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BeitragVerfasst: 27.01.2008, 12:12 
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Silberdublone
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Heinrich Butschal hat geschrieben:
Nicht jeder Dummschwatz ist eine erfolgreiche Provokation.



Dieser "Dummschwatz": 'nicht mehr bezahlen können' war allerdings schon eine erfolgreiche Provokation.
:top:

Ich finde eben Ehrlichkeit besser.
In diesem Falle bedeutet es: Ich will möglichst viel mit meiner Werkstatt verdienen und spar bei den Betriebskosten wo ich kann. Da sind die Lehrlinge nicht außen vor.
Ist ja auch niemanden zu verdenken.



:tach:
Das Hutmännchen ist wirklich ein nettes .gif

_________________
Gruß

Andreas

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Verfasst: 27.01.2008, 12:12 


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BeitragVerfasst: 29.01.2008, 13:58 
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Platincent
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meine herren... ruhig blut :)

wie gesagt, ich bin der überzeugung das man an lehrlingen nicht reich wird. zumindest wenn man sie auch ausbilden nicht als billige kettenlöter uind ring änderer einsetzt. leider ist letzteres in den letzen jahren immer öfter zu sehen :(

und wie herr butschal schon sagte, wenn man einen guten und fähigen lehrling erwischt hat, den man ab den zweiten lehrjahr schon wirklich einsetzen kann, verkürzen sie meist und man hat nicht lange was von ihnen.

a.wieneke hat geschrieben:
Ich finde eben Ehrlichkeit besser.


ich glaube das findet jeder. aber wie du schon sagst, die lehrherren meckern immer darüber das sich lehrlinge kaum rechnen und die lehrlinge erzählen sich in der berufschule gegenseitig, das der chef an ihnen reich wird. ich glaube das ist ein ewiger kreislauf den auch niemand unterbrechen kann. aber an einem punkt gebe ich dir recht: das lehrlinge auch unterstützende arbeiten ausführen, was meine gesellen dann weniger zeit kosten. gerechterweise müsste man den lehrling diese zeitersparnis anrechnen :D

grüße
goose


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BeitragVerfasst: 15.02.2008, 10:42 
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In letzter Zeit werden auch immer mehr Goldschmiede Schulisch ausgebildet. Das birgt folgende Vorteile:

- kein armer Goldschmied muß wegen einem Lehrling draufzahlen
- der Lehrling kann (muß aber nicht) Schüler Bafög beantragen ( ca 400€ möglich schon im ersten Lehrjahr)
- der Lehrling lernt vieles vom Urschleim an, auch wie er Halbzeuge herstellt, die viele Betriebe nur noch fertig beziehen -> brauch keine Angst
haben dasser während der Ausbildung nur Ketten löten muß, oder nur Ringe weitern.

Nachteile:

- der Zeit/Geld - Druck wird net so richtig vermittelt wie im Betrieb
- der Umgang mit dem Kunden (Beratung Verkaufen usw) kommt zu kurz


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BeitragVerfasst: 22.02.2008, 12:54 
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hi,
Ich glaube ich habe eine produktive Antwort auf deine Frage:
Also, man kann als Goldschmiede-Azubi die sogenannte Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) eralten. Diese bekommt man, wenn man nicht mehr bei seinen Eltern lebt, oder bei Beginn der Ausbildung näher an seinen Ausbildungsort zieht. (Ich glaube das war der springende Punkt. Deine Anreise muss kürzer sein als vom Elternwohnsitz aus.) Interressant ist das man auch zu anderen Familienangehörigen ziehen kann, die eine Mietbeteiligung verlangen. Man kann Informationen und Antrag beim Arbeitsmt (Berufsberater) bekommen. Man muss dann einen ellen langen Antrag ausfüllen.
Aber auch wenn die Beihilfe nur ein Aufstocken auf eine Grundsicherung ist räumt man als Goldschmiede-Azubi ganz gut ab. Gerade weil unser Gehalt so mickrig ist wird es auf etwa 500 euro (wird individuell berechnet) vom Arbeitsamt aufgestockt. Man kann also sagen man bekommt nochmal das gleiche geschenkt. Ich habe in der Ausbildung dieses Geld bekommen und konnte davon leben. Danke Vater Staat!


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BeitragVerfasst: 22.07.2009, 21:21 
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Also, wenn man das hier liest könnte man glatt depressiv werden..!
Ich mein ich bin nicht blindlinks in diese ausbildung gestolpert und ich hab gewusst, das man nicht so super verdient aber es hört sich alles so schwarz an.. mir geht es ja nicht ums reich werden!
Aber das hört sich gerade alles so.. naja alles andere als optimistisch an.
Dabei liebe ich den beruf wirklich.. Momentan bin ich noch auf der Berufsfachschule für Goildschmiede in Pforzheim.. bekomme also Bafög.. und das scheint mir wirklich deutlich mehr geld zu sein als ich dann in den ein einhalb jahren bekomme die ich ja dann noch vor mir habe!
Naja dann wird sich das zeigen. Und ich finde den einwand zu sagen, das man das ganze lieber als Hobby machen sollte, da es ja nicht so ertragreich ist, irgendwie schwachsinnig. Natürlich ist es 'billiger' aber wenn ich den Beruf erlernen will, dann will ich ihn lernen und nicht als hobby machen. Und ich finde, wenn man etwas sucht, in dem mal glücklich ist, dann sollte man es auch in kauf nehmen das man eventuell weniger dafür bekommt... Denn ich habe schon eine Kaufmännische schule gemacht und ehrlich, ich währe gestorben, wenn ich das beruflich machen müsste. Aus dem Blickpunkt sollte man es vielleicht auch sehen?
Wie dem auch sei, es wird sich wohl zeigen wie es weiter geht und.. ich fühle mich bis jetzt in dem Beruf einfach nur gut. Und ich habe schon einiges angeschaut.


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BeitragVerfasst: 23.07.2009, 02:36 
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Ein fröhliches Hallo an die Runde!

Ich lese hier die ganze Zeit still im Hintergrund mit. Abgesehen einmal von den politischen Einlassungen, finden die meisten der Argumente meinen Zuspruch. Klassenkampf sollte aber außen vor bleiben. Heinrich hat meine Motivation als Ausbilder, bereits genau beschrieben. Auch ich bin einer der ausbildet, weil er anders keine Leute bekommt. Jedenfalls keine die was können (was sehr selten ist) und überhaupt keine die arbeiten wollen. Herumspielen, sich selbst verwirklichen, den Tag auf angenehme Weise , teils im Fachgespräch, teils mit anderen, angenehmen Tätigkeiten verbringen, dafür gibt es genügend Anwärter. Ich habe in den vergangenen 41 Jahren in ununterbrochener Folge Leute beschäftigt, ich weiß wovon ich rede, oh ja!

Und von meinem Gedächtnis habe ich auch noch einen Rest erhalten. Ohne jemand auf die Socken steigen, oder auf den Schlips treten zu wollen: Schulische Ausbildung? OHHGOTTOGOTT! Bei mir waren das alles Leute, deren erfolgreichster Lernerfolg die Verinnerlichung jener gewissen Unverschämtheit war, ohne die es im Kunstbetrieb nun mal nicht geht. Aber was soll ich mit Heißluftverkäufern? Klar ist es schön, wenn jemand eine Feder aufblasen kann, und arrogantes Auftreten wirkt immer so elitär :-) Aber was ich in einem gestandenen Handwerksbetrieb damit sollte, habe ich nie ergründen können. All die verkrachten Goldschmiede die es unter den schulischen Ausbildern gibt, haben anscheinend ihre einzige Fähigkeit gut weiter gegeben.

Dass Lehrlinge verschlissen werden, wenn sie Reparaturen machen, bezweifele ich ganz entschieden. Die schlechteste praktische Prüfung die jemals ein Lehring von mir gemacht hat, war eine Drei im Praktischen und eine Drei im Theoretischen. Dafür hatten wir andererseits aber schon etliche Einser. Und ich habe meine Lehrlinge immer Reparaturen machen lassen. Was spricht eigentlich dagegen? Ein guter Reparateur ist ein Künstler! Er kann wirklich alles und nicht nur "den eigenen Duktus"(weil er sonst nichts kann). Zusammengekleisterte und vermurkste Schmuckstücke kenne ich vorwiegend von "erstklassigen Fachleuten mit gehobenem Anspruch", die bar jeglicher Reparatur-Erfahrung und mit angeekelem Gesichtsausdruck und ohne jede Moral, an derart niedere Arbeiten heranghehen.

Im Zeitalter der rasant fortschreitenden Technik, der Billig-Importe, der Geldknappheit und dem zunehmenden Werteverlust, werden sich vor allem die "besseren" Kollegen gewaltig umstellen müssen. Was den Goldschmieden im Angesicht der immer besser werdenden ausländischen Billig-Konkurrenz bleiben wird, das sind nicht etwa die überkommenen Tugenden alter Lehrmeister. Es wird zukünftig keine Rolle mehr spielen mit wie wenig, oder mit welch primitiven Werkzeug ein meisterliches Stück entsteht! Ich habe viele Ateliers kennen gelernt, in denen nicht das Nötigste Werkzeug vorhanden war, vor der Tür jedoch eine Nobelkarosse neuester Bauart prunkte.

Was den Goldschmieden wohl bleiben wird, ist einmal der Reparaturbereich, denn noch reparieren die Chinesen viel zu schlecht und sie sind auch viel zu weit weg. Weiterhin bleiben, wird die Freude am Beruf die man empfindet, wenn man mit der Hände Arbeit ein schönes Teil gefummelt hat. Sehr erbaulich und so teuer, dass man es eigentlich besser gleich verschenken sollte, anstatt sich gegenüber fehlerfreier, preiswerterer Importware ins Hintertreffen zu setzen. Was weiterhin bleiben wird, sind die modernen, Rechnergestützen Techniken, mit denen man auch Importen aus Billigländern die Stirn bieten kann (wenn man denn will), denn sie machen nicht nur vielseitiger, sondern auch besser und billiger. Und nicht zuletzt auch kreativer. Ein CAD- entwickeltes Schmuckstück kann, wenn es gut gemacht ist, in jeder Liga antreten! Was noch bleiben wird, ist der heute standardmäßige Qualitäts- Guss., Mit dieser Technik lassen sich schnell, hochwertig und rationell Produkte herstellen. Last not least, bleibt das Fassen, Zargen, Krappen, Verschnitt, Paveé. Weiterhin die Edelmetall-Galvanik.

Die genannten Bereiche werden mit Sicherheit erhalten bleiben und sind auch künftig in keiner Weise existenzgefährdet. Verbindet man diese Fähigkeiten mit designerischem Geschick, kann ich auch heute noch jungen Menschen zu unserem schönen Beruf raten.

Und die Ausbilder müssen sich fragen lassen: Was tut ihr, um junge Menschen als zukunftssichere, zukunftsfeste Fachleute heran zu bilden??? Die Zeit ist vorbei, in der man mittels einer alten Feile, ein paar Zangen und einem rostigen Nagel Juwelen erschuf! Heute zählt professionelle Technik, professionelles Können auch und gerade, im Umgang mit zeitgemäßer Technik!

Unsere Lehrlinge bekommen nicht nur ihr Fahrgeld zurück, sondern sie lernen auch Reparaturen, sie lernen alle Techniken die in der knappen Zeit vermittelbar sind, sie erlernen ferner den Umgang mit CAD.Programmen professionell, sie lernen den Umgang mit Differenzdruck-Gießanlagen, Vacuumgießanlagen, Schleuderguss-Gießanlagen, Kokillen- High-speed-Guss, sie lernen mit Ossa-Sepia Formteile in wenigen Minuten einwandfrei zu kopieren, sie lernen Sandguss, und den so gen. "Kartoffelguss", mit seinen unglaublichen Resultaten. Sie lernen die Verwaltung unseres Betriebes kennen, alle vorkommenden Büroarbeiten (außer FiBu), sie lernen unsere Lieferanten kennen und korrespondieren mit ihnen, telefonieren höchst professionell, sie machen Bestellungen, odern Edelmetalle... Kurz, wenn unsere Lehrlinge ihre dreiundeinhalb Jahre um haben, sind sie ausgebildete Fachleute!!!

Dabei ist es mir eigentlich vollkommen egal wie sie die Prüfungen bestehen, denn ich will und werde sie weiterbeschäftigen. Leider haben die meisten dann jedoch andere Pläne und gehen nach Amerika als Fasser oder nach Süd-Afrika. Sogar in China waren wir solcherart schon vetreten.

Der Betrag ist mal wieder monsterlang geworden, aber das musste einfach mal gesagt werden ;-)

_________________
Gruß, Ulrich

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BeitragVerfasst: 23.07.2009, 09:20 
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Platinfeilung
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Registriert: 17.04.2008, 14:58
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Ulrich, ich kann nur sagen: :top: !!

Aber sag mal: wann schläfst Du eigentlich??? ;D

_________________
__________________________
Gruß,
Kai Schula


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BeitragVerfasst: 23.07.2009, 18:30 
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Platinstaub
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Registriert: 20.06.2008, 19:21
Beiträge: 449
halllo ulrich,
hiermit bewerbe ich mich bei dir um eine lehrstelle!
ich bin 43 jahre alt und will noch ca 10 jahre in meinem alten beruf arbeiten , wenn du dann eine
lehrstelle frei hast würde ich diese gerne nehmen.
denn so ein lehrmeister ist wirklich schwer zu finden.
aber ich gebe dir recht, leider ist das auch in meinem beruf als laborant so, das theoretische wissen ist mehr als aufgebläht aber nen einfachen dreisatz, können sie leider nicht mehr.
das "gefühl" und die "liebe" für die chemie fehlt, oft ist die ausbildung nur ein sprungbrett um dann weiter zu gehen und leider sind es zu oft die guten die gehen, aber das schein im moment ja firmenpolitik zu sein.
aber wieder zurück zum goldschmied, da ich nur hobbist bin und auch nur als solcher dann einen kleinen antikhandel betreibe, habe ich eigendlich nur kunden kontakt.
was ich da oft zu hören bekomme ist zum haare raufen.
du hast die verständliche sorge, daß das niveau von goldschmiedearbeiten noch weiter sinkt.
ich kann dir nur sagen das niveau was ich bei kunden und fachwissen erlebe, geht schon fast nicht mehr niedriger.
beispiel vom letzten sonntag.
ich war auf einem trödelmarkt, hatte unter anderem eine vitrine ca 50 cm nur mit perlenketten ( ca 25 stück akoya ) dabei.
die kommentare gingen von:
- boh sind das viele, die können ja nicht echt sein
- oh hertha, schau mal solche perlen habe ich auch , da sind doch mallorca perlen oder?
nein das sind zuchtperlen
ja aber doch aus mallorca
mallorca perlen sind plastikperlen
nein , nie , das sind echte perlen, ich war selber in der fabrik
tja sehen sie sie waren in einer fabrik, und nicht auf dem meer, in der fabrik werden sie künstlich aus plastik hergestellt
( hertha und freundin rauschten beleidigt ab )
- entschuldigen sie, können sie mir mal sagen was für eine wertigkeit diese perlen haben
was versteh sie unter wertigkeit
ja die bei qvc, im tv , sagen sie immer - die kette hat einen wert von xxxx, aber heute bekommen sie die für nur xx
und nun wollen sie wissen welchen wert die kette hat und was sie bei mir bezahlen müssen
genau
tja wenn sie damit zum bäcker gehen bekommen sie sicher nen brot dafür, wenn sie zu jemanden gehen der ahnung von gutem schmuck hat bekommen sie sogar geld dafür
( die frau sah mich entgeistert an und rauschte auch ab, wie gut das ich von dem mist nicht leben muss, ich wäre schon längst verhungert )

ich habe aber auch super gute gespräche geführt, teilweise mit goldschmiede oder schmucksammler
an dem einen tag habe ich ca 1 % umstatz gemacht von dem warewert, den ich ausstellt hatte.
ich denke das ist o k für einen tag , wenn man das auf einen laden und 25 arbeitstage im monat hochrechnen würde.

ihr beschwert euch teilweise über die massenware und importe, stimmt gebe ich euch recht
aber, mal ehrlich wer von den goldschmiede leistet denn kundenschulungen
gibt mal an der vhs nen kursus- zb. schöner schmuck und seine herstellung, nicht für hobbygoldschmiede sonder für kunden. welcher stein welche fassung usw - einfach grundwissen
wenn ein kunde euren laden betritt habt ihr ihn doch schon zu 60% an der angel aber ich denke viele gehen einfach aus unwissenheit zu den kaffeeröster

ich denke in deutschland muss es ein umdenken in sachen schmuck ( und anderen sachen ) geben
einem discounter ist es doch schon fast egal ob der kunde wieder erscheint. was er gerade verkauft ist ihm wichtig, bei denen macht es die laufkundschaft.
geiz ist geil, schön und gut aber wie lange hält es und wie ist das preis leistungs verhältnis

der goldschmied von heute und vielleicht von morgen muss sich seine kunden erst mal "schulen"
ihm zeigen was handarbeitet bedeutet, negativ beispiele unter dem tisch haben , ihm die hohlware zeigen die es bei den shopping sender gibt ( nennt sich dann bei denen z b bei einem ring dann halbmassiv - klar der ringkopf ist hohl die ringschiene so dünn das sie nicht auch noch hohl gearbeitet werden konnte, aber mal ehrlich halbmassive ist nen geiles wort für so einen plunder )

der goldschmied ist ein handwerker, der künstler ist im seltensten fall genau umgekehrt
es heisst ja handwerk hat goldenen boden, na ja gold habt ihr sicher genug. euch fehlt nur irgendwie ein gemeinsames konzept.
goldschiede deutschlands vereinigt euch, geht der massenware entgegen

debeers wäre nie so bekannt geworden ohne seine reklame , diamonds are for ever

so ich befürche mein beitrag ist genauso lang geworden , wie der von ulrich

gruß
stefan


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BeitragVerfasst: 24.07.2009, 14:49 
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Silberdublone
Silberdublone

Registriert: 17.10.2007, 17:14
Beiträge: 81
Wohnort: D. NRW
Stefan, ich möchte das Du mir mal meine Reden schreibst ! :lach:
...Witz, Dramatik und alles ist erst ein mal schlüssig ....einfach großartig...
ich lese Deine Beiträge wirklich gern :-)
Danke !

silverstar


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BeitragVerfasst: 25.07.2009, 02:14 
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Beiträge: 864
Wohnort: Krefeld
Hallo Stefan,

vielen Dank für Deine anschauliche und ausführliche Zuschrift! Immerhin gibt es auch heutzutage noch Leute, die sich ausdrücken können und es auch tun! Mit der Lehrstelle wird es vorläufig leider nichts. Meine ehemals freien Plätze, werden von den bezaubernden Hinterteilen unsere beiden Azubienen belegt, oder besser, besessen! Und besessen sind die Beiden auch, was ihren Traumberuf angeht. Momentan ackern sie wie Maschinchen, - sie machen Ketten. Alle möglichen Sorten. In meiner Kundschaft6 habe ich einen sehr netten und rüstigen alten Herren, der mit dem Erreichen des Rentenalters die Gelegenheit genutzt hat, mal "was Vernünftiges" zu machen, so was, was er schon immer machen wollte, aber nie geschafft hat. Auf einmal aber, Ohne den Zwang des Berufes, ging das. Und so fing er an Edelsteine zu schleifen. Hatte sich richtig ernsthaft damit befasst un auch beachtliche Erfolge zu verzeichnen. Diese allerdings nicht bei seiner Frau, die sich über die ungewohnte Feuchtigkeit im Hause, nicht recht freuen konnte. Und als dann auch noch das Ein-oder Andere anfing zu Rosten, die Wäsche nach Petroleum roch und die ersten Stockflecken zeigte, war es aus.

Nun, sich mit fast siebzig Jahren nach einer neuen Frau umsehen, umzuziehen, sich eine neue Wohnung einzurichten, ohne Garten, - nein, dann lieber die Schleiferei aufgeben. Und so kam er zu den Ketten. Hat in Pforzheim einige Kurse gemacht, Leute kennen gelernt, Ausstellungen besucht, Museen durchgeschnüffelt, Messen besucht und gearbeitet wie ein Besessener (der also auch ;-) ). Er macht die tollsten Ketten die ich in meinem ganzen Goldschmiuedeleben gesehen habe, kurz, dieser Mann ist ein Glücksfall. In seiner Berufszeit war er Abteilungsleiter in einem mehr handwerklich geprägten Betriebsteil einer weltbedeutenden Stahlfirma hier in Krefeld. Uns auch das fehlte ihm irgendwie: Das Weitergeben seiner handwerklichen Schätze, seines Könnens, seiner Erfahrungen, denn das Ticket zur Unsterblichkeit ist das "Nicht-vergessen-werden. Und so habe ich dann einfach gefragt, ob er keine Lust hat. Und so ist bei uns die "Ketten-Uni" zum festen Bestandteil geworden.

Mittlerweile haben unsere "Bienen" schon ein ganzes Sortiment von exquisitesten Ketten. Die dürfen sie für sich behalten und führen sie mit gehörigem Stolz "Gassi". Die Berufsschule interessiert sich wohl auch schon dafür. Ich bin gespannt, wo sich das noch hinentwickelt. Allerdings nimmt mir dieses Hobby langsam einen zu breiten Raum ein, aber sie haben ja auch noch Freizeit. Bin gespannt, wie weit die Liebe geht! ;-). Jedenfalls ist das was ganz anderes, als die immergleichen , doofen Häkelketten, die zudem immer kaputt gehen und Fäden ziehen.

Ich find, es ist mit das Schönste an unserem Beruf, dass er auch nach vielen Jahrzehnten noch Freude macht. Wenn ich zusammenrechne was ich auch heute noch an unbezahlten Stunden in irgend welche Sachen stecke, nur weil ich " es wissen" will, oder weil mich der Ehrgeiz gepackt hat, weil ich Zeit und Raum vergesse und meinem Hobby nachgehe, dann treffe ich bei etwas materialistischer veranlagten Leuten auf glattes Unverständnis. Hab neulich mal einen, der sich in dieser Art zu verstehen gab gefragt, welchen Stundenlohn er sich selber bezahlen würde, wenn er seine Briefmarken sortiert. Das hat er erst nicht recht verstanden. Meinte aber, da das sein Hobby sei, bestünde sein Lohn wohl vorwiegend aus Spaß und Freude. Damit sind wir eigentlich gar nicht so weit auseinander, finde ich. Nur dass er, weil er seinen Beruf als Vergewaltigung seiner Person begreift, ihn niemals zum Hobby machen kann.

Wenn es uns Ausbildern gelingt, einem jungen Menschen ein positives Verhältnis zu seinem Beruf zu vermitteln und dieses Pflänzchen sorgsam zu entwickeln, dann ist das für die berufliche UND persönliche Zukunft mehr wert, als alle Mühen und Ratschläge. Wenn dieses Verhältnis OK ist, dann kommt es auch nicht zu derartigen Verhärtungen und daraus folgernden Ansichten, wie wir sie eingangs gelesen haben.

Das Leben sollte aus Spaß bestehen. Sucht Euch also eine Arbeit, die Euch Spaß macht!
Wer alles und Jedes in Mark und Pfennig umsetzt, merkt nicht wie arm er in Wirklichkeit ist!
Wer in seinem Berufsleben den Wunsch nach mehr Geld und mehr Freizeit, in den Mittelpunkt seines Strebens gerückt hat, der kann verdienen was er will, es wird immer zu wenig sein. Wer jedoch mit Spaß und Begeisterung seinen Beruf ausübt, ihn zur wahren Berufung hat werden lassen, der kann sein Geld überhaupt nicht ausgeben und wird folglich immer genug davon haben! ;-)

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Gruß, Ulrich

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