Hallo Forum, ich plane meinen ersten Guss von Silber (925) in Sand. Verwendet werden soll ein eine Schmelzschale aus Schamotte mit Deckel, ein vorhandener Propanbrenner (CFH) und Silber als Granulat gekauft. Werden soll das ganze zunächst ein Strang für einen Armreifen. Momentan habe ich mehr Fragen als Antworten
Ich habe teilweise gelesen das die Schmelzschale erst mal wenn sie neu ist mit Borax "ausgeschmolzen" werden soll?
Zudem auch das Borax zum Silber dazu gegeben wird beim schmeluen um eine Sauerstoffaufnahme zu verhindern? Ich habe mal bei den Schmelzmitteln der Lieferanten geschaut, wenn ich das richtig sehe enthalten diese oft Borax und Borsäure und ggf. noch andere Stoffe. Wäre Borax Na2B4O7 10H2O (Borax Decahydrat) denn das richtige? Die Schmelzmittel bekomme ich als privater natürlich leider nicht...
Gibt es ansonsten Alternativen oder geht es auch ohne?
Das Thema setzt sich für mich fort wenn an zukünftige Projekte denke bei denen gelötet werden muss... Borax angerührt in destillierten Wasser wäre ja auch hier ein Flussmittel (sofern ich das richtig zusammengelesen habe). Gibt es ein empfehlenswertes frei verkäufliches Flußmittel für Silber zum löten (ich glaube das müsste hartlöten sein?)?
Weiter habe ich hier von Blausilber gelesen das ensteht, soweit ich es verstanden habe, wenn der Rest des Werkstücks zu heiß wird. Soweit ich es verstanden habe muß der Rest des Werkstücks z.B. in Borax "gepackt" werden um den Sauerstoffkontakt zu unterbinden. Gibt es hier Alternativen für den privaten Anwender und ist es ein häufig auftretendes Problem oder muss man sich da garnicht so den Kopf drum machen?
Entschuldigung für die vielen Fragen (na ja, weitere Themen schwirren mir schon im Kopf rum, beizen, oxidieren...)
Borax und Borsäure gehen beide zum Schmelzen auch miteinander gemischt. Es ist nicht nur Sauerstoff, sondern auch naszierender Wasserstoff, der gerne in der Schmelze gelöst wird und dann für poröse Güsse sorgt. Die meisten Fehler passieren bei zu schwacher Flamme, unvollständiger Verbrennung (gelb) und falschem Abstand zur Schmelzoberfläche.
Blausilber entsteht beim Glühen als Tiefenoxidation. Danach eingeschmolzene Stücke sind oft brüchig. Das Blausilber aus der Schmelze zu entfernen geht schon auch, braucht aber noch mehr Chemie, die noch schwieriger zu beschaffen ist für einen Laien.
Das Problem mit der Beschaffung soll ein Schutz sein für Laien, die nicht gelernt haben, mit den Gefahren umzugehen. Wenn man weiß wie, ist manches jedoch ungefährlicher als Putzmittel für den Haushalt.
Nach meiner Erfahrung bekommt man in seiner Hausapotheke fast alles, wenn man den Verkäufer davon überzeugen kann, dass man weiß, was man tut. Das ist natürlich für einen Anfänger unmöglich.
Was hältst Du davon, einen Kurs zu besuchen, bei dem Du die Grundlagen lernen und auch praktisch üben kannst?
@Heinrich Butschal Hallo und danke für die Rückmeldung. Nach Kursen hatte ich bereits vorab geschaut, ich habe in der Vergangenheit die VHS Kurse in zwei großen Themenblöcken wirklich intensiv und gerne genutzt um mich weiterzubilden. Aktuell sind aber alle Wochendkurse hier in Berlin ausgebucht, die würden für mich in Frage kommen. Kurse tagsüber haben noch Plätze frei, das funktioniert aber für mich leider nicht. Bei den Abendkursen sind einige wenige Plätze frei, hier würde ich aber sicher 30% der Termine nicht wahrnehmen können da ich nicht in der Stadt bin. Soweit ich das sehe gibt es leider auch nur einen Kurs in dem gegossen wird. Wenn ich das richtig sehe wären dann die Möglichkeiten im nächsten Kurshalbjahr im Spätsommer erst wieder gegeben einen Kurs zu buchen. Bin dem Thema gegenüber also offen, müsste allerdings wohl mindestens ein halbes Jahr warten. Von daher versuche ich mich gerade selbstständig in das Thema einzuarbeiten.
Gewisse Grundkenntnisse sind zumindest in sofern vorhanden das ich schon mit Sandguss gearbeitet habe, allerdings mit Zinn um Minaturen zu gießen. Auch der grundsätzliche Umgang mit einem Brenner ist mir auch aus anderen Bereichen bekannt (häufige Arbeiten an Flachdächern) so das mir grundsätzliche Gefahren wie flüssiges heißes Material (wenn auch sicher nicht so heiß), spritzen etc. auch bewußt sind.
Den Thread hatte hatte ich noch nicht gelesen, ich schaue mal durch.
Falls ich noch mal fragen darf, wäre Borax Na2B4O7 10H2O (Borax Decahydrat) denn das richtige?