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Der schulische Weg hätte auf jeden Fall den Vorteil, daß sehr viele Techniken angesprochen werden. z.Bsp. Emaillieren, Silberschmieden,... Das hätte für den Restaurator auf jeden Fall Sinn. Ansonsten kann ich dir noch ein Praktikum im Auktionshaus empfehlen.Das wird zwar nur zu einem Drittel angerechnet, aber du kriegst gute Einblicke. Du weißt ja noch nicht in welche Ecke der Restaurierung du willst, oder? Sonst wäre da noch der Klassiker. Bei Ausgrabungen mitzuhelfen. Der vorteil ist, die brauchen immer viele Leute und du bekommst recht gut einen Platz.
Man sollte sich, wenn man einen Beruf erlernen will, auch mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten in der Zukunft auseinander setzen. Konkret: Man sollte nach Möglichkeit das zu erlernen trachten, was in der Zukunft seinen Mann/Frau ernähren kann.
Die ist sicher auch von der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation des Einzelnen abhängig. Wenn ein Berufsanfänger von zu Hause aus beste Kontakte zu seiner riesigen Familie (alles Millionäre) hat, darüber hinaus auch über reiche Eltern und ein sattes Bankkonto verfügen kann, wird er sicher als Selbständiger andere Kundschaft bekommen, als ein Beginner aus einer Harz-4-Familie. Was jedoch immer sein wird, egal wie sehr sich beide voneinander unterscheiden mögen, ist die Situation, dass ein Kunde kommt und ein Stück repariert haben will, umgearbeitet haben will, oder dass ein Ring in der Größe geändert werden muss.
Man sollte auf jeden Fall als Lehrling auch Reparieren lernen. Denn das wird uns Goldschmieden immer bleiben: Reparaturen und Änderungen. Als nächsten Punkt nenne ich den Bereich des Edelsteinfassens. Auch dieser Bereich ist einer der absolut krisenfesten Bestandteile unseres Berufes. Der nächste Punkt ist die CAD-Konstruktion von Schmuck, sowie die Verarbeitung der erstellten Dateien zu Gussmodellen an Wachsplottern, Wachsdruckern, oder Fräsmaschinen. Und schließlich die Verarbeitung der erzeugten Gussmodelle, also der Edelmetall-Guss. Last but not least die Verarbeitung der rohen Güsse zu zum Fassen fertiger Teile.
Mit Recht wird mich nun der Ein oder Andere entsetzt fragen wo es denn so etwas gibt. Und das ist in der Tat die Frage, denn unsere gesamte berufliche Ausbildung, geht an den Notwendigkeiten der Zukunft vorbei. Es ist zwar sicher sehr schön und kunstfertig, wenn man emaillieren kann, wenn man eine Silberkanne oder einen Becher treiben kann, wenn man Galerien feilen, Karmoisierungen herstellen, Mantelringe aus Blech montieren kann. Die Frage die sich immer stellen wird, ist überall die Gleiche: "Wer soll das bezahlen?"
Meiner Ansicht sollte richtigerweise in erster Linie darauf geachtet werden, dass die heute erworbenen Kenntnisse auch morgen noch gefragt werden, sprich verkäuflich sind. Es wäre schön, wenn sich Ausbilder, Verbände und Schulen darüber einmal Gedanken machen würden.
Statt dessen werden vielfach die sprichwörtlichen Gardinen zugezogen wenn besondere Techniken oder Rezepturen zur Anwendung kommen, die Lehrlinge erlernen Techniken die heute ohne jeden wirtschaftlichen Bezug sind, und man ist mit Recht stolz darauf, wenn möglichst korrekt und genau gearbeitet werden kann. Jedoch werden in den seltensten Fällen die Lehrlinge nach der Lehre übernommen, weil - ja, weil sie zu teuer sind. Und warum sind sie zu teuer? Weil sie nicht das können, was gebraucht wird, können was man verkaufen kann. Statt dessen werden fertige Sachen eingekauft, es wird outgesourct, delegiert. Junggesellen können meist keine Büroarbeiten leisten, sie können meist genau so wenig fassen wie galvanisieren, sie haben wenig Ahnung von Reparaturen, Polieren ist fast ein Fremdwort, Laserschweißgeräte sind ihnen ebenfalls vorenthalten worden, so dass sie diese auch nicht beherrschen lernten, unsere Berufsschulen werden beherrscht von Beamten die anderweitigen persönlichen Interessen frönen, anstatt ihren Beruf als Berufung zu sehen und nicht nur als Job, bei dem es mehr darauf ankommt keine silbernen Löffel zu stehlen und sich nicht den Allerwertesten wund zu scheuern, als dem beruflichen Nachwuchs die dringend erforderlichen Kenntnisse beizubringen. Die Reihe lässt sich endlos fortsetzen. Was sie (Junggesellen) können, lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Sie haben alles gelernt, was sich nicht (mehr) verkaufen lässt, weil unbezahlbar. Mit dererlei Arbeiten beschäftigt man eben Lehrlinge. Und so sind sie als Gesellen später eben arbeitslos, weil nicht bezahlbar!
Nun aber zu behaupten, dass die Ausbilder dies auch aus einer gewissen angstvollen Sicht auf die zukünftige Entwicklung der goldschmiedischen Konkurrenzsituation tun, ist sicher nicht generell richtig. Richtig ist aber auf jeden Fall, dass sich die Zeiten gewaltig geändert haben, aber die berufliche Ausbildung der Goldschmiede immer noch die Gleiche ist, oder eigentlich doch nicht, denn sie ist schlechter als früher geworden.
Hallo habe geraden die Seite bei Google gefunden und hoffe jemand liest meine Frage: Ich habe nicht immer die besten Noten in den Hauptfächern und befürchte dass mich kein Meister nimmt. Allerdings habe ich in allen Handwerklichen und Künstlerischen fächern sehr gute Noten (ich gehe auf ein Gymnasium das den Schwerpunkt der Schulausbildung auf das Handwerkliche und Künstlerischen legt). Auf was legen Meister mehr wert und habe ich überhaupt eine Chance eine Stelle zu bekommen? (ich habe nicht vor in eine Berufsschule zu gehen. Also "nur" eine Ausbildung bei einen Meister) Lg.
Hallo Jason, um die Berufsschule kommst du nicht rum.Auch wenn du eine Ausbildung im Betrieb machst hast du Theorie-Unterricht, was auch überaus sinnvoll ist. Als schlechter Gymnasiast kannst du dich dann endlich mal über gute Noten freuen. Das ist ein echtes Erlebnis !( Fand ich zumindest) Die Goldschmiedemeister - im allgemeinen - interessiert nicht groß, ob du in Physik und Bio ne 4 hattest. Wenn man aber aus deinem Zeugnis herauslesen kann, daß du ne faule Socke bist, dann ist es schlecht...grins. Der persönliche Eindruck zählt sehr viel, vor allem ob du glaubhaft machen kannst, daß du diesen Beruf trotz schlechter Bezahlung und miesen Berufsaussichten wirklich haben willst.Telefonier dich durch, schau online wer vielleicht jemanden sucht, frag dich durch, eventuell eine Anzeige in die GZ,... du mußt die initiative ergreifen.
Danke für deine Antwort Tine Ich bin eigentlich nur bei den Sachen faul für die ich nicht so viel Interesse habe und das ist bei eigentlich alle Handwerklichen Beschäftigung nicht so. Ich habe ja auch schon ein Silberring entworfen, gegossen, graviert… und da ich mir eben recht viel Mühe bei diesen Dingen geben kann denke ich das meine Faulheit nicht das größte Problem ist. Lg.
[quote="cantony"]Hallo Jason, um die Berufsschule kommst du nicht rum.Auch wenn du eine Ausbildung im Betrieb machst hast du Theorie-Unterricht, was auch überaus sinnvoll ist. Als schlechter Gymnasiast kannst du dich dann endlich mal über gute Noten freuen. Das ist ein echtes Erlebnis
Heißt das etwa dass man in der Berufsschule, die man parallel zur Ausbildung hat, kein Engl., Phys.,… hat? lg
Hallo Gast Aus schweizer Sicht kann ich mich den Vorredner/Innen nur anschliessen. Wobei ich als Ausbilder doch noch ein klein wenig wert auf gute schulische Leistungen in den Mathematischen Fächern lege. Hier geht es um Berechnung von Rohmaterial was bei unkenntnissen unter Umständen grosse finanzielle Verluste zur Folge haben kann. Ansonsten wünsch ich Dir auch viel Glück. Du scheinst Dich ja doch bereits überdurchschnittlich für diesen Beruf zu interessieren, sonst wärst Du nicht hier gelandet. Einen Tipp noch: Falls es zum Bewerbungen schreiben kommt, Gestalte diese kreativ, nicht 08:15. Zeige, dass Du einen KREATIVEN Beruf erlernen willst lg pierresuisse