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es ist wunderschön Sie hier begrüßen zu können.
Gleich zum Anfang eine Frage:
Wo bekomme ich eigentlich diesen wunderschönen Ringeinguss, welche Sie in Ihrem Buch Theorie und Praxis beschreiben.
Muss solch ein Einguss denn unbedingt aus Stahl sein oder könnte ich ihn auch aus einen sehr massiven Messing Messingblock herstellen.( fräsen ) Es soll nur Silber und Gold darin gegossen werden. Meine Hoffnung ist, dass das zu giessende Material schneller abkühlt als das Messing anfangen könnte zu schmelzen
Liebe Kollegen,
ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Sie mich so freundlich in dem Forum begrüsst haben. Ich bin sehr froh darüber, dass ich mit meinem Goldschmiedebuch Generationen von Goldschmieden den Zugang zu unserem schönen Beruf erleichtern konnte und dass es nach wie vor in der täglichen Werkstattpraxis als Ratgeber genutzt wird.
Wenn der Autor in der konkreten Form persönlicher Erfahrungen davon erfährt, wie das Buch bei der Ausbildung nützlich war, wie es sogar in Griechenland Leitfaden eines Selbststudiums war, ist das sehr beeindruckend.
Aus der vielfältigen Zustimmung habe ich ständig den Antrieb zur kontinuierlichen Bearbeitung bekommen, und damit meine ich: Aktualisierung, Erweiterung und Verbesserung von Text und Bildern. Ein Vergleich der Erstausgabe von 1962 und der jetzigen 15. Auflage ist auch ein Stück "Geschichte der Goldschmiedekunst auf technischer Grundlage".
Mein Problem war immer, dass alles, was ich veröffentlichte immer mindestens so gut wie - genau gesagt deutlich besser - als das bisherige sein musste.
Wen im Juni 2007 die 16. Auflage erscheint sollen Sie beurteilen, ob diese These stimmt!
Nun komme ich zu der Frage des Kollegen Andreas, der wissen wollte, ob man einen Einguss auch aus Messing machen kann: Ja, man kann!
Mit dem "Ringeinguss" meinte er wohl den Trauringeinguss Bild 4.24.
In der Werkstatt meines Vaters habe ich jahrelang die Rohlinge für Trauringe damit gegossen. Im Katalog der Werkzeughandlung Wilhelm Woeckel Stuttgart ist er enthalten, Fischer Pforzheim hat ihn nicht mehr im Angebot.
Wenn Sie Trauringe herstellen wollen, empfehle ich in meinem Buch: 4.5.6.3 Rotationsguss mit Kokille.
Ich kenne zwar keinen Einguss aus Messing, ich meine aber, dass man so etwas durchaus machen kann.
Wir können durchaus noch einen Schritt weiter gehen:
Die Werkzeughandlung Wilhelm Woeckel, Stuttgart bietet im Katalog von 1958 einen Einguss mit dem Innenraum von maximal 53 x 27 x 3 mm an, den man in der Breite verstellen und dadurch verkleinern kann bis zum Vierkantstab.
Ich erwähne diesen Einguss, weil ich jahrelang damit gearbeitet habe und - kaum zu glauben - weil er aus Aluminium ist!!
Dieser Aluminiumeinguss wurde über einer Kerze eingerußt, und dann funktionierte er erstklassig!
Erhard Brepohl hat geschrieben: Nun komme ich zu der Frage des Kollegen Andreas, der wissen wollte, ob man einen Einguss auch aus Messing machen kann: Ja, man kann! Mit dem "Ringeinguss" meinte er wohl den Trauringeinguss Bild 4.24. In der Werkstatt meines Vaters habe ich jahrelang die Rohlinge für Trauringe damit gegossen. Im Katalog der Werkzeughandlung Wilhelm Woeckel Stuttgart ist er enthalten, Fischer Pforzheim hat ihn nicht mehr im Angebot. Wenn Sie Trauringe herstellen wollen, empfehle ich in meinem Buch: 4.5.6.3 Rotationsguss mit Kokille. Ich kenne zwar keinen Einguss aus Messing, ich meine aber, dass man so etwas durchaus machen kann. Wir können durchaus noch einen Schritt weiter gehen: Die Werkzeughandlung Wilhelm Woeckel, Stuttgart bietet im Katalog von 1958 einen Einguss mit dem Innenraum von maximal 53 x 27 x 3 mm an, den man in der Breite verstellen und dadurch verkleinern kann bis zum Vierkantstab. Ich erwähne diesen Einguss, weil ich jahrelang damit gearbeitet habe und - kaum zu glauben - weil er aus Aluminium ist!! Dieser Aluminiumeinguss wurde über einer Kerze eingerußt, und dann funktionierte er erstklassig!
Erhard Brepohl
Super
Rechtvielen Dank Herr Brepohl,
Mein 'Brepohl' ist von 1984 ( 7.Auflage ) Dort ist auf Seite 117 Bildnummer 71 dieser Drahteinguss erwähnt.
Ihre Antwort hilft mir aber schon sehr viel weiter, denn nun werde ich mir ein paar verschiedene Eingüsse in Messing fräsen. Ich denke jeweils eine Seite mit dem Ringmotiv und dem Einguss auszufräsen und eine passende Platte ohne Fräsung als Deckel zu nehmen. Ich werde dann berichten ob es einen gute Ergänzung zu dem mir lieben Sepiaguss ist. Da es mir nur um einfache Trauringprofile geht scheint es für mich schneller und einfacher zu sein als der vorgeschlagen Roationsguss. Den Aluminiumeinguss finde ich auch sehr spannend.
Nochmals recht vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort.
dem kann ich nur zustimmen. Für dünne Bleche habe ich mir aus Aluminimurahmen und Messingblechen schon vor Jahrzehnten einen variablen Einguss gebastelt, der seitdem regelmäßig im Gebrauch ist.
Wenn der Name eines Fachbuchautors als Synonym für das gesammelte Fachwissen einer Zunft steht, wenn keiner mehr den eigentlichen Titel des Buches nennt, sondern nur noch den Namen des Verfassers und jeder Eingeweihte ist sofort im Bilde, wenn ein solches Buch dann auch noch in der mittlerweile 15. (?) Auflage erschienen ist, dann muß es sich um ein wirklich großes Werk handeln.
In meinem Fachbuchregal steht neben diesem Klassiker "Theorie und Praxis des Goldschmieds" noch das Buch "Schmuck und Uhren" (in Zusammenarbeit mit Rudi Koch).
Beide stammen noch aus den 80er Jahren und sind inzwischen schon recht abgegriffen. Aber ich denke, das ist das Nobelste was einem Fachbuch widerfahren kann.
Meinen Dank und Respekt für Ihre Arbeit und für das Einbringen Ihres Fachwissens in diesem Forum.
Hallo Herr Brepohl,
Ich bin zwar nur ein kleiner Hobbygoldschmied, möchte mich aber doch sehr herzlich dafür bedanken, das Sie Ihr Wissen so anschaulich zur Verfügung stellen. Ich besitze die 8. Auflage des "Theorie und Praxis des Goldschmieds" von 1987 und habe das Buch in einem Rutsch spannend wie ein Roman gelesen. Auch die Rotationskokille habe ich schon mit gutem Erfolg in die Praxis umgesetzt. Und ich muss immer mal wieder nachschlagen, wenn sich ein kleines Problemchen zeigt...
Liebe Lydia, lieber Jürgen Schoner, Ackinet, Holger Jaensch,
Sie alle haben so freundlich darüber berichtet, wie Sie auch heute noch mit den alten, abgegriffenen Exemplaren meines Fachbuchs umgehen, und darüber habe ich mich sehr gefreut. Nur selten erfährt der Autor die Meinung seiner Leser so direkt, normalerweise kann er nur aus dem Verkaufsergebnis auf die Reaktion des Publikums schliessen.
Ein Buch, das seit 45 Jahren exisitert, musste natürlich ständig weiterentwickelt und aktualisiert werden.
Der wichtigste Qualitätssprung ist mit der "Wende" verbunden: Ungehinderter Zugang zu allen wissenschaftlichen, technischen, handwerklichen Informationen, unkomplizierte Beschaffung neuer Bilder von modernen Werkzeugen, Maschinen, Hilfsmitteln. So entstand mit der 11. Auflage 1993 ein wesentlich erweitertes, völlig neu gestaltetes Buch. Die jetzige, 15. Auflage ist deutlich erweitert und der modernen Technologie angepasst worden.
Im August diesen Jahres gibt es mit der 16. Auflage ein völlig neues Buch. Als ich die Überarbeitung von Lydias Buch 1968 abschloss war ich 38, jetzt bin ich doppelt so alt und habe mindestens doppelt so viel dazugelernt, und das Buch wird auch doppelt so viele Informationen enthalten!
Grösseres Buchformat, völlig neu bearbeiteter, erweiterter, aktualisierter Text, sehr viel mehr Farbabbildungen hervorragender Schmuckbeispiele, ganz neue Typographie und Buchgestaltung!
Da wir inzwischen alle wissen, dass Qualität auch seinen Preis hat, sollten Sie schon jetzt etwas Geld beiseite legen, denn 99 Euro wird diese Anschaffung kosten. Das sollte Sie aber noch alzusehr erschrecken, denn so etwas ist eine langfristige Investition in die berufliche Zukunft - und hilft ausserdem, meine Rente etwas aufzubessern.