbelötung mit chemischem Lot (Kap. 51 - 53)
  4. Weihrauchfaß, Messingguß ( Kap. 61 - 68 )
  5. Orgelbau (Kap. 81 - 84)
  6. Glockenguß (Kap. 85 - 87)

Bedeutung des Manuskripts
Das Originalmanuskript gibt es nicht mehr. Aus mehreren Abschriften wurde von Prof. C. R. Dodwell (Theophilus. De Diversis Artibus. London 1961) ein sehr zuverlässiger Lateintext re-konstruiert, und im ersten Satz des Manuskripts nennt sich der Autor selbst "Theophilus Presbyter".
Dank intensiver Forschung konnte man aus dem Manuskript sehr viel mehr herausfinden. So wissen wir, daß das Werk um 1125 beendet wurde, und daß möglicherweise der Verfasser identisch ist mit dem Mönch Rogerus aus dem Kloster Helmarshausen (heute:Ortsteil von Bad Karlshafen an der Weser).

"DE DIVERSIS ARTIBUS" kann ohne Übertreibung als eine
"Enzyklopädie des mittelalterlichen Kunsthandwerks" bezeichnet werden:
- Es ist das älteste, systematisch aufgebaute Werkstatt- und Lehrbuch des Kunsthandwerks und das einzige zuverlässige Werk dieser Art aus dem Mittelalter.
- Der Text ist so klar und zuverlässig abgefaßt, daß man sich auch ohne Illustrationen die Werkzeuge, Arbeitsvorgänge und Anwendungsbeispiele gut vorstellen kann.
- Da sich in jener Zeit die handwerklichen Arbeitsverfahren nur sehr langsam entwickelten, gelten die Informationen durchaus auch für frühere und nachfolgende Zeiten.




Gesamtausgabe von Albert Ilg

Es ist unglaublich! Von diesem so bedeutenden Werk gab es bisher nur eine einzige, völlig un-brauchbare deutschsprachige Gesamtausgabe:

Albert Ilg: Theophilus Presbyter, Schedula Diversarum Artium. Wien 1874.

"Alle diese aus classischen und byzantinischen Quellen entnommenen Vorschriften (über Malerei und Malfarben E. B.) haben wohl auch für den gleichzeitigen, mittelalterlichen Künstler keinen Werth gehabt und sind mönchisch gelehrte Schreibbelustigungen..." Mit dieser Mischung aus Arroganz und Unverstand hat Albert Ilg dem Werk des Theophilus bis heute sehr geschadet, weil man die Fehler und Irrtümer nicht dem berühmten Professor sondern dem "einfältigen" Mönch anlastete.



Konzeption der vorliegenden Gesamtausgabe

Es wäre verlockend gewesen, ausgehend von dieser Schrift eine umfassende wisenschaftliche Untersuchung zur Geschichte der Technik anzustellen, das Werk als Quellenschrift auszuwerten - aber das hätte ich in dieser zweibändigen Ausgabe nicht unterbringen können! Ich wollte, dem ursprünglichen Anliegen folgend, dieses Werk als Lehr- und Werkstattbuch so aufbereiten, daß man es heute wieder lesen und nutzen kann. Deshalb habe ich den mittelalterlichen Autor selbst sprechen zu lassen und mich nur dann als Vermittler eingeschaltet, wenn ich es für erforderlich hielt, um dem heutigen Leser den Zugang zu erleichtern und ihm gewisse Zusammenhänge zu erklären. Dieser Zielsetzung folgend habe ich lateinischen Originaltext und deutsche Übersetzung nebeneinander gesetzt und jedes Kapitel kommentiert. Nach Bedarf fügte ich noch erläuternde Zeichnungen ein. Zur Ergänzung des Textes habe ich Fotos von Anwendungsbeispiele aus jener Zeit eingefügt. Mir sind Fußnoten und Verweise auf den Anmerkungsanhang lästig, deshalb habe ich sie vermieden. Theophilus hat sich immer wieder an seinen "lieben Sohn" gewandt, - an den "Auszubildenden", würden wir heute sagen - und so war es auch mein Anliegen, den handwerklichtechnischen Inhalt dieses Werk für Kunsthandwerker, Restauratoren und interessierte Laien zugängig zu machen.


Rezension des Glasfachmanns Dr. H. Ricke (Auszüge)
Glastechnische Berichte 73 (2000) Nr. 7
Es gibt Bücher, von denen man glauben möchte, sie seien heute gar nicht mehr möglich - Bücher, die in jahrzehntelanger Forschung ein vorgeblich erledigtes Thema aufgreifen, es gründlich durcharbeiten und so zu einem Ergebnis bringen, das die veröffentlichte Quelle in neuem und weit heller strahlendem Licht erscheinen läßt. Erhard Brepohls zweibändige Gesamtausgabe, Neuübersetzung und Kommentierung der hochmittelalterlichen Schrift "DE DIVERSIS ARTIBUS" des Theophilus Presbyter aus dem frühen 12. Jahrhundert ist solch ein Buch. Die zentrale Bedeutung dieses Handbuchs zu den verschiedenen kunsthandwerklichen Techniken war zwar bekannt, doch fehlte eine dem heutigen Kenntnisstand entsprechende kritische Neubearbeitung. Die liegt nun vor, und mit Erstaunen muß man feststellen, wie wenig von der Fülle der In-formationen, die die Quelle bietet, ins breite Bewußtsein getreten ist. [...]

Wie die Ergebnisse von Brepohls Neuübersetzung zeigen, bedurfte insbesondere das Buch über die Glasbearbeitung dringend einer neuen Sicht. Den gut zwanzig Seiten an zweisprachigem Quellentext steht hier mehr als das Doppelte an Kommentierung gegenüber. Die von Brepohl vorgenommene Rekonstruktion des berühmten Glasschmelzofens des Theophilus widerlegt weitgehend die älteren Versuche und wird bei künftigen Auswertungen von Grabungsergebnissen nicht unbeachtet bleiben dürfen. [...]

Auch wenn für den Leser der Glastechnischen Berichte der dem Glas vorbehaltene Teil vorrangig von Interesse ist, sei hiermit doch dringend angeraten, auch die übrigen Partien der Publikation nicht beiseite zu lassen. Brepohls Darstellung bietet den unschätzbaren Vorteil einer wissenschaftlichen Publikation, die bei aller gebotenen Gründlichkeit im Detail, größten Nachdruck auf Anschaulichkeit und Allgemeinverständlichkeit legt. Dies gelingt ihm nicht nur durch die spal-tenweise Gegenüberstellung von Text und Übersetzung, sondern vor allem durch ein sehr übersichtliches und durchdachtes System der Kommentierung sowie durch die sekundäre Erläuterung mittels Zeichnungen, Rekonstruktionen und Abbildungen von ausgeführten Originalen der Zeit. Sein Werk erweist sich so als eine wissenschaftliche Publikation, die auch für den interessierten Laien nicht zuletzt wegen ihrer Fülle an kunsthistorischen Erläuterungen mit Gewinn und ohne Probleme zu lesen und zu verstehen sind. Dabei kommt dem Autor zugute, daß sich in seiner Person in äußerst glücklicher Weise die Vermittlungserfahrung des Dozenten an Fach- und Hochschulen mit Praxisorientierung des Goldschmiedemeisters verbindet.


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Benvenuto Cellini:
Traktate über die Goldschmiedekunst und die Bildhauerei

Auf der Grundlage der Übersetzung von Ruth und Max Fröhlich
als Werkstattbuch kommentiert und herausgegeben von Erhard Brepohl.
208 Seiten mit 39 s/w-Textabbildungen, weiteren 23 s/w- und 9 farbigen Abbildungen auf 24 Tafeln.
Böhlau Verlag GmbH & Cie Köln Weimar Wien 1999
http://www.boehlau.de info@boehlau.de
ISBN 3-412-24705-7 Preis: 49,90 Eur



Gelungenes Timing
Wir veröffentlichten Cellinis Salzfaß-Herstellungs-Bericht, und wenig später feierte das Kunsthistorische Museum Wien die Reinstallation des Prachtstücks.
Ende der Ungewißheit, wunderbare Erleichterung, ganz große Freude.


Eigenartigerweise kennt jeder Goldschmied Cellinis abenteuerliche, von Goethe übersetzte Lebensgeschichte, aber die "Abhandlungen über Goldschmiedekunst und Bildhauerei" sind trotz der von MAX FRÖHLICH 1974 herausgebrachten Übersetzung ziemlich unbeachtet geblieben. Im hohen Alter von fast 90 Jahren ermunterte mich der unvergessene Meister dazu, eine Neuauflage seiner Bearbeitung herauszubringen, fünf Jahre lang war ich damit beschäftigt, nun ist es - hoffentlich zu seiner Zufriedenheit - geschafft

Um den 450 Jahre alten Text den heutigen Lesern zugänglich zu machen, habe ich jedes Kapitel durch Zwischenüberschriften gegliedert, ausführlich kommentiert und mit Zeichnungen erläutert. Zahlreiche Fotos ergänzen das Werk.

Bei der Bearbeitung dieses Werkstattbuchs erkannte ich, daß CELLINI absolut zuverlässig seine Erfahrungen offenlegt, indem er von seiner Arbeitsweise berichtet und seine Arbeitsverfahren anhand konkreter Werkstücke auf verständliche Weise beschreibt:
Ringe mit foliierten Edelsteinen, Niello- und Emailarbeiten, feinste figürliche Goldziselierungen, das "Salzfaß", Prägestempel für Münzen und Medaillen, große Silbergefäße mit Reliefverzierun-gen, lebensgroße Götterfiguren aus Silberblech getrieben und noch sehr viel mehr.

Wir erfahren, wie eine lebensgroße Bronzeplastik gestaltet und gegossen wird, wir erleben die Dramatik des Bronzegusses, als der "Perseus" entstand, und wir bewundern seine Vielseitigkeit, wenn er die fast lebensgroße Christusfigur aus dem weißen Carrara-Marmor herausmeißelt.




CELLINIS Werkstattbuch hat aber auch eine historische Dimension, denn es ist eine der drei bedeutendsten Goldschmiede-Quellenschriften zwischen Antike und Neuzeit.

76 n. Chr.: C. PLINIUS SECUNDI: NATURALIS HISTORIAE (Naturkunde),
XXXIII. Buch, „Metallurgie“ (Klassisches Latein).

1125: THEOPHILUS PRESBYTER: DE DIVERSIS ARTIBUS (Über die verschiedenen Künste und Handwerkstechniken), 3. Buch, „Die mittelalterliche Goldschmiedekunst und Metallgestaltung“ (Mittelalterliches Latein).

1565: BENVENUTO CELLINI: „TRATTATI DELL’OREFICERIA E DELLA SCULTURA" (Abhandlungen über die Goldschmiedekunst und über die Bildhauerei)
(Florentiner Italienisch).

• Anfang 18. Jh.: Beginn der systematischen Goldschmiede-Literatur.

Nachdem ich 1999 das Gesamtwerk des THEOPHILUS herausgebracht hatte, habe ich nun mit CELLINIS "Trattati" das mindestens ebenso wichtige Goldschmiede-Werkstattbuch erschlossen, das kurioserweise ziemlich genau auf halbem Wege zwischen dem Jahr 1125 des THEOPHILUS und unserer Gegenwart steht.


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Die Erste Rezension kam aus der Schweiz

gold'or 1 / 06 (Schweizer Goldschmiedezeitung)

Traktate über die Goldschmiedekunst und die Bildhauerei
Benvenuto Cellinis klassisches Werk, herausgegeben von Erhard Brepohl


Man muß schon ein ungewöhnlich gutes Buch schreiben, wenn es nach fast einem halben Jahrtausend neu bearbeitet und herausgegeben wird. Dabei handelt es sich nicht um ein literarisches Werk, sondern um ein "simples" Werkstattbuch. Benvenuto Cellini (1500 - 1571), der wohl bedeutendste Goldschmied der Renaissance, verfaßte es 1568 als Kompendium seiner Werkstatterfahrungen. Cellini arbeitete im Lauf seines langen Lebens für die Medici in Florenz, die Päpste in Rom. König Franz I. in Paris sowie für zahlreiche mächtige, lebensfrohe selbstbewußte und mindestens ein bißchen eitle Kardinäle, Bischöfe und Fürsten seiner Zeit. Die Schilderung der Begegnung mit diesen Potentaten beinhaltet zahlreiche Anekdoten und persönliche Erlebnisse, die Cellinis Buch eben doch zu einem literarischen Werk machen. Die italienischen Arbeitstechniken des 16. Jahrhunderts sind nicht nur für Goldschmiede von höchstem Interesse. Auch Restauratoren, Bildhauer und generell alle kunsthandwerklich Interessierten finden in diesem Buch faszinierende Einsichten und ein tiefes Verständnis der Entstehung von Meisterwerken unter Einsatz einfachster technischer Hilfsmittel. Cellini war ein unglaublich begabter und kreativer Künstler und ein vollendeter Meister in den verschiedensten Handwerks-künsten wie dem Gold- und Silberschmieden, Ziselieren, Gravieren, Emaillieren, Edelsteinfassen, Edelmetallgiessen und in der Bildhauerei. Die 1974 von Ruth und Max Fröhlich herausgegebene Übersetzung aus dem Altflorentinischen wurde von Erhard Brepohl akribisch bearbeitet und ausführlich kommentiert. Brepohl brauchen wir unseren Lesern nicht vorzustellen, er ist wohl der bekannteste Goldschmiedemeister Deutschlands und hat als Professor für Schmuckgestaltung an der Fachhochschule Wismar Ge-nerationen von angehenden Goldschmieden ausgebildet und geprägt.



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Werkstattbuch Emaillieren

119 Seiten, 90 Farbabbildungen (zahlreiche ganzseitig), 18 s/w-Zeichnungen
Augustus Verlag Augsburg 1992
ISBN 3-8043-0154-1

Inhaltsverzeichnis
  1. Arbeit mit Email in Beruf und Freizeit
  2. Metalle für das Emaillieren
  3. Email als Werkstoff
  4. Arbeitsplatz und Werkzeuge
  5. Vorbereitung des Emails
  6. Metallbearbeitung
  7. Auftragen des Emails
  8. Brennen des Emails
  9. Nachbehandlung
  10. Mehrschichtiger Emailauftrag
  11. Verfahren der Emailbeschichtung
  12. Emailmalerei
  13. Goldschmiedeemail
  14. Email auf Stahl

Diese Auflage des Augustus-Verlags Augsburg ist vergriffen.
Das Buch kann man im Buchhandel nicht mehr bekommen, aber die bekannte Firma Karl Fischer, Goldschmiedebedarf, Pforzheim hat eine Nachauflage in absolut gleicher Qualität veranlaßt.
Deshalb kann man das Buch nur dort bestellen (Bestell-Nr. 9149). Preis 25,50 Euro
Firma Karl Fischer, Goldschmiedebedarf
Postfach 567 ( Berliner Str. 18 )
75172 Pforzheim
E-Mail-Adresse: info@fischer-pforzheim.de


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Weitere Veröffentlichungen - im Antiquariat nachfragen!

"Der Brepohl" und die beiden Quellenschriften Theophilus und Cellini sind meine wichtigsten Veröffentlichungen, im Laufe der Zeit sich auch noch einige weitere Fachbücher entstanden.


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Erhard Brepohl - Rudi Koch: Schmuck und Uhren.
Fachbuchverlag Leipzig. 1. Auflage 1966

Anfang der 60er Jahre bereitete der Fachbuchverlag Leipzig ein Verkäuferlehrbuch vor - "Schmuck und Uhren" - ich sollte für den Schmuck-Teil ein Gutachten erstellen, das aber zu einem "Schlechtachten" wurde, und so beauftragte mich der Verlag, die Warenkunde für die Schmuckverkäufer neu scheiben. Nach der "Wende" wurde das Buch nicht mehr weitergeführt.


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Kunsthandwerkliches Emaillieren.
Fachbuchverlag Leipzig. 1. Auflage 1979

Ähnlich war es mit dem Emailbuch von Curt Hasenohr, das erstmalig in den 1940er Jahren erschienen war, und das ich Ende der 1970er Jahre für eine dritte Auflage überarbeiten sollte. Es war ganz auf die Verherrlichung des Autors ausgerichtet und völlig antiquiert, ich hätte jeden Satz korrigieren müssen. Ich lehnte ab und so bekam ich den Auftrag, ein neues Emailbuch zu schreiben.
Der Maschinenbauverlag Leningrad brachte eine russische Ausgabe heraus, und es gibt sogar eine ungarische Fassung dieses Buches.
Nach der "Wende" wurde das Buch nicht mehr weitergeführt.


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Klaus Kühne - Erhard Brepohl:
Kunsthandwerkliches Schleifen und Verarbeiten von Schmucksteinen.
Fachbuchverlag Leipzig 1988

Es war ein typisches DDR-Buch: Prof. Kühne vermittelt seine Erfahrungen der Edelsteinbearbei-tung an interessierte Edelsteinfreunde, und ich nutzte die Gelegenheit, das Steinfassen, besonders aber das Juwelenfassen, an interessierte Goldschmiede zu vermitteln.
Es waren Arbeitstechniken, die in der DDR bald in Vergessenheit geraten wären. Wir ahnten nicht, daß ein Jahr später Idar-Oberstein zu unserem Vaterland gehören würde und dass man an der Goldschmiedeschule Pforzheim einen Kursus "Juwelenfassen" belegen konnte. So ist also nach der "Wende" keine weitere Auflage des Buches erschienen.




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_________________
Prof. Dr. phil. Erhard Brepohl
Goldschmiedemeister – Fachbuchautor – Dipl.-Designer – Ingenieur


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BeitragVerfasst: 26.03.2007, 13:29 
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Foren-Team
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Beiträge: 3004
Wohnort: Raum Leipzig
Herzlich Willkommen!
Das finde ich ja großartig, daß der "Goldschmiede-Guru" persönlich hier auftaucht.
Ich war von 84 bis 87 zur fachtheoretischen Lehrlingsausbildung in Anstadt mit der damaligen Ausgabe des "Brepohl"
und dann wieder 96 zur Meisterschule, anläßlich der ich mir die 94er Auflage angeschafft habe

Viel Grüße
Tilo Sonntag, Eilenburg


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 Betreff des Beitrags: Eine große Freund und Ehre
BeitragVerfasst: 27.03.2007, 16:31 
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Platincent
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Registriert: 06.06.2006, 17:56
Beiträge: 594
Wohnort: Zuhause
Es ist mir eine große Freund und Ehre Sie Herr Prof. Dr. Brepohl in diesem Forum als Gast begrüßen zu dürfen.

Ich empfinde es als eine Auszeichnung für die Bemühungen unseres Forenbetreibers, das er Sie dazu animieren konnte, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Dies spricht klar für die hohe Qualität der Beiträge unserer Mitglieder. Adminy kann wirklich stolz auf diese Leistung sein.

Ich freue mich schon sehr auf Ihre rege Beteiligung.

Grüße
goOse


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 Betreff des Beitrags: Ihr Buch war mein Fundament
BeitragVerfasst: 29.03.2007, 20:22 
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Golddublone
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Registriert: 31.07.2006, 07:18
Beiträge: 251
Wohnort: Wien
Ein großer Tag ,
für das Schmuck und Goldschmiedeforum, Prof. Erhard Brepohl als Mitglied begrüßen zu dürfen.
Ihr Buch "Theorie und Praxis des Goldschmieds" war das Fundament meiner Ausbildung und ist bis heute mein beliebtes Nachschlagwerk.
Mittlerweile kenn ich es auswendig.

Ein herzliches Wilkommen,
ein großes Kompliment an die Betreiber dieses Forums,
und beste Grüße aus Wien,

Ewald Klopf


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BeitragVerfasst: 31.03.2007, 09:59 
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Auszubi
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Registriert: 17.06.2006, 12:42
Beiträge: 21
Bin begeistert - Herzlich Willkommen im Goldschmiedeforum.

Ihr Buch "Theorie und Praxis des Goldschmieds"ist immer wieder ein guter Ratgeber und war mir auch in meiner Ausbildung zum Goldschmied ein treuer Begleiter.

Vielen Dank.

Frank Siekmann


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 Betreff des Beitrags: Sie waren mein Lehrmeister
BeitragVerfasst: 31.03.2007, 14:05 
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Silberstaub
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Registriert: 28.01.2007, 11:52
Beiträge: 49
Wohnort: Hamburg
als ich vor etlichen Jahren in Griechenland lebte und als Autoditak anfing Schmuck für Touristen herzustellen, hat man mir einen kleinen Laden angeboten; nur ich stand da wie der " Ochs vor dem Tor". War ich doch gar nicht entsprechend ausgebildet aber dennoch sehr wissbegierig. Ich fragte jeden Zahntechniker und Goldschmied, wie man dies und das so macht.
Bis mir ein Goldschmied eines Tages sagte: "Kauf dir doch den Brepohl", was ich auch tat.
Heute möchte ich mich bei Ihnen nachträglich für Ihr hervorragendes Buch bedanken, ohne das ich sicher nicht in meinem damaligem Laden überlebt hätte.
TK


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