Schmuck & Goldschmiede- Forum

» Das Forum für Goldschmiede, Hobbyschmiede und Schmuckinteressierte «
Aktuelle Zeit: 22.11.2024, 09:46

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 27 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: 04.09.2019, 16:06 
Offline
Foren-Team
Foren-Team
Benutzeravatar

Registriert: 12.10.2006, 12:00
Beiträge: 3003
Wohnort: Raum Leipzig
je nach Dichte, die man annimmt (etwa15,35, errechnen läßt sie sich nur näherungsweise, weil da Theorie und Praxis nicht 1:1 sind. ganz weit vergleichbar mit einem vollen Eimer Golfbälle, wo noch jede Menge Sand und dann auch noch Wasser reinpaßt)
komme ich auf etwa 20% Überschuß

(als ich von 15% schrieb, hatte ich die Werte von 2,9g einer Scheideanstalt genommen, wo vielleicht der Verarbeitungsverlust schon mit eingerechnet war, der allerdings auch beim Schmelzen in der Werkstatt auftreten kann, oder/und der Silberanteil etwas höher)

PS: ja, die Formel liest sich auf den ersten Blick so wie: Länge mal Pi mm²

und das finde ich lustig

das mit dem Zufall hatte ich schon wegeditiert (ich bin es gewohnt, mit cm zu rechnen, weil ich dann zum Schluß die üblichen Dichteangaben in g/qcm verwenden)


Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 04.09.2019, 16:06 


Nach oben
  
 
BeitragVerfasst: 04.09.2019, 16:11 
Offline
Goldschmiedemeister
Goldschmiedemeister
Benutzeravatar

Registriert: 05.12.2005, 21:39
Beiträge: 3083
Wohnort: München
18 Kt Gold hat eine hohe Oberflächenspannung und das sieht man, schon wenn die Plansche ähnlich, wie Quecksilber schön zum Tropfen wird und nicht auseinanderläuft. Daher muss man beim Guss in so dünne Ringe etwas Kraft aufwenden um die Oberflächenspannung zu überwinden und die Form zu füllen.

Die Kraft kann durch einen hohen Gußkanal mit viel Zusatzmaterial der Druck auf den Guss ausübt, durch schwungvolles Eingiessen und aufstoßen der Form auf dem Tisch also dynamisch noch während das Metall in der Form flüssig ist, zugefügt werden. Das erfordert viel Übung.
Aber auch klassisch durch Luftdruckunterschiede am Gusskopf und in der Gussform, dafür gibt es viele mögliche Vorrichtungen vom Saugguss, Vakuumdruckguss bis zum Kartoffelguss/Bierdeckelguss mit Dampfdruck oder noch klassischer per Schleuderguss entweder mit einer Maschine oder mit der Handschleuder (gefährlich).

_________________
von: Heinrich Butschal
--
Gutachter für Schmuck, Edelsteine, Diamanten und Perlen http://gutachten.butschal.de
Schmuck gut verkaufen und günstig kaufen http://www.schmuck-boerse.com
Geschichten berühmter Juwelen http://www.royal-magazin.de
Siegelringe nach Maß anfertigen http://www.meister-atelier.de
Firmengeschenke und Ehrennadeln http://www.goldschmiede-meister.com


Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: 04.09.2019, 16:24 
Offline
Gast
Gast

Registriert: 03.09.2019, 19:42
Beiträge: 8
Ok, sorry, war nicht böse gemeint :nein:

Wem das oben schon zu bunt war, hält sich jetzt besser die Augen zu ;) Ich habe die OS-Form bei 1200°C in den Ofen gestellt, als der Tropfen flüssig und gelb glühend war und habe dann gegossen. Das hat immerhin schonmal zu einem Halbkreis gereicht. Bis ich die Form dann aus dem Ofen hatte, hat sie auch noch gehalten, draußen konnte ich sie dann aber zerbröseln. Ich kann den Ofen (zum Glühen im materialwissenschafltichen Bereich, 3 kW, max 1280°C) noch bis auf Maximaltemperatur drehen und dann nochmal mit etwas mehr Material versuchen. Das ist dann aber auch die Grenze, weil ich mir sonst das Gesicht verbrenne :p Wenn das nicht klappt, gebe ich auch mit OS auf, versprochen ;)


Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil E-Mail senden  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: 04.09.2019, 16:34 
Offline
Goldschmiedemeister
Goldschmiedemeister
Benutzeravatar

Registriert: 05.12.2005, 21:39
Beiträge: 3083
Wohnort: München
Ossesepia stellt man nicht in den Ofen, dazu ist sie nicht geeignet. Den Topf/die Schale mit Gold stellt man in den Ofen und giesst dann ausserhalb auf einer umrandeten Unterlage in die Form.

_________________
von: Heinrich Butschal
--
Gutachter für Schmuck, Edelsteine, Diamanten und Perlen http://gutachten.butschal.de
Schmuck gut verkaufen und günstig kaufen http://www.schmuck-boerse.com
Geschichten berühmter Juwelen http://www.royal-magazin.de
Siegelringe nach Maß anfertigen http://www.meister-atelier.de
Firmengeschenke und Ehrennadeln http://www.goldschmiede-meister.com


Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: 04.09.2019, 16:38 
Offline
Foren-Team
Foren-Team
Benutzeravatar

Registriert: 12.10.2006, 12:00
Beiträge: 3003
Wohnort: Raum Leipzig
ich denke, selbst wenn das Gold mit Ach und Krach beidseitig rumfließt, gibt das noch nicht zwangsläufig unten eine solide Verbindung, sowohl optisch als auch technisch

die OS Methode ist in Verbindung mit den Maßen und der Goldmenge einfach nicht geeignet


Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: 04.09.2019, 16:40 
Offline
Goldschmiedemeister
Goldschmiedemeister
Benutzeravatar

Registriert: 05.12.2005, 21:39
Beiträge: 3083
Wohnort: München
Ja, sehe ich auch so.

_________________
von: Heinrich Butschal
--
Gutachter für Schmuck, Edelsteine, Diamanten und Perlen http://gutachten.butschal.de
Schmuck gut verkaufen und günstig kaufen http://www.schmuck-boerse.com
Geschichten berühmter Juwelen http://www.royal-magazin.de
Siegelringe nach Maß anfertigen http://www.meister-atelier.de
Firmengeschenke und Ehrennadeln http://www.goldschmiede-meister.com


Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: 04.09.2019, 18:28 
Offline
Foren-Team
Foren-Team
Benutzeravatar

Registriert: 21.12.2014, 16:46
Beiträge: 1516
Heinrich Butschal hat geschrieben:
Zufall ist dass die Kreisfläche die Zahl P ergab und das hat Tilo irritiert.

wenn r=1, ja, dann. Bin auch von 2,5g gesmt ausgegangen und hab aber eh nur übern Daumen gepeilt.

Was mir noch einfiele, wäre, den Zulauf zu spalten in 2 Gussstänge quasi tangential in die Ringschiene übergehend. Dann entfällt (möglicherweise, vielleicht, hoffentlich) die Bremswirkung beim Übergang vom Gusskopf in den Ring. Ja, hoffentlich fließt die Mitte obendrüber dann auch voll. vlt da auch noch 1 Zulauf. Hast du dünne Entlüftungskanäle mit einer Nadel vom unteren Ende nach außen in 1 Seite eingeritzt?

_________________
Machst du gern selber Schmuck, dann geh
zu


reim dich oder ich fress dich!


Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil E-Mail senden  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: 04.09.2019, 18:54 
Offline
Gast
Gast

Registriert: 03.09.2019, 19:42
Beiträge: 8
Es hat geklappt :) :) :)

Ich habe noch Material hinzugefügt und war dann bei 150% vom theoretischen Volumen. Dann habe ich in der OS-Form den Trichter oben schmaler und steiler als vorher gestaltet und neben den Luftschlitzen auf 2 und 10 Uhr noch zwei um 6 Uhr hinzugefügt, damit die Luft noch schneller raus kann. Der Ofen hat nicht mehr als 1180°C hergegeben, die Temperatur der Schmelze sollte aber nochmal einige Grad darunter gelegen haben, der Farbe nach zu urteilen. Als alles geschmolzen war, habe ich die OS-Form wieder in den Ofen gestellt, weil die Schmelze sonst zu kalt wird, bis ich den Tiegel draußen über der Form habe. Dann habe ich schnell den Tropfen von möglichst weit oben eingegossen. Er ist dann auch fast komplett verschwunden, wie man am Ring auch sehen kann. Daher war der Tipp mit den 50% Reserve "Gold wert" (höhö ;) ). Die Form wird beim Einsetzen in den Ofen komplett schwarz. Als ich den Tropfen eingegossen habe, hat sie auch oben etwas gebrannt. Gut 30 s hat man aber. Beim Auseinanderbauen ist sie dann aber auch zerfallen.

Ich gebe aber zu, dass das sicher nicht die schönste Methode ist ;) Trotzdem vielen Dank für Eure Geduld!
Ebenso danke ich Euch vielmals für Eure Hilfe! Ohne die praktischen Tipps, wäre ich nicht so weit gekommen. Da wird sich jemand freuen :)

Bild

Bild


Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil E-Mail senden  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: 04.09.2019, 19:58 
Offline
Foren-Team
Foren-Team
Benutzeravatar

Registriert: 12.10.2006, 12:00
Beiträge: 3003
Wohnort: Raum Leipzig
hehe
Glückwunsch
ein echt gutes Ergebnis angesichts der Umstände

wo gibts denn diese Art Sepia?
die ist mit irgendwas vergrößert, um auf die dicke Rechteckform zu kommen?


Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: 05.09.2019, 05:34 
Offline
Goldschmiedemeister
Goldschmiedemeister
Benutzeravatar

Registriert: 05.12.2005, 21:39
Beiträge: 3083
Wohnort: München
Gratuliere, Glück gehabt.

_________________
von: Heinrich Butschal
--
Gutachter für Schmuck, Edelsteine, Diamanten und Perlen http://gutachten.butschal.de
Schmuck gut verkaufen und günstig kaufen http://www.schmuck-boerse.com
Geschichten berühmter Juwelen http://www.royal-magazin.de
Siegelringe nach Maß anfertigen http://www.meister-atelier.de
Firmengeschenke und Ehrennadeln http://www.goldschmiede-meister.com


Diesen Beitrag melden
Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 27 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Historischen Wurzeln der Ossa Sepia-Gussmethode
Forum: Abformung, Wachs und Gußtechnik
Autor: Peter
Antworten: 0
Quick Cast Probleme
Forum: Abformung, Wachs und Gußtechnik
Autor: silbersurfer
Antworten: 2
Quick Cast Probleme
Forum: Abformung, Wachs und Gußtechnik
Autor: silbersurfer
Antworten: 1
Probleme im Biete Forum
Forum: NEWS, Infos und more
Autor: Anonymous
Antworten: 2

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron


Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras

Impressum | Datenschutz