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 Betreff des Beitrags: Feilwachs
BeitragVerfasst: 22.09.2011, 16:37 
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Goldkorn
Goldkorn

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Hallo,
ich arbeite grade an den ersten Ringen aus Feilwachs, vorher hab ich mit Formsand gegossen.
Ich hab also die Modelle aus dem wachs geschnitzt bzw gefeilt und mit einem Bienenwachsbaum in der Küvette platziert. Gips aushärten lassen und dann im Backofen mit 280 Grad für zwei Stunden ausgebrannt. Das dachte ich zumindest ...
Nach dem Guss hab ich dann den gips im wasser gelöst und hatte den Feilwachsring wieder in der Hand ... Das Bienenwachs war vollständig ausgebrannt leider abder der eigentliche Ring überhaupt nicht. Ich habe zwar die Möglichkeit die küvetten in einem Muffelofen auszubrennen würde es aber bevorzugen wenn es irgendwie anders zu berwerkstelligen wäre, da ich dazu erstmal 30 km fahren müsste...
Ich habe im Threat über Vakuumgießen gelesen das es auch mit Wasserdampf geht aber auch das der Feilwachs erst ab 110 Grad zu schmelzen beginnt damit dürfte ja eigentlich der Wasserdampf ausscheiden. Was ist den wenn man die Küvette direkt mit dem Brenner erhitzen würde ? oder hält das der Gips nicht aus ? Wäre nett wenn mir da jemand auf die Sprünge helfen könnte
alles liebe
chris


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 Betreff des Beitrags:
Verfasst: 22.09.2011, 16:37 


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 Betreff des Beitrags: Re: Feilwachs
BeitragVerfasst: 22.09.2011, 16:49 
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Goldschmiedemeister
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Wenn Dein Backofen 600°C mindestens schafft, dann könntest Du auch zu Hause die Küvetten ausbrennen.
Es geht nicht nur darum das Wachs zu entfernen sondern auch das kristallin gebundene Wasser bei über 380°C und dann noch Rußreste bei deutlich über 480°C zu CO2 oxydiert werden müssen. Sonst klappt der Guss nicht.

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von: Heinrich Butschal
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 Betreff des Beitrags: Re: Feilwachs
BeitragVerfasst: 22.09.2011, 18:17 
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Goldkorn
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Registriert: 29.06.2011, 08:11
Beiträge: 186
Leider nein,
aber nun dann werde ich wohl einen Brenntag einführen müssen. Meine Ma wirds freuen die ist sonst die Woche über allein...
Noch eine Frage, wie lange sollten die Küvetten im Ofen bleiben ? Die Küvetten sind im schnitt so etwa 8 * 8 cm
alles liebe
chris


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 Betreff des Beitrags: Re: Feilwachs
BeitragVerfasst: 22.09.2011, 23:56 
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Goldschmiedemeister
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Bei der Größe dürfte die Mindestzeit bei 5 bis 6 Stunden liegen. Normalerweise hat man dazu ein Brennbrogramm mit einer Temperaturkurve.

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 Betreff des Beitrags: Re: Feilwachs
BeitragVerfasst: 21.01.2012, 15:07 
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Goldkorn
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Registriert: 29.06.2011, 08:11
Beiträge: 186
Hallo,
ich wollte nicht unbedingt ein neues Thema eröffnen darum schreibe ich meine Frage vorerst hierher.
Ich habe mir jetzt einen kleinen Ofen gekauft der über Hausstrom betrieben werden kann. Es handelt sich um einen Uhlig 24 mit Steuerung. Bei der Steuerung handelt es sich um eine art Dimmer. Die Temperatur werde ich mit einem externen Thermometer einstellen.
Meine eigentliche Frage ist wie die Temperatur Zeit Kurve für die Küvetten aussehen sollte und welches Abformmaterial ich am besten verwende um einen möglichst feinen Guss zu bekommen. Momentan verarbeite ich ausschließlich Silber. Ich habe die möglichkeit die Küvetten unter Vakuum zu trocknen damit die Luftbläschen raus sind.
Ich habe Küvetten von 80 x 80 und 45 x 55 mm
Im Brehpohl steht man solle die Küvetten mindestens 7 h brennen und je Stunde um 100k erhöhen jedoch höchstens auf 700 Grad und dann auf Gießtemperatur abkühlen lassen. Das verstehe ich nicht ganz, da die Gießtemperatur von Silber doch deutlich höher sein sollte. Davon abgesehen sollte die Form ja wohl kaum dieselbe Temperatur haben wie das flüssige Silber oder ?


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 Betreff des Beitrags: Re: Feilwachs
BeitragVerfasst: 21.01.2012, 16:47 
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Goldschmiedemeister
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Hier stimmt gleich mehreres nicht.

Unter Vakuum soll eingebettet werden aber nicht getrocknet werden. Noch so lange die Einbettmasse flüssig ist, muss der atmosphärische Luftdruck wieder zugelassen werden.

Die Küvettentemperatur muss keineswegs der Gießtemperatur des Silber entsprechen, das würde nur zu Riesenkristallblidung durch extrem langsame Kristallisation führen. Bei normalem Schmuck in Silber hat sich eine Giesstemperatur der Küvette (nachdem sie die Brennkurve mit 700°C hatte und wieder abgekühlt wurde) von ca. 350°C bis 400°C bewährt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Feilwachs
BeitragVerfasst: 21.01.2012, 17:33 
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Goldkorn
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Registriert: 29.06.2011, 08:11
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Ah vielen Dank für die Antwort.
Wie lange sollte die Einbettmasse in dem Vaakum verbleiben ? Welche Einbettmasse würden Sie empfehlen ?
Ist die erhöhung der Temperatur von 100 k pro Stunde optimal oder ist dies von der verwendeten Einbettmasse abhängig ?
Hierauf wurde leider im Brehpohl nicht näher eingegangen
liebe grüße
chris


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 Betreff des Beitrags: Re: Feilwachs
BeitragVerfasst: 21.01.2012, 18:01 
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Herr Brepohl weiß schon warum er diesen Bereich nur streift, denn die Möglichkeit Fehler zu machen, ist kaum irgendwo größer als hier. Heinrich Butschal wird mir sicher beipflichten.

Mach das mal so wie er es gesagt hat. Das Vacuum dient nur der Entgasung der angerührten Einbettmasse (zu bekommen bei den Goldschmiedebedarfs-Handlungen (Schula, Fischer,Ott usw) mit 38 Gew.-% Wasser mischen und anschließend in die Form mit dem aufgesockelten Wachsmodell gießen. Dann etwa 1 Min. im Vacuum rütteln, damit die Blasen entweichen. Einen Tag trocknen lassen und im Ofen erhitzen. pro Minute ein Grad, dann bist du auf der sicheren Seite. Wenn du 700 Grad erreicht hast, eine Stunde aud Temperatur halten und langsam auf 350° absenken. eine halbe Stunde auf 350 halten und dann eingießen.

Wenn Du keine Giessmaschine hast, muss das Wachsmodell unbedingt Entlüftungen bekommen. Kann mit Wachsdrähten gemacht werden, die dann n.d. Ausbrennen als Luftkanäle fungieren. Nach dem Guss warten bis der Kopf nicht mehr glüht. Dann in Wasser ablöschen.

Wichtig ist , dass der Gusskanal nicht zu lang gemacht wird, das gibt sonst die schönsten Gussfehler! Melde Dich mal, wie es geklappt hat.

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Gruß, Ulrich

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 Betreff des Beitrags: Re: Feilwachs
BeitragVerfasst: 22.01.2012, 14:30 
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Goldkorn
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Vielen Dank für die Antworten,
bis zum ersten Ergebniss wird es noch ein paar Wochen dauern, leider ist das Thermometer das ich bestellt hab erst in 2 Wochen lieferbar und solange muß das ganze Projekt jetzt noch warten. Zum gießen habe ich eine Schleudergussanlage mit elektrischer Schmelzvorrichtung genau das Model, welches auch im Brehpohl abgebildet ist.
Ich bereite mich immer recht gut vor um Fehler zu vermeiden. Als Autodidakt sind Fehler aber natürlich nicht auszuschließen und gehören zum natürlichen Lernprozess.
Im schlimmsten Fall muß ich nach dem Guss das Silber aus der Spritzschutzwanne kratzen oder aber das Stück und die Form sind unbrauchbar.
Aber ich stehe jetzt ja auch nicht unter dem Druck, das es unbedingt sofort klappen muß.
Ich möchte mich auf jeden Fall hier auch noch mal bei allen für die Kompetente Hilfe bedanken.
Einbettmasse werde ich mir jetzt noch bestellen und dann kanns bald richtig losgehen. Ich werde hier natürlich auch gern von meinen Erfolgen oder auch Misserfolgen berichten.
Zu den Luftkanälen hätte ich noch eine Frage also es hieß, das kleinere Teile keine Entlüftungskanäle brauchen weil die Poren der Einbettmasse diese Luft aufnehmen können sobald das Silber durch die Zentrifugalkraft eingeschleudert wird. Bis zu welcher Größe ist das möglich ? oder habe ich das falsch verstanden ?
Warscheinlich ist es aber immer besser mit Luft oder zumindest Verbindungskanälen zu arbeiten.

liebe Grüße
chris


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 Betreff des Beitrags: Re: Feilwachs
BeitragVerfasst: 22.01.2012, 14:50 
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Goldschmiedemeister
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Registriert: 05.12.2005, 21:39
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Vor gut 20 Jahren hatte ich Seminare für professionelle Schmuckgiesser gehalten. Aus der Zeit habe ich die Seminarunterlagen hier im Internet zur Verfügung gestellt:
http://www.schmuckfabrik.de/
Im Menü Giesserei, Seminare, Seminarinhalt klicken.

Vielleicht hilft Dir das.

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