Hilfe zum Ofenbau und Zubehör (Bezugsquellen)

Pax Vobiscum,

erstmal Lob an dieses tolle Forum hier

Also, ich bin in der Mittelalterdarstellung sehr aktiv und habe für unsere Gruppe bisher Zinnmünzen gegossen. Da ich mich an Handwerklichen arbeiten begeistern kann und noch weiter in diese Materie gehen möchte (Hobbymäßig) habe ich mir überlegt einen Schmelzofen zu bauen, in den ich bis 1400°C erreichen kann. Dort kann ich die meisten (Handelsüblichen) Metalle schmelzen. Also auch mal Münzen aus Kupfer, Bronze, Silber etc gießen.

Ich habe also etwas überstürzt einen Ofen zusammengebaut - mir war erst im Nachhinein aufgefallen, dass hier wahrscheinlich nicht mehr viel Platz für Kohle ist, wenn man einen Tiegel einsetzt.

Ich habe hier mal ein paar Fotos von gemacht:


Ich habe den Ofen aus einen alten 10 Liter Eimer Pflanzenöl gebaut, die Griffe sind drei verkordelte 0,8mm Stahldrähte, die im Mörtel aufgefranzt sind.



Aus der Draufsicht kann man die Brennkammer gut erkennen. Die Innenmaße sind 100mm, 100mm, 160mm (L, B, H), dass sind 1,6dm³ Rauminhalt.



Ich habe in das Rohr ein Kohlengitter eingebaut, damit die Kohlen nicht die Luftzufuhr verstopfen.



In dem maßstabsgetreuen Schema kann man sehen, wie viel Platz alleine der Tiegel einnimmt.


Jetzt steht noch der Deckel aus. Ich habe hier von einen weiteren 10 Liter Eimer den Boden abgeschnitten (Der Dosenrand passt ja super zusammen). Den habe ich vor mit Feuerfesten Mörtel auszufüllen und ein Loch für die „Abgase“ zu lassen.


Der „zukünftige“ Deckel


Meine Frage ist hier, soll ich das Loch so machen wie ich es im Schema gezeichnet habe? Also es als Kegelstumpf nach oben zulaufen lassen? Und soll ich nach dem Ausgießen mit Mörtel das Metal entfernen, da es sonst schmilzt?

Weiterhin habe ich nach einen Tiegel Ausschau gehalten. Meint ihr, der Tiegel im Schema ist zu groß für diesen Ofen?

Und wo bezieht ihr eure Tiegel, Tiegelzangen, Formsand, Formen etc. her? Habe kaum Shops gefunden die alles verkaufen was ich brauche.

PS: Wenn ich noch mal einen Ofen baue, nehme ich gleich ein Rundes Schamottrohr, und „mörtele“ zur Luftzufuhr nach unten konisch aus, damit ich nicht immer Asche in den Ecken liegen hab. Ansonsten hatte ich in ihn schonmal Holz verfeuert (zum Härten des Mörtels, und loswerden des Holzes ), und er wurde nach 2 Stunden mit einen Fön als Gebläse knapp 100°C an manchen Außenstellen heiß, Ist das in Ordnung?

Mit freundlichen Grüßen

Mark

gabs im mittelalter auch schon selsana, ich mein wegen der originalität?

ok ernsthaft: wir schmelzen anders: nämlich kleine menge im kleinen schamotteschmelztiegel aus dem goldschmiedezubehör mit gasflamme
oder größere mengen im grafittiegel ganz unspektkulär in den fertig gekauften elektroschmelzöfen, die so ähnlich sind wie deiner, aber mit strom

so mit kohle usw ist doch recht speziell und nicht so wirklich zeitgemäß, deshalb wenig verbreitet
es gibt aber foren, die sich mit derlei konstruktionen beschäftigen, kennst du die schon?

Hallo Tilo,

danke für deine Antwort.

Gebaut habe ich den Ofen desswegen für Kohle, weil es günstig war, und man ihn so evtl. auf einen Mittelaltermarkt (oder an einen Ort, wo es keinen Strom gibt) benutzen kann. Für des Fall des Mittelalters kann man ihn ja tarnen.

Insgesamt habe ich glaube ich ca. 20 - 30 Euro Materialkosten dafür bezahlt.

Wenn ich mir noch mal einen Ofen baue, mache ich mir auch Gedanken über eine andere Wärmequelle, aber jetzt habe ich erst mal diesen hier und möchte auch schon gerne mal etwas daran ausprobieren und Erfahrung sammeln.

Andere Foren sprachen mir nicht so zu, aber du kannst mir ja noch ein Paar Links dalassen, vielleicht kenne ich noch nicht alle.

Was mich wirklich noch interesiert sind Adressen wo ich Das ganze Zubehör bekommen kann, speziell wären das: Tiegel (am besten aus Graphit), Tiegelzange, Formsand (Ölsand), Formwachs, Formen für den Formsand

Grüße Mark

http://www.tempora-nostra.de/index.php
da hatte ich schon interessantes gelesen
ist aber gar kein forum

für beschaffung gibts verschiedene anbieter: reihenfolge ohne relevanz oder wertung:

schula.de
zujeddeloh.de
goldschmiedebedarf.de
und einige andere mehr, aber eh überschneidende sortimente mit vergleichbaren preisen
und natürlich die diversen anbieter bei ebay, wo dann aber etliche male porto kommt, kann aber trotzdem für das eine oder andere sinnvoll sein

mußt du einfach mal ne vergleichsliste machen

Danke Tilo, für den Hinweis.

Um das Suchen einfacher zu machen, hier mal einen Link: http://shop.schula.de/index.php/cPath/2 ... /3a/page/2

Abgesehen von der Holzkohle bekommst Du eigentlich fast alles benötigte bei uns

Ich bin wirklich gespannt, was mit dem Ofen so geht, finde die Idee klasse! Halt uns mal auf dem Laufenden!

In so einem Ofen ist nicht ein Graphittiegel erste Wahl sondern ein Graphittontiegel.

hallo,
der ofen ist geil !!!!!!!!!!!!!!!
wenn du diesen grill anwirfst bringe ich die mittelalterlichen würstchen mit, das ist versprochen auch wenn ich dafür meine kutte anziehen muss.
wieviel kg mateial willst du schmelzen . versuch dich erst mal m kleinen propangas brenner us dem baumark und ein paar tiegel von schula oder im laborbedarfshandel. das ist penningskram.
dann kannste schon mal schmelzen und merken wie das so klappt. da einfachst wäre ein einfache muffelofen aus dem labor der bringt 12-1400°C ist natürlich elektrisch. ausserdem würde ich mich mal bei in diesen döfern erkundigen ( gelebte archologie oder so, wo freiwillige in mittlalterlichen oder steinzeitlichen so hausen wie in dieser zeit) die werden richtig von wissenshaftlern beraten ( grins , die sendung mit der maus bring schon mal so was )

bei fragen kanst du dich ja mal melden

gruß
stefan

Hallo,

entschuldigt, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber ich war am Wochenende meinem Hobby nachgegangen und die letzten zwei Tage auch anders abkömmlich.

Danke erstmal für die tollen Tipps und die reichlichen Antworten.

@ Heinrich: Meinst du also einen gewöhnlichen Tontiegel?

@ Stefan: Also ich werde mit diesen Ofen etwa 1/4 bis 1/2 Liter Material schmelzen können. Gedacht ist es in erster Linie auch für kleinere Gegenstände wie Münzen, Fibeln, Schmuck (Anhänger, Kreuze, Figuren), oder mal einen Messingdolch.

Naja ich selber kenne keinen der einen Muffelofen besitzt und für mich selber ist das zu teuer, darum baue ich ja selber mit Baumarktartikel alles selber.

Naja Würstchen würde ich da nicht unbedingt drauf grillen

@ Tilo: Ja, die Seite kenn ich schon, ist zumindest was den Zinnguss angeht ganz hilfreich, aber Zinnguss realisier ich ja schon anders.

Auf den Seiten von Schula Shop und Goldschmiedebedarf habe ich schon gutes Equipment gefunden, ich denke ich werde dann dort bestellen, muss aber erstmal meine Finanzen befragen

Ich halte euch auf dem laufenden.

Grüße Mark

Ein Tontiegel geht auch, robuster sind Graphittontiegel.

hallo,
aus langer laboratenzeit kann ich dir verraten , nen grillhähnchen über einen muffelofen quer aufgehangen ( ähnlich wie bei einem ochsen am spiess ) mit einem glasrührer quer durch und das ganze dann an einen rührmotor befestigt . schmeckt gut , grins besonders weil es verboten war. aber ich denke mit 250-500ml material das ist sehr sehr viel. ich würde ne fiebel mit nicht mehr als 10 cm3 ansetzten nen dolch max 100 . wir reden von 1,5- 2,5 biergläser voll . ich habe keine ahnung wieviel kg bronze messing oder silber das ist aber ich würde auf 4-5kg tippen. schau doch mal bei ebay nach

gruß
stefan