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Habe letze Woche von einer Kundin "Altgold" erhalten zum Verarbeiten.
Besonders bei der filigraneren Brosche und dem Armband bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Teile nicht schon "Alterswert" haben. Sie sind aus 18 Kt Gold. Der Löwe ist massiv (20 gr.),Handarbeit, mit einem rechteckigem Diamanten.
Kann mir jemand was zu den floralen Schmuckteilen was sagen oder zum Löwenring?
Vielleicht auch StefanS ? Habe hier gelesen, Du magst so gerne die Suche auf Flohmärkten... vielleicht kannst Du mir was dazu sagen- ehe ich hier was wertvolleres einschmelze....
Der Ring ist gegossen, von mir aus ist der Gusstiegel mit der Hand gekippt worden und der Ring dann mit der Hand an die Polierscheiben gehalten worden, aber damit hat es sich auch schon mit der Handarbeit.
Die Kette ist sehr stark ausgetragen, nur die Brosche ist, obwohl sie schwer zu verkaufen ist, erhaltenswert.
hallo, danke das du bei alten sachen an mich denkst. es stimmt bin immer auf der suche danach. so zu deinen stücken. den ring müsste ich in der hand haben. die kette, hm schwer zu sagen die müsste ich im kompletten foto sehen die brosche / den anhänger NICHT einschmelzen .
das mal vorab als kleine info, muss nun zur arbeit gruß stefan
Schon mal Danke für die schnellen Antworten. Der Zustand der Ketten ist miserablel- ich weiß. Nur die Brosche und der Verschluss der Kette ist ok.
Ich möchte die Dinge nicht unbedingt weiterverkaufen oder "das große Geld"damit machen.....früher hätte ich schon längst die Flamme darauf gerichtet; doch mittlerweile halte ich auch auf dem Flohmarkt an und schaue mir interessante Sachen mal genauer an. Nur die Einschätzung der Zeit der Herstellung (vom Material mal abgesehen) fällt mir etwas schwer. Bei dieser Brosche habe ich sogar daran gezweifelt, ob sie echt ist- ich war überrascht, das sie aus 18 Karat ist, da sie einen "absolut blechernen" Eindruck machte.(stammt aus dem Osten)
Man lernt täglich dazu ....und auch das "Flohmarkt Ei" von Dir (Stefan) finde ich einfach nur Klasse. Sowas würde ich auch sofort mitnehmen. Allein die Gedanken, die sich jemand bei der Herstellung gemacht haben muss, ist einfach faszinierend. Viele Grüße jedill
Die Brosche ist aus "Schaumgold". das sind dünne Goldbleche in Form geprägt und hinten verlötet mit einem flachen Blech. Oft sind sie auch noch durch kleinste Löchlein mit Kitt gefüllt um sie stabiler zu machen.
hi jedill, also zu der brosche, sie dürfte gut ihre 170 jahre auf dem buckel haben und stammt aus der zeit um 1830-40 also vorab schon zu schade ein antikes zück ein zu schmelzen. ausserdem wie herr butschal schon schrieb das ding hat sogut wie kein material /- wert, weil es aus schaumgold besteht. diese teile wurden aus goldblech gearbeitet ( wenn ich mich recht erinnere habe ich das schon mal in einem artikel beschrieben ). schaumgold ist sehr dünnes goldblech was über matize und patrize geprägt wurde. in der regel müsste auf der rückseite eine art niete sein , die ein loch verdeckt, durch dieses wurde schellack eingeführt , damit sie bei gebrauch oder schmuckschatulle nicht so schnell verbeult. gerade die lange nadel lässt mich auch auf dieses alter kommen , früher hatten die menschen dickere stoffe, und die heutigen nadeln würden aus den haken herraus rutschen. wie gross ist die brosche. so nun zur kette. irgendwie habe ich bei dieser ein komisches gefühl, gerade wir das zwischenteil angelaufen ist für 750 gold bereitet mir etwas bauchschmerzen. denn ich kenne diese farbe nur dann wenn das untermaterial aus kupfer oder silber besteht ( diese farbe entsteht dürch einen elekrolytische prozess zwischen den metallen ). vielleicht hast du ja mal ein paar mehr fotos. zum ring, ok , sehr gewöhnungsbedürftig und mit sicherheit nicht mein stil und nicht so alt das es in mein gebiet fällt.
so und nun ne frage, was willste für die sachen haben ?
Werde den Goldgehalt des Verschlusses morgen zur Sicherheit nochmals prüfen. "Der Schatz" hier lag viele Jahre in einer Schatulle mit "echt nur Blech"- vielleicht ist so die Reaktion des Metalls zu erklären. Zum Prüfen der abgegebenen Schatulle brauchte ich 1 Stunde und es war nichts weiteres dabei, was mein Interesse geweckt hätte... nur Avon-Blech (sorry..) und neuere Teile, die zum Einschmelzen bestens geeignet sind.
Danke für die ausführlichen Informationen. Auch als Meister kann man nicht alles wissen und gerade im antikeren Bereich ist es teilweise sehr difficile.....
Was wäre sowas denn wert? Gibt es nicht eine Seite im Netz, wo verschiede Epochen ausführlich erklärt werden ? (oder Literatur, die zu empfehlen ist?)
(...und warum lernt man in der Praxis mehr über Kirchen(-epochen), als über Schmuckepochen? Bei uns wurde in "Stilkunde" immer nur über Kirchen gesprochen; klar es ist ein Teil der dazugehört, aber wir haben uns die auch noch ständig angeschaut und die Prüfung war die Bestimmung einer Kirche (natürlich mit allen Merkmalen) ;o).....besser wäre wohl die Bestimmung alten Schmuck gewesen...aber so sin se - die Saarländer..... jedill
Kirchen waren immer die größten Prunkbauten Ihrer Zeit und da sind dann alle Künste meist in zeitgenössischer Manier und in oft hoher Vollendung eingeflossen. So ist es leicht aus der Bauperiode und den oft nachfolgenden Erweiterungsperioden Stilgeschichte abzulesen.
Schmuck ist nicht aus allen Perioden leicht zugänglich aufbewahrt und oft auch als Handelsobjekt weitergereicht worden. Der Einfluss der meisten Stilepochen war jedoch allumfassend. Er beeinflusste Bau, Malerei und Schmuck.
Insofern sind Kirchen ein gutes Lehrbeispiel.
Wenn Du Dich für Schmuckgeschichte nach dem Mittelalter interessierst, findest Du im Royal Magazin spannende Familiengeschichten anhand der Schmuckwanderungen über Kauf, Raub und Erbschaften.
hallo jedill da ich neu hier bin, komme ich erst langsam zu manchen eintragungen-es dauert halt ein wenig.
@ literatur: ein einfaches, billiges buch (aber sehr gut) f.d. anfang: SCHMUCK Brigitte Marquard - Realismus und Historismus 1850-1895 (aus dem deutschsprachigen Raum) Deutscher Kunstverlag GmbH München ISBN: 3-422-06216-5
aufgrund dessen würde ich die brosche so auf 1855-1870 schätzen, weil das so die "florale Phase" war, die brosche deshalb, weil schon anscheinend nicht nur die zarten teile pressungen sind, sondern auch der korpus. heißt: eher später~ im orginal gibt die broschierung auch viel auskunft. (sefan hat das erfahrung: loch suchen ( die niete fehlt meist) kann auhc sien, dass die broschierung aufgenietet/gestiftet ist und darunter eine öffnung liegt. (kommt vor, ist aber nicht so gebräuchlich bei "massenware") und die dürfte hier vorliegen.
zu deinen stücken (sicher schon erledigt) falls nicht:
ring: kurios, massiv. hm, könnte auch jugenstil sein und damit doch vl wertvoller, wenn sich feststellen ließe aus welchem raum der kommt. wenn frankreich dann ist es schön. dann lassen. er ist ein lieblingsstück gewesen, denke ich, so wie der abgetragen ist. der hat was. lass mal eine spekt-analyse machen, über die legierung kann man dann was sagen. nettes mail an christies od sothebys, und die sagen dir ein bisschen. idee: zum gravör geben, nachstechen, relief ausarbeiten, bessere details, aufwandt ca. 150.-€, den Oberteil dann mit email überzeihen ca 70.-€ vl den stein raus und die augen verwenden (2 mulisaph, oder padpa) 20.-€ also ca 250.-€ invest, dafür super stück im verkauf ca 900-1200.- priv oder 750.- juwelier (is verhandlungssache)
Kette: wertlos, empf: material neu verwenden, einschmelzen
schloss: sehr gut, rarität, jugenstil od vl biedermeier(?), zwar nicht so alt, dafür wenn im originalzustand, selten. ca 450.-€ idee:wenn das am foto angelaufen ist, frischen und auch emaillieren lassen (prüfen), weil diese farben sehen gut drauf aus, na und schon wider ein gewinn.