Unbeantwortete Themen | Aktive Themen
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Tilo
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Verfasst: 25.12.2015, 21:38 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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ups, dann ist das ja noch unrentabler als gedacht
denn vorher muß ja noch kupferreich umlegiert werden und wenn das reichlich vorhandene Zink, Zinn usw das Betriebsmittel versaut...... und neben dentalgold ist ja selbst weißgold nicht erlaubt, weil das pd das gold versaut
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Verfasst: 25.12.2015, 21:38 |
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Stardust
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Verfasst: 26.12.2015, 07:04 |
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Registriert: 23.12.2015, 19:17 Beiträge: 55
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Im großen Stil wird Kupfer auf diese Weise hergestellt, aber dabei werden dann riesige Mengen umgesetzt, der Elektrolyt laufend ausgetauscht, in seine Bestandteile zerglegt und das enthaltene Kupfer dem Prozess wieder zugeführt. Dabei muss der Elektrolyt auf seine Zusammensetzung hin ständig überwacht werden. Es wird dann noch durch Zusätze die Form der Kupferabscheidungen beeinflusst, die bewirken, dass sich dichte, gleichmäßige Kupferplatten bilden, ähnlich der Glanzmittel beim Vergolden, Versilbern, Vernickeln und sicher vielen anderen. Ohne dem kann sich das Kupfer als lose Schlammklumpen oder feste, aber wuchernder Äste zeigen, - auch in Abhängikeit von Zellenspannung und Zusammensetzung/Reinheit /Konzentration des Elekrolyten. Eine gewisse Menge Chlorid verhindert die Bildung von löslichem Silbersulfat. Tenside bilden Schaum und schwächen die Bildung von Säurenebel. Die Temperatur liegt meist bei so 40°, wenn ich mich recht erinnere. Das Ziel ist natürlich, reines Kupfer zu gewinnen. Die Anodenschlämme werden dann getrennt aufgearbeitet und sind eher ein nettes Nebenprodukt, das dann genauso aufwendig aufgearbeitet werden muss wie Altgold. Ich glaube auch nicht, dass es für einen Goldschmied, der genug Arbeit hat, wirtschaftlich Sinn macht, selbst zu scheiden. Sollte er allerdings Interesse daran haben, ist das genannte Buch von Hoke DER Einstieg in die Materie. Es wendet sich hauptsächlich an den Goldschmied der damaligen Zeit, kommt mit einem Minimum an chemischer Theorie aus und führt den Nichtchemiker systematisch und sehr praktisch an das Thema heran und geht dabei auch in die Tiefe guten Handwerks. Dabei sollte er sich die überarbeitete Version wählen, da manche Methoden nicht mehr zeitgemäß sind. So verwendet man keinesfalls mehr Urea um überschüssige Stickstoffverbindungen zu eliminieren und man benutzt auch keinesfalls seine Geschmacksinne, um das Filtrat nach dem letzten Waschen auf Kupferspuren zu testen gibt noch mehr Beispiele, bei denen man heute nur noch ungläubig den Kopf schütteln kann.
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Stardust
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Verfasst: 26.12.2015, 08:01 |
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Registriert: 23.12.2015, 19:17 Beiträge: 55
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Oh, hab gerade noch einen oder zwei, naja, Fehler kann man schon sagen, im Zahngoldexperiment entdeckt: Die Zahnreste entfernt man nicht mit der hochgefährlichen Flusssäure! Einfach mit nem Hammer draufhauen, schon trennen sich Zahn und Metall.
Außerdem "incineration is your friend" = das Zahngold einmal kräftig durchglühen entfernt organische Reste, die nicht in den Prozess gehören. Auch hier sehen wir das Fehlen von jeglicher guter Handwerkskunst. Dabei spreche ich von Zahngold. Amalgam gehört logischerweise in spezialisierte Betriebe und wird natürlich niemals erhitzt oder anderweitig bearbeitet!
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Stardust
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Verfasst: 27.12.2015, 01:01 |
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Registriert: 23.12.2015, 19:17 Beiträge: 55
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"- Keine Legierungen mit Blei, Zinn, Eisen und Platinmetallen." "Verfärbt sich der Elektrolyt allerdings sehr dunkel bis schwarz, ist es wahrscheinlich, dass der Elektrolyt (durch die Zugabe von unedlen Metallen) stark verunreinigt ist. In diesem Zustand kann er keine optimalen Ergebnisse liefern und sollte daher ausgetauscht werden." LOL hier stehts auf nochmal.....und wie bitte sehr, soll man das verhindern?! ROTFL und Nickel und Zink haben sie geflissentlich nicht namentlich erwähnt, das fällt dann unter " Zugabe von unedlen Metallen"
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Heinrich Butschal
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Verfasst: 27.12.2015, 09:19 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3084 Wohnort: München
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Tilo
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Verfasst: 27.12.2015, 10:06 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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die FAQ kannte ich noch nicht
ganz unten ist Zink und Ni als Verunreiniger des Elektrolyts=Störer des Prozeß erwähnt
also ist das Gerät für Altgold industrieller Zusammensetzungen praktisch einigermaßen semioptimal (nett ausgedrückt)
und dann wird die Strichprobe erwähnt, um festzustellen, ob 972 oder 992 das übersteigt meine Fähigkeiten
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Stardust
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Verfasst: 27.12.2015, 11:01 |
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Registriert: 23.12.2015, 19:17 Beiträge: 55
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Ich habe mich mal in Praxis und Theorie recht intensiv mit der Kupfersulfatzelle beschäftigt, wobei ich viel verstehen gelernt habe, was so nicht in Schulbüchern steht. @Heinrich Also alles, was höher in der Spannungreihe als Kupfer liegt, also edler ist und nicht im Sulfatmedium lösliche Salze bildet, bleibt als Anodenschlamm liegen. Das sind Au, Pt, Pd, Ir, Rh. Silber bildet mäßig lösliches Silbersulfat, liegt hier also teilweise in Ionform vor und wird schnell zu winzigen, glitzernden Metallkristallen reduziert, die im Elektrolyten umherschwimmen bis sie sich im Absetzbecken durch geringere Strömung absetzen. Alles, was elektronegativer ist als Kupfer, also Ni, Fe, Zn, Sn, Pb, Cd, wird in den Elektrolyten gelöst (oder bildet unlösliche Verbindungen (zB PbSO4), die das Anodengold verunreinigen). Dabei sinkt der Kupfergehalt im Elektrolyten bis keine Kupferionen mehr zur Kathode transportiert werden können - der Elektrolyt wird "foul". Das Projekt m.E. ist daraufhin ausgelegt, dass man ständig Elektrolyt nachkaufen muss. Außerdem muss man die Zelle ständig im Auge behalten und ggf. eingreifen. Es ist keinesfalls weniger Arbeit als herkömmliche Methode: mit Silber auf 25-33% Au legieren, in Wasser gießen, durch HNO3 scheiden, Au in aqua regia lösen (bei gutem Arbeiten bracht man nicht abrauchen, weil man nur soviel HNO3 zugibt, wie verbraucht wird) und mit SO2 oder Sulfit fällen, intensiv waschen (dies nur zur Information, - das ist keine Anleitung, denn es gibt sehr viel zu beachten und zu wissen) @Tilo Zitat: ob 972 oder 992 das übersteigt meine Fähigkeiten Da brauchst du dich nicht schlecht fühlen, denn es ist schlicht unmöglich auf, wie sie in den FAQs angeben, auf 5 o/oo so zu testen: "Under optimum condi- tions, an experienced assayer can detect differences in fineness of 10 to 20 parts per thousand. "Optimale Bedingungen hat man in der Praxis nie und mit "erfahren" meint er Leute, die das seit Jahren täglich unter besten Bedingungen machen.
Zuletzt geändert von Stardust am 27.12.2015, 11:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Tilo
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Verfasst: 27.12.2015, 11:10 |
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Registriert: 12.10.2006, 12:00 Beiträge: 3003 Wohnort: Raum Leipzig
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keine Sorge, ich hab mich deshalb nicht schlecht gefühlt war doch nur ironisch formuliert, denn das geht nunmal weder in der Genauigkeit, noch überhaupt in der Feingehaltshöhe
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Stardust
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Verfasst: 27.12.2015, 13:40 |
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Registriert: 23.12.2015, 19:17 Beiträge: 55
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Ah, ok, ein befreundeter schwedischer Physiker hat die Patente gefunden. Soweit war meine Vermutung richtig, nur in dem Absetzbecken befinden sich noch Kupferbleche zum Auszementieren von Silber. Erstaunlich für welche Selbstverständlichkeiten man Patente anmelden kann. Vielleicht erfinde ich mal ein rundes Ding, das rollen kann, nenne es Rad...nein...Rollhunter und melde ein Patent an
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Heinrich Butschal
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Verfasst: 27.12.2015, 14:21 |
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Registriert: 05.12.2005, 21:39 Beiträge: 3084 Wohnort: München
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