Re: Großes Wachsmodell für Wolf, bitte um Einschätzung
08.04.2021, 18:03
Und dann nochmal eine Frage zu dem Thema. Ich denke zwar ich kenne die Antwort, hätte das aber gerne nochmal verifiziert.
Wenn ich relativ viele Exponate mit ebeso relativ großem Volumen an einem Gusskanal anbringe, muss ich dann das Gesamtvolumen der vielen Einzelteile zusammennehmen und entsprechend den Gusskanal als Speiser auch 1/3 schwerer machen als das Gesamtvolumen der Exponate, die daran angebracht sind? Ich denke mal ja, oder?
Als Beispiel: Ich habe 20 Spielwürfel mit einem Gewicht von je ca 1 Unze. Als Gusskanal habe ich einen Golfball genommen, der wohl ungefähr auch die 20 Unzen bereitstellt. Von diesen Würfeln sind nur ein paar was geworden. Gehe ich richtig in der Annahme, dass hier ein deutlich massiger Gusskanal, also so ca 30 Unzen, Abhilfe schaffen könnte? Die Würfel, die nichts geworden sind, haben wieder die typischen Erscheinungen, die beim Abkühlen und Zusammenziehen entstehen. Zwar sind die Fehlstellen nicht besonders groß, aber die nicht gelungenen Würfel sind trotzdem hinüber.
Re: Großes Wachsmodell für Wolf, bitte um Einschätzung
08.04.2021, 19:10
Eigentlich ist die Antwort nein. Ein Speiser, der nur länger flüssig ist als die Satelliten, reicht. Aber der Speiser muss auch, um seine Funktion zu erfüllen nahe genug am dicken Guss-Teil sein.
Re: Großes Wachsmodell für Wolf, bitte um Einschätzung
12.05.2021, 11:38
beruhigt.jpg (95.12 KiB) 1316-mal betrachtet
Heinrich Butschal hat geschrieben:Was man auch hätte machen können, wäre der beruhigte Guß. Da spritzt das Metall nicht mit hoher Geschwindigkeit von oben (durch die Beine) nach unten und wärmt dabei die Oberfläche der Form mit auf, sondern fließt von unten, wie ein langsam ansteigender Wasserspiegel nach oben. Dann darf der Kanal durchaus etwas dünner sein, der in den Hut geht, aber das obere Ende des Kanals muss dann in der tiefen Mitte des Eingusskegels enden. In den Füßen, können (aber müssen nicht) sehr dünne Entlüftungskanäle sein, die aber unbedingt ausserhalb des Eingusskegels enden, so dass da wirklich nur Luft entweichen kann und nicht durch Metall verstopft wird.
Der Kanal wird durch das durchfließende Metall ordentlich aufgeheizt und bleibt dann auch länger flüssig, obwohl er dünner ist als das Objekt.
Lieber Heinrich, dazu hätte ich noch in paar Verständnisfragen. Sehe ich das so richtig, dass ich meinen Eingusskegel mache und dann, z. B. den Dagobert nur mit einem relativ dicken Kanal am Hut mit dem Kegel verbinde. Also die Verbindung der Füße zum Kegel, oder Kanal komplett weglasse und eventuell nur die kleinen Luftkanälchen mache? Also wie auf dem Foto alles was schwarz ist weg, so dass nur Silber durch den Kanal in den Hut fließt und die Form von unten nach oben füllt.
Re: Großes Wachsmodell für Wolf, bitte um Einschätzung
12.05.2021, 11:45
Man muss überlegen was man erreichen will.
1. Wo ist der Bereich im Modell, der Lunker ziehen kann und daher in der Nähe einen Speiser braucht? Sind es die Füße, der Bauch oder der Hut mit Kopf?
2. Wenn man einen beruhigten Guss haben will, warum gießt man dann durch Füße und Kopf gleichzeitig?
Re: Großes Wachsmodell für Wolf, bitte um Einschätzung
12.05.2021, 12:53
Dann habe ich das leider überhaupt nicht verstanden. Wenn Du Zeit, Lust und Muße hast, dann kannst Du mir vielleicht mal eine kleine Grafik posten, in der so ein Aufbau beschrieben ist.
Re: Großes Wachsmodell für Wolf, bitte um Einschätzung
12.05.2021, 18:01
Ah, Du hast das Bild missinterpretiert und ich habe mich wahrscheinlich auch falsch ausgedrückt. Die Füße haben keinen Kontakt zum Eingusskegel, nur der Kanal von Kegel zum Hut ist verbunden.
Re: Großes Wachsmodell für Wolf, bitte um Einschätzung
12.05.2021, 18:12
Ach so, ja dann. Ich würde jedoch noch eine dicke, waagrechte Abzweigung des Gußkanales zum Bürzel hin setzen und dort an die Abzweigung auch eine Kugel plazieren. Die dicke Kugel unten, spare ich mir dadurch ein, dass ich den Eingußkegel in Gummi recht groß habe und dann mit zu viel Metall gieße, so dass der Kegel als weiterer Speiser dient.